DE1567048A1 - Verwendung von 2-tert.-Butyl-4,6-dinitrophenol als selektives Herbicid fuer Getreidekulturen - Google Patents
Verwendung von 2-tert.-Butyl-4,6-dinitrophenol als selektives Herbicid fuer GetreidekulturenInfo
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Description
DIPIj. ING. G. PULS λ γ «ΠΑ ι λ SCHWEIGEHSTHASSE 2
ΡΒΟΤΒΟΤΡΛΤΒΝΤ MÜNCHEN
1Λ-32 .':.Üü
Beschreibung·
zu der Patentanmeldung
PECHINEY-PROGIL
Sie^e Social, 7, Rue Lamennais, Paris (8 ), Prankreich
betreffend
Verwend.unp;; von 2-tert.-Butyl-4,6-dinitroOhenol als
selektives Herbicid für Getreidekulturen.
Die Verwendung von Nitroderivaten des Phenols und seiner alkylierten Homologen, insbesondere von Dinitro-Dhenol,
^1-,6-Dinitrokresol DNOC imd 2-seli.-3utyl-^,odinitroOhenol
DKBP als selektive Kontaktherbicide für Getreidekulturen ist bekannt.
Diese Mittel weisen jedoch gewisse Nachteile auf, da ihre Wirksamkeit in weiten Grenzen von dem Entwiclclunfcsstasüum
des Getreides und -der Unkräuter und von rjen atmosphärischen Bedingungen abhängt. So wirkb
O O 9 8 2 2 / 1 8 A 7
z.U. das Dinitrokresol selbst bei starker Dosierung
nicht mehr genügen! stark, sobald Unkräuter der Gattungen I-iatricaria, Polygonum u.a. ein bestimmter
Entwicklungsstaiium erreiqht haben.
Die Wirksamkeit der Behandlung hängt von len klimatischen
Bedingungen vor und nach rler Behandlung ab. Z.B. setzt eine nach der Anwendung der Mittel eintretenae
Frostperiode aeren Wirksamkeit gegenüber Unkräutern
stark herab. Dadurch vrird die richtige Wahl der anzuwendenden Dosis des jeweiligen HerbLcids sehr erschviert.
Die Bestimmung der anzuwendenden Dosis wir-'ϊ v;eiterhin
dadurch erschwert, daß die Verbindungen nicht in der
gewünschten V/eise selektiv sind. In dem von rieni "BRITISH
WEED CONTROL CGUNGIL" herausgegebenen "EED Cüi'TRüL
HANDBOOK" wir'i angegeben, daß 3ie Dosis für -ie orskti-"che
-invrendung von 2-sek.-Butyl-4,;j-dinitror>henol bei
1.1 bis 3,3 kg/ha liegt (Seite 18) und -Λ!a;3 _ie .-.axir.ialdosis
für '.'.intergefcreuie und Frühjahrgetreide 1,7 bis
2.2 kg/h beträgt (Seinen 113 un-J 115). Der Dosierungsbereich
ist also außerordentlich ene- und bei aer
Vervjendung ist es schvrierig, einerseits eine ungenügenae herbicide Wirksamkeit und anlererseits ernsthafte
Schädiguneren der Kulturen zu vermeiden.
009822/1847 BAD ORIQIjNAL^
Im Verlauf der Untersuchungen über die Litroderivate
des Phenols wurde eine allgemeine Regel über uie Abhängigkeit der herbici'ien Wirksamkeit der
Verbindung von der Art des in o-StellunK 7,ur Ohenolischen
OH-GruoOe gebundenen alkylsubstituenten R aufgestellt.
Nach .iieser Regel, die insbesondere von Crafts in
Hilirardia lo_, ü-59-^83 ausgesprochen und bestätigt wur-■j.e,
nimmt iie herbieiae Wirksamkeit mit zunehmender Anzahl
Kohlenstoffatome im Substituenten R 2U, durchläuft
ein r.f.xin:um, wenn R 3utyl irt, ninmt darauf
leicht ab, Kenn R Amyl ist und fällt dann stark ab,
wenn R eine längere Alkylkette ist.
In der Tat ist allgemein bekannt, >:,aß das 2-sekv-Butyl-«,G-dinitroOhenol
wirksamer ist als das ^,o-Dini- : ro kr (3SO.!., as seinerseits v:irksainer ist als cas Dinitroohenol
(H = H).
Diese J*.i:ia;in e ier v/irksar.kei: zei"i sich ebenso
rereniiber .:■■=■! zu vertilffenien Ui;>r?-ut, als auch re~enüber
.ier zu schützenden Kultur, so -ia·.} ier Vorteil erhöhter
'Wirksamkeit mit dem Nachteil einer \>-erstärkten
2/1847
BAD ORIQfNAi.
Phytotoxizität und damit verminderten Selektivität
verbunden ist.
Es könnte nach diesen bekannten Arbeitsergebnissen nicht vorhergesehen werden, daß bei Ersatz der sekundären
Butylgruppe durch die tertiäre Butylgruppe im Molekül
die Verbindung ihre herbicide Wirksamkeit voll beibehalten, aber gleichzeitig jegliche Wirksamkeit gegenüber den zu
schützenden Gramineen verlieren würde. Es wurde überraschend festgestellt, daß das 2-tert.-Butyl-^,6-dinitrophenol DNTBP
t bei dem 3- bis ^-fachen der herbiciden Dosis auf
Gramineen nicht phytotoxisch wirkt und somit für Getreide total selektiv ist. Diese vollstahdige Selektivität wurde
bisher in der Literatur nicht beschrieben. Im Gegenteil: Die verschiedenen Autoren haben in der Tat nie klarge- .
stellt, daß unter den verschiedenen Butyl-Isomeren, das Tei*tlä$ür
butyl-Derivat einen ganz besonders interessanten Wlrkutigs-Kpektrum
besaß. · -,4
009822/1847 BAD
Die Erfindung betrifft daher die Verwendung von 2rtert.-Butyl-4,6-dinitrophenol gegebenenfalls in Form
seiner Alkalisalze, Ammoniumsalze oder von von Alkylaminen, Gyoloalkylaminen, Alkanolaminen und Oxyäthylenaminen abgeleiteten
Aminsalze als selektives Herbicid für .Getreide.
Das erfindungsgemäß anzuwendende 2-tert.-Butyl-4,6-dinitrophenol
weist gegenüber den bekannten Dinitropheno- - len folgende Vorteile auf:
Die herbicide Wirksamkeit ist gegenüber allen -i-; Getreideunkräutern, d.h. aus Samen hervorgegangenen einjährige
und perennierenden Diketylen um das 3- bis 5-fache
höher als die von Dinitrokresol. Das Mittel ist total selektiv, d.h. vollkommen unschädlich für Getreide, selbst
bei dem 5-fachen der normalen herbiciden Dosis. Es kann in einem längeren Zeitraum angewandt werden. Die Empfindlichkeit
gegenüber atmosphärischen Bedingungen ist verringert.
- ν
Das 2-tert.-Butyl-4,6-dinitrophenol kann in freiem
Zustand oder in Form seiner Alkalisalze, Ammoniumsalze oder Aminsalze angewandt werden.
Die Aminsalze leiten sich von Alkylaminen wie Äthyl amin,
Triäthylamin und Tributylamin, von Gycloalkylaminen,
- 6-
0098 22/16 4
j BAD ORIGINAL
Alkanolaminen oder Oxyäthylenaminen ab. Sie weisen eine
vergleichbare herbicide Wirksamkeit und eine vergleichbare Selektivität auf, besitzen aber verschiedenartige
physikalische Eigenschaften. Es kann daher die 4*· einem
jeweils gegebenen Ansatz am besten entsprechende Verbindung ausgewählt werden.
Das erfindungsgemässe herbicide Mittel wird in Form einer Suspension in einem wässrigen oder organischen
Verdünnungsmittel gegebenenfalls unter Zusatz eines
oberflächenaktiven Mittels, in Form eines netzbaren Pulvers, das neben dem Wirkstoff u.a. einen inerten
Füllstoff, fließfähigmachende Mittel, Jk Ent flockungsmittel
enthalten kann, in Form einer emulgierbaren Lösung
oder in Form einer echten Lösung in einem klassischen organischen Lösungsmittel wie Alkohol, Keton,
Ester, cyclischem oder acyclischem gegebenenfalls
halogeniertem Kohlenwasserstoff, Öl, Dimethylsulfoxyd,
Dimethylformamid oder in Gemischen dieser Lösungsmittel angewandt.
Außerdem kann das 2-tert.-Butyl-il',6-ainitrophenol im Gemisch
mit anderen Herbiciden verwendet werden, die entweder derselben chemischen Familie oder anderen chemischen Familien l
zugehören und die durch ihre Wirkung gegenüber Unkräutern, die nicht auf das 2-tert.-Butyl-^,6-dinitrophenol anspreohen, im
Gemisch mit diesem ein Mittel mit stark erweitertem Wir-
kungsspektrum ergeben.
009822/184 7
mm ^p Mw
BAD
Die zur Verwendung bereiteten Lösungen wurden mit
*
folgenden Wirkstoffkonzentraten herder-tent:
folgenden Wirkstoffkonzentraten herder-tent:
1. Paste Enthaltend 50 Gew.-# Ainmoniumsalz von DWOÜ .
2. Paste enthaltend 180 g/l Ammoniumsalz von DNBP
3. Paste enthaltend 50 Gew.-^ Ammoniumsalz von DNTBP.
Im Zeitpunkt der Vervrendung wurden diese Pasten zu
Suspensionen verdünnt, die je nach" der gewünschten Dosierung
1 bis 8 g/l reinen Wirkstoff enthielten.
Die verschiedenen Versuche wurden im freien i»'eld
2.
auf 10 m ^rotten Parzellen durchgeführt. Die Versuchsdaten,
Kliraabedingungen, Art des geprüften Getreides
und der Unkräuter sind in jedem Falle genau angegeben.
Die Wirksamkeit und die Selektivität sind in den folgenden Tabellen^ mit den Ziffern 0 bis 5 wiedergegeben.
Bei der Selektivität bedeutet 5 die vollständige Unschädlichkeit für Getreide, C bedeutet vollständige
Vertilgung, die dazwischenliegenden Zahlen sind proportional dem Anteil an Getreide, das nicht angegriffen
wurdej so entspricht z.B. die Ziffer 2,5 einer 50'
Vertilgung.
009822/1847 BAD ORIGINAL
3ei der herbiciden Wirksamkeit entspricht die Ziffer 5 der vollständigen Unkrautvertilgung, die Ziffer
■bedeutet keine Vertilgung, die dazwischenliegendeff
Ziffern sind dem Anteil an vertilgtem Unkraut proportional.
In der folgenden Tabelle I sind die Versuchserf;ebiifsse
aufgeführt, die mit'W interhafer, 'Sorte "T!oire du Prieure" erhalten wurden. Die Behandlung wurde
P.71 29. i«Arζ vorgenommen, das Getreide befand sich Ira
Endstartium des Auflaufens.
Folgende Unkräuter waren vorhanden: .
Hirtentäschelkraut (Capsella bursa pastoris)
Kutterkraut (l-iatricaria sp.) Voi-el :iiF;re (Stellaria media)
J.
■r
009822/1847
Wirkstoff kg/ha
2 4 5
2 4 5
DNOG. S
A
A
5 5 5 5 4,8 5 4,8 5 .
4 3,5 4, 5 4 4,8 4,5 4-,8 4,5
DNTBP S ..5. 5 5 5.
. * A 4,9 4,9 5 5
DNBP s 4,5 4,8 2,5 3
A 4,5 4,5 5 5·
S = Selektivität
A = Aktivität
Die in der linken Hälfte jeder Kolonne aufgeführten Daten entsprechen einer Bestimmung vom 6, April t die in
der rechten Hälfte jeder Kolonne aufgeführten Daten entsprechen einer Bestimmung vom 2. Mai,
Die Ergebnisse zeigen deutlich den Unterschied in der
herbiciden Wirkung zwisehen DMOG und DNTBP* DNÖC mui? in
einer Dosis von 8 kg/ha angewandt werden, um eine gute
UnkrautVertilgung zu erzielen. Bei der Verwendung von
DNTBP jedoch genügt für eine vollständige Unkrautvertilgung bereits eine Dosis von 1 kg/ha.
UnkrautVertilgung zu erzielen. Bei der Verwendung von
DNTBP jedoch genügt für eine vollständige Unkrautvertilgung bereits eine Dosis von 1 kg/ha.
Dieselben Versuchsergebnisse bestätigen die Nachteile bei der Verwendung von DNBP, das bei der für vollständige
Unkrautvertilgung notwendigen Dosis von 2 kg/ha bereits
0 0 9822/1 847
BAD ORIGINAl,,:
- 1:0-
sehr phytotoxisc h wirkt und auch bei der ^.erinrreren
Dosis von 1 K'/ha bei nicht vollständiger Linkrautvertilgung
leicht phytotoxisch wirkt.
Ks wurde ein Versuch über die UnkrautVertilgung
in Herbstweizen ,Sorte "Etoile de Choizy". durchgeführt.
Die Behandlung wurde am 15. April bei aufschießendem Weizen vorgenommen, Folgende Unkräuter waren vorhanden?
Mutterkraut (Matricaria sp) sehr dicht, 3 ~ 10 Blätter
Ehrenpreis (Veronica sp.) Beginn der^Blüte
Vogelmiere (Stellaria mtnlia) blühend
Wirkstoff kg/ha 3 6
DNOG
DNTBP
* S
A S
5
5
5
5
5
5
1,5
M 2
2,5 2
!•»5 2 3.. 2
DNBP
ö 3,5 M 3,5 3,5
A 2 1,5 3 3*5
Die in der linken Hälfte jeder Kolonne aufgeführten Daten entsprechen einer Bestimmung vom 25. April,· die in
der" rechten Hälfte jeder Kollonne aufgeführten Daten entsprechen
einer Bestimmung vom 28, Mai.
009822/1847 _ x% _
BAD ORIGINAL i<!-^ G-- :
- IX -
Die Behandlung wurde bei verhältnismässig ungünstigen Bedingungen für die Anwendung der bekannten Nitrofarbstoffe
durchgeführt, d.h. bei einem bereits sehr
fortgeschrittenen Entwicklungsstadium der Unkräuter,
insbesondere von Matricaria. Die Ergebnisse lehren, daß das DNTBP noch zu fortgeschrittener Jahreszeit angewandt
werden kann und daß ausgezeichnete Ergebnisse erzielt werden, die mit DNOC selbst bei sehr starker Dosierung
nicht erzielt werden·
Der Versuch bestätigt weiterhin, daß das DNBP bei Dosierungen, bei denen die herbicide Wirkung nicht "zufriedenstellend
ist, nicht selektiv wirkt.
fielspiel 3
Es wurde Winterhafer Sorte "Noire du Prieure"
behandelt, der am 29. September ausgesät worden war und der sich bei der Behandlung im Stadium des Auskeimens
befand.
An Unkräutern waren vorhanden:
Hirtentäschelkraut (Capsella bursa pastoris) Mutterkraut (Stellaria media)
Goldlack (Raphanus Raphanistrum)
Wicken (Vicla sp.)
-12-
009822/1847 BAOOfIIQtNAL
Behandlung am 18. November.
Wirkstoff kg/ha 2 3 4
DnTBP
Ammoniumsalz S 5 5 5 5 in wässrigalkoholischer A 5 5 5 5
Lösung
DNBP
S 4 4 3,5 4 A 4,5 4,8 5-5
5 5
5 5
2 2
5 5
5 5
5 5
1 0,5
5 5
5 5*1 5 3 j
DNTBP
ammonium salz S 5 5 5 5 in wässriger
Lösung- A 5 5 5 5
5 5.55
5 5 5 5-55
Die in der linken Kelemie Hälfte jeder Kolonne aufgeführten
Daten entsprechen einer Bestimmung vom 9. Dezember, die in der rechten Hälfte jeder Kolonne aufgeführten
Daten entsprechen einer Bestimmung vom 9· Februar.'
Tabelle Behandlung 8m 20. November.
DNOG
DNTBP
DNBP
wässriere
Lösung
Wirkstoff kg/ha
1 | 5 | 5 | 00 | 2 | 5 | 5 | 5 | 5 | 847 | 3 | 5 | 4 | 5 | 5 | •-I | |
S | C | 5 | 5 | 5 | 4,5 | 3,5 | 4,8 | .1 | ||||||||
A | 1 | 5 | 5 | 5 | 5 | |||||||||||
S | 4,5 | 5 | 2 2 | , | 5 | 5 | 5 | 5 | ||||||||
A | 5 | 5 | 5 | '■A | ||||||||||||
9822 | / | 2 | 1,5 | 1,5 | 0,5 | |||||||||||
S | 5 | 5 | 5 | 5 | ||||||||||||
A | ||||||||||||||||
BAD ORIGINAL
Die in der linken Hälfte jeder Kolonne aufgeführten
Daten entsprechen einer Bestimmung vom 9. Dezember, die in der rechten Hälfte jeder Kolonne
aufgeführten Daten entsprechen einer Bestimmung vom 2. Februar.
Die beiden Versuche bestätigen die absolute Sicherheit bei der Verwendung von DNTBP, das selbst bei der
k- bi-s 5-fachen herbiciden Dosis nicht das mindeste
Anzeichen von Phytotoxizität gegenüber den Getreidepflanzen aufweist.
Zum Vergleich:
DNBP vertilgt bereits 50 % der Getreidepflanzen bei der zweifachen herbiciden Dosis.
0Q9822/1847 BAD ORIGINAL '■ r
Claims (1)
1. Vervrendunp· von 2-tert.-Butyl-'+, 6-dinitrophenol
gegebenenfalls in Form eeiner Alkalisalze, Ammoniumsalze
oder von Alkylominen, Cycloalkylaminen, Alkenolaminen
und Oxyäthylcnaninen abgeleiteten Aminsalzen als selektives
Herbicid für Getreidekulturen.
2, Verwendung nach AnsOruch 1 in Form einer Emulsion,
einer Lösung, einer Suspension oder eines netzbaren Pulvers, das neben '.ein V/irkstoff noch einen inerten Füllstoff
uncl fließfähignachenle Mittel und Entflockungsmittel
enthält.
009S22/1847
BAD ORIGINAL
BAD ORIGINAL
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Cited By (1)
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