DE1559969C - Klappenscharnier - Google Patents
KlappenscharnierInfo
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Description
1 2
Die Erfindung bezieht sich auf ein Klappenscharnier mäßig großer Wandungshöhe seines Einlaßblocks nur
für Möbel mit in den zu verbindenden Möbelteilen in dicken Wandungen befestigen läßt,
eingelassenen Scharnierhülften, zwei die Scharnier- Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes
hälften gelenkig miteinander verbindenden Winkel- Klappenscharnier mit Schublenker zu schaffen, das
hebeln und einem dazwischen angeordneten, in der. 5 bei einfachem und stabilem Aufbau sowie einfacher
einen Scharnierhälfte gelenkig und in der anderen Montage eine damit angelenkte Klappe od. dgl. auf
Scharnierhälfte schiebbar gelagerten Schublenker. dem gesamten Bewegungsweg (Schwenkweg) sicher
Zumindest bei hochwertigen Möbeln wird von zwangsgeführt sowie in geöffneter und auch ge-
einem Klappeiischarnier gefordert, daß es in Ver- schlossener Stellung spaltenfrei gegen die feststehende
Schluß- und Öffnungsstellung ein weitgehend spalt- ίο Korpuswandung hält.
freies Anliegen der gehaltenen Klappe am Möbel- Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei
korpus, Möbelboden od. dgl. gewährleistet sowie einem Klappenscharnier der eingangs erwähnten
verwindungsfest ausgebildet ist. Leichte, wirtschaft- Bauart dadurch gelöst, daß beide Scharnierhälften
liehe Montagemöglichkeit ist selbstverständlich. als segmentscheibenförmige Scharnierblöcke ausge-
Gemäß deutschem Gebrauchsmuster 1 916 705 ist 15 bildet sind, die in der Öffnungsstellung des Scharniers
bereits ein Türscharnier mit zwei die Scharnierhälften mit ihren sehnenseitigen Stirnflächen spaltenfrei aneinverbiiidenden
Hebeln (Winkelhebeln) und dazwischen anderliegen, daß die zur Gelenkverbindung dienenden
angeordnetem, als Winkelhebel ausgebildetem Achsen der sich stets innerhalb des von den Scharnier-Schublenker
bekannt. Dabei weist die eine Scharnier- blocken eingenommenen Raums erstreckenden
half te einen Einlaßblock und die andere Scharnier- 20 Winkelhebel in unmittelbarer Nähe der sehnenhälfte
einen auf eine Wandung aufsetzbaren Schar- seitigen Stirnflächen der Scharnierblöcke angeordnet
nierlappen auf, wodurch bei geöffnetem Flügel bzw. . sind und sich in der Öffnungsstellung des Scharniers
geöffneter Klappe die Innenfläche des verschwenk- diagonal gegenüberliegen, und daß der Schublenker
baren Teils um die Dicke dieses Teils unter Bildung als ebene, flach liegend angeordnete Platte ausgebildet
einer nachteiligen Stufe gegenüber der entsprechen- 35 und in einem innerhalb des einen Scharnierblocks
den Möbelbodenfläche versetzt liegt und keine spal- angeordneten, parallel zu dessen Außenfläche und
tenfreie Anlage des verschwenkbaren Teils am außerhalb der Achse der Winkelhebel verlaufenden
Möbelkorpus gegeben ist. Der Schublenker ist in Führungstunnel während des gesamten Bewegungsplatzraubender
Weise als hochkantstehendes Füh- wegs zwangsgeführt ist.
rungsteil (kein Trägerteil) ausgebildet, ragt in den 30 Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der
von den Lagerachsen für die Scharnierhälftenverbin- Schublenker zur ständigen Aufnahme des Klappendungshebel
hinein und benötigt hierzu Langlöcher. gewichts in einer gegenüber den Winkelhebeln viel-Da
der Schublenker in einem unterseitig offenen fachen Stärke ausgebildet.
Schlitz des Scharnierlappens angeordnet ist, sind zur Um eine rationelle Möbelteilfertigung zu ermög-
höhenmäßigen Schublenkerzwangsführung zusatz- 35 liehen, können beide Scharnierblöcke in ihren äußeren
liehe, die Konstruktion komplizierende und ver- Abmessungen gleich ausgeführt sein,
teuernde Zwangsführungselemente erforderlich. Weiterhin sind bevorzugt die Schublenkerlager-
Diese bekannte Konstruktion erfüllt trotz kompli- achse und die Winkelhebellagerachse bei geschlosse-
zierten Aufbaus die an ein Klappenscharnier ge- ner Klappe auf den Eckpunkten eines gleichschenk-
stellten vorerwähnten Forderungen nicht. 40 ligen Dreiecks vorzusehen, dessen Hypotenuse auf
Bei einem weiter bekannten Klappenscharnier der Verbindungslinie zwischen den im beweglichen
gemäß deutschem Gebrauchsmuster 1886 134 sind Scharnierblock angeordneten Achsen liegt,
die einlaßbaren Scharnierhälften mittels eines an Der den Führungstunnel für den Schublenker auf-
beiden Scharnierhälften angelenkten Verbindungs- weisende Scharnierblock kann ein- oder auch zwei-
hebels (Gelenkhebels) gelenkig miteinander verbun- 45 teilig ausgebildet sein.
den. Die eine Scharnierhälfte besitzt dabei eine die Ein derartig ausgebildetes Klappenscharnier ist
Lagerachse für den Verbindungshebel aufweisende einfach und stabil aufgebaut, einfach und kosten-
Zunge, die auf einer in der anderen Scharnierhälfte sparend herstellbar und ermöglicht sowohl in
angeordneten Auflaufkurve geführt werden soll. Bei öffnungs- als auch in Schließstellung der damit ange-
diesem Klappenscharnier ist zwar die gehaltene 50 lenkten Klappe eine spaltenfreie Anlage an den
Klappe in öffnungs- und Schließstellung gegen den Möbelboden. Die Montage ist einfach und rationell.
,Möbelkorpus oder Möbelboden gehalten, während Da die Klappe in jedem öffnungswinkel zwangsge-
der Öffnungsbewegung führt das Scharnier jedoch führt wird, ist in einfacher Weise der Aufbau eines
eine zwanglose, unkontrollierbare Bewegung aus, so stabilen Möbels möglich. Ein besonderer Vorteil ist
daß cine große Labilität beim Kiappenverschwenken 55 die geringe Einlaßtiefe der Blöcke, so daß geringe
gegeben und somit dieses Scharnier bei hochwertigen Möbelwandungen möglich sind. Für die Montage
Möbeln nicht einsetzbar ist. Wird z. B. ein söge- sind lediglich von einer Wandungsseite her einzu-
nannter Bremsklappenhalter eingesetzt, wie es in arbeitende Ausfräsungen erforderlich, in die die
letzter Zeit zunehmend der Fall ist, so tritt in dem Blöcke bis zum bündigen Abschließen versenkt ein-
zwischcii öffnungs- und Schließstellung liegenden 60 gelassen und dann mittels Schrauben od. dgl. fest-
Schwenkbereich der Klappe auf Grund des vom gelegt werden.
Kluppuigüwicht ausgeübten Drehmoments eine im-1 Auf Grund des Führuiigstunnels für den Schubgleiche
Belastung der beiden eine Klappe haltenden lenker sind zusätzliche zwangsführende Elemente
Kluppensclianiiere auf, und, bedingt durch die Labi- nicht urfordeilichj und trotzdem ist eine stabile
lität der Klappcnscharniere, die Klappe verkantet 65 Zwangsfiihrung gewährleistet. Da der Schublenker
sich. P.iruiitu leiden sowohl da:; Scharnier als mich auf der gesamten Länge geradlinig ausgebildet und
dessen 1Μν.·..(ίμιιιιμ. Ein weiterer Nachteil dieser gleichen Querschnitt haben kann, kann in rationeller
Konstuikium Ui, daß es sich auf Grund vuliultui.v· Weise für dessen Herstellung Flachstahl verwende!
werden, wobei das Material lediglich abgelängt und mit einer Bohrung zur Aufnahme der Lagerachse
versehen zu werden braucht.
Da der Schublenker als stabiles Konstruktionselement ausgebildet ist, können die als Gelenkverbindungshebel
dienenden Winkelhebel verhältnismäßig schwach ausgeführt sein, und trotzdem ist ein
dauerhaft haltbares Klappenscharnier gegeben.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch ein in einem Fachboden und einer daran angelenkten geschlossenen Klappe
angeordnetes Klappenscharnier,
F i g. 2 einen Schnitt durch dasselbe Klappenscharnier bei geöffneter Klappe entsprechend der
Schnittlinie I-I in F i g. 3,
F i g. 3 die Draufsicht auf dasselbe Klappenscharnier
entsprechend F i g. 2, und
F i g. 4 eine perspektivische Ansicht eines auseinandergenommenen
Klappenscharniers.
Ein erfindungsgemäßes Klappenscharnier ist mit einerseits in einem Fachboden 10 und andererseits in
einer Klappe 11 eingelassenen, in ihren äußeren Abmessungen gleichen Scharnierblöcken 12 und 30 ausgestattet,
die jeweils durch drei Schrauben 13, 31 befestigt sind; sie schließen bündig mit der Oberfläche
des Fachbodens 10 und der Klappe 11 ab.
Die Scharnierblöcke 12 und 30, von denen der Scharnierblock 12 zweiteilig, und zwar aus zwei
Scheiben zusammengesetzt, und der Scharnierblock 30 einteilig ausgebildet ist, bilden in Draufsicht jeweils
ein Scheibensegment; die Sehnen beider Scharnierblöcke 12, 30 liegen bei geöffneter Klappe
11 parallel ohne wesentlichen Abstand nebeneinander.
Der Scharnierblock 12 im Fachboden 10 hat in seinem mittleren Bereich parallel zu seiner Oberfläche
einen Führungstunnel 14, in dem ein flacher Schublenker 15 frei gleitend einfaßt, der mit seinem
anderen Ende in einer mittleren Ausnehmung 32 des Scharnierblocks 30 mittels einer Achse 33 angelenkt
ist, und zwar derart, daß die äußere Fläche dieses Schublenkers 15 an der rückseitigen Wandung der
mittleren Ausnehmung 32 anliegt.
Unterhalb dieses Führungstunnels 14 sind in der unteren Blockscheibe des Scharnierblocks 12 beidseitig
in einem gewissen Abstand neben dem Schublenker 15 jeweils die Enden von zwei Winkelhebeln
16 und 17 mittels einer durchgehenden Achse 18 angelenkt.
Bei geschlossener Klappe 11 stehen die Achsen 18,19 und 20 der Winkelhebel 16 und 17 und die
Achse 33 des Schublenkers 15 in der Art eines gleichschenkligen Dreiecks zueinander, wobei die Hypotenuse
dieses Dreiecks zwischen den Achsen 19, 20 und 33 verläuft; bei geschlossener Klappe erstreckt
sich die Verbindungslinie zwischen der Achse 19, 20 der Winkelhebel 16, 17 und der Achse 33 des
Schublenkers 15 etwa parallel zur Innenfläche des Fachbodens 10.
Der Schublenker 15 und die beiden Winkelhebel 16 und 17, die mittels einzelner Achsen 19 und 20
mit jeweils ihrem anderen Ende in dem Scharnierblock 30 unterhalb der Achse 33 gelenkig befestigt
sind, geben der Klappe Il gegenüber dem Fachboden 10 eine vorteilhafte Führung, wobei die Klappe 11
in jedem öffnungswinkel zwangläufig geführt ist. Sowohl in geöffneter als auch in geschlossener Stellung
liegt die Klappe 11 ohne beachtlichen Abstand an der Stirnseite des Fachbodens 10 an. .
Da die beiden Scharnierblöcke 12 und 30 hinsichtlich des Durchmessers und einer verhältnismäßig
geringen Einlaßtiefe sowohl für die Klappe 11 als auch für den Boden gleich sind, besteht der Vorteil,
daß die Ausfräsungen im Fachboden 10 und in der Klappe 11 gleich groß ausgeführt werden können.
Die Fräsmaschine braucht also für beide Teile nur ίο einmal eingerichtet zu werden, so daß eine rationelle
Montage möglich ist.
Es ist weiterhin vorteilhaft, die beiden Scharnierblöcke 12 und 30 aus Kunststoff herzustellen, während
der Schublenker 15 und die Winkelhebel 16 und 17 aus Metall hergestellt werden können.
Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, daß der Scharnierblock 12 auch als ein Werkstück ausgebildet
sein kann.
Claims (6)
1. Klappenscharnier für Möbel mit in den zu verbindenden Möbelteilen eingelassenen Scharnierhälften,
zwei die Scharnierhälften gelenkig miteinander verbindenden Winkelhebeln und einem dazwischen angeordneten, in der einen
Scharnierhälfte gelenkig und in der anderen Scharnierhälfte schiebbar gelagerten Schublenker,
dadurch gekennzeichnet, daß beide Scharnierhälften als segmentscheibenförmige Scharnierblöcke (12, 30) ausgebildet sind, die in
der Öffnungsstellung des Scharniers mit ihren sehnenseitigen Stirnflächen spaltenfrei aneinanderliegen,
daß die zur Gelenkverbindung dienenden Achsen (18,19,20) der sich stets
innerhalb des von den Scharnierblöcken (12, 30) eingenommenen Raums erstreckenden Winkelhebel
(16,17) in unmittelbarer Nähe der sehnenseitigen Stirnflächen der Scharnierblöcke (12, 30)
angeordnet sind und sich in der Öffnungsstellung des Scharniers diagonal gegenüberliegen, und daß
der Schublenker (15) als ebene, flach liegend angeordnete Platte ausgebildet und in einem innerhalb
des einen Scharnierblocks (12) angeordneten, parallel
zu dessen Außenfläche und außerhalb der Achse (18) der Winkelhebel (16,17) verlaufenden
Führungstunnel (14) während des gesamten Bewegungswegs zwangsgeführt ist.
2. Klappenscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schublenker (15) mit
allen Querschnittsaußenflächen in dem rechteckig ausgebildeten Führungstunnel (14) geführt ist.
3. Klappenscharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schublenker
(15) zur ständigen Aufnahme des Klappengewichts in einer gegenüber den Winkelhebeln
(16,17) vielfachen Stärke ausgebildet ist.
4. Klappenscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
beide Scharnierblöcke (12, 30) in ihren äußeren Abmessungen gleich ausgebildet sind.
5. Klappenscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
zur Lagerung dienende Achse (33) des Schublenkers (15) und die Achsen (18,19,20) der
Winkelhebel (16,17) bei geschlossener Klappe (11) ein gleichschenkliges Dreieck bilden, dessen
Hypotenuse durch die Verbindungslinie der im
beweglichen Scharnierblock (30) angeordneten Achsen (19, 20, 33) gebildet ist. '.
6. Klappenscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,. daß der
den Führungstunnel (14) aufweisende Scharnierblock (12) einteilig ausgebildet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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