DE1559923C3 - Scharnier, insbesondere für Kippschwenkflügel - Google Patents
Scharnier, insbesondere für KippschwenkflügelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Scharnier, insbesondere für Schwenkflügel, bestehend aus zwei über einen Scharnierbolzen
gelenkig miteinander verbundenen Scharnierteilen, von denen mindestens ein Scharnierteil einen
fest verbundenen und einen drehbar gelagerten Einbohrzapfen aufweist, wobei beide Einbohrzapfen mit
einem Gewinde versehen sind, und der drehbare Einbohrzapfen in einer zum festen Einbohrzapfen
parallelen Bohrung des Scharnierteils axial verstellbar gelagert ist.
Durch die DE-PS 1 06 255 ist bereits ein Scharnier dieser Gattung bekanntgeworden. Beide Einbohrzapfen
weisen hierbei ein verhältnismäßig steilgängiges Holzschraubengewinde auf, so daß eine Nachregulierung
nicht oder aber zumindest nicht feinstufig möglich ist.
Es wäre zwar denkbar, zumindest den mit dem Scharnierteil fest verbundenen Einbohrzapfen statt mit
einem steilgängigen Holzschraubengewinde mit einem feingängigen Maschinenschraubengewinde auszustatten,
um eine feinstufige Nachregulierung des Scharnierteils in den vorgebohrten Löchern des Flügels oder
Rahmens zu ermöglichen. Da jedoch der drehbar im Scharnierteii gelagerte, als Kopfschraube ausgebildete
Einbohrzapfen durch eine parallel zum Einbohrzapfen gerichtete glatte Bohrung in das Flügel- oder Rahmenholz
eingedreht wird, kann von einer bestimmten Einschraubstellung an, nämlich wenn der Kopf des
drehbaren Einbohrzapfens am Scharnierteil anliegt und dieser weiter eingedreht wird, eine seitliche Kraft auf
das Scharnierteil ausgeübt werden, so daß ein Schiefziehen dieses Scharnierteils gegen den Flügel
oder Rahmen eintritt und damit die ideale Achslage des Scharniers beeinträchtigt wird.
Bei dem bekannten Scharnier muß also die Einschraubtiefe des drehbaren Einbohrzapfens genauestens
beachtet werden, weil auch dann, wenn dessen Kopfbolzen nicht sicher am Scharnierteil anliegt die
auftretenden Kraftwirkungen das Bestreben haben, das Scharnierteil gegen den Kopf des drehbaren Einbohrzapfens
unter entsprechender Verbiegung des festen Einbohrzapfens anzulegen. Auch hierdurch wäre dann
aber die ideale Achslage des Scharniers beeinträchtigt, mit der Folge, daß Schwergängigkeit desselben eintritt
und auch unerwünschte Geräusche beim öffnen und Schließen des Flügels verursacht werden.
Bei dem durch die DE-PS 1 06 255 bekanntgewordene Scharnier hat die drehbare Kopfschraube hauptsächlich
den Zweck, die .Scharnierteile in ihrer jeweils
ίο eingestellten Lage gegen Verdrehung um den festen
Einbohrzapfen zu sichern. Eine wirksam tragende Funktion der Kopfschraube ergibt sich erst in zweiter
Linie und nur dann, wenn sich das Scharnierteil sicher gegen deren Kopf abstützt.
Die Funktion einer Verdrehungssicherung hat bei einem anderen bekannten Scharnier ein parallel zum
Einbohrzapfen in einer Gewindebohrung des Scharnierteils axial verstellbarer Gewindestift, der mit einem
glatten Zapfen in ein ovales Loch einer Metallzarge eingedreht wird. Tragende Funktion kommt ihm jedoch
nicht zu, weil er mit Spiel in das zugeordnete Loch eingreift und eine Formschlußverbindung mit der
Metallzarge in seiner Achsrichtung nicht besteht.
Zum Stand der Technik gehört es weiterhin, jedes der beiden Scharnierteile eines Scharniers mit zwei
parallelen Einbohrzapfen zu versehen, die entweder glatt zylindrisch bzw. konisch ausgebildet sind, oder von
denen ein bzw. beide Einbohrzapfen Gewinde oder ähnlich wirkende Umfangseinkerbungen aufweisen.
jo Derartige Scharnierteile können nicht in die vorgebohrten
Löcher eingeschraubt werden, sondern müssen mit Hilfe eines Hammers in diese eingeschlagen werden. Ein
nachträgliches Regulieren der Scharnierteile hierbei ist ausgeschlossen und außerdem werden beim Einschlagen
durch das Gewinde die Holzzellen im Bereich der Bohrungswandungen zertrümmert, so daß ein sicherer
Halt der Scharnierteile nicht in jedem Falle gewährleistet ist, zumal es vorkommen kann, daß das Holz durch
das Einschlagen der Zapfen aufreißt. Soll ein sicherer Sitz derartiger Scharnierteile gewährleistet werden,
dann ist es hier unumgänglich, die Einbohrzapfen mit besonderen Querbohrungen zu versehen und durch
diese zusätzliche Stifte hindurch zu treiben.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Scharnier der eingangs erläuterten Gattung so zu gestalten, daß es
trotz Verwendung zweier mit Gewinde versehener Einbohrzapfen in das Holz eingeschraubt werden kann,
daß es jederzeit den Bedürfnissen entsprechend nachregulierbar ist und daß beide am gleichen
Scharnierteil vorgesehene Einbohrzapfen jederzeit eine sowohl quer als auch parallel zu ihrer Achse gerichtete
tragende Funktion ausüben, ohne bei einer eventuellen Nachregulierung ein Schiefziehen der Scharnierteile
gegen den Flügel oder Rahmen befürchten zu müssen.
Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Gewinde beider Einbohrzapfen
feingängig ist und die Bohrung für den drehbaren Einbohrzapfen als Gewindebohrung ausgebildet ist.
Hierdurch ist es möglich, das oder die Scharnierteile
Hierdurch ist es möglich, das oder die Scharnierteile
bo mit Hilfe des fest mit ihnen verbundenen Einbohrzapfens
zunächst in das eine der vorgebohrten Löcher einzudrehen und genau einzuregulieren. Sodann wird
der drehbare Einbohrzapfen unter Führung in dem Durchgangsgewindeloch in das andere der vorgebohr-
t>;> ten Löcher eingeschraubt. Besonders vorteilhaft ist
hierbei, daß die Gewindebohrung des Scharnierteils gewissermaßen eine Führung zum Einschneiden des
drehbaren Einbohrzapfens in die Wandungen des
vorgebohrten Loches bildet. Auf besonders zweckmäßige und einfache Art und Weise wird damit verhindert,
daß der drehbare Einbohrzapfen bei seinem Einschrauben in das vorgebohrte Loch das Scharnierteil
gegenüber der idealen Achslage schief zieht, so daß die Funktion des Scharniers nicht beeinträchtigt wird.
Ein weiteres, vorteilhaftes Erfindungsmerkmal besteht darin, daß der drehbare Einbohrzapfen an seinem
Ende einen Schlitz od. dgl. für ein Betätigungswerkzeug aufweist, so daß der jederzeit leicht betätigt werden
kann.
In manchen Fällen kann es auch zweckmäßig sein, wenn die Einbohrzapfen an ihren Enden mit abgestuften
Gewindeteilen versehen sind. Hierdurch wird nämlich ein besonders sicherer Sitz der Scharnierteile in den
vorgebohrten Löchern erhalten, weil das vordere, dünnere Gewindeteil zunächst ein verhältnismäßig
leichtes Einschrauben ermöglicht, während das hintere Gewindeteil beim Eindringen in die Bohrungen eine
besonders sichere Verbindung mit dem umgebenden Holz herbeiführt.
In der einzigen Figur der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Scharniers
gezeigt, wobei die normalerweise in einem bestimmten Winkel zueinander in Flügel und Rahmen
eingedrehten Einbohrzapfen der Scharnierteile in der Zeichnungsebene liegend dargestellt sind.
Das in der Zeichnung dargestellte Scharnier 1 für Fenster und Türen od. dgl. besteht aus einem am Flügel
2 sitzenden Scharnierteil 3, das eine Scharnierhülse aufweist, und einem am feststehenden Rahmen 4
angeordneten Scharnierteil 5, das einen Scharnierbolzen aufweist. Mit dem Scharnierteil 3 ist ein
Einbohrzapfen 6 fest verbunden, welcher ein Gewinde 7, und zwar ein feingängiges Maschinenschraubengewinde,
aufweist. Außerdem besitzt das Scharnierteil 3 eine zum festen Einbohrzapfen 6 parallel gerichtete Gewindebohrung
8, welche einen weiteren Einbohrzapfen 9 mit Gewinde 10 axial verstellbar aufnimmt. Am
Scharnierteil 5 ist ebenfalls fest ein Einbohrzapfen 11
mit Gewinde 12 angebracht, und in einer parallel dazu verlaufenden Gewindebohrung 13 ist ein Einbohrzapfen
14 mittels Gewinde 15 axial verstellbar angeordnet.
Zum unbehinderten Einschrauben der drehfesten Einbohrzapfen 6, 11 der Scharnierteile 3, 4 werden die
drehbaren Einbohrzapfen 9,14 in den Gewindebohrungen 8,13 zunächst so weit zurückgeschraubt, wie dies in
der Zeichnung in gestrichelten Linien angedeutet ist. Sind dann die Scharnierteile 3 und 5 mittels ihrer
Einbohrzapfen 6 und 11 in den Flügel 2 bzw. den feststehenden Rahmen 4 eingeschraubt sowie genau
einreguliert, dann werden die drehbaren Einbohrzapfen
ίο 9, 14 mit Hilfe eines Schraubendrehers bis in die in voll
ausgezogenen Linien gezeichnete Stellung eingedreht. Dabei wirken die durchgehenden Gewindebohrungen 8,
13 in den Scharnierteilen 3, 5 als Schnittführung für das Einschneiden der Einbohrzapfen 9,14 in die vorgebohrten
Löcher, so daß eine besonders gute Halte- und Tragwirkung der Einbohrzapfen 9 und 14 eintritt. Durch
die getroffenen Vorkehrungen ist es auch nicht möglich, durch Eindrehen der Einbohrzapfen 9 und 14 die
Scharnierteile 3 und 5 aus ihrer idealen Achslage schräg
jo zu ziehen, weil sich die Einbohrzapfen 9, 14 lediglich
mehr oder weniger in die Gewindebohrung 8, 13 der Scharnierteile 3, 5 hineinschrauben, ohne einen Zwang
zum Verkanten auf die Scharnierteile 3,5 auszuüben.
Um jederzeit ein Drehen der Einbohrzapfen 9, 14 zu
2ri ermöglichen, sind diese an ihren äußeren Enden mit
Schlitzen 16 oder ähnlichen Eingriffen für ein Betätigungswerkzeug (Schraubendreher) versehen.
Auch ist es möglich, an sämtlichen Einbohrzapfen 6,9,
11, 14 abgestufte Gewindeteile 7 a, 10a, 12a und 15a
.so vorzusehen, wie dies in der Zeichnung strichpunktiert
angedeutet ist. Die vorderen, dünneren Gewindeteile 7a, 10a, 12a und 15a ermöglichen dabei zu Beginn des
Eindrehens der Einbohrzapfen eine leichtgängige Betätigung, während die dickeren Gewindeteile bei
r> ihrem Eindringen in die Bohrungen einen strammen und damit sicheren Sitz erhalten, also die ihnen zugedachte
tragende Funktion voll erfüllen können.
Bei normalen Kipp-Schwenkbeschlägen, bei denen an
Stelle eines einen Scharnierbolzen aufweisenden Schar-
■10 nierteils zur Führung der Schubstangen ein völlig
durchbohrtes Scharnierteil verwendet wird, braucht nur das Scharnierteil 3 erfindungsgemäß ausgestaltet zu
werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Scharnier, insbesondere für Kipp-Schwenkflügel,
bestehend aus zwei über einen Scharnierbolzen gelenkig miteinander verbundenen Scharnierteilen,
von denen mindestens ein Scharnierteil einen fest verbundenen und einen drehbar gelagerten Einbohrzapfen
aufweist, wobei beide Einbohrzapfen mit einem Gewinde versehen sind und der drehbare
Einbohrzapfen in einer zum festen Einbohrzapfen parallelen Bohrung des Scharnierteils axial verstellbar
gelagert ist,dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde (7, 10, 12, 15) beider Einbohrzapfen
(6, 9, 11, 14) feingängig ist und die Bohrung für
den drehbaren Einbohrzapfen (9, 14) als Gewindebohrung (8, 13) ausgebildet ist.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der drehbare Einbohrzapfen (9, 14) an
einem Ende einen Schlitz (16) od. dgl. für ein Betätigungswerkzeug aufweist.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbohrzapfen (6, 9; 11,14)
an ihren Enden mit abgestuften Gewindeteilen (7a, 10a,- 12a, 15a,)versehen sind.
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