DE1559848C3 - Beschlag für ein Fenster, eine Tür o.dgl., insbes. mit einem Dreh-Kippflügel - Google Patents
Beschlag für ein Fenster, eine Tür o.dgl., insbes. mit einem Dreh-KippflügelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Beschlag für ein Fenster, eine Tür od. dgl., insbesondere mit einem Dreh-Kippflügel,
der mit einem längsverschiebbaren, verdeckt angeordneten, über einen Bedienungsgriff betätigbaren
Riegelgestänge versehen ist, das über ein in der Flügelebene liegendes Übertragungsglied einen Gelenkbolzen
verstellt, der zur Verriegelung bzw. Entriegelung mit einer blendrahmenseitigen Gelenkhülse
zusammenarbeitet.
Bei diesem bekannten Beschlag mit verdeckt angeordnetem Riegelgestänge werden die Verriegelungseinrichtungen
von einer blendrahmenseitigen Gelenkhülse und einem flügelseitigen Schließerteil
gebildet. Das Schließerteil ist mit einem verschiebbaren Gelenkbolzen versehen, der in einer Hülse des
Schließerteils gelagert ist. Die Verbindung des Gelenkbolzens mit dem Riegelgestänge erfolgt über ein
Übertragungsglied, das von einer flachen Nase gebildet ist, die im allgemeinen mit dem Gelenkbolzen unlösbar
verbunden und mit ihrem freien Ende mit einer Ausnehmung des Riegelgestänges formschlüssig kuppelbar
ist. Das Schließerteil und die Gelenkhülse sind dabei jeweils als Fischband ausgebildet. Das Fischband
des Schließerteils befindet sich in der Flügelebene und bildet die Auflage für das Übertragungsglied. Um eine
beidseitige Führung des Übertragungsgliedes zu erhalten, schließt sich an die Hülse eine Deckplatte an, die so
groß gehalten ist, daß im wesentlichen nur noch der mit dem Riegelgestänge zu kuppelnde Teil des Übertragungsgliedes
aus dem vom Fischband und der Deckplatte gebildeten Gehäuse hinausragt.
Zur Montage des Schließerteils ist im Überschlag des Flügels eine schlitzförmige Aussparung zu fertigen, in
welche das Schließerteil eingeschlagen und anschließend über das Fischband zusätzlich gesichert werden
muß, wobei das Kupplungselement des Übertragungsgliedes in eine Kerbe des Riegelgestänges eingreift. Bei
Betätigung des Bedienungsgriffes wird der Gelenkbolzen über das Übertragungsglied parallel zur Bewegung
des Riegelgestänges in seiner Hülse linear verschoben und mit der blendarmseitigen Gelenkhülse gekuppelt
oder entkuppelt.
Da die Deckplatte und das Fischband unterschiedliche Abmessungen aufweisen, ist die Aussparung für das
Schließerteil mit einem abgesetzten Scheibenfräser zu fertigen, wobei infolge des relativ großen Platzbedarfes
für das Gehäuse des Schließerteils eine erhebliche Zerspanungsarbeit zu leisten ist, was auch zu einer
Schwächung des Flügelholmes führt.
Bei Dreh-Kipp-Beschlägen, deren Riegelgestänge aufliegend neben dem Überschlag angeordnet ist, ist es
aus dem DT-Gbm 18 71 106 bekannt, die Beschlagteile, insbesondere die Hülsen der Verriegelungseinrichtungen
jeweils mit mindestens einem Einbohrbolzen zu versehen. Zur Montage dieser Beschlagteile ist dann nur
eine Bohrung zu fertigen, in welche die Einbohrbolzen eingeschlagen oder eingedreht werden. Diese Einbohrbeschläge
erleichtern somit den Anschlag des Beschlages, ermöglichen eine wesentliche Verkürzung der
Anschlagszeit und benötigen insbesondere keine Spezialwerkzeuge, da ein handelsüblicher Bohrer zur
Herstellung der Aussparung für die Verriegelungseinrichtungen verwendbar ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nunmehr in der Schaffung eines Beschlages, bei dem auch bei einem
verdeckt liegenden Riegelgestänge die Verriegelungseinrichtungen einbohrbar ausgestaltet und die Vorteile
des Einbohrbeschlages gegeben sind.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Übertragungsglied um seine Längsachse
drehbar gelagert ist und den Gelenkbolzen senkrecht zur Flügelebene verschwenkt.
Bei Betätigung des Riegelgestänges über den Bedienungsgriff vollführt dieses eine Linearbewegung
in der Flügelebene. Das um seine Längsachse drehbar im Flügel gelagerte, in der Flügelebene liegende
Übertragungsglied ist mit dem Riegelgestänge gekuppelt, so daß die Linearbewegung des Riegelgestänges
eine Rotationsbewegung des Übertragungsgliedes be-
wirkt. Das Übertragungsglied trägt an dem aus dem m
Überschlag des Flügels herausragenden Teil den Gelenkbolzen, der diese Rotationsbewegung mitmacht
und dadurch senkrecht zur Flügelebene verschwenkt wird.
In der Verschlußstellung des Flügels greift der flügelseitige Gelenkbolzen an der Drehachsseite des
Flügels in die am Blendrahmen angeordnete Gelenkhülse ein. Wird der Bedienungsgriff betätigt, schwenkt der
Gelenkbolzen mit seiner in der Gelenkhülse angeordneten freien Spitze in Richtung auf den Blendrahmen.
Diese Schwenkbewegung des Gelenkbolzens wird , durch ein entsprechendes Spiel in der Gelenkhülse in
der Ebene senkrecht zur Fensterebene ermöglicht. ! Dadurch stützt sich die Spitze des Gelenkbolzens am
Blendrahmen ab und drückt den Flügel vom Blendrah- ' men weg. Diese Zwangsabstellung des Flügels wird |
fortgesetzt, bis der Gelenkbolzen so weit verschwenkt ist in Richtung senkrecht zur Flügelebene, daß er die
blendrahmenseitige Gelenkhülse in Richtung senkrecht zur Blendrahmenebene verlassen kann. Nunmehr ist der
Flügel in seine Kippöffnungsstellung bringbar.
Infolge des im Flügel drehbar gelagerten Übertragungsgliedes
ist nicht mehr ein Längsschlitz als
Aussparung im Flügel erforderlich, sondern es reicht dafür eine Bohrung, so daß auch das flügelseitige
Schließerteil der Verriegelungseinrichtung einbohrbar ausgestaltet ist.
Es ist dabei günstig, das Übertragungsglied mit einem kreiszylindrischen Querschnitt zu versehen, so daß das
Übertragungsglied unmittelbar im Material des Rahmens des Flügels gelagert werden kann und zwar in
einer Bohrung.
Insbesondere bei einem Flügel, dessen Holme aus Holz bestehen, ist es zur Vermeidung einer Schwergängigkeit
des Übertragungsgliedes, beispielsweise infolge eines Arbeitens des Holzes, besonders vorteilhaft, das
Übertragungsglied in einer Büchse zu lagern. Diese einbohrbare Büchse bildet dann die Führung für das
Übertragungsglied und sichert dessen Leichtgängigkeit. Diese Büchse kann als Büchse mit Außengewinde
ausgestaltet sein, damit die Büchse einschraubbar ist oder kann mit einer Riffelung od. dgl. auf dem
Außendurchmesser versehen sein zur Verbesserung ihres Sitzes im Holm des Flügels.
Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist das Übertragungsglied im Bereich des Riegelgestänges
verstärkt ausgebildet, damit die vom Riegelgestänge auf das Übertragungsglied übertragene Kraft an ihrer
Einleitungsstelle besonders sicher aufgenommen wird. Gleichzeitig wird dadurch die Möglichkeit geschaffen,
das Kupplungselement zur Verbindung des Riegelgestänges mit dem Übertragungsglied als lösbares Teil in
dem Übertragungsglied anzuordnen.
Ganz besonders vorteilhaft ist es, das Übertragungsglied und die Büchse als eine Baueinheit auszugestalten
und über einen Mitnehmerstift miteinander zu kuppeln. Durch das Vorliegen einer Baueinheit wird die Montage
des flügelseitigen Schließerteils der Verriegelungseinrichtung erleichtert. Das Eindrehen bzw. Einschlagen
dieses Bauelements geschieht durch Krafteinwirkung auf den Gelenkbolzen des Übertragungsgliedes. Der in
einer Ausnehmung der Büchse gelagerte Mitnehmerstift überträgt diese Kraft auf die Büchse. Die Ausnehmung
der Büchse ist dabei mindestens so groß auszugestalten, daß der erforderliche Rotationshub des Gelenkbolzens
nicht behindert ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 die Vorderansicht eines Dreh-Kippfensters mit dem erfindungsgemäßen Beschlag und
F i g. 2 einen Schnitt A-A nach F i g. 1 in vergrößertem Zustand.
Am Blendrahmen 1 des Fensters nach F i g. 1 ist ein Flügel 2 wahlweise drehbar oder kippbar mittels eines
Beschlages angeschlagen. Dieser Beschlag besteht aus dem drehachsseitigen Bedienungsgriff 3, der mit dem im
Falz des Flügels 2 angeordneten Riegelgestänge 4 zusammenarbeitet. Das Riegelgestänge 4 wirkt auf die
drehachsseitigen Verriegelungseinrichtungen 6 und 7 ein zur Einstellung der Kippbereitschaft bzw. Drehbereitschaftsstellung
des Flügels 2. Verschlußseitig ist am Flügel 2 der Verschlußhebel 9 angeordnet, über den das
Riegelgestänge 5 betätigbar ist zum Verriegeln bzw. Entriegeln dieser Flügelseite. Ein Ausstellarm 10
begrenzt dabei die Kippöffnungsweite des Flügels 2.
Die Fig.2 zeigt in vergrößertem Maßstab einen
Schnitt durch die drehachsseitige Verriegelungseinrichtung 6 nach Fig. 1.
Am Blendrahmen 1 ist eine Gelenkhülse 11 angeordnet, die über ihren Einbohrbolzen 24 in die
Bohrung 25 eingeschlagen ist. Im Falz 23 des Flügels 2 ist das Riegelgestänge 4 verdeckt in einer Nut
angeordnet, und durch eine Stulpschiene 8 abgedeckt. In ein vom Überschlag 22 des Flügels 2 ausgehendes
Bohrloch 16 ist das Schließerteil der Verriegelungseinrichtung 6 eingebracht, das aus dem Übertragungsglied
13 und den Büchsen 14,15 besteht. Im Bereich zwischen den Büchsen 14, 15 ist das einen kreiszylindrischen
Querschnitt aufweisende Übertragungsglied 13 verstärkt ausgebildet und mit einer Ausnehmung 26
versehen zum Einstecken des lösbaren Kupplungselementes 17, das in eine Kerbe 19 des Riegelgestänges 4
eingreift. Am freien Ende des Übertragungsgliedes 13 trägt dieses den Gelenkbolzen 12, der in der
blendrahmenseitigen Gelenkhülse 11 angeordnet ist und dadurch die Drehachse des Flügels 2 bildet. Beiderseits
des verstärkten Teiles des Übertragungsgliedes 13 ist in dem dünneren Bereich des Übertragungsgliedes 13
jeweils ein Mitnehmerstift 18 angeordnet, der in eine Ausfräsung 20 der Büchsen 14, 15 sich erstreckt, die
einen Anschlag 21 für den Schwenkbereich des Übertragungsgliedes 13 aufweisen.
Beim Betätigen des Bedienungsgriffes 3 wird das Riegelgestänge 4 nach unten bewegt, wodurch das über
das Kupplungselement 17 mit dem Riegelgestänge 4 verbundene Übertragungsglied 13 um seine Längsachse
27 geschwenkt wird. Durch diese Rotationsbewegung des Übertragungsgliedes 13 schwenkt gleichfalls der
Gelenkbolzen 12 in Richtung auf den Blendrahmen l,da in der Verschlußstellung der Gelenkbolzen 12 derart in
der Gelenkhülse 11 angeordnet ist, das zwischen dem Gelenkbolzen 12 und der Rückseite 28 der Gelenkhülse
11 reichlich Spiel angeordnet ist. Der Gelenkbolzen 12
kommt auf der Rückseite 28 zur Anlage und drückt den Flügel 2 vom Blendrahmen 1 ab, bis der Gelenkbolzen
12 an der öffnung der Gelenkhülse 11 sich vorbeibewegen
kann. Die Entriegelung bzw. Verriegelung erfolgt somit durch eine Drehbewegung des Gelenkbolzens 12
und nicht wie bisher durch eine Linearbewegung dieses Gelenkbolzens.
Ist der Flügel 2 bei eingeschlossenem Gelenkbolzen 12 drehgeöffnet, ist eine Fehlbedienung durch Betätigung
des Bedienungsgriffes 3 nicht mehr möglich, da in dieser Stellung des Flügels 2 der Gelenkbolzen 12 in der
Ebene senkrecht zum Flügel 2 weitgehend spielfrei in der Gelenkhülse 11 angeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Beschlag für ein Fenster, eine Tür od. dgl., insbesondere mit einem Dreh-Kippflügel, der mit
einem längsverschiebbaren, verdeckt angeordneten, über einen Bedienungsgriff betätigbaren Riegelgestänge
versehen ist, das über ein in der Flügelebene liegendes Übertragungsglied einen Gelenkbolzen
verstellt, der zur Verriegelung bzw. Entriegelung mit einer blendrahmenseitigen Gelenkhülse zusammenarbeitet,
dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungsglied (13) um seine Längsachse (27) drehbar gelagert ist und den Gelenkbolzen (12)
senkrecht zur Flügelebene verschwenkt.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungsglied (13) einen
kreiszylindrischen Querschnitt aufweist.
3. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungsglied
(13) in einer Büchse (14,15) gelagert ist.
4. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungsglied
(13) im Bereich des Riegelgestänges (4) verstärkt ausgebildet ist.
5. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Übertragungsglied
(13) und Büchse (14, 15) eine Baueinheit bilden und über einen Mitnehmerstift (18) miteinander gekuppelt
sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1559848C3 true DE1559848C3 (de) | 1977-10-20 |
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