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Treibstangenverschluss für Fensterflügel, insbesondere Schwenk-Kippflügel
Die Erfindung betrifft einen ummehrere Seiten eines vorzugsweise wahlweise um zwei
Achsen bewegbaren Flügels gefUhrten Treibstangenverschluss für Fenster, Türen od.
dgl., bei dem wenigstens eine der aus einem schiebbaren Riegelglied und einem Schliessteil
bestehenden Riegelstellen an der oder an einer der Bewegungsachsen des Flügels angeordnet
ist.
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Besonders bei Fenstern grösserer Abmessung ist es erwünscht und notwendig,
dass der Flügel an verschiedenen Stellen bei geschlossenem Fenster sicher und gut
mit dem Fensterrahmen verriegelt ist. Die bisher übliche Verbindung zwischen Rahmen
und Flügel durch verschiebbare Riegelzapfen ist wenig befriedigend, da ein gutes
Anpressen des Flügels am Rahmen nicht immer gewährleistet ist und Fehlbedienungen
nicht ausgeschlossen sind.
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Aus der deutschen Patentschrift 1 096 799 ist ein Treibstangenverschluss
bekannt, bei dem die im Flügelrahmen
geführte Treibstange mit einem
plattenförmigen Riegel versehen ist, der mit einem am feststehenden Rahmen angeordneten,
hakenförmigen Schliessblech zusammenarbeitet. Da das Schliessblech in Richtung auf
den Flügel zu nicht geschlossen ist, bedingt dies die Anwendung einer speziellen
Oberkantenhalterung, die so ausgebildet sein muss, dass eine Bewegung des Flügels
in der Flügelebene in Richtung auf die Verschlusseite zu vermieden wird. Bei dieser
auch als Zungenverschluss bezeichneten Verschlussart wälzt sich während der Schwenkbewegung
des Flügels die Riegelzunge an dem Haken des Schliessbleches ab. Dieser Zungenverschluss
gestattet ebenfalls keinen dichten Verschluss, da auf Grund der Lage der Schwenkachse
eine gewisse Luft zwischen Riegelzunge und Haken des Schliessbleches vorhanden sein
muss. Ein zuverlässiger, starker Andruck des Flügels an den feststehenden Rahmen
ist auch deshalb nicht möglich, da die plattenförmige Riegelzunge eine geringe Stärke
aufweist und der Abstand zwischen Treibstange und dem mit dem Schliessblech zusammenarbeitenden
Riegelzungenende verhältnismässig gross ist, so dass die Zunge auf Grund ihrer dadurch
gegebenen Länge federnd wirkt. Auch wird dabei infolge der hakenförmigen Ausbildung
das Schliessblech ebenfalls nachgiebig. Weiterhin wirkt sich nachteilig aus, dass
die Verschlussstellen offenliegend angeordnet sind:
Gemäss der Erfindung
werden diese Nachteile vermieden und ein starker Andruck des Flügels an den feststehenden
Rahmen dadurch erzielt, dass das als Riegelglied dienende Teil und das Schliessteil
der im Falz angeordneten Riegelstelle im Querschnitt etwa dreieckförmig ausgebildet
sind; und dass von den in der Schliesstellung des Flügels aneinander anliegenden
Flächen zumindest die Fläche des am feststehenden Rahmen angeordneten Schliessteiles
die Form eines Zylindermantelausschnittes mit von der Bewegungsachse des Flügels
ausgehendem Radius besitzt. Die erfindungsgemässe Ausbildung weist den wesentlichen
Vorteil auf, dass die Riegelglieder starr ausgebildet sind, so dass eine Deformation
derselben, insbesondere ein Verbiegen ausgeschlossen ist. Diese spezifische Ausbildung
der Riegelglieder hat den'weiteren Vorteil, dass bei einer fehlerhaften Bedienung.
des Beschlages eine unerwünschte, sich schädlich auswirkende Blockierungsstellung
vermieden wird; somit bringt die Erfindung eine optimale Funktionssicherheit und
gewährleistet eine laiengerechte Bedienung. Durch die Ausgestaltung der in Schliesstellung
des Flügels sich berührenden Flächen der Riegelstelle, zumindest der Fläche des
am feststehenden Rahmen angeordneten Teiles als Zylindermantelausschnitt mit von
der Bewegungsachse
des Flügels ausgehendem Radius wird erreicht,
dass beim Einführen bzw. Schwenken des Flügels in oder aus dem feststehenden Rahmen
diese Flächen leicht und unbehindert aufeinander gleiten können. Dabei wird gleichzeitig
der besonders beachtliche Vorteil erreicht, dass beim Einführen des Flügels in den
Rahmen infolge des Hintergreifens des Riegels hinter das Schliessteil in der Verschlusstellung
selbst stark verzogene Flügel in eine dicht an den feststehenden Rahmen anliegende
Stellung gedrückt werden, ohne dass hierzu eine besondere Betätigung des Beschlages
noch erforderlich ist. Es ist nach der Erfindung auch vorteilhaft, das Riegelteil
am Flügel aus zwei Teilen auszubilden. Die beiden Teile erhalten einen Abstand voneinander,
der etwas grösser als die Breite des im Falz des feststehenden Rahmens angeordneten
Schliessteiles ausgebildet ist. Diese Ausbildung erbringt den Vorteil, dass das
Schliessteil zugleich als Kipplager verwendet werden kann. Der verstellbare Riegelteil
kann nach einer bevorzugten Ausführungsform aus einer mit der Treibstange verbundenen
Platte und einem auf dieser Platte angeordneten Dreieckstück bestehen. Es ist günstig,
mindestens eines der Teile der Riegelstelle,
insbesondere das Schliessteillfedernd
zu lagern. Neben einer Dämpfung eines harten Anschlages der Riegelstelle wird gleichzeitig
ein beispielsweise infolge Toleranzabweichungen oder Materialverschleiss an den
einander berührenden Flächen auftretendes Spielausgeglichen bzw. eine Blockierstellung
von Riegelteil und Schliessteil vermieden. In den Zeichnungen ist die Erfindung
in einigen Ausführungsbeispielen dargestellt, und zwar"zeigt die Fig. 1 einen Schwenk-Kippfensterflügel
mit der Anordnung des Gesamtbeschlages, Fig. 2 die Anordnung der Riegelstelle in
starrer Ausführung, Fig. 3 eine weitere Ausgestaltung der Riegelstelle und Fig.
4 eine Draufsicht auf das Riegelteil aus Fig. 3 im verkleinerten Masstab. In Fig.l
ist am feststehenden Rahmen 1 der Flügel 2 als Schwenk-Kippfenster angeschlagen,
und zwar schwenkbar um die senkrechte Achse 3 oder kippbar um die waagerechte Achse
4. An der Oberkante des Flügels 2 befindet sich
eine Oberkantenhalterung
5, die bei 6 in der senkrechten Schwenkachse 3 gelagert und bei 7 am Flügel 2 einstellbar
und verschiebbar befestigt ist. Vom Griff 8 aus kann der Beschlag betätigt werden.
Zu diesem Zweck ist der Griff 8 über Treibstangen 9 mit den übrigen Beschlagteilen
verbunden. Die Treibstange 9 betätigt einen als Riegelstelle und Kipplager wirkenden
Auflauf 10 und eine Riegelstelle 11. Die an der Schwenkachsseite sich befindende
Riegelstelle 11 ist in der Fig. 2 vergrössert dargestellt. Sie besteht aus dem am
feststehenden Rahmen 1 befestigten Schliessteil 12. und dem als Riegel dienenden
Dreieckstück 13, das auf der Treibstange 9 angeordnet ist, die in einer Führung
15 des Flügels 2 sich befindet. Infolge der erfindungsgemässen Ausbildung ergibt
sich beim Schwenken des Flügels um die senkrechte Achse 3 in Richtung auf den feststehenden
Rahmen 1 ein unbehindertes Vorbeilaufen von flügelseitigem Dreieckstück 13 und rahmenseitigem
Schliessteil 12. Kurz vor der Anlage des Flügels 2 am feststehenden Rahmen 1 läuft
das Dreieckstück 13 hinter das Schliessteil 12 und gelangt mit diesem in Kontakt,
wobei die Zylindermantelfläche 17 des Dreieckstückes 13 über die Zylindermantelfläche
16 des Schliessteiles 12 gleitet.
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Durch dieses Hintergreifen und das gleichzeitige Inkontaktstehen des
Schliessteiles 12 und des Dreieckstückes 13
wird der Flügel 2 an
den feststehenden Rahmen 1 angepresst, .sobald der Flügel 2 am Rahmen 1 zur Anlage
gelangt. Es ist dabei dem Flügel tim Bereich der Riegelstelle 11 nicht möglich,
etwa dem Winddruck folgend, sich vom Rahmen 1 abzuheben. Diese dichte Verriegelung
wird .ohne Betätigung des Griffes $ erreicht, da erst anschliessend an die Anpressung
des Flügels 2 an _den Rahmen 1 die Verriegelung der Verschlusseite erfolgt.
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Das Schliessteil 12 und das Dreeckstück 13 sind in ihrem Querschnitt
sehr kräftig ausgebildet, so dass das Material dieser Teile als Folge des grossen
Querschnittes in der Richtung senkrecht zur Fensterebeü.e auch bei starken Belastungen
nicht nachgeben kann und :somit die Dichtigkeit des Fensters gewährleistet ist.
Die erfindungsgemässe Ausgestaltung der Riegelstelle bewirkt fernerhin eine Vermeidung
einer Blockierungsstellung der Riegelglieder, so dass beim Einführen des Flügels
in den Rahmen die störenden Auswirkungen einer Fehlbedienung nicht auftreten können.
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In den fig. 3 und 4 ist die erfindungsgemässe Vorrichtung i n der
waagerechten Kippachse 4 angeordnet. Das im Falz des Flügels 2 gelagerte Riegelteil
26 wird mit Hilfe der Treibstange 9 verschoben, Das Riegelteil 26 besitzt auf einer
gemeinsamen Platte 24 angeordnete Teile 27, 28, deren
Abstand grösser
ist als die Breite des im feststehenden Rahmen 1 verschraubten Schliessteiles 25.
Befindet sich das Schliessteil 25 im Bereich der Lücke 29 zwischen den Teilen 27,
28 kann der Flügel 2 um eine senkrechte Achse 3 geschwenkt werden. Beim Kippen des
Flügels 2 um die untere waagerechte Achse 4 befindet sich das Schliessteil 25 hinter
einem der Teile 27 oder 28. Der FlUge1 2 ist dann ohne weiteres zu kippen und auch
in der waagerechten Achse 4 gehalten. Beim Kippvorgang gleitet die Fläche 30 des
Riegelgliedes 26 auf der Fläche 31
des Schliessteiles 25, wobei diese beiden
Flächen 30, 31 denselben Radius von der waagerechten Kippachse 4 ausgehend aufweisen.
Das Schliessteil 25 und die Teile 27, 28 stellen in diesem Fall das Waagerechtkipplager
dar. Diese Vorrichtung entspricht im wesentlichen der Anordnung gemäss Fig.' 2 in
der senkrechten Schwenkachse 3, wobei die dort angegebenen Vorteile ebenfalls in
der Anordnung nach Fig. 4 bezüglich der waagerechten Kippachse 4 auftreten.
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Um ein zu'hartes Anschlagen von Schliessteil 25 und Riegelteil 26
gegeneinander zu vermeiden, liegt es im Rahmen der Erfindung, wenigstens eines der
aneinanderschlagenden Teile 25, 26 in der Fensterebene leicht federnd, also elastisch,
anzubringen. Es ist demgemäss bei Fig. 3 zwischen Schliessteil 25 und feststehendem
Rahmen 1 eine elastische Unterlage 32 angeordnet.