DE1558076C - Schachtofen mit Doppelschrage zum Brennen und Sintern von stuckigem Gut wie Kalkstein od dgl und Verfahren zu dessen Betrieb - Google Patents

Schachtofen mit Doppelschrage zum Brennen und Sintern von stuckigem Gut wie Kalkstein od dgl und Verfahren zu dessen Betrieb

Info

Publication number
DE1558076C
DE1558076C DE1558076C DE 1558076 C DE1558076 C DE 1558076C DE 1558076 C DE1558076 C DE 1558076C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
combustion chamber
wall
combustion
shaft furnace
shaft
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Meyer Herbert 5600 Wuppertal Vohwinkel Weinhold Heinz 5601 Dornap
Original Assignee
Rheinisch Westfälische Kalkwerke AG, 5601 Dornap
Publication date

Links

Description

Die Erfindung betrifft einen Schachtofen mit Doppelschräge zum Brennen und Sintern von stückigem Gut, wie Kalkstein od. dgl., und ein Verfahren zu dessen Betrieb, wobei der Durchsatz des Gutes durch den Ofen in zwei übereinander angeordneten Brennräumen mit jeweils einander entgegengesetzt geneigten Schrägflächen derart erfolgt, daß die im oberen Brennraum vorhandene Gutoberfläche unter Umkehr ihre Schichtung in den unteren Brennraum gelangt.
Bei bekannten Schrägöfen wird das in den beiden Brennräumen liegende stückige Gut mittels Brennern durch ein Brenngas beaufschlagt, wobei das durch den Ofen strömende Gas am oberen Ende des Ofens abgezogen und mit aus dem unteren Ende des Ofens stammender Kühlluft den Brennern beider Brenn-. räume zugeführt wird. Der thermische Wirkungsgrad ist in diesem Falle jedoch nicht befriedigend, da ein Abgas mit verhältnismäßig niedriger Temperatur verwendet wird.
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, mit Abgas wesentlich höherer Temperatur zu arbeiten, indem im unteren Teil des unteren Brennraumes die nach unten strömenden Abgase zusammen mit der am oberen Ende der Kühlzone vorhandenen Kühlluft abgezogen und den Brennern beider Brennräume zugeführt werden. Auf diese Weise wird der thermische Wirkungsgrad erheblich verbessert.
Beiden Ofentypen ist jedoch ein Nachteil gemeinsam: Der sich von der oberen in die untere Brennkammer bewegende Materialstrom wird durch die beiden Wände des Ofens an den Seiten der oberen und unteren Brennkammer auf Grund der Reibung gebremst, so daß sich die Mitte des Materialstromes bei der Durchwanderung der Brennzone schneller als die randnahen Zonen bewegt. Auf diese Weise entsteht in der Mitte des Ofens wegen der kürzeren Verweilzeit ein Kalk von geringerer Qualität, die sich in einer schlechteren Entsäuerung und einem entsprechend höheren Restgehalt an CO2 äußert.
Bekannt ist ferner ein als Zwillingsofen ausgebildeter Schachtofen (vgl. französische Patentschrift 1 202 948), der durch eine Trennwand in zwei selbständig arbeitende Schachtöfen mit einer Doppelschräge geteilt ist. Diese voneinander unabhängig arbeitenden Schachtöfen weisen gleichfalls voneinander unabhängige Beschickungs- und Austragevorrichtungen auf. Die den bekannten Schachtofen in zwei unabhängige Teile trennende Wand hat dabei keinerlei Einfluß auf die Wanderungsgeschwindigkeit des in der Mitte des Ofens befindlichen Materials. Bei einfachen Schachtöfen ist weiterhin bekannt (vgl. französische Patentschrift 1275323, deutscheAuslegeschrift 1137 990) die Anordnung von Kammern und Schlitzen in einer Mittelwand dieses Schachtofens.
Den oben erwähnten Restgehalt an CO3 einmal für einen in der Mitte gebrannten Kalksplitt der Körnung 25 bis 40 mm und zum anderen für einen in der Randzone gebrannten Kalksplitt gleicher Körnung bei vier untersuchten Proben zeigt Tabelle 1:
ί Tabelle 1
Probe Nr. Rest-CO,
der Randzone
Rest-CO,
in der Mitte
■ Differenz
1
2
3 .
4
0,7%
0,9o/o
0,9%
0,8 0/0
5.4%
5,0%
5,2%
5,2%
4,7%
4,1%
4,3%
4.4%
Es ist deutlich zu sehen, daß der Restgehalt an CO2 des in der Mitte ausgetragenen Branntkalkes höher als derjenige des in den Randzonen ausgetragenen Branntkalkes liegt, und zwar durchschnittlich urn
4,4%. ;;
Ziel der Erfindung ist es; einen reaktionsfähigen Kalk unter Vermeidung von Hartbrannt und Ungebranntem (Möpse) herzustellen und den gesamten Wärmeübergang in Schachtöfen mit Doppelschräge zu verbessern. Gemäß der Erfindung wird dieses Ziel dadurch erreicht, daß auf den Schrägflächen des oberen und unteren Brennraumes Wände angeordnet sind, die sich senkrecht auf den Schrägflächen in die Brennräume erstrecken und den gesamten Brennschacht in obere und untere Teilschächte unterteilen, wobei die im oberen Brennraum angeordnete Wand oben als an der Stirnseite zur Brennkammer offene Hohlwand ausgebildet ist und in den. Seitenwänden Schlitze aufweist.
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird die im oberen Brennraum angeordnete Hohlwand durch eine in ihrem Inneren waagerecht verlaufende Trennwand in eine obere und eine untere Kammer unterteilt und weist die Hohlwand an den Seitenwänden Schlitze auf.
Beim Betrieb des Schachtofens mit Doppelschräge wird erfindungsgemäß so verfahren, daß ein Teil der Heißgase aus der1 oberen Brennkammer mittels eines Abgasventilators durch den oberen Teil der Hohlwand gesaugt und über die Schlitze in den Seitenwänden derselben anschließend dem Brennschacht zugeführt wird, während eine einstellbare Menge Brenngas aus dem unteren Brennkammerraum durch einen mit einem Schieber versehenen Kanal in den unteren Teil der Hohlwand der oberen Brennkammer gesaugt und ebenfalls über die Schlitze in den Seitenwänden der Hohlwand in die durch die obere Wand gebildeten Brennschächte geführt wird.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in verschiedenen Ausführungsbeispielen dargestellt und wird nachstehend an Hand- der Zeichnung beschrieben.
F i g. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht der . wesentlichen Teile eines Doppelschrägofens mit den erfindungsgemäß angeordneten Wänden;
F i g. 2 zeigt eine schematische Vorderansicht der im oberen Brennraum angeordneten Wand;
F i g. 3 zeigt eine perspektivische Darstellung der im oberen Brennraum angeordneten Wand, wobei alle das Verständnis erschwerenden Einzelheiten weg gelassen wurden.
Dsr in F i g. 1 schematisch dargestellte Doppelschrägofen weist auf den bekannten Schrägflächen Wände 1 und 2 auf, die den gesamten Brennschacht 3 in obere Teilschächte 4 und 5 sowie untere Teil schächteAa und 5a unterteilen. Aus der schematischen Vorderansicht in F i g. 2 geht hervor, daß die Wand 2 an der Stirnseite eine Öffnung 6 und an den Sertenwänden Schlitze 7 aufweist. Durch eine waagerechte, im Inneren der oberen Wand 2 verlaufende Wand 8 wirddiese in zwei Kammern la und Ib unterteilt. Die obere Kammer 2b ist zur oberen Brennkammer 9 hin geöffnet. Vom unteren Brennkammerraum 10 führt ein Kanal 11 in den oberen Brennkammerraum 9. Der Kanal. 11 kann durch einen im unteren Teil des oberen Brennkammerraumes 9 angeordneten Schieber 12 geschlossen oder geöffnet werden.
Gemäß der Erfindung wird beim Betrieb des Doppelschrägofens so verfahren, daß aus der oberen Brenn-
kammer 9 ein Teil der Heißgase mittels eines nicht dargestellten Abgasventilators durch den oberen Teil 2b der Hohlwand 2 gesaugt werden. Dieser Gasstrom gelangt dann durch die Schlitze 7 in der Hohlwand 2 in den Brennschacht 3. Aus dem unteren Brennkammerraum 10 strömt gleichzeitig eine durch den Schieber. 12 einstellbare Menge Brenngas in den unteren Teil 2a der Hohlwand 2, von wo aus dasselbe gleichfalls über die Schlitze 7 in die Brennschächte geführt wird.
Durch den erfindungsgemäßen Doppelschrägofen wird zunächst erreicht, daß der Materialstrom in der Mitte des Ofens gebremst wird und in der Tiefe des Gutstromes zwei Materialbetten mit entsprechend vergrößerter Reibung entstehen.
Dar schnelleren Bewegung des in der Mitte befindlichen stückigen Gutes wird auf diese Weise entgegengewirkt so daß die Verweilzeit des Gutes in der Mitte derjenigen in der Randzone angeglichen ist.
In der Mitte des Ofens erfolgt außerdem als weiterer Vorteil der gemäß der Erfindung angeordneten Wand eine bessere Wärmeübertragung an das Brenngut, da diese zusätzliche Wand in ähnlicher Weise wie d.ie seitlichen Brennkammerwände wirkt.
Die Ausbildung der oberen Wand 2 als Hohlwand mit einer öffnung im oberen Teil der Stirnseite führt weiterhin wegen des geringen Widerstandes im Inneren dazu, daß Heißgase aus dem freien Brennraum angesaugt werden. Diese treten sodann durch seitliche Schlitze wieder aus und durchströmen das umgebende Brenngut. Auf diese Weise wird als weiterer Vorteil erreicht, daß eine bisher »tote« Strömungszone gleichfalls von Heißgasen durchströmt wird.
Tabelle 2 veranschaulicht die mit dem erfindungsgemäßen Doppelschrägofen im Hinblick auf einen gleichmäßig gebrannten Kalk erzielten Vorteile, wobei die gleiche Anzahl von Proben gleicher Körnung wie in Tabelle 1 untersucht wurden.
Tabelle 2 Rest-CO,
in der Mitte
Differenz
Probe Nr. Rest-CO,
der Randzone
1,6%
1,6%
1,7%
1,5%
0,5%
0,5%
0,4%
0,4%
1
2
3
4
1,1%
1,0%
1,3%
1,1%
Es ist zu ersehen, daß keine nennenswerte Differenz mehr zwischen in der Mitte des Ofens und am Rande des Ofens ausgetragenem Kalk besteht.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Schachtofen mit Doppelschräge zum Brennen ίο und Sintern von stückigem Gut, wie Kalkstein od. dgl., wobei der Durchsatz des Gutes durch den Ofen in zwei übereinander angeordneten Brennräumen mit jeweils einander entgegengesetzt geneigten Schrägflächen derart erfolgt, daß die im oberen Brennraum vorhandene Gutoberfläche unter Umkehr ihrer Schichtung in den unteren Brennraum gelangt, dadurchgekennzeichn e t, daß auf den Schrägflächen des oberen und unteren Brennraumes (9,10) Wände (1,2) angeordnet sind, die sich senkrecht auf den Schrägflächen in die Brennräume (9,10) erstrecken und den gesamten Brennschacht (3) in obere und untere Teilschächte (4, 5, Aa, Sd) unterteilen, wobei die im oberen Brennraum (9) angeordnete Wand als an der Stirnseite zum Brennraum offene Hohlwand (2) ausgebildet ist.
2. Schachtofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 'die im oberen Brennraum (9) angeordnete Hohlwand (2) durch eine in ihrem Inneren waagerecht verlaufende Trennwand (8) in eine obere und eine untere Kammer (2b, 2a) unterteilt wird und die Hohlwand (2) an den Seitenwänden Schlitze (7) aufweist.
3. Verfahren zum Betrieb eines Schachtofens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Heißgase aus der oberen Brennkammer mittels eines Abgasventilators durch den oberen Teil der Hohlwand gesaugt und über Schlitze in den Seitenwänden derselben dem Brennschacht zugeführt wird, während eine einstellbare Menge Brenngas aus dem unteren Brennraum durch einen mit einem Schieber versehenen Kanal in den unteren Teil der Hohlwand der oberen Brennkammer gesaugt und gleichfalls über die Schlitze in den Seitenwänden der Hohlwand in die durch die obere Wand gebildeten Brennschächte geführt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2604667A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum waermebehandeln von werkstoffen
DE2608228A1 (de) Tunnelofen mit kuehlung und bodeneffekteinrichtung
DE3339972A1 (de) Kammerringofen und verfahren zu dessen betrieb
DE1558076C (de) Schachtofen mit Doppelschrage zum Brennen und Sintern von stuckigem Gut wie Kalkstein od dgl und Verfahren zu dessen Betrieb
DE3042708A1 (de) Tunnelofen mit zwei parallelen kanaelen
DE667742C (de) Schachtofen mit langer Brennzone zum Brennen von Kalk und aehnlichen Stoffen
DE2134330A1 (de) Hochgeschwindigkeits Gasbrenner und mit diesem Gasbrenner ausgerüsteter Heiz ofen
DE1558076B1 (de) Schachtofen mit Doppelschraege zum Brennen und Sintern von stueckigem Gut,wie Kalkstein od.dgl.,und Verfahren zu dessen Betrieb
EP0127733B1 (de) Drehrohrofen mit Kühler
DE635092C (de) Rostfeuerung fuer feuchte Brennstoffe mit Aufbereitung der Brennstoffschicht des vorderen Rostteiles mittels heisser Gase
AT139665B (de) Verfahren und Einrichtung zur Beschickung von Drehrohröfen zum Brennen von Zement.
EP0059849B1 (de) Verfahren zum Herstellen eines Farbspiels beim Brennen von flächigem keramischen Brenngut
DE1037945B (de) Kammerringofen zum Brennen von Bauelementen mit hohem Brennstoffgehalt
DE1019788B (de) Zweitluftzufuehrung mit Rauchgas-Ruecksauge-Geblaese fuer eine UEberschubfeuerung
DE3347272C2 (de)
DE2339368C2 (de) Kapselartiges Brennhilfsmittel für keramische Schnellbrand-Tunnelöfen
DE481883C (de) Regenerativ-Koksofen
DE475212C (de) Schachtofen zum Brennen, Gluehen und Sintern pulverfoermiger Stoffe
DE613197C (de) Drehrohrofen mit Stauvorrichtung
DE1199175B (de) Verfahren zum Betrieb eines Doppelschraegofens
DE843523C (de) Tunnelofen fuer keramische Zwecke
DE559091C (de) Generatorgasfeuerung mit zwei oder mehreren durch Zwischenwaende voneinander getrennten, parallel zueinander arbeitenden Gaserzeugerschaechten, die abwechselnd beschicktwerden
DE2201088C (de) Verfahren zum Abdichten und Kuhlen des Schlitzes zwischen den beweglichen und unbeweglichen Teilen eines Hubbai kenofens
DE590727C (de) Gerstelvorrichtung mit den Ofenraum durchlaufendem Wanderherd
DE63504C (de) Kalkofen