DE155797C

DE155797C -

Info

Publication number: DE155797C
Application number: DENDAT155797D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung solcher biegsamer Wellen, welche durch schraubenförmige Umwicklung von Drähten um einen Kerndraht gebildet werden. Vor bekannten, dem gleichen oder ähnlichen Zwecken dienenden Vorrichtungen zeichnet sich die vorliegende dadurch aus, daß die von den Spulen eines Wickelkopfes aklaufenden Drähte dem

ίο Kerndraht durch Kanäle zugeführt werden, welche durch Schlitze mehrerer aufeinander liegender Scheiben gebildet werden, durch deren mittlere Durchbohrung der Kerndraht hindurchgeführt ist. Durch eine solche Vorrichtung sowie durch die Anordnung von Schmierbüchsen wird eine an allen Stellen vollkommene und sichere Führung und gleichzeitige Schmierung der Wickeldrähte während des Wickeins erreicht.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine solche Vorrichtung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigt Fig. ι einen Längsschnitt durch den sogenannten Wickelkopf,-

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie x-x in Fig. i,

Fig. 3 eine der Führungsscheiben und
Fig. 4 die Ansicht der Vorderseite des Wickelkopfes.

Der Hauptteil (Wickelkopf) der Vorrichtung besteht aus einem- Körper a, welcher auf die hohle Spindel b aufgeschraubt wird und mit den Drahtspulenhaltern c sowie mit Schlitzen e zum Hindurchführen der Wickeldrähte versehen ist. Die Welle Z kann in beliebiger Weise ihren Antrieb erhalten.

Die Spulen d sind so angeordnet, daß die Wickeldrähte (ähnlich wie die Fäden bei den bekannten, in der Seilerei gebräuchlichen Umspinnmaschinen) auf dem kürzesten Wege nach dem als Kern dienenden Draht f gelangen. Dieser Kerndraht f wird, wie aus der Zeichnung ersichtlich, von hinten in die hohle Welle b axial ohne Spannung eingeführt und bildet die neutrale Faser der Welle bei auftretenden Biegungen.

Die Wickeldrähte werden kurz vor ihrer Umbiegung um den Kerndraht/ durch Schmierbüchsen h hindurchgeführt und erhalten so einen Überzug von Schmiermaterial, welcher die beim Umbiegen der Wickeldrähte auftretende Reibung außerordentlich vermindert.

Der wesentlichste Teil der vorliegenden Erfindung besteht in der Verwendung von sehr harten, vorzugsweise stählernen, auswechselbaren Führungsscheiben g (Fig. 3), welche, wie Fig. 1 zeigt, zwischen Ringen k eingefügt werden, die ihrerseits mit aus- " wechselbaren Futtern i versehen sind. Jede Scheibe g besitzt einen Schlitz, welcher tangential in ein Mittelloch der Scheibe mündet. Diese Schlitze, deren Weite genau dem Drahtdurchmesser entspricht, dienen zur Führung der Wickeldrähte. Auch die Dicke der einzelnen Scheiben stimmt mit den Drahtstärken genau überein, so daß beim Aneinanderlegen der Scheiben genau abgemessene Führungskanäle für die Wickeldrähte entstehen.

Der Vorgang beim Wickeln ist demgemäß folgender: Nachdem die Wickeldrähte in der für die betreffende Lage erforderlichen Anzahl (im gezeichneten Beispiel vier) von den

Claims

Spulen d durch die ^Schlitze der Scheiben g hindurchgeführt worden sind, werden sie durch die Öffnung des vorderen Futters i nach vorn gezogen und nebst dem Kerndraht f in geeigneter Weise gegen Verdrehung gesichert. Wird nun die Maschine in Gang gesetzt bezw. der Wickelkopf mittels der Welle b gedreht, so legen sich die Wickeldrähte schraubenförmig um den Kerndraht f ίο und schieben denselben der fortschreitenden Bewicklung entsprechend mit nach vorn. Infolge der polygonalen Anordnung der Drahtführungen deckt jede Scheibe g den Schlitz der benachbarten bezw. werden die Vorder- und Rückseite der ersten und der letzten Scheibe durch den vorderen und hinteren Ring k gedeckt. Da ferner das Mittelloch jeder Scheibe, in welches der Schlitz derselben tangential mündet, genau dem Durchmesser der gewickelten Drahtlage e entspricht, so erhält jeder einzelne Wickeldraht eine vollkommenere Führung, als dies bei den bisherigen, dem gleichen Zweck dienenden Maschinen der Fall war. Es ist zweckmäßig, die Vorrichtung mit einer geraden Anzahl von Spulen zu versehen, und zwar aus folgendem Grunde: Die Scheiben g können dann eine der Spulenzahl entsprechende Anzahl Löcher m besitzen, wovon die Hälfte dazu dient, die Scheiben auf Führungsbolzen η aufstecken zu können, um eine gegenseitige Verdrehung der Scheiben zu verhindern, während die übrigen dazwischen liegenden ein umgekehrtes Einsetzen der Scheiben für den Fall ermöglichen, daß statt der Rechtsbewicklung eine Linksbewicklung stattfinden soll. Durch die Bolzen η werden im gezeichneten Beispiel auch die Ringe k festgehalten. In axialer Richtung erfolgt die Befestigung der Scheiben g und der Ringe k durch den anschraubbaren Ring 0. Durch Anwendung einer genügenden Anzahl, von Scheiben g läßt es sich auch ermöglichen, mehrere Drahtschrauben übereinander gleichzeitig in der Weise zu wickeln, daß man die Drahtlage der inneren Spirale mit den hinteren Scheiben und die darüber liegenden äußeren Spiralen dementsprechend mit den davor befindlichen Scheiben wickelt. Wie sich aus dem vorstehenden ergibt, erfolgt die Herstellung von biegsamen Wellen mittels der vorliegenden Vorrichtung infolge der vollkommenen Führung der Wickeldrähte, des kleinen Reibungsweges sowie der zweckmäßigen Schmierung mit einem geringeren Aufwand von Arbeitskraft und Zeit als mit den bisher zu diesem Zweck gebräuchlichen Maschinen. Pate ν τ-Α ν Sprüche:

1. Eine Vorrichtung zur Herstellung biegsamer Wellen, welche durch schraubenförmige Umwicklung von Drähten um einen Kerndraht gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Spulen (d) des Wickelkopfes ablaufenden Drähte dem Kerndraht ff) durch Kanäle zugeführt werden, welche durch Schlitze mehrerer aufeinander liegender Scheiben (g) gebildet werden, durch deren mittlere Durchbohrung der Kerndraht (f) hindurchgeführt ist.

2. Eine Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze der Scheiben (g) sich tangential an die mittlere Durchbohrung anschließen.

3. Eine Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Wickelkopf Schmierbüchsen h befestigt sind, durch welche die Drähte vor Eintritt in die Führungsschlitze hindurchgehen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.