-
Die Erfindung bezieht sich auf einen Rührwerksantrieb mit in einem
Antriebsgehäuse (Laterne) angeordneter Getriebewelle und Rührerwelle, wobei Getriebewelle
und Rührerwelle durch eine Kupplungseinrichtung trennbar verbunden sind. Bei einem
bekannten Rührwerksantrisb dieser Art (vgl. deutsche Auslegeschrift 1 226 987) sind
die Getriebewelle sowie die Kupplungseinrichtung mit Elementen einer Lageranordnung
sowie einer Dichtungseinrichtung in axialer Richtung mittels einer Hubvorrichtung
von der Rührerwelle abziehbar. Die Kupplungseinrichtung besteht aus einer hydraulischen
Klemmvorrich--Lung, welche mit in beiden axialen Richtungen arbeitenden Klemmkeilen
versehen ist. Das führt zu einem erheblichen Platzaufwand der Kupplung sowohl in
axialer als auch in radialer Richtung. Die Klemmvorrichtung läuft in gekuppeltem
Zustand mit um.
-
Komplizierte Maßnahmen bei der Zuführung des Druckmediums sind erforderlich.
Ferner muß das Getriebe mit der Getriebewelle von der Rührwerkswelle abgehoben werden.
Außerdem ist sowohl die Dichtungseinrichtung als auch die Lageranordnung mit dem
Getriebegehäuse verbunden bzw. in dieses einbezogen. Beim Liften der Getriebewelle
muß eine Entkupplung zwischen dem Antriebsmotor und dem Getriebe durchgeführt werden.
Lageranordnung und Dichtungseinrichtung müssen über ein besonderes Gehäuse abgeschirmt
werden. Bei einer Trennung von Getriebewelle und Rührerwelle sind daher die wesentlichen
Bauteile für die Abdichtung und Lagerung nicht in einfacher Weise zugänglich, wodurch
der eventuell erforderliche Austausch bei Reparaturen od. dgl. in nachteiliger Weise
erschwert wird.
-
Eine derartige Trennung von Getriebewelle und Rührerwelle ist insbesondere
in der chemischen Verfahrenstechnik von besonderer Bedeutung, da vor allem an die
Dichtungseinrichtung hohe Anforderungen gestellt werden. Bei einem anderen bekannten
Rührwerksantrieb (vgl. deutsches Gebrauchsmuster 1 872 432) sind einerseits eine
Flanschkupplung und andererseits eine Schalenkupplung unter Zwischenschaltung eines
Wellenzwischenstückes vorgesehen.
-
Nach Entfernung des Wellenzwischenstückes ist die in einem besonderen
Gehäuse untergebrachte Dichteinrichtung zugänglich. Im einzelnen ist es ferner bekannt
(deutsche Auslegeschrift 1096 874), den unteren Teil der Getriebewelle zu durchbohren
und mittels einer die Bohrung durchdringenden Schraube mit der Rührerwelle zu kuppeln.
Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß der untere Teil der Getriebewelle mit
dem oberen Teil mittels einer Schalenkupplung gekuppelt ist, so daß beide Teile
der Getriebewelle eine starre Welle bilden, die in zwei im Abstand zueinander angeordneten
Wälzlagern außerhalb einer Stopfbuchse gelagert sind, wobei das über die Stopfbuchse
angeordnete Wälzlager auf der Getriebewelle axial verschiebbar und in einem am Ständer
befestigten Lagerflansch gelagert ist. Zwar werden durch die bekannten Maßnahmen
die Dichtungseinrichtungen und unter Umständen auch Lageranordnungen zugänglich.
Jedoch ist der montagetechnische Aufwand personal- und zeitmäßig erheblich.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rührwerksantrieb
des eingangs beschriebenen Aufbaus besonders einfach und leicht zugänglich in montagetechnischer
Hinsicht zu gestalten.
-
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß
die Kupplungseinrichtung
einen Kupplungsflansch aufweist und an den Kupplungsflansch eine FIanschhohlwelle
angeschlossen ist, die das obere Teilstück der Rührerwelle aufnimmt, daß die Flanschhohlwelle
von der Lageranordnung umgeben ist, sowie die Dichtungseinrichtung trägt und der
Kupplungsflansch, z. B. mittels Nut und Feder und/oder Verzahnung, formschlüssig
an die Rührerwelle angeschlossen ist, und daß die Lageranordnung aus einer in dem
Antriebsgehäuse festen Lagerbrücke einer darin eingesetzten Einsatznabe und den
darin gehaltenen Lagerelementen besteht, wobei auf die Flanschhohlwelle für das
Abziehen in axialer Richtung Mitnehmerelemente aufgesetzt sind.
-
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Lagerbrücke und der Einsatznabe ein ringscheibenförmiger Deckel aufgesetzt
ist, an den die stationär oder austauschbar mit dem Rührwerksantrieb verbundene
Hubvorrichtung angreift.
-
Die Dichtungseinrichtung kann bei dem erfindungsgemäßen Rührwerks
antrieb sowohl als Stopfbuchsendichtung als auch als Gleitringdichtung ausgeführt
sein. Ist sie als Stopfbuchsendichtung, vorzugsweise als Doppelstopfbuchsendichtung
ausgeführt, so ist dazu erfindungsgemäß auf die Flanschhohlwelle eine Stopfbuchsenbrille
aufgesetzt sowie dieser eine mit dem Antriebsgehäuse, z. B. einem Montageflansch
des Antriebsgehäuses, verbundene Dichtungsfläche, z. B. ein kragenförmiger Stopfbuchsenträger,
zugeordnet. Ist die Dichtungseinrichtung als Gleitrichtdichtung ausgeführt, so sind
erfindungsgemäß dazu in bekannter Weise auf die Flanschhohlwelle sowie gegen Dichtflächen
am Antriebsgehäuse wirkende Gleitringe, Kolbenringe oder O-Ringe gesetzt.
-
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin
zu sehen, daß bei dem erfindungsgemäßen Rührwerksantrieb Dichtungseinrichtung und
Lageranordnung leicht und mit geringem montagetechnischem Aufwand zugänglich sind.
Es ist keine Entkupplung des Getriebes vom Antriebsmotor erforderlich und das Getriebe
braucht auch nicht mit der Getriebewelle in aufwendiger Weise angehoben zu werden.
Beim Liften der Getriebewelle ist sowohl die Lageranordnung als auch die Dichtungseinrichtung
augenblicklich frei zugänglich. Mit wenigen Handgriffen kann ein Austausch der funktionswichtigen
Teile durchgeführt werden. Insbesondere wird eine kompakte und wenig platzaufwendige
Bauform erzielt.
-
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt Fig. 1 einen Axialschnitt
durch einen erfindungsgemäßen Rührwerksantrieb, Fig. 2 den Gegenstand nach F i g.
1 bei abgezogener Getriebewelle und Kupplungseinrichtung, Fig. 3 eine schematische
Darstellung des Antriebes in kleinerem Maßstab.
-
Der in den Figuren dargestellte Rührwerksantrieb besteht in seinem
grundsätzlichen Aufbau aus einem Antriebsgehäuse 1 (Laterne) mit darin angeordneter
Getriebewelle 2 und Rührerwelle 3. Auf dem Antriebsgehäuse kann das Getriebegehäuse
4 mit Getriebe und angeflanschtem Antriebsmotor 5 befestigt sein. Getriebewelle
2 und Motorwelle 6 sind durch eine Kupplungseinrichtung 7 trennbar verbunden.
-
Die Rührerwelle 3 ist in einer Lageranordnung 8 gelagert,
sowie
von einer Dichtungseinrichtung 9 umgeben. Selbstverständlich ist auch die Getriebewelle
2 ihrerseits gelagert, und zwar axial verschiebbar, was edoch im einzelnen nicht
dargestellt worden ist. An die Kupplungseinrichtung 7 sind die Lageranordnung 8
und die Dichtungseinrichtung 9 angeschlossen, wobei die Getriebewelle 2 sowie die
Kupplungseinrichtung7 mit Elementen der Lageranordnung 8 sowie der Dichtungseinrichtung
9 in axialer Richtung von der dazu an Aufnahmen 10 des Antriebsgehäuses 1 absetzbaren
Rührerwelle 3 abziehbar ist.
-
Im Ausführungsbeispiel ist die Kupplungseinrich-Ling 7 mit Lageranordnung
8 und Dichtungseinrich-Jag 9 mit der Getriebewelle 2 verbunden und der in das Getriebe
axial verschiebbar eingeführten Getriebewelle 2 eine Hubvorrichtung 11 zugeordnet.
-
Diese kann stationär oder austauschbar mit dem Rührwerksantrieb verbunden
sein. Im Ausführungsbeispiel ist eine stationäre Hubvorrichtung 11 dargestellt worden.
Sie besteht beispielsweise aus einer hydraulischen Zylinderkolbenanordnung oder
aus einer entsprechenden Spindel mit Hubmutter 12.
-
Die Kupplungseinrichtung 7 weist einen Kupplungsflansch 13 auf, der
im Ausführungsbeispiel Teil der Getriebewelle 2 ist. An den Kupplungsflansch 13
ist eine das obere Teilstück der Rührerwelle 3 aufnehmende Flanschhohlwelle 14 angeschraubt,
die einen Hohlwellenteil 14 und einen Flanschteil 15 aufweist. Diese Flanschhohlwelle
14 ist von der Lageranordnung 8 umgeben und trägt die Dichtungseinrichtung 9. Der
Kupplungsflansch 13 ist formschlüssig an die Rührerwelle 3 angeschlossen. Dazu trägt
der Kupplungsflansch 13 ein innenverzahntes Ritzel 16, während auf die Rührerwelle
3 ein außenverzahntes Ritzel 17 aufgekeilt ist. Die Verzahnungen der beiden Ritzel
fassen ineinander. Das Innenritzel 16 kann über eine Nut 18 und eine Feder 19 formschlüssig
mit dem Kupplungsflansch 13 verbunden sein, wobei über Schraubenbolzen 20 der Flansch
15 der Flanschhohlwelle 14 gegen das Innenritzel 16 gespannt ist. Mit Hilfe des
Hubringes 21, der einen Bund 22 an dem auf die Rührerwelle 3 aufgekeilten Außenritzell7
unterfaßt und Anziehen der Spannschrauben 20 können Paßflächen 23, 24 an der Rührerwelle
3 und an der Getriebewelle 2 gegeneinandergespannt werden und die Rührerwelle 3
sowie die Getriebewelle 2 mit der Steifigkeit verbunden werden, die zur Aufnahme
von Gegemromenten erforderlich ist.
-
Die Lageranordnung 8 besteht im Ausführungsbeispiel und zugleich
nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung aus einer in dem Antriebsgehäuse
1 festen Lagerbrücke 25, einer darin eingesetzten Einsatznabe 26 und den darin gehaltenen
Lagerelementen 27, wobei auf die Flanschhohlwelle 14 Mitnehmerelemente 28 aufgesetzt
sind und auf die Lagerbrücke 25 und die Einsatznabe 26 ein ringscheibenförmiger
Deckel 29 aufgesetzt sein kann. Im Ausführungsbeispiel greift an dem ringscheibenförmigen
Deckel 29 auch die Hubvorrichtung 11 an.
-
Wie in den Figuren in der linken Hälfte dargestellt worden ist, kann
die Dichtungseinrichtung 9 als Stopfbuchsendichtung ausgeführt sein. Wie in den
Figuren die rechte Hälfte erläutert, kann die Dichtungseinrichtung9 aber auch als
Gleitringdichtung ausgebildet sein.
-
Ist die Dichtungseinrichtung 9 als Stopfbuchsendichtung ausgeführt,
so wird man, wie die Figuren
andeuten, dazu auf die Flanschhohlwelle 14 eine Stopfbuchsenbrille
30 aufsetzen sowie dieser eine mit dem Antriebsgehäuse 1, z. B. einem Montageflansch
31 des Antriebsgehäuses 1 verbundene Dichtungsfläche 32 zuordnen. Im Ausführungsbeispiel
ist diese Dichtungsfläche als kragenförmiger Stopfbuchsenträger 32 ausgebildet,
während die Stopfbuchsenbrille 30 für eine Doppelstopfbuchsendichtung eingerichtet
ist.
-
Ist die Dichtungseinrichtung 9 als Gleitringdichtung ausgeführt,
so sind dazu auf die Flanschhohlwelle 14 sowie gegen Dichtflächen am Antriebsgehäuse
1 in an sich bekannter Weise Gleitringe 33, Kolbenringe 34 und O-Ringe 35 aufgesetzt.
-
Die beschriebenen Funktionseinheiten sind nach den Regeln des Maschinenbaus
in Konstruktionselemente aufgelöst, die im einzelnen nicht der Beschreibung bedürften
und im Zuge des Zusammenbaus die Montage zulassen bzw. erleichtern. Das ist in den
Figuren durch unterschiedliche Schraffierungen angedeutet worden. Im übrigen sind
die Funktionseinheiten bzw. Konstruktionselemente durch Schraubenbolzen 20, 36,
37 vereinigt. Löst man davon die Schraubenbolzen 36, so ist die Getriebewelle 2
mit der Kupplungseinrichtung 7 und Elementen der Lageranordnung 8 sowie der Dichtungseinrichtung
9 von der Rührerwelle 3 abziehbar, was in F i g. 2 angedeutet worden ist. Dichtungseinrichtung
9 und Lageranordnung 8 sind einfach zugänglich, Dichtungselemente oder auch Lagerelemente
ohne Schwierigkeiten auszutauschen.
-
Mit dem Montageflansch 31 kann der erfindungsgemäße Rührwerksantrieb
auf den Deckel eines Gefäßes ohne weiteres aufgeschraubt werden, wobei üblicherweise
Dichtungsmittel zwischengeschaltet sind.