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Die Erfindung betrifft ein aus thermoplastischem Kunststoff bestehendes
Gaspedal für Kraftfahrzeuge, das eine Fußplatte und eine über ein Gelenk einstöckig
mit ihr verbundene Befestigungsplatte aufweist, wobei das Gelenk als eine Quernut
ausgebildet und gereckt ist.
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Zur Einstellung der Kraftstoffzufuhr für Brennkraftmaschinen von Kraftfahrzeugen
sind Gaspedale aus Metall .bekannt, bei denen zwischen einem zur Einstellung ider
Kraftstoffzufuhr vorgesehenen, mit dem Fuß zu betätigenden Bedienungsorgan sowie
einem an !der Karosserie angebrachten Befestigungsorgan ein Achsgelenk angeordnet
ist. Solche Gaspedale sind auch schon in einer Ausführung aus elastischem Kautschukgemisch
bekannt, bei welchem Verstärkungseinlagen vorgesehen sind. Diese bisher behandelten
Pedale .sind in ihrer Herstellung aufwentdig und teuer.
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Fortschrittlich waren demgegenüber bereits solche ebenfalls bekannte
Gaspedale für Kraftfahrzeuge, die vollständig aus thermoplastischem Kunststoff bestehen
und bei denen das zur Einstellung der Kraftstoffzufuhr dienende, mit dem Fuß zu
betätigende Pedal und der Befestigungsteil zusammen eine Einheit bilden. Das untere
Ende,des Gaspedals ist dabei unmittelbar anschließend an :den Befestigungsteil mit
einer quer verlaufenden Schrägnut versehen, die als Gelenkstelle adient (deutsches
Gebrauchsmuster 1857 356).
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Weiter ist .bekannt, das als Scharnier dienende Verbindungsstück zwischen
der Befestigungs- und Fußplatte als bogenförmigen übergang mit gleichmäßig sich
ändernder Wandstärke auszubilden. Dabei kann die Wandstärke dieses Verbindungsstückes
entweder von der Fußplatte ausgehend in Richtung auf die Befestigungsplatte oder
umgekehrt von der Befestigungsplatte ausgehend in Richtung auf die Fußplatte ständig
zunehmen (deutsches Gebrauchsmuster 1822 399).
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Bei einem Gaspedal,der nach dem deutschen Gebrauchsmuster 1857 356
beschriebenen Art ist auch schon ider Versuch unternommen worden, zur Erhöhung der
Wechselbiegefestigkeit die Gelenkstelle zu recken. Da bei dieser Ausbildung jedoch
die zur gelenkigen Verbindung vorgesehene Schrägnut unmittelbar in :die starken
Wandungen einerseits .des Fußteils und andererseits des: Befestigungsteils übergeht,
die durch den Reckprozeß nicht beeinflußt werden können, entstehen an der übergangsstelle
beim Gebrauch ides Gaspedals Risse, die seine Einsatzfähigkeit her- ; absetzen.
Bei der Ausführungsform nach dem deutschen Gebrauchsmuster 1822 399 brachte eine
nachträgliche Reckung der Gelenkstelle wegen der stetigen Wandstärkenzunahme von
einer Platte zur anderen Platte hin nicht den gewünschten Erfolg.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein aus thermoplastischem Kunststoff
bestehendes, einstöckiges Gaspedal zu finden, das durch eine besonders ausgebildete,
gereckte Gelenkstelle eine erhöhte Lebensdauer aufweist.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, -daß zwischen der Befestigungsplatte
und. der Quernut und zwischen der Quernut und der Fußplatte aus gerecktem Kunststoff
bestehende Abschnitte mit gegenüber der Befestigungs- und Fußplatte verminderter,
aber gleichmäßig starker Wandstärke vorgesehen sind. Durch diese besonders im Hinblick
auf den Reckungsprozeß ausgebildeten Abschnitte tritt eine Reckung nicht nur an
der engsten Stelle,der Quernut ein, sondern auch noch an den unmittelbar daran angrenzenden
Stellen bis zur Befestigungsplatte auf der einen Seite bzw. Fußplatte auf der anderen
Seite der Gelenkstelle. Die hiernach vorgesehenen, zwischen den Platten und der
Nut angeordneten Gelenkabschnitte von einer :den Platten gegenüber verminderten,
sonst aber gleichmäßigen Wandstärke ermöglichen es, die Reckung der Kunststoffe
auch auf fiese Abschnitte erstrecken zu können und dadurch Gelenke von langer Lebensdauer
und zuverlässiger Betriebsweise zu erzielen. Diese Eigenschaften des erfindungsgemäßen
Gaspedals lassen sich in weiterer erfinderischer Vervollkommnung .dadurch steigern,
,daß mehrere parallel zueinander verlaufende Nuten und vorzugsweise solche von schiefwinkeligem
oder halbkreisförmigem Querschnitt angebracht werden.
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In der Zeichnung sind zwei in der nadhfolgenden Beschreibung näher
erläuterte Ausführungsbeispiele des Gaspedals nach der Erfinduung dargestellt. Es
zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt durch das Gaspedal gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
in seiner Ausgangs- und einer Betriebsstellung, wobei das Gelenk lediglichieine
Quernut aufweist, F i g. 2 eine Einzelheit hiervon in größerem Maßstab, F i g. 3
einen Längsschnitt durch das zweite Ausführungsbeispiel des Gaspedals in seiner
Ausgangs-und einer Betriebsstellung, wobei das Gelenk mehrere parallel zueinander
verlaufende Quernuten aufweist, F i g. 4 eine Einzelheit hiervon in größerem Maßstab
und F i g. 5 die Vorderansicht des Gaspedals.
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Beim Gaspedal nach den F i g. 1, 2 und 5 bilden eine Befestigungsplatte
1, die mittels nicht gezeichneter Befestigungsmittel, z. B. Schrauben, am Boden
eines Kraftfahrzeuges vor dem Fahrersitz befestigt ist, und eine Fußplatte 2, die
mit einem nicht gezeichneten, die Kraftstoffzufuhr zur Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeuges
beeinflussenden Gestänge in Wirkungsverbindung steht, eine aus thermoplastischem
Kunststoff, beispielsweise aus Super-Polyamiden, wie Nylon, Polyäthylen, Polypropylen
usw. bestehende Fertigungseinheit. Die Fußplatte 2 ist an ihrem: unteren Ende nahe
der Befestigungsplatte 1 mit einer Quernut 3 versehen, die von stumpfwinkeligem
oder halbkreisförmigem Querschnitt gewählt ist. Die beiden der Quernut 3 benachbarten
Abschnitte 3' und 3" sind verhältnismäßig dünnwandig, d. h., sie weisen eine im
Vergleich zu der Befestigungs- und Fußplatte 1 und 2 verminderte, sonst aber gleichmäßige
Wandstärke auf. Dadurch ist es möglich, das Gelenk nicht nur an seiner Quernut 3,
sondern auch über die ihr benachbarten Abschnitte 3' und 3" hinweg durch Recken
derart zu verstärken, daß sich eine maximale mechanische und dauerhafte Biegefestigkeit
ergibt.
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Nach den F i g. 3 und 4 ist die Fußplatte 2 nahe ihrem der Befestigungsplatte
1 zugekehrten Ende mit zwei in geringem Abstand voneinander angeordneten, zueinander
parallel verlaufenden Quernuten 3 und 3° versehen, die wieder in der bereits beschriebenen
Weise ausgebildet und durch Recken ebenso verstärkt sind wie die ihnen benachbarten
Abschnitte gleichmäßiger, gegenüber Befestigungs- und Fußplatte 1 und 2 jedoch verringerter
Wandstärke, z. B. 3' und 3". Die doppelten Quernuten vermitteln dem Gelenk eine
erhöhte Flexibilität.
Die Quernuten 3 bzw. 3° können, wie erwähnt,
auch halbkreisförmige Querschnitte aufweisen. Wesentlich ist nur immer, daß der
Querschnitt dieser Quernuten so gehalten ist, daß die ihnen benachbarten Abschnitte
verhältnismäßig dünnwandig sind, damit durch Recken der mehrfach hervorgehobene
Zweck erreicht werden kann.
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Das Gaspedal nach der Erfindung steht wie üblich unter .dem Einfluß
einer nicht gezeichneten Rückholfeder, die es bei Freigabe in seine Ausgangslage
zurückführt. Um sicher bedient werden zu können, kann das Gaspedal verschiedenfarbig
ausgeführt und auch mit einer Leuchtstoffmasse versehen werden.