Steuereinrichtung für einen hydrostatischen Wandler Die Erfindung
bezieht sich auf eine Steuereinrichtung zum Verstellen des Primär- und/oder Sekundärteiles
eines hydrostatischen Wandlers zum Antrieb von Kraftfahrzeugen mit einem mit Druckflüssigkeit
beaufschlagten Servomotor, dessen Verstellung in der einen oder anderen Richtung
von einem Steuerschieber gesteuert wird, der sowohl von einem Handhebel als auch
von einem Pedal verstellbar und durch eine Nachlaufsteuerung jeweils auf Neutral
zurückstellbar ist, wobei in die Übertragungsgestänge zwischen Handhebel bzw. .Pedal
und Steuerschieber jeweils eine vorgespannte Feder eingeschaltet ist und sowohl
durch das Pedal etwa in seiner Endstellung als auch den Handhebel in seiner Neutralstellung
ein zwischen Primär- und Sekundärteil des Wandlers angeordneter Kurzschlußschieber
in--i.seine Kurzschlußstellung stellbar ist. Bei der Steuereinrichtung der Hauptpatentanmeldung
F 45 987
11/63 o kann durch entsprechendes Verschieben des Handhebels
das Fahrzeug angehalten werden, wobei die Länge des Verzögerungsweges von der drehzahlgesteuerten
Rückstellung des Servomotors abhängig ist. Soll das Fahrzeug mit laufendem Motor
stehen
bleibeng muß der Handhebel in die Neutralstellungg also auf Nullförderung des Wandlersp
gestellt werden. Diese Einstellung muß sehr genau sein und bereitet dem Fahrer Schwierigkeiten,
insbesondere bei fahrendem Fahrzeug, Ist diese Neutralstellung nämlich nicht genau
getroffen, bewegt sich das Fahrzeug, vom Fahrer zunächst unbemerkt, kriechend weiter,
sodaß bei angezogener Handbremse eine Zerstörung dieser Bremseinrichtung bzw. auch
anderes Unheil herbeigeführt werden kann. Ferner hat es sich als zweckmäßig erwiesen,
daß auch mit Hilfe des Handhebels der Wandler unabhängig von der Rlickstellung des
Servomotors ausgeschaltet und das Fahrzeug z. B. mit Hilfe der Bremse auf kürzestem
Weg angehalten werden kann, Nach der französischen Patentachrift 1 269 889
ißt bereits eine Regelvorrichtung für ein hydrostatisches Wechselgetriebe bekannt
geworden, bei welchem die Getrieberegelung mit Hilfe eines Handhebels vorgenommen
wird, der in einem Schlitz geführt ist. Um ein ungewolltes Umsteuern der Fahrtrichtungzu
vermeiden, ist der Schlitz in der Neutralstellung rechtwinkelig umgelenkt,
d. h. bei Fahrtrichtungsänderung muß der Handhebel seitlich verstellt werden.
Damit ist jedoch-eine zügige Umschaltung verhindert. Weiterhin ist die Stellgeschwindigkeit
des Handhebels an die des Steuerkolbens und damit an die Förderleistung der Hilf8pumpe
gebunden. Der Handhebel kann also nicht unabhängig vom Fahrzustand unmittelbar in
kürzester Zeit in die Neutralstellung geschwenkt werden, um den Antrieb auszuschalten
und das Fahrzeug auf kürzestem Weg anzuhalten. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, auf einfache Weise die unmittelbare Auoschaltung des Wandlers und daß
gt#naue Einstellen des Handhibele-in die.Neutralstellung mit Sicherheit zu gewährleisten,
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einen Einschnitt des Handhebels
eine Führungsbahn ragt, die in der Neutralstellung einen Durchbruch aufweistt in
den .ein im Handhebel gelagerter und über ein Gestänge mit dem Kurzschlußschieber
verbundener Schiebebolzen einführbar ist. Das Feststellen des Handhebels in der
Neutralstellung kann nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung von Hand durchgeführt
werden, wobei der Schiebebolzen durch eine Rasteinrichtung in seiner Einschalt-
und seiner Ausschaltstellung gehalten wirdv oder auch selbsttätig erfolgen, wobei
der Schiebebolzen unter dem Einfluß einer Rückstellfeder stehtg die den Schiebebolzen
in dessen Einschaltstellung in Anlage mit der Führungsbahn hält und bei Einnahme
der Neutralstellung in den Durchbruch selbsttätig einschnappen läßt. Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen.-Fig. 1 eine schematische Darstellung der gesamten Steuereinrichtung;
Fig. 2 eine andere Ansicht des Handhebels gemäß Fig.-1; Fig, 3 eine Sbhnittansicht
einer anderen Ausführung des Handhebele; Fig, 4 eine'weitere Schnittansicht des
Handhebels gemäß Fig. 3;
Fig. 5 den Schnitt gemäß Linie V-V Fig,
3.
Ein hydrostatischer Wandler besteht im wesentlichen aus einem vom Motor
angetriebenen Primärteil 1 und einem Sekundärteil 2, die über nicht dargestellte
Kanäle miteinander verbunden sind und deren Axialkolben 11 und
29 sich auf je
einer Taumelscheibe 111 und 211 abstützen.
Letztere sind um je einen Drehpunkt 3 schwenkbar gelagert und über eine Koppelstange
4 miteinander verbunden. An der Taumelscheibe 111 greift ein Servomotor
5 an, der z. B. aus einem in einen Zylinder 5t geführten Kolben
5" besteht. In den Zy-
linder 5t führen Leitungen 6 und
7, die wahlweise durch einen Steuerschieber 8 mit einer Zuleitung
9 verbindhar sind. In die Zuleitung 9 fördert eine Hilfspumpe
10 unter Druck aus einem Vorratsbehälter 11 Flüssigkeit, An einer
Verlängerung des Steuerschiebers 8 ist zur Nachlaufsteuerung ein Rückführhebel
12 angelenkt, der mit einem Arm über eine Zwischenstange 13 mit dem Kolben
511 des Servomotors 5 und mit dem anderen Arm und einer weiteren Zwischenstange
131 mit einem um eine feststehende Achse 14 schwenkbar gelagerten Einstellhebel
15 gekoppelt ist, Das andere Ende dieses Einstellhebels 15 steht mit
einer Stange 16 in Verbindungg die mit Abstand voneinander zwei Anschläge
17
trägt, an die sich innen Scheiben 18 lose anlegen. Zwischen diesen
Scheiben 18 ist eine Feder 19 mit Vorspannung eingesetzt. Diese Feder
19 liegt in einer Hülse 20, die innen mit sich an den äußeren Sti#rnflächen
der Scheiben 18 anlegenden Anschlagsringen 21 ausgestattet ist« Die zentralen
Öffnungen dieser Anschlagsringe 21 sind so groß, daß die Anschläge 17
durchtreten
können, An der Hülse 20 ist, gegebenenfalls über ein Zwischengestänge 42, ein um
eine fahrzeugfeste Achse 22 schwenkbarer Handhebel 23 angelenkte Ein Pedal
24 greift mit einem abgewinkelten Arm 24t an einem Stößel 25 an, der beispielweise
in-einem Lager 251
axial geführt ist und einen Bund 2511 aufweist. Dieser
Bund 250 und eine Scheibe 26 sind von einem Gehäuse 27 umgeben
und liegen innen an dessen umgebördelten Rand 271 ane
Zwischen
dem Bund 25#( und der Scheibe 26 ist eine kräftige Feder
28 mit größer Vorspannung eingesetzt6 Die Scheibe 26
liegt an einem
Ende eines Schiebers 29 an bzw. ist an die-Aem befestigt4 Das andere Ende
dieses Schiebers 29 weist Stellarme 29t auf, die beiderseits der Achse 14
am Einstellhebel 15 sich anlegen können« Die Stellarme 291 können
auch als Stellscheibe ausgebildet sein. Pedal 24 und Stößel 25
werden durch
eine Zugfedär 25t11 in der Neutr'alAtellung gehalten4 Der Arm 24' trifft kurz vor
Erreichen der unteren Endstellung des Pedals 24 auf einen Winkelhebel
309 der' über ein Gestänge 31 mit einem Kurzschlußschieber
32 in Verbindung stehtg wodurch dieser aus der Schließetellung i.n eine Kurzschlußstellung
verschlebbar ist. In dieser sind über einen Kurzschlußkanal 33 Frimärteil
1 und Sekundärteil 2 miteinander verhunden und somit der Antrieb unterbrochen,
Der Kurzschläßschieber 32 wird von einer Feder 34 normalerweise in der Schließstellung
gehalten, die zweckmäßigerweise durch einen Anschlag 35 festgelegt ist. Am
Winkelhebel 30 greift eine Stoßstange 43 an, die an einem weiteren Winkelhebel
44 angelenkt ist, an dem ein Bowdenzug 45 od. dgl, angreift* Der Handhebel
23 besteht im wesentlichen aus einer um die Achse 22 schwenkbaren Hülse 46t
in der ein mit dem Bowdenzug 45 verbundener Schiebebolzen 47 verschiebbar gelagert
ist. Der Schiebebolzen 47'kann in eineg a, B. oben liegendeg Ausschaltstellung,
die in Fig. 1 dargestellt ist, und eine tiefer liegende Einschaltstellung
gebracht werden, Beide Stellungen sind durch eine Rasteinrichtung 49 festgelegt
9 ao daß der Schiebebolzen 47 seine jeweils eingestellte Lage beibehält.
In der Hülse 46 ist ein Einschnitt 50 und im Schiebebolzen 47 ein gleichartiger
Einschnitt 51 vorgesehen, der in der Einschaltstellung des Schiebdbolzens
47
auf gleicher Höhe liegen, so daß eine bogenförmige Führungsbahn
52 eingreifen und der Handhebel 23 ungehindert um die Achse 22 verschwenkt
werden kann. Nur in der Neutralstellung-des Handhebels 23 weist die PUhrungsbahn
52
einen Durchbruch 53 aufi so daß der Schiebeb.olzen 47 durchtreten
kannv wobei der Handhebel 23 gegen Verschwenken gesperrt wird. Zum Verschieben
des Schiebebolzens 47 ist an der Hülse 46 ein Bedienungshebel 54 vorgesehen.
Es ist ersichtlich, daß sich in der dargestellten Neutralstellung des Handhebels
23 der Schiebebolzen 47 in seiner Ausschaltstellung befindet, in der der
Handhebel 23 gegen Verschwenken gesperrt ist, der Wandler 1,2 auf Nullförderung
Wnd der Kurzschlußschieber 32 in Kurzschlußstellung steht. Zum Anfahren muß
zunächst über den Bedienungshebel 54 der Schiebebolzen 47 nach unten gedrückt werden,
bis die Rasteinrichtung 49 in die obere Rgstnut einratet und den Schiebebolzen 47
in dieser Stellung festhält. Dadurch gibt der Bowdenzug 45 am Winkelhebel 44 nach,
so daß die Stoßstange 43 durch die Kraft der Feder 34 nach links bewegtg der Winkelhebel
30 im Gegenuhrzeigereinn verschwenkt und über das Gestänge 31 der
Kurzschlußschieber 32 in seine Schließstellung verschoben wird. Wird anschließend
der Handhebel 23 um die Ach-
se 22 verechwenkt, erfolgt über
das nachgeschaltete Gestänge eine Verstellung des Steuerschiebers 8, wodurch
der Servomotor 5 in Tätigkeit tritt und den Wandler 1,2 verstellt. Daß Fahrzeug
setzt sich in Bewegung. Das Anhalten erfolgt einngemäß umgekehrt, wobei ausschließlich
in der Neutralstellung des Handhebeln 23 der Schiebebolzen 47 in seine Aueschaltstellung
bewegt werden kann, da in der Fahretellung-die Führungsbahn 52 im Einschnitt
51 liegt und eine azials Verschiebung 47 verhindert. Soll das Fahrzeug unmittelbar
angehalten werden, kann der Handhebel 23 unter Zusammendrücken der Feder
19 in seine NeutralBtellung und der Schiebebolzen 47 in seine Ausschältstellung
gestellt werden, so daß der Kurzschlußschieber 32
in seine Kurzschlußstellung
verschoben wird*
In den Fig. 3 und 4 ist eine andere Ausführungsform
des Handhebels 23 gezeigt, bei der die Rückstellung des Schiebebolzens 47
in die Auss chaltstellung ausschließlich durch eine als Druckfeder 48 ausgebildete
Rückstellfeder vorgenommen wird. In der Fahrtstellung des Handhebels 23 liegt
daher der Einschnitt 51 an der Fühkungsbahn 52 an und dient gleichzeitig
zur Feststellung des Handhebels 23 in der jeweils gewählten Fahrtetellung.
In der Neutralstellung, also innerhalb des Durchbruches 53, schnappt der
Schiebebolzen 47 infolge der Druckfeder 48 selbsttätig nach oben, so daß der Kurzschlußschieber
32 in seine Kurzschlußstellung gelangt. Denkbar ist es ferner, die Verstellung
des Kurzschlußschiebers 32.durch eine zusätzliche Bewegung des Handhebels
23,
z. B. senkrecht zur Verstellrichtung für-die Geschwindigkeitseinstellung,
auszuführen. Schließlich könnte auch der Kurzschlußschieber 32 unabhängig
von der Stellung des Handhebels 23 in seine Ausschaltstellung stellbar sein,
z. B. durch Weglassen der Führungsbahn 52, wobei jedoch zweckmäasigerweise
die Neutralstellung des Handhebels 23 durch eine eigene Rasteinrichtung zu
kennzeichnen wäre. Es ist ersichtlich, daß der'Kurzschlußschieber
32 unabhängigsowohl vom Handhebel 23 als auch;vom Pedal 24 bedient
Werden kann und daß bei Betätigung des Pedals 24 das Fahrzeug angehalten werden
kann und durch Loslassen der durch den Handhebel 23 voreingestellte
Fahrzustand selbsttätig wieder eingenommen wird. Die Übertragungsmittel zwischen
Handhebel 23 bzw. Pedal 24 und Kurzschlußschieber 32, die mechanisch
angedeutet sind, können-riauch in anderer Weiseg z. B 4 hydraulisch, ausgebildet
sein. Denkbar ist es schließlich, diese Betätigung auf elektrischem Weg herbeizuführen,
beispielweise mit Hilfe.eines Elektromagneten.
Die mit der Erfindung
erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine Neutralstellung festgelegt
ist, in der sowohl der Wandler auf Nullförderung als auch der Kurzschlußschieber
in Kurzschlußstellung steht, also das Fahrzeug sich mit Sicherheit nicht in Bewegung
setzen kann, Ferner sind unbeabsichtigte Verstellungen des Handhebele bei abgestelltem
Fahrzeug und somit Unfälle und Beschädigung bei anschließendem Notoranlassen ausgeschlossen.
Schließlich kann der Wandler wahlweise vom Handhebel oder vom Pedal unmittelbar
kurzgeschaltet und somit das Fahr. zeug angehalten werden. Es ist ersichtlich, daß
dadurch die Sicherheit erhöht ist und Bedienungsfehler ausgeschaltet sind.