DE1548876B2 - Elektrodenschreibstift zur elektroststischen aufzeichnung - Google Patents

Elektrodenschreibstift zur elektroststischen aufzeichnung

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DE1548876B2 DE19661548876 DE1548876A DE1548876B2 DE 1548876 B2 DE1548876 B2 DE 1548876B2 DE 19661548876 DE19661548876 DE 19661548876 DE 1548876 A DE1548876 A DE 1548876A DE 1548876 B2 DE1548876 B2 DE 1548876B2
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Description

1 2
Die Erfindung bezieht sich auf einen Elektroden- sen Zentrifugalkraft die Farbstoffströmung beein-
schreibstift zur durch ein elektrisches Signal gesteu- trächtigen kann.
erten elektrostatischen Übertragung eines durch eine Für einen Elektrodenschreibstift der eingangs ge-
Kapillarenanordnung geführten flüssigen Farbstoffs nannten Art ist diese Aufgabe erfindungsgemäß da-
auf einen auf einer Gegenelektrode angeordneten, mit 5 durch gelöst, daß die Kapillarenanordnung durch
dem Elektrodenschreibstift in Berührung stehenden mindestens zwei den Aufzeichnungsträger mit ihrem
dielektrischen Aufzeichnungsträger. einen Ende berührende leitfähige Stiftelektroden
Ein Elektrodenschreibstift dieser Art ist bereits gebildet ist, denen ein gemeinsames, sich ihnen zum bekannt. Bei diesem Schreibstift steht die Kapillare Aufzeichnungsträger hin annäherndes und vor dem unmittelbar mit dem Aufzeichnungsträger in Beruh- io Aufzeichnungsträger endendes kapillar wirksames rung, der Farbstoff wird durch ein elektrisches Signal Element zugeordnet ist, dessen Abstand zu den zum Fließen gebracht und tritt am Aufzeichnungs- Stiftelektroden eine ihnen gemeinsame Farbstoffträger aus der Kapillare aus. Die vom Farbstoff- ansammlung bewirkt.
behälter bis zum Aufzeichnungsträger verlaufende Der erfindungsgemäße Elektrodenschreibstift hat Kapillare ist relativ lang und kann dadurch einen 15 also eine Kapillarenanordnung, die aus mindestens ungleichmäßigen Farbstofffluß verursachen, der nicht zwei Stiftelektroden besteht, jedoch nur ein Signal immer exakt mit dem Beginn bzw. dem Ende des aufzeichnet. Das gemeinsame, vor dem Aufzeichelektrischen Signals einsetzt bzv/. aussetzt. Ein solches nungsträger endende kapillar wirksame Element ergenaues Arbeiten eines Schreibgerätes ist jedoch ins- möglicht die Ansammlung eines allen Stiftelektroden besondere dann erforderlich, wenn Aufzeichnungen 20 gemeinsamen Farbstoffvorrates in unmittelbarer Nähe mit hoher Auflösung durchgeführt werden sollen, wie des Aufzeichnungsträgers, so daß die effektive Länge dies beispielsweise bei der Faksimileaufzeichnung der der Kapillare zwischen Aufzeichnungsträger und Fall ist. Neben der erforderlichen Feinheit der Färb- Farbstoffvorrat sehr kurz gehalten werden kann. Entstoffübertragung ist ein praktisch augenblickliches sprechend der Größe der beim Einsetzen der Farb-Einsetzen und Abreißen des Farbstoffflusses er- 25 Stoffströmung erforderlichen Farbstoffmenge kann wünscht. Dazu müssen im Augenblick des Einsetzens die Anzahl der Elektrodenstifte so bemessen sein, relativ große Farbstoffmengen geliefert werden. Be- daß die Zahl der gebildeten Einzelkapillaren die mißt man die Kapillare entsprechend groß, so besteht Übertragung dieser Farbstoffmenge ermöglicht, wobei die Gefahr einer verschmierten Aufzeichnung infolge jedoch nicht die Gefahr des Verschmierens entsteht, unbeabsichtigter Tropfenbildungen des Farbstoffes. 30 da jede Einzelkapillare für sich eine nur geringe Besondere Maßnahmen zur Vermeidung solcher Farbstoffmenge überträgt, was insbesondere auch im Probleme sind bei der bekannten Anordnung nicht Hinblick auf die Einwirkungen auf einen rotierenden vorgesehen, zumal diese lediglich die Aufzeichnung Schreibkopf von Wichtigkeit ist. Der erfindungsgevon Punkt-Strich-Zeichen bei vergleichsweise gerin- mäße Schreibstift ermöglicht somit eine hohe Aufgem Auflösungsvermögen ermöglichen soll. 35 lösung bei hoher Betriebsgeschwindigkeit.
Es ist außerdem eine Elektrodenschreibvorrichtung Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im bekannt, die den Aufzeichnungsträger nicht berührt. folgenden an Hand der Figuren beschrieben. Es zeigt Sie besteht aus mehreren Kapillaren, die durch gegen- Fig. 1 die Ansicht eines ersten Ausführungsbeieinander isolierte Elektrodenwandungen gebildet spiels eines erfindungsgemäßen Elektrodenschreibsind. Die Elektroden sind deshalb gegeneinander 4° Stiftes in einer Aufzeichnungseinrichtung, die mit isoliert, weil unterschiedliche Signale gleichzeitig an einem umlaufenden Aufzeichnungsträger arbeitet, sie angeschaltet werden sollen. Es handelt sich bei Fig. 2 einen Seitenteilschnitt dieser Einrichtung, dieser Anordnung also um mehrere parallele Kapil- Fig. 3 eine vergrößerte Teilansicht dieser Emiaren, die jeweils auf ein bestimmtes Signal anspre- richtung,
chen, jedoch nicht insgesamt ein und dasselbe Signal 45 F i g. 4 eine vergrößerte Vorderansicht des in aufzeichnen. Jede dieser Einzelkapillaren weist dem- F i g. 1 gezeigten Elektrodenschreibstiftes,
nach auch die Nachteile der vorstehend erläuterten F i g. 5 und 6 vergrößerte Seiten- und Rückansichbekannten Anordnung sowie zusätzlich den Nachteil ten eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfinder zur Überwindung des Abstandes zum Aufzeich- dungsgemäßen Elektrodenschreibstiftes und
nungsträger erforderlichen hohen Feldstärke von z. B. 50 Fi g. 7 und 8 vergrößerte Seiten- und Rückansich-30 000 Volt/cm auf. Dieser Wert ist jedoch bereits ten eines dritten Ausführungsbeispiels eines erfingeeignet, unerwünschte Überschläge im Luftraum dungsgemäßen Elektrodenschreibstiftes,
zwischen Aufzeichnungsträger und Schreibanordnung Die in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Einrichtung zu verursachen. Außerdem muß die Oberflächen- arbeitet mit einem den Farbstoff führenden Elektrospannung durch elektrische Signale vollkommen be- 55 den schreibstift 10 und einem relativ dazu bewegten seitigt werden, um eine Übertragung des Farbstoffes Aufzeichnungsträger 11, der auf dem Umfang einer auf den Aufzeichnungsträger zu ermöglichen. Da- leitfähigen Trommel 12 angeordnet ist. Der Aufdurch wird wiederum die mögliche Betriebsfrequenz zeichnungsträger 11 kann aus Papier, Kunststoff oder stark herabgesetzt. anderem geeignetem Material in Blattform bestehen, Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen 60 dessen spezifischer elektrischer Widerstand vorzugs-Elektrodenschreibstift so auszubilden, daß er die weise 1000 Ohm/cm und höher ist. Mit Blättern diehinsichtlich Genauigkeit und Auflösung sowie mögli- ses Widerstandes können zu hohe Stromverlusce eher Betriebsgeschwindigkeit bei der Aufzeichnung durch das Papier verhindert werden, um unzulässige beispielsweise von Daten- oder Faksimilesignalen zu Belastungen der Signalquelle zu vermeiden, wie noch stellenden Anforderungen erfüllt. Dies soll unter ver- 65 erklärt wird.
schiedensten Einsatzbedingungen des Schreibstiftes Die aufzuzeichnenden Daten werden in Form von
möglich sein, wobei insbesondere an eine Anordnung Signalen einer Signalquelle 13 zugeführt. Diese er-
auf einem rotierenden Schreibkopf gedacht ist, des- zeugt zwischen dem Schreibstift 10 und der Trommel
3 4
12 bei deren Drehung durch den Motor 15 eine Auf- durch Bildung des Meniskus 34 in den Zwischenzeichnungsspannung. Der Motor .15 treibt auch eine räumen der Elektroden 30 gezeigt ist. Wie zu erken-Vorschubspindel 16, die in Längsrichtung der Trom- nen ist, befindet sich eine begrenzte Linie von mel 12 angeordnet ist und auf *der die den Schreib- Farbstoff 22 an den Kanten der Elektroden 30 in stift 10 tragende Schreibfeder 17 derart angeordnet 5 dauernder, nicht benetzender Berührung mit der ist, daß sie durch Vorschub in Längsrichtung der Papierfläche, während der mittlere Teil des Farbstof-Trommel 12 bewegt wird. Durch die entsprechende fes sich über der Papierfläche befindet. Durch eine Stellung der Vorschubspindel 16 relativ zur Trommel- Verkürzung des Blattes 31 von den Elektrodenspitzen achse kann die Schreibfeder 17 unter einem Winkel weg (»X« in F i g. 2) wird auch der Farbstoff 22 weivon 30 bis 60° zur Horizontalen gehalten werden, io tervon dem Aufzeichnungsträger 11 entfernt, wodurch wobei der Schreibstift 10 in dauernder Berührung mit eine geringere Ansprechfrequenz und weniger Farbdem Aufzeichnungsträgern steht. Stoffzufluß verursacht werden. In entsprechender
Die Schreibfeder 17 ist mit einem ausgebohrten Weise wird durch Verlängerung des Blattes 31 ein
Vorschubteil 20 versehen, das über ein Innengewinde gegenteiliges Ergebnis erzielt. Gleichzeitig verursacht
mit der Vorschubspindel 16 verbunden ist. Am unte- 15 eine Änderung des Maßes »7« einen weniger merk-
ren Ende des Vorschubteiles 20 ist ein Farbstoff- liehen Effekt auf die Arbeitsweise, außer bei sehr
behälter 21 in Form eines offenen Kastens angeord- kleinen Öffnungen von einigen hundertstel MiIIi-
net, der den flüssigen Farbstoff 22 enthält. Er ist aus meiern oder weniger, bei denen die Farbstoffabgabe
dem Boden 23, der Rückwand 24, den Seitenwänden abnimmt und in zunehmendem Maße unregelmäßig
25 und 26 sowie der Vorderwand 27 gebildet. In der 20 wird.
Vorderwand 27 ist eine Öffnung 23 vorgesehen, durch Bei Fehlen eines Signals wird der Farbstoff 22 die der Farbstoff 22 aus dem Behälter 21 durch durch seine Oberflächenspannung festgehalten, und Schwerkraft zum Schreibstift 10 gelangen kann. Aus- die Spitze des Blattes 31 bringt ihn in die Nähe der führbare Öffnungsgrößen sind z.B. 0,8 -0,8 mm, Elektrodenspitzen. Vom Behälter 21 aus wird der was jedoch nicht als Begrenzung verstanden werden 25 Farbstoffraum 32 gefüllt gehalten, wobei das Blatt 31 soll. Für die beschriebene Anordnung ergibt sich für ein schnelles Nachfließen und eine jeweils neue daraus an der Schreibstiftspitze eine Flüssigkeitshöhe Ausbildung eines Meniskus 34 nach Farbstoffabgabe von 1,6 bis 6,4 mm. Die Flüssigkeitshöhe ist insofern sorgt. Eine (nicht dargestellte) Kapillare kann in kritisch, als sie bei zu geringem Wert keinen schnellen Verbindung mit dem Behälter 21 oder an Stelle des Farbstoffzufluß ermöglicht, während sie bei zu hohem 30 Behälters 21 zur Aufrechterhaltung der Farbstoff-Wert einen unerwünschten Farbstoffzufluß verursacht. Versorgung dienen.
Diese Grenzwerte ändern sich natürlich mit den kon- Bei Empfang eines Signals von der Signalquelle 13
struktiven Gegebenheiten und mit der Viskosität wird durch den damit verbundenen Impuls die Farb-
des Farbstoffes 22. stofffläche aufgeladen und die Oberflächenspannung
Der Schreibstift 10 ist an der Vorderwand 27 des 35 wirksam verringert. Gleichzeitig werden auf der Behälters 21 derart befestigt, daß er nach unten ge- Trommel 12 entgegengesetzte Ladungen induziert, richtet in dauernder Berührung auf dem Aufzeich- wodurch Coulombsche Anziehungskräfte zum Papier nungsträger 11 aufsitzt. Die Berührung erfolgt durch 11 hin auftreten und der Farbstoff 22 aus dem Zwidie Enden einer Anzahl fein verteilter, parallel zu- schenraum zwischen jeweils zwei Elektroden 30 so einander angeordneter Drahtelektroden 30, die in 40 lange auf das Papier 11 fließt, wie der Signalimpuls einer gemeinsamen Ebene von der Bodenfläche des andauert. Bei Unterbrechung des Signals wird der Behälters 21 ausgehen und an ihren Enden derart Farbstoffmeniskus 34 neu gebildet, und durch die winkelig zugeschnitten sind, daß eine Berührungs- Bewegung des Schreibstiftes 10 auf dem Aufzeichfläche gebildet wird. Die Länge der Drahtelektroden nungsträger 11 verschmelzen die Farbstoffablagerun-30 ist nicht kritisch, sie sollte ihnen jedoch zumindest 45 gen eines jeweiligen Elektrodenpaares,
eine federnde Eigenschaft verleihen. Dadurch wird Die physikalischen Wechselwirkungen der Schreibeine dauernde Berührung auch bei unregelmäßiger stift-Bestandteile sind zumindest teilweise eine Funk-Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 11 erreicht. tion der Strichstärke, die mit jedem Signal bei einer
An der Oberkante der Behältervorderwand 27 ist vorgegebenen Betriebsgeschwindigkeit geschrieben
ein Blatt 31 vorgesehen, das nach unten gekrümmt 50 werden soll. Bei Geschwindigkeiten zwischen Feder
ist und sich den Elektroden 30 asymptotisch nähert, 17 und Papier 11 von 25 bis 1250 cm/sek und darüber
wodurch ein Farbstoffraum 32 gebildet wird. An der können mit drei Elektroden von 0,08 bis 0,13 mm
Oberseite dieses Blattes 31 befindet sich ein Anschluß Drahtstärke, einem parallelen oder leicht konvergen-
33, über den die Signale von der Signalquelle 13 aus ten Abstand von 0,025 bis 0,1 mm und einem Blatt, zugeführt werden. Der für das Blatt 31 verwendete 55 das 0,5 bis 1 mm (»Y«, Fig. 2) über den Elektroden
Werkstoff sollte eine gewisse mechanische Festigkeit und 0,5 bis 1 mm (»Z«, Fig. 2) vor den Enden der
besitzen und kann elektrisch leitfähig oder isolierend Elektroden endet, bei einem Signal von 1000 Volt
sein. Im letzteren Falle ist der Anschluß 33 an an- Strichstärken von etwa 0,25 mm ohne merkliches
derer Stelle angeordnet. Wie noch beschrieben wird, Schmieren erreicht werden. · verursacht ein Signal das Abbrechen des im Farbstoff- 60 Für eine Strichstärke von 0,25 mm werden die
raum gebildeten Farbstoffmeniskus und einen Abfluß besten Ergebnisse mit einer Drahtstärke von 0,08 mm
des Farbstoffes 22 von den Elektroden 30 auf das und einem Elektrodenabstand von etwa 0,04 mm er-
Aufzeichnungspapier 11, wahrend bei Fehlen eines reicht. Für eine Strichstärke von 0,36 mm liegen
Signals der Farbstoff 22 völlig zurückgehalten wird. diese Werte bei 0,1mm bzw. 0,05 mm. Abstände
Durch das Blatt 31 wird die Oberflächenspannung 65 oberhalb des angegebenen Höchstwertes vermehren des Farbstoffes 22 an den Elektrodenspitzcn in hohem das Schmieren, d.h. eine unerwünschte Farbstoff-Maße bestimmt. Dies ist an Hand der Fig. 4 besser abgabe. Die derart bemessenen Elektroden haben zu verstellen, in der die Art der Farbstoffhemmung zweckmäßig eine Länge von 1,0 bis 2,5 mm. Der
Berührungsdruck kann eine Größe von bis zu etwa 90 g haben.
Die verwendete Farbstoffzusammensetzung ist nicht kritisch und kann aus verschiedenen handelsüblichen elektrisch leitfähigen Farbstoffen bestehen, wie z.B. handelsübliche Tinte für Stempelkissen, die mit Erfolg verwendet wurde. Die Viskosität des Farbstoffes kann sich in weiten Grenzen ändern. Für geringere Betriebsgeschwindigkeiten von etwa 25 cm/sek wurden die besten Ergebnisse mit einer Viskosität von 100 bis 200 Zentipoise, bei 500 bis 1250 cm/sek mit einer Viskosität von 10 bis 4 Zentipoise erzielt. Die angegebene Mischung hat eine Viskosität von ungefähr 8 Zentipoise. Die vorstehenden Viskositätswerte sind nicht als sehr kritisch zu betrachten und können in Abhängigkeit von den anderen Veränderlichen variiert werden.
Die von der Signalquelle 13 erzeugte Spannung kann eine Wechselspannung oder eine pulsierende Gleichspannung sein und liegt vorzugsweise zwischen 800 und 1500VoIt. Liegt die Spannung näher an 1500 Volt, so ergibt sich eine bessere Schwärzung und eine gleichmäßigere Schrift. Über 1500VoIt erfordern die elektrischen Einrichtungen einen größeren Aufwand und die Auswahl des Materials für den Aufzeichnungsträger wird kritischer, da dielektrische Überschläge zu vermeiden sind. Der Schwellwert für 0,075 mm starkes gewöhnliches Aufzeichnungspapier liegt bei ungefähr 200 Volt. Dieser Wert ändert sich mit der Leitfähigkeit und der Stärke des Papiers. Eine wichtigere Größe ist der elektrische Strom. Er kann für kontinuierliches Schreiben und bei Gleichspannung zwischen 0,5 und 5 Mikroampere liegen. Ein geringerer Strom führt zu einer schlechteren Schwärzung und ein höherer Strom führt zu einem Spritzeffekt, der ein Verschmieren und eine schlechtere Auflösung mit sich bringt.
Beim Betrieb der vorstehend beschriebenen Einrichtung wird ein Aufzeichnungsblatt 11 um die Trommel 12 gelegt und die Schreibfeder 17 an deren einem Ende angeordnet. Aus dem Behälter 21 gelangt der Farbstoff 22 zur Feder 17. Die Trommel 12 wird mit hoher Geschwindigkeit gedreht, und die Feder 17 wird synchron damit durch die Vorschubspindel 16 über die Trommel 12 geführt, während ein gesteuertes elektrisches Signal zwischen dem Schreibstift 10 und der Trommel 12 erzeugt wird. Dieses Signal kann ein Faksimilesignal, ein Komputerausgangssignal oder auch ein andersartiges elektrisches Signal sein, dessen Informationsinhalt auf dem Aufzeichnungsträger ausgewertet werden kann.
Die in den F i g. 5 und 6 gezeigte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Elektrodenschreibstiftes ist mit einem Farbstoffbehälter 58 verbunden. Eine druckdichte, abnehmbare Verschlußkappe 60 ermöglicht das Nachfüllen von Farbstoff in den Behälter. Durch eine Öffnung 61 wird der Farbstoff abgegeben. Auf der öffnung ist ein 6 bis 50 mm langes Kapillarrohr 70 koaxial befestigt.
Der Elektrodenschreibstift 71 besteht aus einem Paar leicht federnder Elektrodendrähte 72 und 73, die auf gegenüberliegenden Seiten des Kapillarrohres 70 durch Löten oder Verkitten befestigt sind und die schräg aufeinander zu verlaufen. Sie bilden direkt hinter ihrem Berührungspunkt einen spitzen Zwischenraum 74 (Fig. 5 a), wobei durch ihren Dauerdruck gegeneinander die Ausbildung eines Spaltes vermieden wird. Die abgeschrägten Spitzen 75 der Elektroden stehen mit dem Aufzeichnungsträger in dauernder Berührung, so daß eine Farbstoffabgabe von dem im Zwischenraum 74 gebildeten Meniskus auf den Aufzeichnungsträger in einer feinen Spur und in nicht nässender Berührung erfolgt, wie es für die andere Anordnung bereits beschrieben wurde, und nicht etwa direkt aus dem Zwischenraum heraus.
Ein dünner Draht 76 verläuft durch das Kapillarrohr koaxial aus dem Farbstoffbehälter, in den er
ίο hineinragt, in einem Teil des V-förmigen Zwischenraumes zwischen den Elektroden. Dadurch wird der Farbstoffabfluß entgegen der Wirkung, z. B. von Zentrifugalkräften, verringert, die erzeugt werden können, wenn sich der Schreibstift an einem rotierenden Schreibkopf befindet. Der V-förmige Zwischenraum wird ohne Überfließen und Spritzen gefüllt. Da die Elektroden einander unter Druck berühren, nutzen sie sich an ihren Spitzen beide gleichmäßig ab. Durch ihre Federkraft werden sie so zusammengehalten, daß der Zwischenraum 74 stets gleich bleibt.
Die Viskosität des Farbstoffes sowie andere Größen können in Abhängigkeit von der relativen Geschwindigkeit zwischen Aufzeichnungsträger und Schreibstift unterschiedliche Werte haben. Dies gilt auch für Beschleunigungskräfte, die auf den Farbstoff ausgeübt werden. Es ist daher von wesentlicher Bedeutung, daß für den Zwischenraum 74 ein genügend großer Flächeninhalt vorgesehen ist, der eine Oberflächenspannung erzeugt, die den Beschleunigungskräften ohne Verspritzen von Farbstoff widersteht. Bei der leichten Spannung zwischen den Federdrähten bleibt der Zwischenraum 74, aus dem der Farbstoff entnommen wird, verschlossen, und die Abnutzung hat auch bei fortgesetztem und ausgedehntem Betrieb der Anordnung einen nicht wahrnehmbaren, wenn überhaupt vorhandenen schädlichen Effekt. Bei Verwendung stärkerer Kapillarrohre ist eine größere Zahl von Mitteldrähten erforderlich, um den Farbstoffzufluß entgegen etwaigen Beschleunigungskräften zu steuern.
In F i g. 7 und 8 ist ein weiterer erfindungsgemäßer Schreibstift 80 dargestellt. Hier sind die Elektroden 72 und 73 durch eine zwischenliegende ähnliche Elektrode 81 getrennt, die von der Seitenwand des Kapillarrohres 70 ausgeht. Die Elektroden verlaufen aufeinander zu, bis sie sich unter Druck berühren und die Schreibspitzen 75 bilden, wobei der Farbstoff aus dem Zwischenraum zwischen jedem Elektrodenoaar ausfließt und durch die Spitzen auf das Papier übertragen wird.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Elektrodenschreibstift zur durch ein elektrisches Signal gesteuerten elektrostatischen Übertragung eines durch eine Kapillarenanordnung geführten flüssigen Farbstoffs auf einen auf einer Gegenelektrode angeordneten, mit dem Elektrodenschreibstift in Berührung stehenden dielektrischen Aufzeichnungsträger, dadurch g e kennzeichnet, daß die Kapillarenanordnung durch mindestens zwei den Aufzeichnungsträger (11; 40) mit ihrem.einen Ende berührende leitfähige Stiftelektroden (30; 72, 73) gebildet ist, denen ein gemeinsames, sich ihnen zum Aufzeichnungsträger (11; 40) hin annäherndes und vor dem Aufzeichnungsträger (11; 40) endendes kapillar wirksames Element (31: 76; 81) zugeordnet ist, dessen Abstand zu den Stiftelektrodcn (30; 72,
73) eine ihnen gemeinsame Farbstoffansammlung (32; 22) bewirkt.
2. Elektrodenschreibstift nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stiftelektroden (30) parallel zueinander in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind und daß das ihnen gemeinsame Element (31) blattartig ausgebildet ist und sich ihnen asymptotisch annähert.
3. Elektrodenschreibstift nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Stiftelektroden (72, 73) vorgesehen sind, die in Richtung zum Aufzeichnungsträger (40) konvergieren, und daß das ihnen gemeinsame Element mindestens ein zwischen ihnen angeordneter Stift (76) ist.
4. Elektrodenschreibstift nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß drei Stiftelektroden (72, 73, 81) vorgesehen sind, die in Richtung zum Aufzeichnungsträger (40) konvergieren, und daß das ihnen gemeinsame Element durch einen aus
der Ebene der beiden Außenelektroden (72, 73) abgebogenen Teil der mittleren Elektrode (81) gebildet ist.
5. Elektrodenschreibstift nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stiftelektroden (72, 73, 81) einander am Aufzeichnungsträger (40) punktförmig berühren.
6. Elektrodenschreibstift nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stiftelektroden (30, 72, 73, 81) an ihren Schreibspitzen mit einer ihrer Neigung zum Aufzeichnungsträger (11; 40) entsprechenden Auflagefläche versehen sind.
7. Elektrodenschreibstift nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stiftelektroden (30, 72, 73, 81) einen Durchmesser haben, der sich zu dem durch je zwei Elektroden gebildeten Zwischenraum wie 3 :4 bis 5 : 1 verhält.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 55IV264
DE19661548876 1965-05-07 1966-05-06 Elektrodenschreibstift zur elektroststischen aufzeichnung Pending DE1548876B2 (de)

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