DE1498264B2 - Aufz ei chnungs gerä t - Google Patents
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft ein Aufzeichnungsgerät, bei Eigenschaften eines schnellen Zustroms von Tinte auf
dem eine flüssige Tinte gesteuert durch aufzuzeich- ein Steuersignal hin denen eines kontinuierlichen Zunende
elektrische Informationssignale über einen stromes von einem Schreibstift zu einem relativ dazu
Schreibstift auf einen Aufzeichnungsträger übertragen sich bewegenden Aufzeichnungsträger entsprechen,
und eine Relativbewegung zwischen Schreibstift und 5 Diese Eigenschaften sind aber genau entgegengesetzt
Aufzeichnungsträger erzeugt wird und bei dem der denen, die notwendig sind, um eine schnelle UnterSchreibstift mit einer die Tinte zuführenden, an der brechung des Tintenzustroms auf ein Steuersignal
Schreibspitze endenden, mit dem Aufzeichnungs- hin zu erreichen. Ein Versuch zur Umgehung dieses
träger nicht in Verbindung stehenden Kapillare ver- Problems ist ebenfalls bekannt, wobei eine Tinte versehen
und im Bereich des Kapillarendes derart aus- io wendet wird, die so lange farblos bleibt, bis ein elekgebildet
ist, daß die zugeführte Tinte hinter der trischer Strom durch sie hindurchgeleitet wird. Die
Schreibspitze jeweils einen Tintenmeniskus bildet, der Tinte fließt fortlaufend auf den Aufzeichnungsträger,
sich bei Anlegen einer durch das jeweilige Informa- wird jedoch nur dann sichtbar, wenn sie beim Vertionssignal
gesteuerten, seine Oberflächenspannung lassen des Schreibstiftes von dem Strom durchflossen
verringernden elektrischen Spannung an eine hinter 15 wird. Jedoch ist die mit Hilfe dieses Verfahrens erdem
Aufzeichnungsträger liegende Elektrode und den reichte Auflösung zu gering für Aufzeichnungen mit
Schreibstift über die Schreibspitze bis zum Aufzeich- hoher Geschwindigkeit,
nungsträger verlängert und diese benetzt. Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Auf-
nungsträger verlängert und diese benetzt. Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Auf-
Ein solches Aufzeichnungsgerät ist bereits bekannt. Zeichnungsgerät zu schaffen, das eine Aufzeichnung
Der Übergang der Tinte auf die Aufzeichnungsfläche ao bei hoher Geschwindigkeit mit der nötigen Genauig-
erfolgt bei diesem bekannten Gerät in einem Luft- keit ohne das Erfordernis der Erzeugung starker elek-
spalt durch die beschleunigende Wirkung eines zwi- trischer Felder ermöglicht.
sehen der Elektrode und der Schreibspitze erzeugten Ein Aufzeichnungsgerät der eingangs genannten
elektrischen Feldes. Dabei müssen die Trägheit der Art ist zur Lösung dieser Aufgabe erfindungsgemäß
Tintentröpfchen und die Oberflächenspannung der 25 derart ausgebildet, daß der Schreibstift eine geson-Tinte
überwunden bzw. verringert werden. Zur Über- derte, nicht kapillarwirksame Spitze enthält, die mit
tragung eines Tintentröpfchens in einem Luftspalt dem Aufzeichnungsträger ständig in Berührung steht,
von 0,025 mm ist bei einer Frequenz von 10 kHz eine Im Gegensatz zu bekannten Aufzeichnungsgeräten,
elektrische Feldstärke von 30 000 V/cm erforderlich. die auch mit einem den Aufzeichnungsträger berüh-Ein
solches Feld kann jedoch schon unerwünschte 30 renden Schreibstift arbeiten, endet der kapillarwirkelektrische
Überschläge im Luftspalt erzeugen. same Teil des Schreibstiftes bei der Erfindung nicht
Außerdem wird der Anwendung von Wechselspan- an der Schreibspitze, sondern schon vor der Schreibnungen
dadurch eine Grenze gesetzt, daß eine Über- spitze. Die Kapillare steht also nicht unmittelbar mit
windung der Oberflächenspannung nur bei niedrigen dem Aufzeichnungsträger in Verbindung. Eine solche
Frequenzen zufriedenstellend erfolgen kann. 35 Anordnung ermöglicht aber eine schnelle Unter-
Es sind ferner Aufzeichnungsgeräte bekannt, bei brechung des Tintenzuflusses. Der sich bewegende
denen der Schreibstift mit dem Aufzeichnungsträger Aufzeichnungsträger muß die Tinte an der Schreibin
Berührung steht, der dann bei Ansteuerung mit spitze abnehmen, was mit einer gegenüber dem
einem elektrischen Signal vom Aufzeichnungsträger Tintenzufluß zum Tintenmeniskus größeren Geabgehoben
wird. Dieser Vorgang ist bei hoher 40 schwindigkeit geschieht. Dadurch reißt der Tinten-Schreibgeschwindigkeit
nur schwer durchführbar, abfluß an der Schreibspitze schnell ab, und die Oberwenn
die erforderliche Genauigkeit beibehalten wer- flächenspannung des Meniskus verhindert sein erden
soll. Ein dazu benötigtes, stark gedämpftes, un- neutes Einsetzen, bis sie durch ein Steuersignal prakelastisches
mechanisches System erfordert bei einer tisch augenblicklich überwunden wird.
Betriebsfrequenz von 10 kHz oder mehr eine große 45 Die ungenaue Arbeitsweise, die hohen Beschleuniverzerrungsfreie Leistung, wodurch bei hohen Kosten gungsspannungen und das Erfordernis elektrisch leitein nur sehr geringer Wirkungsgrad erreicht wird. fähiger oder auch magnetischer Tinten der bekannten
Betriebsfrequenz von 10 kHz oder mehr eine große 45 Die ungenaue Arbeitsweise, die hohen Beschleuniverzerrungsfreie Leistung, wodurch bei hohen Kosten gungsspannungen und das Erfordernis elektrisch leitein nur sehr geringer Wirkungsgrad erreicht wird. fähiger oder auch magnetischer Tinten der bekannten
Ein weiteres bekanntes Aufzeichnungsgerät arbeitet Geräte werden bei der Erfindung vermieden. Die unrnit
einem Schreibstift, der in ständigem Kontakt mit gewöhnlich schnelle Änderung des Tintenabflusses bei
dem Aufzeichnungsträger gehalten und relativ zu 50 Einwirkung einer elektrischen Spannung auf den
diesem bewegt wird, um die Informationen aufzu- Tintenmeniskus führt zu einer hohen Aufzeichnungszeichnen. Wie bei den vorstehend beschriebenen Ge- genauigkeit, die sich insbesondere für Faksimileräten
wird bei diesem Gerät eine kontinuierliche zwecke vorteilhaft erweist, da hier die jeweils überMarkierung
auf dem Aufzeichnungsträger verursacht, tragene Tintenmenge möglichst genau mit der Signalsolange
der Stift und der Aufzeichnungsträger ein- 55 dauer übereinstimmen muß.
ander berühren. Die Tinte wird dabei durch ein elek- Weitere Vorteile und besondere Ausgestaltungen
Irisches Signal zum Fließen gebracht. Sie muß elek- der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Be-
trisch leitfähig sein. Diese Aufzeichnungsart ist prak- Schreibung von Ausführungsbeispielen an Hand der
tisch auf oszillographische Verwendungszwecke be- Figuren. Es zeigt
schränkt, da es relativ schwierig ist, einen kontinuier- 60 F i g. 1 eine perspektivische Darstellung eines er-
lich aufzuzeichnenden Stift so zu steuern, daß er ge- findungsgemäß ausgebildeten Aufzeichnungsgerätes,
wundene Figuren, die bei schwierigeren Texten not- F i g. 2 eine perspektivische Darstellung eines
wendig sind, aufzeichnen kann. erfindungsgemäß ausgebildeten Schreibstiftes und
Hieraus wird deutlich, daß eine Vorrichtung, bei F i g. 3 eine perspektivische Darstellung einer weider
der Schreibstift in ständigem Kontakt mit dem 65 teren Ausführungsform eines erfindungsgemäß aus-Aufzeichnungsträger
bleibt, während die Tinte ledig- gebildeten Schreibstiftes.
lieh auf ein Steuersignal hin übertragen wird, ideal Das in Fig. 1 dargestellte Gerät ermöglicht eine
wäre. Der Fachmann erkennt jedoch sofort, daß die relativ hohe Geschwindigkeit zwischen einem Schreib-
stift 10 und einem Aufzeichnungsträger 11. Der Aufzeichnungsträger
kann ein Blatt Papier, ein Kunststoffblatt oder ein anderes Material sein, welches
vorzugsweise einen Widerstand von 1000 Ohm/cm oder mehr hat. Ein solcher Widerstand verhindert
einen großen Stromfluß durch das Papier und damit eine unnötige Belastung der Signalquelle. Der Aufzeichnungsträger
11 ist auf einer leitfähigen Trommel 12 angeordnet. Während die Signalquelle 13 die Aufzeichnungsspannung
an den Schreibstift 10 und die Trommel 12 liefert, dreht der Motor 15 die Trommel
12 und bewirkt hierbei eine Relativbewegung zwischen dem Aufzeichnungsträger 11 und dem Schreibstift
10. Der Motor 15 treibt ferner die Vorschubspindel 16, auf der die Zeichenfeder 17 mit dem Stift
10 befestigt ist, um den Stift 10 über die Oberfläche des Aufzeichnungsträgers in einer Richtung senkrecht
zur Umdrehungsbahn der Trommel zu bewegen.
Die Tinte wird aus dem Vorratsbehälter 18 an die Feder 17 zugeführt. Die Wahl der Tinte ist nicht
kritisch, es wurden verschiedene im Handel erhältliche Tinten mit Erfolg verwendet. Die Viskosität
der Tinte kann innerhalb eines großen. Bereiches verändert werden.
. Die Aufzeichnungsfeder 17 ist so angebracht, daß
sie einen Druck im Bereich von 23 g bis 45 g zwischen dem Stift 10 und dem Aufzeichnungsträger 11
ausübt. Der optimale Druck liegt bei höheren Werten, wenn eine größere Berührungsfläche des Stiftes, ein
härteres Aufzeichnungsmaterial und geringere Signalspannungen verwendet werden und ist geringer bei
den umgekehrten Bedingungen. Es konnte auch bei bloßer Berührung ohne Ausübung von Druck geschrieben
werden, jedoch erhielt man hierbei unregelmäßige Ergebnisse.
. Die angelegte Signalspannung kann eine Wechselspannung oder eine pulsierende Gleichspannung sein
und liegt in einem bevorzugten Bereich von 800 bis 1500VoIt. Größere Dichte und bessere Gleichmäßigkeit
wird erreicht, wenn die Spannung auf 1500VoIt vergrößert wird. Über 1500VoIt werden
die elektrischen Bauteile wesentlich kostspieliger und die Auswahl des Aufzeichnungsträgers wird kritisch,
um einen elektrischen Durchbruch zu vermeiden. Der Schwellenwert für eine Tintenabschaltung bei Verwendung
eines gewöhnlichen Aufzeichnungspapiers von 0,08 mm liegt ungefähr bei 200 Volt. Dieser Wert
verändert sich mit der Leitfähigkeit und der Dicke des Papiers. Der elektrische Strom ist eine wichtigere
Größe und kann zwischen ungefähr 0,6 Mikroampere bis 5 Mikroampere bei gleichmäßigem Schreiben
mit einem Gleichstrom liegen. Ein geringerer Strom liefert eine geringere Dichte, ein höherer Strom
bewirkt Verspritzungen, was zur geringeren Auflösung führt.
Die Relativgeschwindigkeit zwischen dem Stift und der Aufzeichnungsoberfläche ist nicht kritisch, gute
Resultate konnten mit Geschwindigkeiten zwischen 0,25 bis 12,7 m/sec erhalten werden. Wird die Geschwindigkeit
vergrößert, dann wird die Unterbrechung des Tintenflusses verbessert und der Aufbau
des Stiftes weniger kritisch. Jedoch übersteigt die Forderung an den Tintenzustrom bei den meisten
Stiften und deren Kapazität bei einer gewissen Geschwindigkeit. Signalfrequenzen von etwa 100 Kilohertz
wurden erprobt und man nimmt an, daß das System auch noch bei Frequenzen, die diese Zahl
übersteigen, arbeitet.
Der Aufzeichnungsträger liefert die besten Ergebnisse, wenn er eine glatte isolierende Oberfläche hat.
Daher sind Plastiküberzüge beispielsweise aus Polyäthylen auf gewöhnlichem Papier als geeignet befunden
worden.
Der Aufbau des Stiftes muß derart sein, daß er eine Zulieferung der Tinte in die dichte Nachbarschaft
der Schreibspitze ermöglicht, ohne daß durch die Berührung allein ein Fließen erfolgt. Wie bei
ίο einem gleichmäßigen Schreibvorgang beliebiger Art
mit einer Flüssigkeit.ist es auch hier wünschenswert, eine Tinte zu verwenden, die sowohl den Stift als
auch das Aufzeichnungsmaterial benetzt. Stifte, die sich hierzu besonders gut eignen, werden in Verbindung
mit den Fig. 2 und 3 behandelt. Beim Betrieb wird ein Aufzeichnungsträger um die Trommel 12
gewickelt und die Feder 17 am einen Rand des Aufzeichnungsträgers angeordnet. Die Tinte fließt zu der
Feder aus dem Vorratsgefäß 18. Die Trommel dreht sich mit einer hohen Geschwindigkeit, und die Feder
wird fortlaufend gleitend über die Trommel mit Hilfe der Vorschubspindel 16 bewegt, während ein synchronisiertes
elektrisches Signal zwischen den Stift 10 und die Trommel .12 gelegt wird. Dieses elektrische
as Signal ist ein Faksimilesignal, ein Ausgangswert eines
Rechners oder ein anderes elektrisches Signal, welches dazu dient, eine Nachricht auf das Papier aufzuschreiben.
Es ist ein Faksimilesystem, welches unter Verwendung einer Schreibvorrichtung arbeitet, bekannt. Bei
diesem bekannten Schreibsystem liegt jedoch kein körperlicher Kontakt vor. Außerdem wird ein Puder
an Stelle einer Flüssigkeit verwendet.
Die F i g. 2 und 3 zeigen Ausbildungen des Stiftes, die für die Durchführung der vorliegenden Erfindung
als geeignet gefunden wurden. Der Stift nach F i g. 2 entspricht etwa einer Füllfederspitze. Die Schreibspitze
20 ist an einen Tintenverteilerblock 21 angeschlossen. Die Tinte wird aus einem Tintenvorratsgefäß
über die Zuführungsleitung 22 in Rillen (nicht sichtbar) des Blocks 21, die sich längs der Oberfläche
der diesen berührenden Schreibspitze 20 befinden, zugeführt. Diese Rillen füllen sich mit Tinte- und
dienen als Speicher für die Tinte, um einen ausreichenden Tintenvorrat in der Nähe der Spitze des
Stiftes zu haben. Ein Schlitz 23 in der Schreibspitze dient dazu, die Tinte von dem Verteilerblock an die
Spitze des Stiftes zu befördern unter Ausnutzung des Kapillareffektes. :
Würde sich der Schlitz 23 bis an die Schreibfläche 25 der Spitze des Stiftes erstrecken, dann würde der
Stift in gleicher Weise wie eine übliche Füllfederhalterspitze arbeiten und der Kapillareffekt würde es
unmöglich machen, den Tintenzustrom an das Auf-Zeichnungsmaterial bei hohen Frequenzen ein-, und
abzuschalten. Um einen unmittelbaren kapillaren Zustrom an das Aufzeichnungsmaterial zu verhindern,
endet der Schlitz 23 in der Schreibspitze unmittelbar vor der Schreibfläche 25. Es ist wichtig, daß
ein stetiger Zustrom von Tinte bis zu einem Punkt, der benachbart zu der Schreibspitze liegt, vorgesehen
ist und daß kein Kapillarkontakt mit dem Apfzeichnungsträger
vorliegt.
Bei dem Schreibstift nach Fig. 2 ist die Schreibspitze vollständig ausgebildet und anschließend ein
Teilschlitz eingebracht, der oberhalb der Schreibfläche endet. Der schlitzartige Schnitt kann jedoch
auch in die Schreibspitze bis zu ihrem vorderen Ende
eingeschnitten werden, und dann kann eine spezielle Legierung oder eine Edelsteinspitze aufgebracht
werden, um den Kapillarschlitz zu blockieren. Bei der Abnutzung der Schreibfläche des Stiftes ändert sich
normalerweise die Berührungsfläche und es werden Justierungsmaßnahmen notwendig, um eine gleichmäßige
Schrift aufrechtzuerhalten. So dient die Verwendung einer speziellen harten Legierung oder eines
Edelsteines an der Spitze dazu, um die Abnutzung zu verringern. ' ·
Eine elektrische Zuleitung 26 ist an der Schreibspitze'20
für eine Verbindung mit einer Signalquelle vorgesehen. ·
Der Stift nach Fig. 3 weist einen Hohlkörper 27 auf, der über eine Zuführungsleitung 28 mit Tinte
versorgt wird. Der Körper 27 ist so geformt, daß er an dem Schreibende eine verengte öffnung 30 aufweist.
Von dem Körper 27 vorstehend, angrenzend an diese öffnung befindet sich eine Drahtschleife 31.
Der hierzu verwendete Draht hat ungefähr 0,13 mm Durchmesser und ist mit einem Krümmungsradius
von 0,1 mm umgebogen. An dem vorstehenden Teil
32 des Körpers 27 hängt die Schleife 31 über, so daß die öffnung 30: von der Schleife 31 und dem vorstehenden
Teil 31 begrenzt ist. Die öffnung, der Draht und die Oberflächenspannung der Tinte sind
so gewählt, daß die Tinte den Raum zwischen dem Draht und dem überhängenden Teil ausfüllt, ohne
frei aus dem Stift zu fließen. Das Ende der gebogenen DraJitschleife 31 verhindert, daß die Tinte kontinuierlich
auf einen Aufzeichnungsträger fließt, wenn der Draht relativ zu diesem bewegt wird und ihn dabei
berührt. Die optimalen Arbeitsbedingungen werden dann erreicht, wenn die Schleifenebene in einem
Winkel von ungefähr 45° in bezug auf die Aufzeichnungsoberfläche verläuft. Eine elektrische Zuführung
33 ist am Körper 27 für eine Verbindung mit einer Signalquelle vorgesehen.
Zeichenvorrichtungen, welche flüssige Tinte verwenden, besitzen üblicherweise eine Kapillare, um
ein gleichmäßiges kontinuierliches Zufließen der Tinte zu gewährleisten. Bei einer Feder mit einer Kugelspitze dient die Kapillare dazu, die Kugel zu versorgen.
Bei den üblichen Füllfederspitzen dient der Schlitz in der Schreibspitze als Kapillare. Einige
Federn, die bei automatischen Aufzeichnungsvorrichtungen verwendet werden, benutzen eine Kapillarrohre,
die längs ihrer gesamten Länge verläuft. Bei allen diesen Vorrichtungen wird die Tinte kontinuierlich
aus der Kapillare durch eine Oberfläche, die sich in unmittelbarem Kontakt mit der Mündung
der Kapillaren befindet, gezogen. Der Kapillareffekt gewährleistet ein kontinuierliches gleichmäßiges Fließen,
welches nicht ohne weiteres unterbrochen werden kann, wenn nicht entweder die Berührung oder
die relative Bewegung unterbrochen wird. Der Stift gemäß der vorliegenden Erfindung ist so ausgestaltet,
daß keine sich bewegende Oberfläche in direktem Kontakt mit der Kapillaröffnung steht. Wird eine
Kapillare verwendet, wie in Fig. 2, dann endet sie vor der Berührungsstelle mit einer relativ zu ihr
bewegten Oberfläche. Infolgedessen wird der erfindungsgemäße Stift keinen kontinuierlichen Zufluß
von Tinte auf eine relativ zu ihm bewegte Oberfläche liefern. An Stelle dessen wird der Zustrom der Tinte
dynamisch durch ein elektrisches Signal gesteuert. Man nimmt an, daß die hauptsächliche bewegende
Kraft eine Coulomb-Anziehungskraft ist. Die Unterbrechung des Zustroms bei Beendigung des elektrischen
Signals wird einer Scherwirkung der Tinte zwischen der Aufzeichnungsoberfläche und der
Schreibspitze zugeordnet, die ein Abklemmen und Verhindern des weiteren Zustroms infolge der Oberflächenspannung
ermöglicht. Im weiteren sind einige Beispiele beschrieben, mit denen gute Schreibproben
erzielt wurden. ·';-■: ^ :· :,·-,·:
' Beispiel I
ίο ■··■■.·
Eine mit einer Drahtschleife versehene Feder wurde mit Tinte versorgt, die aus einer Mischung von 50:50
Volumenanteile tiefschwarzer Tinte und schwarzer Stempeltinte bestand. Satiniertes Sulfitpapier wurde
um eine Metalltrommel gewickelt ■■und gegen die
Feder bei Geschwindigkeiten von 1,23 m/sec und 4,16 m/sec bewegt. Die Feder wurde dann relativ
zur Trommel mit 800VoIt Impulsen mit einer Frequenz von 20 000 Hertz beaufschlagt. ■"■'■■'- '■'
: ■ ■ ■. ·'■■■'■: ' ■ ·.' .-■..'.
B ei spiel II .
Eine Feder, die der in Fig. 3 entspricht, wurde mit Tinte versorgt, welche durch Mischen von 10 g
Monastralgrün B mit 40 g eines leichten Mineralöls hergestellt wurde. Ein mit einem Zinkoxydüberzug
versehenes Papier wurde um eine leitfähige Trommel gewickelt und gegenüber der Feder mit einer Relativgeschwindigkeit
von 1,23 m/sec abgerollt, während die Feder mit 1500VoIt und einer Frequenz von
20 Kilohertz beaufschlagt wurde.
Dieses Beispiel entspricht dem Beispiel II unter Verwendung einer 82°/oigen Lösung eines Alkylphenylpolyglykoläthers,
der mit Methylviolett gefärbt wurde, als Tinte. :
Unter Verwendung der Tintenmischung und der Feder nach Beispiel I wurde eine Relativgeschwindigkeit
von Feder und Papier von 4,16 m/sec, 5,74 m/sec und 9,14 m/sec mit einem 800 Volt Impulssignal von
30 Kilohertz erprobt. Die hierfür verwendeten Papiere waren mit Polyäthylen überzogen.
Dieses Beispiel entspricht Beispiel IV unter Verwendung einer 2°/oigen Lösung von Fuchsinsäurefarbe
in Äthylalkohol. : ......
Claims (4)
1. Aufzeichnungsgerät, bei dem eine flüssige Tinte gesteuert durch aufzuzeichende elektrische
Informationssignale über einen Schreibstift auf einen Aufzeichnungsträger übertragen und eine
Relativbewegung zwischen Schreibstift und Aufzeichnungsträger erzeugt wird und bei dem der
Schreibstift mit einer die Tinte zuführenden, an der Schreibspitze endenden, mit dem Aufzeichnungsträger
nicht in Verbindung stehenden Kapillare versehen und im Bereich des Kapillarenendes
derart ausgebildet ist, daß die zugeführte Tinte hinter der Schreibspitze jeweils einen Tintenmeniskus
bildet, der sich bei Anlegen einer durch das jeweilige Informationssignal gesteuerten,
seine Oberflächenspannung verringernden elektrischen Spannung an eine hinter dem Aufzeichnungsträger
liegende Elektrode und den Schreibstift über die Schreibspitze bis zum Aufzeichnungsträger
verlängert und diese benetzt, dadurch gekennzeichnet, daß der Schreibstift
(10) eine gesonderte nicht kapillarwirksame Spitze (25, 32) enthält, die mit dem Aufzeichnungsträger
(11) ständig in Berührung steht.
2. Aufzeichnungsträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schreibstift (10)
die Form einer Schreibfeder (20) mit mittlerer
Schlitzkapillare (23) hat, die hinter der Schreibspitze (25) endet.
3. Aufzeichnungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schreibstift (10)
im Bereich des Kapillarenendes mit einer Drahtschleife (31) versehen ist, in der der Tintenmeniskus
gehalten wird.
4. Aufzeichnungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schreibstift (10) den Aufzeichnungsträger (11) mit einem Auflagedruck von mindestens 23 g
berührt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 009 .W/141
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 |