DE1548472B2 - Verfahren zur Auswertung seismischer Spuren - Google Patents
Verfahren zur Auswertung seismischer SpurenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Auswertung seismischer Spuren, die von einer Mehrzahl
von an der Erdoberfläche verteilten Geophonen für eine Mehrzahl von an bestimmten Stellen erzeugten
Schüssen aufgenommen werden.
Ausgangspunkt für die Erfindung ist die Aussage auf Seite 464 der Zeitschrift »Erdöl und Kohle
1960«, wo im Zusammenhang mit Vorzügen magnetischer Registrierung in der Seismik ausgeführt wird, daß
Seismogramme zu einem gemeinsamen Magnetogramm zusammengesetzt werden können, wobei so
vorgegangen werden kann, daß mehrere Seismogramme magnetisch registriert werden, und zu jeder
Aufnahme die Schußpunkt- oder Geophonorte in engeren Grenzen variiert werden. Der Zweck dieses
Vorgehens ist, die Reflektionssignale zu verstärken, die Störschwingungen hingegen abzuschwächen. Die zusammenzusetzenden
Spuren müssen zuvor hinsichtlich des Normal Move-out (NMO) korrigiert werden. Um
diese Korrektur jedoch durchführen zu können, muß auf irgendeine Art und Weise die Fortpflanzungsgeschwindigkeit
der Schallwellen ermittelt werden, damit diese der NMO-Korrektur zugrunde gelegt werden kann.
Der Erfindung liegt hingegen die Aufgabe zugrunde, eine Überprüfung der erforderlichen NMO-Korrektur
an seismischen Spuren zu ermöglichen, und zwar so, daß vor dem Zusammenspielen der Spuren die richtige
Geschwindigkeit für die NMO-Korrektur eingesetzt werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Lehre des Patentanspruchs, nämlich, indem ganz bestimmte
Spuren kombiniert und zu einem Aufzeichnungsabschnitt zusammengesetzt werden, dem mit Hilfe
bekannter Einrichtungen die richtige Geschwindigkeit für die noch durchzuführende NMO-Korrektur entnommen
werden kann.
Bei diesen bestimmten Spuren handelt es sich um sogenannte COD-Spuren. Dies sind Spuren, die an
Aufzeichnungsorten aufgenommen werden, die einen gemeinsamen Abstand zum Schußpunkt haben. Da
zusammengehörige Ereignisse auf derartigen Spuren die gleiche zeitliche Versetzung haben, ist eine
NMO-Korrektur vor dem Zusammenspielen nicht erforderlich. Der aus diesen zusammengesetzten bzw.
zusammengespielten Spuren gebildete Aufzeichnungsabschnitt kann sodann herangezogen werden, um eine
Aussage über die Geschwindigkeit zu machen, die der an allen Spuren durchzuführenden NMO-Korrektur
zugrunde gelegt werden kann. Die Ermittlung der Geschwindigkeit aus dem gebildeten Aufzeichnungsabschnitt
kann mit bekannten Mitteln durchgeführt werden.
Das Stapeln oder Zusammenspielen von seismischen Spuren gehört zum Stande der Technik, jedoch werden
bei bekannten Verfahren zur Auswertung seismischer Spuren ausnahmlos solche Spuren gestapelt, die zuvor
hinsichtlich NMO korrigiert worden sind (US-PS 27 32 906, Erdöl-Zeitschrift, 1964, Seite 396-405,
Firmenschrift: »SE1SMOS«, Seismik, Gravimetrie, Geomagnetik,
Geoelektrik, 1963, Seiten 6-27). Dies hat seinen Grund darin, daß das Stapeln nicht hinsichtlich
NMO korrigierter Spuren zu einem Aufzeichnungsabschnitt ohne jeden Aussagewert führen würde. Erst
durch die der Erfindung zugrundeliegenden Erkenntnis, daß nämlich ganz bestimmte Spuren unkorrigiert
gestapelt werden können, wird eine Möglichkeit geschaffen, die notwendige NMO-Korrektur mit der
richtigen Geschwindigkeit durchführen zu können.
Bei den COD-Spuren, die gruppenweise gestapelt werden, kann es sich um solche handeln, die von
Geophonen aufgenommen werden, die auf einer gemeinsamen Linie liegen, andererseits können auch
solche Spuren gestapelt werden, deren zugehörige Geophone auf Kreisbögen angeordnet sind, deren
Zentren im Schußpunkt liegen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
F i g. 1 ist eine schematische Darstellung der Anordnung
der Geophone bzw.' Detektoren und der zugehörigen Schußpunkte.
F i g. 2 und 3 sind schematische Darstellungen der Spuren in Abhängigkeit vom Abstand von Schußpunkt
zum Detektor für die vorderen bzw. hinteren Schußpunkte.
Fig.4 stellt einen Aufzeichnungsabschnitt aus gestapelten
Spuren dar.
Fig.5 ist eine schematische Darstellung der Anordnung
von Geophonen auf Kreisbögen um einen Schußpunkt.
In F i g. 1 sind die Schußpunkte durch die Zahlen 1 bis 8 wiedergegeben worden, die von einem auf der Spitze
stehenden Dreieck umgeben sind. Die Schußpunkte 1 bis 4 sind die vorderen Schußpunkte, die Schußpunkte 5
bis 8 sind die hinteren Schußpunkte.
Die einzelnen Auslagen bzw. die Orte der Detektoren bzw. Geophone sind mit A bis H angegeben worden.
Aus Gründen der Darstellung sind die einzelnen Auslagen übereinander dargestellt, obgleich die Auslagen
auf einer gemeinsamen Linie auf der Oberfläche der Erde angeordnet sind.
In Fig. 1 sind nur einige Geophone bezeichnet, nämlich die Geophone 1-1, 1-24 und 8-24. Hierbei soll
die erste Zahl auf die Nummer des Schusses hinweisen, während die zweite Zahl die Numerierung der
Geophone darstellt, wobei das dem Schußpunkt am
nächsten liegende Geophon mit 1 und das dem Schußpunkt am entferntesten liegende Geophon mit 24
bezeichnet ist.
Die einzelnen Geophone haben zueinander einen gleichen Abstand, der Abstand vom Schußpunkt zum
ersten Geophon ist ebenfalls fest, die vorderen bzw. hinteren Schußpunkte sind zueinander um den doppelten
Abstand zwischen den Geophonen zueinander versetzt.
Zur Erläuterung sind in Fig. 1 einige Strahlenwege gekennzeichnet, weiche vom Schußpunkt zu einer
reflektierenden Schicht und von dort zurück zu einigen Geophonen führen.
Vom Schußpunkt 1 läuft eine Schallwelle auf der Linie 52 zum Punkt P47 der reflektierenden Fläche und von
dort längs des Strahles 54 zum Geophon 1-1. Entsprechend verläuft eine Schallwelle vom Schußpunkt
1 längs des Strahles 56 zum Punkt P 24 an der reflektierenden Fläche und von dort längs des Strahles
58 zum Geophon 1-24.
In Fig. 2 sind eine Reihe von Punkten der
reflektierenden Fläche mit PX bis P60 auf einer
geraden Linie wiedergegeben. In der Senkrechten ist der Abstand vom Schußpunkt zum Detektor in m
wiedergegeben. Für den Abstand 790m ist in Fig. 1 unterhalb des nicht bezifferten Punktes P 47 ein Punkt
dargestellt und mit 1-1 bezeichnet. Dieser Punkt soll die am Geophon 1 für den ersten Schuß erhaltene Spur
darstellen. Entsprechend ist unterhalb dec nicht bezifferten Punktes F24 bei einem Abstand zwischen
Schußpunkt und Detektor von 2300 m ein Punkt in Fig.2 wiedergegeben und mit 1-24 bezeichnet. Dieser
Punkt soll die Spur repräsentieren, die am vierundzwanzigsten Geophon für den ersten Schuß erhalten wird.
Verbindet man nun den Punkt 1-1 mit dem Punkt 1-24 in Fig. 2, so erhält man die Linie 60, auf welcher alle
Spuren für den ersten Schuß durch Punkte 1-1, 1-2, 1-6, dargestellt sind.
In entsprechender Weise verfährt man in F i g. 2 für die Spuren, die an den einzelnen Geophonen für den
zweiten, den dritten und den vierten Schußpunkt erhalten werden.
Es werden nun diejenigen Spuren gestapelt, die im wesentlichen einen gleichen Abstand zwischen Schußpunkt
und Detektor haben, d. h. diejenigen Spuren, die in Fig. 2 auf einer waagerechten Linie liegen. Mit
anderen Worten werden die Spuren 1-1,2-1,3-1 und 4-1
zusammengespielt. In entsprechender Weise werden die weiteren Spuren zusammengespielt, schließlich die
Spuren 1-24,2-24,3-24 und 4-24. Die gestapelten Spuren
werden in Fig.2 durch eine kräftig ausgezogene Linie
66 charakterisiert.
Während sich die Fig.2 auf die Überdeckung der
vorderen Schußpunkte bezieht, bezieht sich F i g. 3 in analoger Weise auf die Clberdeckung der hinteren
Schußpunkte.
In Fig.4 ist ein Aufzeichnungsabschnitt gestapelter
Spuren wiedergegeben. Im oberen Teil der F i g. 4 sind mit den entsprechenden Bezeichnungen die gruppenweise
gestapelten Spuren im einzelnen angegeben, so wie diese aus den Fig. 2 und 3 ermittelt worden sind.
Nach Vornahme der statischen Korrektur gelangen diese Spuren zu Zusammensetzeinrichtungen, von
■i denen zwei mit den Zahlen 74 und 82 bezeichnet sind.
Unterhalb dieser Zusammensetzeinrichtungen ist eine schematische Darstellung der einzelnen gestapelten
Spuren auf einem Aufzeichnungsabschnitt 70 wiedergegeben. Die Spur 72 ist die gestapelte Spur aus den
ίο Spuren 5-1,6-1,7-1 und 8-1. Sie zeigt bei 86 eine multiple
Reflektion und primäre Reflektionen bei 88 und 90. Neben der Spur 72 liegt die gestapelte Spur 80 aus den
einzelnen Spuren 5-6, 6-6, 7-6 und 8-6. Die von den hinteren Schußpunkten herrührenden Stapelspuren sind
ι, mit 76 und die von den vorderen Schußpunkten herrührenden gestapelten Spuren sind mit 78 bezeichnet.
Zu den im Aufzeichnungsabschnitt 70 gezeigten Spuren ist insgesamt festzustellen, daß störende
_><·, Reflektionen im wesentlichen beseitigt sind, während
primäre und multiple Reflektionen deutlich sichtbar sind, so daß mit Hilfe irgendeines bekannten Verfahrens
diesem Aufzeichnungsabschnitt 70 die richtige Geschwindigkeit für die durchzuführende NMO-Korrektur
:■-, entnommen werden kann.
Im Gegensatz zur Darstellung nach Fig. 1 zeigt Fig. 5 eine abgewandelte Aufstellung der Geophone.
Der Schußpunkt liegt bei 110, wohingegen in Fig.5
jeweils 4 Geophone dargestellt sind, die auf Kreisbögen
in 112, 114 und 116 angeordnet sind, deren Zentren im
Schußpunkt 110 liegen. Die vom Schußpunkt ausgehenden
Schallwellen sind durch Strahlen dargestellt. Die vom Schußpunkt 110 ausgehenden Schallwellen, die zu
den Geophonen auf den Kreisbogen 112 gelangen,
i, werden an Tiefenpunkten 120 reflektiert. Entsprechend
sind die Reflektionspunkte für die auf dem Kreisbogen 114 angeordneten Geophone die Tiefenpunkte 122 und
für die auf dem Kreisbogen 116 angeordneten Geophone sind die Tiefenpunkte 124 die Reflektions-
Ki punkte.
Es ist ersichtlich, daß die auf dem gleichen Kreisbogen liegenden Geophone einen gemeinsamen Abstand zum
Schußpunkt 110 aufweisen und daher ohne NMO-Korrektur gruppenweise gestapelt werden können.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Auswertung seismischer Spuren, die von einer Mehrzahl von an der Erdoberfläche verteilten Geophonen für eine Mehrzahl von an bestimmten Stellen erzeugten Schüssen aufgenommen werden, dadurch gekennzeichnet, daß COD-Spuren gruppenweise gestapelt und die gestapelten Spuren zu einem seismischen Aufzeichnungsabschnitt zusammengesetzt werden, dem die richtige Geschwindigkeit zur Durchführung der NMO-Korrektur entnommen wird.
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