DE1546270A1 - Zusatzmittel zur Verbesserung der Speicherung von Fuellstoff bei der Papierherstellung - Google Patents
Zusatzmittel zur Verbesserung der Speicherung von Fuellstoff bei der PapierherstellungInfo
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Description
Ausscheidungsanmeldung aus
N 23 3*3 IVd/39c
NALGQ GHEMIGAL GOMPAHT
N 23 3*3 IVd/39c
NALGQ GHEMIGAL GOMPAHT
Zusatzmittel zur Verbesserung der Speicherung von füllstoff bei der Papierherstellung
Die Erfindung betrifft ein Zusatzmittel, durch das
bei der Herstellung von Papier eine verbesserte
Speicherung von Füllstoff und 3?aserabrieb erzielt und zusätzlich die Brainierfähigkeit des fertigen
Papierbogen^ erhöht wird.
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Viele Papierarten, - ausgenommen die saugfähigen Typen,
filterpapier und die meisten Packpapiere - müssen einen fein zerriebenen Füllstoff enthalten, dessen Aufgabe es
ist, die Poren zwischen den .Fasern auszufüllen und so dem Papier eine glatte uberflache, ein glänzenderes
Weiß, bessere Bedruckfähigkeit und verbesserte Lichtundurchlässigkeit zu verleihen. Die Füllstoffe sind anorganische
Substanzen, und zwar entweder natürlich vorkommende Materialien, wie 1IaIk, Faserkalk, Perlfüllstoff,
Baryte und bestimmte (Eonerden, wie Kaolin; oder synthetische Füllstoffe, wie entsprechend gefälltes Oalcium-.carbonat,
Kronfüllstoff (Perlhärter), Bariumsulfat und Titandioxydpigmente. Außer zu den Saug- und Filterpapieren
wird dem Papier Leimung zugesetzt, um diese undurchlässig für Flüssigkeiten zu machen. Die üblichen
Leimungsmittel, die der Fasermasse vor der Formung zu
Papierbogen zugefügt werden, sind Wachsemulsionen oder Seifen, hergestellt durch Verseifung von Kolophonium
mit Alkali. Die Leimarten werden mit Alaun gefällt.
Die Füllstoffe, Farbstoffzusätze und die Leimung werden
je nach der Papier art oder dem Papierherstellungsverfahren iu den verschiedenen Verfahrenestuf#n zugesetzt,
beispielsweise entweder in den Mnhl holländer oder ansehließend an den Kahlvorgang oder vor de» Verfeinern,
ζ. B. vor dem Zerfasern. Häufig wird jedoch der Füllstoff
zuerst dem vermengten Faserbrei zugegeben und nach aasreichendem Zerfasern wird dann die Leimung
und der Farbzusatz beigefügt. Dabei kann die ganze oder nur ein Teil der Leimung und Färbung zugemischt
werden. In einigen Fällen ist es zweckmäßig, die ganze oder einen Teil der Leimung auf die Überfläche
des gebildeten, getrockneten Papierbogens aufzubringen, wobei animalische Leime, Stärken oder Gelatine
als Leimstoff verwendet werden. Im allgemeinen wird auch Alaun in den Mahlholländer gegeben. Bei einer
Abwandlung des Verfahrens wird der Faserbrei mit diesen chemischen Substanzen während der Verfeinerung
oder sogar erst später im Papierherstellungsverfahren selbst behandelt.
Die Speicherung der Füllstoffe und auch des Faserabriebs stellt ein wesentliches Problem bei der Papierherstellung
dar und um diese zu verbessern, werden chemische Zusätze dem Papierwerkstoff zugegeben, bevor
dieser die Zylinderwannen oder den Fourdrinierdraht erreicht. Die Zusätze müssen aber bestimmte
Eigenschaften aufweisen. So dürfen sie beispielsweise durch die anderen normalerweise bei der Papierherstellung
verwendeten Zusatzstoffe, wie Eollophonium,
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Alaun, Natriumaluminat, Stärke, Tonerden u.dgl. nicht
angegriffen werden. Ferner dürfen sie weder durch. Veränderungen des pH-Wertes noch durch besondere elektrokinetische
Aufladungen auf den Zellfasern und Feinteilen beeinflußt werden. Das Speicherungsmittel darf
natürliüh nicht in ungünstiger Weise auf den fertigen
Papierbogen wirken und es muß leicht zu handhaben sein. Ferner ist es erwünscht, daß der chemische Zusatzstoff
sowohl auf den Füllstoff als auch auf die Feinteile des Systems wirkt, damit beide Stoffe im fertigen Bogen erhalten
bleiben, d. h. der Zusatz soll nicht vornehmlich nur auf einen Bestandteil einwirken. Ein weiteres wichtiges
Merkmal ist, daß die zur Füllstoff- und Abriebsspeicherung verwendete chemische Substanz für eine
Vielzahl verschiedener Werkstoffe geeignet ist. Ferner ist noch darauf zu achten, daß das Speicherungsmittel
die ggf. als Färbemittel für-das Papier verwendeten Farbstoffe nicht angreift und es muß mit evt. verwendeten
Überzugsmassen, die auf das Papier aufgebracht werden können, verträglich sein.
Die bekannten Zusatzstoffe für die Füllstoff- und Faserabriebspeicherung
vereinigen in sich nicht alle diese Eigenschaften, um alle die geforderten Aufgaben
zu erfüllen. Außerdem können viele der bekannten Zu-
98 81/12 11 BAD ORIGINAL
satzstoffe nicht wirksam mit verschiedenen Füllstoffen
oder verschiedenen Papierzusatzen verwendet werden, da
sie nur in Kombination mit bestimmten Papierarten oder Papierzusatzstoffen ein Speicherungsvermögen entfalten.
Sehr häufig müssen sie in großen unwirtschaftlichen Mengen zugesetzt werden, um überhaupt wirksam zu werden.
Wenn sie sich schlecht verteilen lassen, wirkt es sich auf das Papier aus, indem beispielsweise lokalisierte,
nicht einheitliche Stellen gebildet werden. Schließlich versagen die bekannten Additive manchmal
auch deshalb, weil sie auf der Oberseite des Fasermaterials die Bildung von Füllstoffeinschließungan begünstigen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, chemische Stoffe zur Verbesserung der Füllstoff- und Faserabriebspeicherung
zu schaffen, die für eine Vielzahl verschiedener Papierwerkstoffe geeignet sind, die nicht mit anderen,
bei der Ausstattung und Herstellung von Papier verwendeten Zusätzen und Substanzen kollidieren und
die nicht ungünstige Wirkungen auf die chemisches, und physikalischen Eigenschaften des fertigen Bogens haben,
die in Verbindung mit Alaun besonders gute Speicherungswirkung haben, die in kleinen wirtschaftlichen Mengen
wirksam und verhältnismäßig leicht zu handhaben sind
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und dem fertigen Papierbogen die erwünschten Eigenschaften verleihen. Ferner soll das Zusatzmittel die
Drainierfähigkeit des gebildeten Papierfaserbogens erhöhen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Zusatzmittel zur Verbesserung der Speicherung von"Füllstoff und Faserabrieb
sowie Verbesserung des Drainierens bei der Papierherstellung, bestehend aus einem wasserlöslichen '.Perpolymerisat
aus Polyacrylamid, polymerisierter mehrwertiger Karbonsäure, dessen Monomeres Maleinsäure,
Maleinsäureanhydrid oder Fumarsäure ist, und aus einem polymerisieren äthylenisch ungesättigten, wasserlöslichen
Monomeren.
Diese Verbindungen zeigen eine Speicherungswirksamkeit sogar bei einem Zusatz von nur 0,01 Pfund pro Tonne
bezogen auf das Gewicht der CDrockenfaser. Das erfindungsgemäße
terpolymere Zusatzmittel hat trotz seines hohen Molekulargewichts eine ungewöhnlich gute Wasserlöslichkeit
und kann als Speicherungszusatzmittel für alle Fasereinträge verwendet werden, einschließlich der gebleichten
und ungebleichten primären oder ungebrauchten Fasermassen und sekundären Fasermassen, d. h. Fasern, die
vorher als Papierwerkstoff verwendet wurden.
900881/121 T SAPORIGfNAL
Wie bereits ausgeführt, besteht das terpolymere Susatzmittel
aus drei Gruppen von !Monomeren, die miteinander in einem einzigen Verfahrensgang, wie in der Patentanmeldung
£T 23 34-5 IVd/39c beschrieben, polymerisiert
werden und ein Terpolymerisat bilden, das eine Anzahl von wiederkehrenden Einheiten aufweist, deren polare
Gruppen von der Menge eines jeden verwendeten Monomeren abhängen. Das genaue Molekulargefüge kann nicht bestimmt
werden, aber es wird ein Durchschnitt angenommen, entsprechend dem Verhältnis der verwendeten Monomeren mit
ihren betreffenden Seitengruppen zueinander.
JiS wurde gefunden,, dass sich als Susatzstoffe besonders
gut solche '!erpolymerisate eignen, für die folgende
Mengenanteile der Ausgangsprodukte für die Polymerisation
verwendet werden.
Iräparat A
Acrylamid 85,0 - 95,0
mehrwertige Karbonsäure 0,3 - 2,0 äthylenisch ungesättigtes
wasserlösliches Monomer 3»0 - 15 >
Q
In diesen Bereich fallen bevorzugt verwendete iDerpolymerisate,
deren Ausgangsstoffe in enger begrenzten Mengenanteilen eingesetzt werden.
"^ 909881/1211 öA°
Präparat B
Acrylamid 89, 5 - 94,5
mehrwertige Karbonsäure 0,5 - 1»5 äthylenisch ungesättigtes
wasserlösliches Monomer 5»O - 9»O
Zu den verwendeten mehrwertigen Karbonsäuren gehören beispielsweise Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid oder
Fumarsäure. Maleinsäureanhydrid zeigt in den angegebenen Gewichtsteilen verwendet eine ausgezeichnete
Speicherungswirkung und sie wird dank seinger geringen Kosten und Verfügbarkeit von den drei genannten Verbindungen
am meisten bevorzugt.
Beispiele von wasserlöslichen, äthylenisch ungesättigten Monomeren mit polaren Gruppen sind Acrylsäure sowie
deren Salze und Alkylester, Vinylpyrrolidon, Vinylacetat, Methacrylamid, Vinylalkyläther, wie Methylvinyläther,
Methacrylsäure sowie deren Salze und Alkylester, Acrylnitril, Methacrylnitril, Vinylalkohol, Allyalkohol,
Allylamin u.dgl.. Mit dem Ausdruck wasserlöslich sind nicht nur die Substanzen gemeint, die in allen Verhältnissen
in Wasser löslich sind, sondern auch die Monomeren, die eine geringe Löslichkeit haben, aber trotzdem durch
entsprechende Methoden in Wasser dispergiert oder emulgiert werden können.
' "* 9 0 91 § 1 / 1 2 1 i . 8AD ORIGINAL
Die als Zusatzstoffe zur »Speicherung von Füllstoff
und Faserabrieb bevorzugtesten iDerpolymerisate, die
die unter Präparat B angeführten ilengenanteile der
Polymerisationsteilnehmer haben, enthalten Polyacrylamid, Haieinsäureanhydrid und Methacrylsäure.
Um die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen terpolymeren
Zusatzstoffe in ihrer Speicherfähigkeit zu bestimmen, wurden zwei Verfahren durchgeführt.
Das erste, bekannt als "Phptotester Methode" besteht
in der Messung der Lichtabsorption einer überstehenden Flüssigkeit, die nach dem Setzen einer Dispersion von
Fasermasse und Titandioxyd verbleibt. Ein Leerblatt (Rohstück) wurde mit Proben verglichen, denen vorher
die Terpolymeren-Speicherungshilfsmittel gemäß der Erfindung zugegeben worden waren. Die Differenz zwischen
der Prozent-Absorption des Leerblattes und der Prozent-Absorption
der behandelten Probe gibt dann die Phototesterzahl,
Diese Zahl steht in direkter Beziehung zu der Fähigkeit der getesteten Probe, als ein Speichemmgshilfsmittel
zu wirken, wobei die ßpeicherungsirirkuiig
direkt proportional zu der Erhöhung des Phototesterzahl ist. Je höher die Zahl, umso größer die Speicherungswirkung·
Wenn z. B. ein Leerblatt eine 60 %-ige Abeorp-
,9,09881/1211
tion ergibt und eine behandelte Probe eine 40 >6-ige
Absorption, ist die Differenz; die absolute Zahl 20, die dann die Phototesterzahl darstellt.
Im einzelnen verläuft die nPhototester Methode" folgendermaßen:
Gebleihhte Sulfitfasermasse wird 30 Minuten
lang zerfasert, in einen Zumessverteiler (proportioner) einer "Noble Wood Sheet Maschine" gegeben und
die Konstistenz so eingestellt, daß sie einen 0,21 %
Pasergehalt ergibt. Zu dieser Aufschlämmung der Pasermasse werden 75 ml T1O2 zugegeben, das vorher in Wasser
zu einer 5 %-igen Suspension aufgeschlämmt wurde, um
ein "addon" von 10 % bezogen auf das Pasergewicht zu geben. Nachdem das 'litandioxyd 5 Minuten lang sorgfältig
in der Pasermasse verteilt wordan ist, werden 30 ml einer 2,5 %-igen Lösung von Alaun zugegeben, um eine
Konzentration von 2 % Alaun bezogen auf das Pasergewicht zu erhalten. Alaun wird zugefügt, um das System
für das normale Papiermühlenverfahren zu standartisieren.
Der Paserbreieintrag wird dann aus dem Zumessverteiler
herausgenommen und in einen mit Porzellan ausgekleideten Eimer gegeben und eine Stunde lang gerührt.
Tor dem Sühren wird der pH mit normaler Schwef elsäure-• lösung auf 5,5 eingestellt· Der Paserbreieintrag, der
den Titan-Alaun-enthält, wird dann 1/2 Stunde lang
909081/121f
■Ulf »AD ORlQlNAU
stehengelassen, damit er sich setzt und die Probe
der darüberstehenden Flüssigkeit wird entnommen und die Lichtabsorption im Phototester getestet. Die erhaltene
Zahl entspricht dann dem Absorptionsgrad eines Leerblattes, d. h. einer Fasermasse, die mit
Titandioxyd-Füllstoff und Alaun behandelt und der kein Speieherungshilfsmittel zugesetzt wurde.
Um die Speicherungswirksamkeit der erfindungsgemäßen
•ferpolymeren auszuwerten, werden 125 ml Probe der Alaun und Titan enthaltenden Fasermasse in ein 567 g
Gefäß gegeben. Das Speieherungshilfsmittel wird dann aus einer 0,02 %-igen Lösung zugefügt und das ganze
Gemisoh kurz durchgewirbelt. 375 ml Leitungswasser werden zugegeben, das Gefäß abgedeckt, fünfmal umgestülpt
und 5 Minuten lang stehengelassen. Die darüberstehende Flüssigkeit wird dann, entfernt und die Phototestermessung
vorgenommen. Um Alterung der Lösungen zu vermeiden, die zu einer wenig sinnvollen Bestimmung
führen würde, wurden alle obigen Testlösungen von Titan, Alaun und Speicherungschemikalien jeden Tag frisch
hergestellt. Es wurde auch nicht zugelassen, daß die Titansuspension sich in der Zeit zwischen der Herstellung
und der Zugabe zu der Faserbreisuspension absetzt.
?09881/1Mt
Die zweite Testmethode zur Bestimmung der Speicherungswirksamkeit
ist als "Ash Determination Method" bekannt. Hierbei wird, wie bei der "Phototester Methode" das
Titandioxyd und Alaun zu den gebleichten Sulfitfasermassen zugegeben· Das System wird auf den gewünschten
pH-Wert eingestellt. Wenn eine Leerblatt-Messreihe erwünscht ist, wird die Fasermasseneingabe in den Kopfbehälter
einer "Noble and Wood-Sheet Maschine" gebracht, wo eine Serie von neun Bogen kontinuierlich gebildet,
gepreßt und getrocknet wird. Das Abwasser, das in ein Auffanggerät abläuft, wird während der Bildung der neun
Bogen wieder durch die Bogenfertigungsvorrichtung zurückgeführt. Die Bogen werden dann bei 926,5° G (170O0I1)
2 Stunden lang zu Asche verglüht und die Menge verbleibende Asche v/ird gemessen. Bei dem vorliegenden Versach
wurde aus den Bogen 3» 5» 7 und 9 der Durchschnitt ermittelt,
um ein einwandfreies Bild bezüglich der verbleibenden Asche zu erhalten. Selbstverständlich ist
die Gesamtheit der Asche umso größer, je größer die Speicherungsfähigkeit des Zusatzes ist. Das SpeicheEungshilfsmittel
wurde der Fasermasseneinlage, die das Titandioxyd und Alaun in irgendeiner gewünschten Menge enthielt,
zugegeben und Bogen wurden nach der gleichen Methode wie bei den obigen Leerblatt-Messreihen hergestellt.
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Es wurden mehrere Versuche durchgeführt, bei denen
die Mengenanteile der Komponenten der Terpolymerisate
variiert wurden.
Die folgende Tabelle I zeigt die Zubereitung und die Speicherungsteste von verschiedenen Proben des terpolymeren
Zusatzmittels.
Tabelle I | -Jb Acryl amid |
Phototesterzahl Durchschnitt |
|
% Maleinsäure anhydrid |
% Methacryl säure |
95,04 | 29,7 |
0,56 | 4,4 | 92,5 | 32,0 |
0,5 | 7,0 | 90,5 | 28,2 |
0,5 | 9,0 | 94,25 | 31,0 |
0,75 | 5,0 | 91,25 | 51,5 |
0,75 | 8,0 | 89,25 | 31,5 |
0,75 | 10,0 | 92,17 | 32,7 |
0,85 | 7,0 | 94,0 | 29,5 |
1,0 | 5,0 | 92,0 | 31,2 |
1,0 | 7,0 | 90,0 | 29,6 |
1,0 | 9,0 | 95,5 | 29,4 |
1,5 | 5,0 | 91,5 | 30,7 |
1,5 | 7,0 | 89,5 | 30,3 |
1,5 | 9,0 | ||
Aus dieser (Tabelle I ist ersichtlich, daß die Monomermengen
der drei Komponenten zur Bildung der Terpolymeren
über einen beachtlichen Bereich variiert werden können, ohne daß ein wesentlicher Verlust an Speicherungswirksamkeit
der entsprechenden 'ferpolymeren auftritt.
Es wurde festgestellt, daß das Molekulargewicht einen Einfluß auf die Speicherungsfähigkeit des erfindungsgemäßen
terpolymeren Zusatzmittels hat. Durch Versuche wurde die Verbesserung der bpeicherungsvermögen durch
Molekulargewichtserhöhung festgestellt. Das Molekulargewicht
wurde dabei durch Viskositätsmessungen bestimmt. Für diese Untersuchung wurden drei .Proben hergestellt,
bei denen das Molekulargewicht durch entsprechende Steuerung der Polymerisation variiert wurde. Die Iionomermenge
wurde in allen Fällen konstant gehalten und es wurden 92,17 # Acrylamid, 7»O % Methacrylsäure und 0,83
Maleinsäureanhydrid verwendet» Bei diesen Versuchen wurde die Speicherungswirksamkeit nach der Veraschungsmethode
bestimmt. Tabelle II zeigt die Ergebnisse dieser Arbeit.
ORIGiNAL 909881/121 1
Tabelle II | Viskosität | % Asche in Handbogen |
390 | 6,63 | |
715 | 6,96 | |
1700 | 7,94 | |
Es ist leicht erkennbar, daß die Wirksamkeit der Terpolymeren
als Speicherungshilfsmittel in direkter Beziehung zu ihrem Molekulargewicht steht, wobei die wirksamsten
Proben die größte Viskosität haben. Diese Ergebnisse xtferden sinnvoller, wenn sie in /o Speicherung umgewandelt
werden, indem jede Zahl mit einem Faktor 10 multipliziert wird. Hit anderen Worten, Produkte mit
höherem Molekulargewicht ergeben eine wesentliche Erhöhung bis zu 10 % oder mehr bei der Füllstoffspeicherung.
Diese Art des Vergleichens wird eindrucksvoller, wenn in Tonnen Füllstoff gesprochen wird, die bei Anwendung
der' erfindungsgemäßen Speicherungs-Terpolymerisationsprodukte
verwendet werden können.. Im Hinblick hierauf wird deutlich, daß beachtliche Einsparungen pro
Woche oder pro Monat erzielt werden können.
Bei dem Vergleich mit bekannten Präparaten waren die mit den Speicherungszusätzen erhaltenen Ergebnisse ver-
909881/1211
bluffend. In jedem Fall zeigten die Terpolymerisationszusatzstoffe
gemäß der Erfindung eine Verbesserung in der Speicherungswirksamkeit gegenüber den handelsüblichen
Zusätzen, die bisher verwendet wurden. Das folgende Beispiel zeigt einen der typischen Betriebsversuche.
Bei diesem Vergleichsversuch wurde ein Zusatzstoff
gemäß der Erfindung mit einer bisher als Speicherungshilfsmittel verwendeten kationischen Verbindung verglichen.
Die bestimmte Kühle, in der der Betriebsversuch durchgeführt wurde, war eine Buch- und Bindepapiermühle
im Osten der Vereinigten Staaten von Amerika· Der Langzeitversuch umfaßte die Speicherung von organischen
Füllstoffen in eine Druckpapiereinlage. Diese Faserbreieinlage bestand aus 35 % Bisulfit, 45 % Soda und
20 ;i entfärbtem Werkstoff. 2 % Titandioxyd und 18 #
Ton bezogen auf das Gewicht der Faser, wurden als Füllstoff zugegeben. 32 Pfund Alaunzusatz pro Tonne Faser
erniedrigte den pH auf 4,5 - 4,8.
Eine 1 fo-ige wässrige Lösung des Terpolymerisationszusatzes,
hergestellt durch Verdünnung in Wasser, 20 Minuten lang bei 19° G, wurde unmittelbar vor der Bogenbildung
in die Kopfhältersprüher gegeben. Die Ter-
BAD ORlQ1NAt ,909881/1211
polymermenge betrug 0,5 Pfund pro lonnen der getrockneten
Faser. Nach einer Zeitspanne von etwa 1 1/2 Stunden war der Aschegehalt des gebildeten Papierbogens,
bestimmt nach der beschriebenen üblichen Methode, annähernd doppelt so groß wie der vorher bestimmte Aschegehalt
der mit dem bekannten kationischen Speicherungshilfsmittel behandelten Proben. Auch das Gewicht des
Papierrieses, zusammengesetzt aus 500 25" x 38" Bogen,
stieg von 42 Pfund auf 50 Pfund, nachdem lerpolymerisationsprodukte
aufgebracht worden waren. Dies ist der Beweis der verblüffenden Speicherung der schwereren
anorganischen Füllstoffe durch das Zellfasernetz, wenn das Papier mit einem erfindungsgemäßen terpolymeren
Speicherungshilfsmittel behandelt wird.
Es wurden auch Proben gemacht, bei denen die entsprechenden Monomeren gemäß der Erfindung getrennt polymerisiert
und auf ihre Speicherungswirksamkeit geprüft wurden. In alldn Fällen war die Speicherungsfähigkeit
um viele Größenordnungen kleiner. Polyacrylamidproben z, B. gaben Durchschnittsergebnisse der Phototesterzahl
von O bis 5· Ebenso gab polymerisierte Methacrylsäure wesentlich niedrigere Ergebnisse als irgendeines der
erfindungsgemäßen Terpolymerisationsprodukte. Gleicherweise
wurden durch Copolymerisation der Monomeren unter-
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einander erliebliche Verluste in der Speicherungswirksamkeit festgestellt. In einigen Fällen war die Wirksamkeit
der Speicherung verschiedener Copolymere um 60 % geringer als diejenige die die 'ferpolymeren gemäß
der Erfindung zeigen.
Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung der terpoly·»
merisierten Verbindungen liegt auch in ihrer ausgezeichneten Wasserlöslichkeit. Beispielsweise können
typische wässrige ierpolymerproben in einer Konzentration
von 1 yo in Wasser in 20 iiinuten hergestellt werden.
Um bekannte homopolymere oder copolymere Verbindungen
einiger der Bestandteile der erfindungsgemäßen Terpalymere
in Wasser in ähnlichen Konzentrationen zu lösen, werden oft 2-4 Stunden oder langer benötigt.
Die Terpolymerisationsprodukte können als Speicherungshilfsmittel
beinahe in jeder Stufe eines normalen Papierherstellungsverfahrens
zugefügt werden. Die Zugabe anschließend an den Verarbeitungsvorgang wird bei weitem
bevorzugt. Die bevorzugteste Zugabestelle ist der Kopfbehälter. Ein weiterer zweckmäßiger Ort zur Aufbringung
ist bei der Gebläse-puape, wo der Faserbrei gleich-.
zeitig endgültig mit Abwasser bis zur geeigneten Kon-* sistenz verdünnt und zu dem Kopf behälter gepumpt wird.
BAD
90994 Ϊ./-1211
Die Speicherungshilfsmittel können auch nach dem Zesmahlen
der Faser, aber vor dem Verarbeitungsgang zugesetzt werden. Dieses ist aber eine weniger günstige
Arbeitsweise, da die Wirksamkeit der Jerpolymeren
durch die nachfolgenden Bewegungs- und Verarbeitungsvorgänge etwas beeinträchtigt wird.
Wie bereits erwähnt verbessern die erfindungsgemäßen Terpolymerzusatzstoffe auch das Abfließen von der
Drahtoberfläche der Fourdriniermaschine. In vielen
Fällen besitzt ein geeignetes öpeicherungshilfsmittel
nur wenig oder keine verbessernde Wirkung auf das Abfließen des Abwassers von der Faserbreiaufschlämmung.
Häufig tritt auch das Gegenteil auf, d. h. Iiittel zur
Verbesserung des Abflusses zeigen schlechte Speicherungswirksamkeit. Im Falle der vorliegenden Erfindung dagegen
zeigen die terpolymeren Verbindungen bei der Papierbehandlung ausgezeichnete Eigenschaften auf beiden Gebieten.
Wenn die Materialien für diesen Zweck verwendet werden sollen, werden diese vorzugsweise nach Verarbeitung der
Fasern zugefügt. Der genaue Vorgang bei der Verbesserung der Abflußeigenschaften ist nicht bekannt, es wird jedoch
angenommen, daß die Feinfasern und Fremdstoffe auf den großen Faserpartikelchen zusammengeballt werden, wobei
eine ausreichend feste Fasermatte entsteht, die noch
909881/1211
genügend porös ist, um das weiße Wasser davon abfließen
zu lassen.
Die Terpolymerisationsprodukte gemäß der Erfindung haben zur Verbesserung der Speicherung für nahezu alle
Arten von anorganischen Füllstoffen und Feinfasern Verwendung gefunden, Ihre Speicherungsarbeit ist besonders
dann offensichtlich, wenn Füllstoffe, wie natürlich vorkommende organische Substanzen, Talk,
Faserkalk, Perlfüllstoff, Baryte und bestimmte Tonarten, wie Kaolin, oder synthetische Füllstoffe sowie
entsprechend gefälltes Calciumkarbonat, Kronfüllstoff (Perlhärter), Bariumsulfat und Titandioxydpigmente zu
der Faserbreiaufschlämmung gegeben werden. Anorganische Färbepigmente und Kaolintonarten werden durch terpolymere
Substanzen ebenfalls wirksam auf den Fasern festgehalten. Wie oben ausgeführt, wird die Speinherungswirksamkeit
der Terpolymeren durch Verwendung von Alaun etwas verbessert, aber selbstverständlich zeigen die
erfindungsgemäßen Verbindungen auch in Abwesenheit von
Alaun ausgezeichnete Wirkungen.
Durch die Anwendung der Terpolymeren wird eine ausgezeichnete Speicherung der Feinfasern und Füllstoffe
sowohl in Fourdrinier- als auch in Rundsiebmaschinen-
909881/T21 1 BAD 0R|G,NAt
systemen erzielt. Erhöhte Füllstoffspeicherung, die
durch Verwendung dieser Verbindungen erreicht wird, bewirkt einen helleren Bogen mit besserer Dichte, Deckkraft
und Aschegehalt. Ebenso wird eine bessere Bogenbildüng,
Glätte, Bedruckfähigkeit und Porosität sowie stark verminderte Zweiseitigkeit, d. h. Unterschiede
in Eigenschaften wie Farbe und Helligkeit der ent~ sprechenden Seiten des Bogens aufgrund der ungleichen
Pigmentspeicherung festgestellt, wenn diese
!^polymerisationsprodukte verwendet werden. Außer diesen Vorteilen gewährt die Verwendung der Speicherungsmittel
eine sauberere Maschinenarbeit und geringere Abrieberscheinungen, eine verminderte Belastung
des Iropfbehälters und minimale Abwasserverluste
dank der Verminderung der Boden- und Abwasserfestsubstanzen. Ein besonders erwünschtes Ergebnis, das
durch die Verwendung der Terpolymerisationsprodukte
erzielt wird, ist die Verringerung der Sandlöfiher im Bogen, wodurch ein besseres Fapiererzaugnis entsteht.
90S a 81/1211
Claims (4)
1. Zusatzmittel zur Verbesserung der Speicherung von
Füllstoff und Faserabrieb sowie Verbesserung des Drainierens bei der Papierherstellung, bestehend
aus einem wasserlöslichen 'lerpolymerisat aus Polyacrylamid, polymerisierter mehrwertiger liarbonsäure,
dessen Monomeres Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid oder Fumarsäure ist, und aus einem polymerisierten
äthylenisch ungesättigten, wasserlöslichen Monomeren.
2. Zusatzmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das äthylenisch ungesättigte, wasserlösliche Iionomere
Acrylsäure sowie deren Salze, und Allylester, Vinylpyrrolidon, Vinyacetat, Methacrylamid, Vinylalkyläther,
wie Methylvinyläther, Methacrylsäure sowie
deren Salze und Allylester, Acrylnitril, Methacrylnitril,
Vinylalkohol, Allylalkohol, Allylamin od.dgl. ist.
3. Zusatzmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Terpolymerisat das .Reaktionsprodukt aus 85,0 - 95,0 Gewichtsteilen Acrylamid, 0,3 - 2,0
Gewichtsteilen der polymerisiertoaren mehrvrertigen
808881/tlfι
*-' ' BAD ORIGINAL
1646270
Karbonsäure und 3-15 Gewientstellen des äthylenisch ungesättigten, wasserlöslichen Monomeren ist.
4. Zusatzmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Terpolymerisat das Reaktionsprodukt
aus 89,5 - 94,5 Gewichtsteilen Acrylamid, 0,5 - 1,5 Gewichtsteilen Maleinsäureanhydrid und 5-9 Gewichtsteilen Methacrylsäure ist.
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Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1963N0027178 DE1546270A1 (de) | 1962-06-27 | 1963-06-20 | Zusatzmittel zur Verbesserung der Speicherung von Fuellstoff bei der Papierherstellung |
Applications Claiming Priority (2)
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Publication Number | Publication Date |
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DE1546270A1 true DE1546270A1 (de) | 1970-01-02 |
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ID=25988990
Family Applications (1)
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DE1963N0027178 Pending DE1546270A1 (de) | 1962-06-27 | 1963-06-20 | Zusatzmittel zur Verbesserung der Speicherung von Fuellstoff bei der Papierherstellung |
Country Status (1)
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1963
- 1963-06-20 DE DE1963N0027178 patent/DE1546270A1/de active Pending
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