DE1545163A1 - Verfahren zur Verbesserung der thermischen Stabilitaet von Polyolefinen - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der thermischen Stabilitaet von PolyolefinenInfo
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Description
VGP 1204
Verfahren zur Verbesserung der thermischen Stabilität von Polyolefinen
Vereinigte Olanzstoff-Fabriken AO.
Wuppertal-Elberfeld
Bei der Weiterverarbeitung von Polyolefinen, wie z.B.
Polyäthylen, Polypropylen, Poly-4-methylpenten-l, und
deren Mischpolymerisaten läßt es sich nicht vermeiden,
daß bei der thermischen Behandlung in den Verarbeitungsmaschinen wie Extruder, Kneter, Spritzgußmaschine, Walzen,
Kalander, Presse usw. bei Temperaturen, die oft Über 2oo C hinausgehen, der Sauerstoff der Luft eine
Oxydation, wenn auch in geringem Ausmaße, hervorruft. Eine solche Oxydation, die in der Bildung von Carbonylgruppen
besteht, führt zwangsläufig zur Schwächung des Makromoleküls, zur Verminderung der Festigkeitseigenschaften
und zur Erhöhung der Sprödigkeit.
Zur Verzögerung der thermischen Oxydation der Polyolefine
sind bereits zahlreiche Vorschläge gemacht worden. So wurde bereits die stabilisierende Wirkung insbesondere
der sekundären aromatischen Amine und einiger sterisch
gehinderter Phenole, wie z.B. 2,6-Di-tert.-butyl-4-methyl-phenol,
4,4'-Methylen-bis-(3-methyl-6-tert.-butylphenol) oder 4,4'-Thio-bis-(3-methyl-6*-tert.-butylphenol),
hervorgehoben. Es ist auch bekannt, dafl .die Wirkung der letztgenannten sterisch gehinderten Phenol-Stabilisatoren
durch Zusatz von schwefelhaltigen Estern der allgemeinen Formel (R-O-CO-CH2-CH2-)2S, insbesondere
durch Dllauryl-thiodipropionat, in synergistisoher Weise
verstärkt wird. "
909882/1607
- 2 - VGP 12ο*
Eine unbefriedigende Eigenschaft der eben erwähnten Kombination besteht nun darin, daß das Maximum des
Stabilisierungseffektes erst bei Zusatzmengen erreicht wird, die bereits die Eigenschaften des zu schutzenden
Polyolefin-Materials in ungünstiger Weise ändern. Auch stört bei einer solchen Maßnahme die stärkere Geruchsbelästigung während der Verarbeitung, sowie das Bit
ansteigenden Zusatzmengen naturgemäß vergrößerte Ausschwitzen der Stabilisatorenkombination.
Entgegen allen Erwartungen wurde nun gefunden, daß man die stabilisierende Wirkung der synergistisch wirkenden
Stabilisator-Kombination eines sterisch gehinderten Phenols mit einem schwefelhaltigen Ester bei nach dem
Niederdruckverfahren hergestellten Polyolefinen beträchtlich erhöhen kann, ohne eine die Eigenschaften des Makromoleküls
schädlich beeinflussende Vergrößerung der Zusatzmengen anwenden zu müssen, wenn man die Polyolefin-Polymeren
unmittelbar im Verfahrensgang nach der Polymerisation und Reinigung vor der Stabilisatorbeimengung
mit Hydroxyden der 1. und 2. Hauptgruppe des Periodensystems in Mengen von 0,001 - 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise
von 0,005 - o,l Gewichtsprozent, innig vermischt, wobei vollkommener Sauerstoffausschluß erforderlich 1st.
Der überraschende Effekt ist wohl darauf zurückzuführen«
daß die in aktiver Form verbleibenden Katalysatorrückstände, die bereits in Spuren die Oxydation der Polyolefine
katalytisch beschleunigen, durch Alkallmetall- und Erdalkalimetallhydroxyde in die Oxydation nicht mehr
katalysierende Verbindungen übergeführt werden. Wegen dieser allgemeinen Wirkungsweise beschränkt sich die
vorliegende Erfindung nicht nur auf die oben erwähnte synergistisch wirkende Stabilisatorkombination, die an
sich bevorzugt wird, sondern gilt bei Polyolefinen für Stabilisatorenzusätze allgemein, deren Wirkung aus eben
hervorgehobenen Gründen durch eine Behandlung mit Alkall-
909882/1607 BAD
- 2 - VG? 1204
metall- bzw. Erdaikalimetallhydroxyden beträchtlich erhöht wird. Wesentlich für die Ausführung des erfindungsgeraäßen
Verfahrens ist, daß bei Anwendung von Verbindungen als Stabilisatoren, die eine Reaktion
mit den Alkalimetall- bzw. Erdalkaliraetallhydroxyden und Katalysatorbestandteilen eingehen können, wie es
beispielsweise bei den arc meisten angewendeten Verbindungen
des Phenoltyps der Fall ist, diese erst nach der Einarbeitung der Hydroxyde zugegeben werden und
daß dabei der Zusatz und die Verteilung der Hydroxyde bis zur Zugabe der Üblichen Stabilisatoren unter
inerten Bedingungen vorgenor.ir.en wird.
Die Erfindung besteht demnach in einen Verfahren zur
Verbesserung der thermischen Stabilität von Polyolefinen
durch Zusatz an sich bekannter Stabilisatoren und ist dadurch gekennzeichnet, daß can in unter
inerten Bedingungen hergestellte, gereinigte und getrocknete Polyolefine unmittelbar in Verfahrensgang
Alkalimetall- und Erdalkallmetallhydroxyde in Mengen
von ο,οοΐ - 1 Gewichtsprozent gleicr-T.ä2ig verteilt
und der so entstandenen homogenen Mischung die bekannten Stabilisierungsmittel zusetzt.
Wie fast bei jedem Verfahren, so kann auch hier die
spezielle Ausführung naturge^iO in verschiedener Weise
erfolgen, wie man auch für das Einmischen von Zusatzstoffen in Kunststoffen die unterschiedlichsten Typen
von Homogen!siermaschinen verwenden kann, deren Auswahl
von Fall zu Fall eine Frage der Zweckmäßigkeit ist. Für
das Verfahren wesentlich ist neben der gleichmäßigen Verteilung der Alkalimetall- und Eräalkalimetallhydroxyde
die strenge Einhaltung inerter Bedingungen vor und während deren Zusatzes und homogenen Verteilung im Polyolefin.
Eine der möglichen und bevorzugten Ausführungsformen
sei anhand der Abb. 1 erläutert. Das in bekannter Weise
- 4 -BAD OWGlNAt 909882/ 1 S07
- 4 - VGF 1204
nach dem Ziegler-Natta-Verfahren im Reaktor 1 hergestellte
Polypropylen, aas in feinverteilter, pulvriger Form anfällt, wird auf einer Zentrifuge oder einer
Siebschleuder oder in anderen üblichen Trennungsaggregaten 2 von dem bei der Polymerisation verwendeten
inerten Lösungsmittel weitgehend abgetrennt und dieses in einem-Trockner >
restlos entfernt. Danach wird das getrocknete Rohpolymerisat in einen Reaktor 4 befördert,
in dem auf übliche Weise, jedoch mit wasserfreien Alkoholen, die Katalysatoren herausgewaschen werden. Nach
weitgehender Entfernung des Alkohols wird vom Behälter 4a aus auf das nunmehr in reiner Form vorliegende Polymerisat
eine wasserfreie alkoholische Lösung bzw. Suspeneion eines Alkalimetall- oder Erdalkalimetallhydroxyde in oben
geforderter Menge aufgegeben, wobei man als Lösungs- bzw. Suspensionsmittel zweckmäßig den gleichen Alkohol von
möglichst tiefem Siedepunkt verwendet, der zur Katalysatorzersetzung benutzt wird. Im Trockner 5 wird der
restliche Alkohol abdestilliert und das Polymerisat anschließend im Extruder 6 aufgeschmolzen, der gleichzeitig
infolge seiner kräftigen Scherspannungsfelder eine homogene Verteilung des Hydroxyds im Polyolefin gewährleistet.
Hinter der Schneideeinrichtung 6a fällt das Polymerisat in einen Mischbunker 7, in dem die handeleüblichen
Stabilisatoren, die man von dem Behälter 7a aus
zugibt, untergemischt werden. Das Granulat wird sodann in einem Extruder δ aufgeschmolzen und gelangt nach
Passieren der Schneide 8a in einen Versandbehälter, In den mit 1-6 gekennzeichneten Verfahrensgängen 1st
vollständiger Sauerstoffausschluß notwendig.
Als Beleg für den beträchtlichen.Anstieg der Stabilität
der nach dem erfindungsgemäSen Verfahren behandelten
Polyolefine wurden je 3 g in ein Reagenzglas gebracht, das in einem Al-Block von 2oo° + C steht und mit einer
02-Bürette verbunden ist. Es wird durch Kontrolle des Og-Volumens die Zeit in Minuten bestimmt, nach der spontan Og-Aufnahrae einsetzt. Diese Induktionsperiode für
909882/1607 - 5 -
BAD ORSGiNAL
VG? 1204
die Oxydation des Polymeren bei 2oo C in reinem
Op kann als Maß für di'e Beständigkeit dienen. Im
Falle des Poly-4-methylpenten-(l) wurden die Messungen bei 23o°C durchgeführt.
Die Ergebnisse der so ausgeführten Serienversuche sind in Form übersichtlicher Tabellen dargelegt.und diesen
unmittelbar zu entnehmen. Die dort gewählten Abkürzungen bedeuten:
DLTDP TBMBP MBMBP DBMP
Dilaurylthiodipropionat
4,4' -Thio-bis-( j5-methyl-6- tert. -buty !phenol)
4,4' -Methylen-bis-(2-rnethyl-6-tert. -butylphenol)
2,6-Ditert.-butyl-4-methylphenol
BAD ORIGINAL
909882/t 6Dt
Vers.-Nr. Gew. -fj KOH Gew. -,U DLTD? Go;;.-^T~:-3? Stabilität in Min.
1 - ο,Ιο 0,03 2o
2 o,oo3 o,lp . °*°^ ^ . ·."■ ■■■--'
4 o,ol ο,ΐρ 0,03 96
Erhöhung der Stabilität von Polypropylen durch Zusatz von KOH.
(Jeweils Mittelvjerte)
Vers.-Nr. Gew.-^ NaOH Gew.-^ DLTD? Gew.-£ Τ5:·3? Stabilität in Min,
1 - o,15 0,03 2o
2 0,003 o,l;>
0,03 I33
3 0,005 o»15 Ojo3 -63
4 o,oo7 0,15 0,03 192
Erhöhung der Stabilität von Polypropylen durch Zusatz von NaOH.
1 | - | ο, | ■Ό | O,CJ> |
2 | o,oo3 | ο, | I^ | ο,ο3 |
3 | o,oo5 | ο, | Ip | o,c3 |
4 | " ο,οΐ | ο, | Ip | ο,ο3 |
Vers.-Nr. Gew.-^ Ca(GH)2 Gev;.-£ DLTD? Gc-'.:.->i :·2.*·3? Stabilität in
- t,
00
S3 163
Erhöhung der Stabilität von Polypropylen durch Zusatz von Ca(OH)2-
Tabelle h
Vers.-Mr. Gew.-^ NaCH Gew.-;J Τ3:·3? Stabilität in Min.
Vers.-Mr. Gew.-^ NaCH Gew.-;J Τ3:·3? Stabilität in Min.
1 - 0,03 13
2 0,003 0,03 K2
3 0,005 0,03 59
4 o,öl 0,03 Sl
Erhöhung der Stabilität von Polypropylen durch Zusatz von NaOH bei alleinigem Zusatz von TBM3? als Stabilisator.
Tabelle 5
Vers.-Nr. Gev/.-£ NaOH Gew.-^ DLTD? Gew,-£ T3IQ? Stabilität in Min.
Vers.-Nr. Gev/.-£ NaOH Gew.-^ DLTD? Gew,-£ T3IQ? Stabilität in Min.
1 - o,Ip O,o3 5
2 0,005 o, Ip 0,03 IjJ
3 o,öl 0,15 0,03 Io
Erhöhung der Stabilität von Poly-4-methylpenten-l durch Zusatz von
NaOH.
905082^^6-07 BAD ORIGINAL
Vers.-Nr. Gew.-£ Sr(OII)2 Gew.-;..' DLTD? Gew.-,j 32M.- Stabilität in Min
1- - o,13 ' o, o'j>
J
2 0,003 o,I^ 0,0^ 7
5 o,oc5 o,I^ 0,O^ 9
4 o,ol o,15 o,o2J 12
Erhöhung der Stabilität von Poly-^-rr.ethylpenten-1 durch Zusatz von '
Sr(OH)2.
BAD
909887/1607
Claims (2)
1. Verfahren zur Verbesserung der thermischen Stabilität von nach dem Niederdruckverfahren
hergestellten "Polyolefinen, dadurch gekennzeichnet, daß man in unter inerten Bedingungen hergestellte,
gereinigte und getrocknete Polyolefine unmittelbar la. Verfahrensgang Alkalimetall- und
Erdalkalirrtotailhydroxydö in Kengen von 0,001 1
Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,005 - 1 Gewichtsprozent, unter Sauerstoffausschluß gleiohnK3ig
verteilt und der zo entstandenen homogenen Mischung die bekannten Stabilisierungsmittel zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, da2 als Stablllsatorkomblnation ein sterisch gehindertes
Phenol mit eine:« schwefelhaltigen Ester der allgemeinen Forr.el
(K - 0 - CO - CH2 - CH2 -)2S
verwendet wird.
jj. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als cterlsch gehindertes Phenol 4,V-?hio-bis-(3-methyl-6-tert.-buty!phenol) und
als schwefelhaltiger Ester Dilauryl-thiodlproplonat zugesetzt wird.
909882/1607
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