DE1544080A1 - Verfahren zur Reinigung von Synthesegasen - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von SynthesegasenInfo
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Description
Die beiden von gasförmigen Einsatzstoffen ausgehenden Synthesen der chemiechen
Großindustrie «lud dl· Ammoniakevntheee; unddie Methanolaynthese. Die
Hydrierung von Kohlenmonoxid zu Kohlenwasserstoffen hat an praktischer Bedeutung
etwa· verloren.
Ausgangsmaterial dieser Prozesse sind Wasserstoff bzw. Kohlenmonoxyd-Waseerstoffgemische.
Der Waeserstoffbedarf der chemischen Großindustrie auch HLr
andere Prozesse als die Ammoniaksvntheee wird bekanntlich zu einem erheblichen
Teil aus Kohlenmonoxyd-Wasserstoff-Gemischen, dem sogenannten Wasser«
gas durch Umwandlung des Kohlenmonoxyd* mit Wasserdampf zu Wasserstoff
und Kohlendioxyd und Abtrennen des letzteren vom Wasserstoff gewonnen.
Die Vergasung von festen oder flüssigen Brennstoffen mit Wasserdampf und
gebenenfalls Sauerstoff oder Luft und die Spaltung flüssiger oder gasförmiger
Kohlenwasserstoffe mit Wasserdampf sind demgemäß wichtige Quellen für Wasserstoff
und Kohlenmonoxyd als Grundstoffe der chemischen Industrie.
Die Verunreinigungen, die aus den rohen« durch Vergasung bzw. Spaltung fester
flüssiger oder gasförmiger Brennstoffe mit Wasserdampf und gegebenenfalls Sauerstoff (Luft) erzeugten Kohlenmonoayd und Wasserstoff enthaltenden Gasgemisch
su entfernen sind, sind Kohlendioxyxl, Schwefelwasserstoff, organische
Schwefelverbindungen einschließlich KohlenoxydsuLfid, In einzelnen Fällen auch
Methan und im Falle der Herstellung reinen Wasserstoffes auch das Kohlenmonoxyd
selbst.
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Neue Unterlagen (^
Bei der Herstellung von Brenngasen für die Energieversorgung, z. B.
von Stadtgas oder Ferngas stellen sich für die Gasreinigung ahnliche
Aufgaben. Eine Gasentschweflung ist in jedem Falle zu fordern» Die
Entfernung von Kohlendioxyd wird für Einstellung von Heizwert und Dichte des Gases herangezogen. Eine Verminderung des Gehaltes an
Kohlenmonoxyd, zum Zwecke der Entgiftung kann durch Hydrierung zu Methan oder durch Umsetzung mit Wasserdampf zu Wasserstoff und
Kohlendioxyd erfolgen.
Bei der Reinigung von Naturgasen steht im allgemeinen die Entschwefelung
im Vordergrund. Hier sind Schwefelwasserstoffgehalte zwischen
10 und 20 Vol. % keine Seltenheit· Es sind aber auch Erdgasvorkommen
bekannt« die Gase mit Kohlendioxydgehalten über 20 Vol. % ausstoßen.
Wird an den genannten Gasen eine Umwandlung von Kohlenmonoxyd mit Wasserdampf zu Wasserstoff und Kohlendioxyd (Kohlenmonoxyd-Konvertierung)
vorgenommen« dann ergibt sich zwangsläufig ein· Erhöhung des
Kohlendioxydgehaltes, der z. B. bei der Herstellung von Wasserstoff bis
zu 50 Vol. % erreichen kann.
Zur Entfernung saurer Komponenten z. B. CO„, H-S4 HCN, SO. aus
technischen Gasen sind seit langem die chemisch wirkenden Gaswaschprozesse
bekannt. Sie verwenden alkalisch > reagierende Absorptionslosungen«
welche die sauren Gaskomponenten an ihren Alkaligehalt binden« Diese Lösungen können durch Erwärmen und Ausblasen mit Dampf oder Luft und,
falls die Gaswäsche unter erhöhtem Druck erfolgt» durch Entspannen regeneriert und wieder verwendbar gemacht werden« Ihre Absorptionsvermögen
unterliegt den stöchiometrischen Gesetzen«
Zur Auswaschung hoher Konzentrationen von Gasverunreinlgungen und bzw.
oder zur Reinigung sehr grofler Gasmengen werden in neuerer Zeit die
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physikalischen Gaswaschprozesse unter Druck bevorzugt.
Als einfachster physikalisch wirkender Gaswaschprozees ist die Druck«
waeserwasche für Kohlendioxyd und gegebenenfalls Schwefelwasserstoff
bekannt. Sie beruht auf den vergleichsweise hohen und selektiven Lösungsvermögen
des Wassers für CO0 und H-S gegenüber CO, H0, CH.. Die in
der Absorptionsßtufe bei hohem Druck aus dem zu reinigenden Gas im Wasser
absorbierten Mengen an CO0 und HS werden beim Entspannen auf Umgebungsdruck
in der Regeneration wieder ausgetrieben, und das Wasser kann danach als Absorptionsmittel wieder verwendet werden« Außer Wasser werden
sahireiche organische Flüsigkeiten als Absorptionsmittel für physikalisch wirkende Gaswaschprozesse verwendet. Eines der ältesten Beispiele ist die
ölwäsche zur Absorption von Benzol Naphtalin usw. aus Kokereigas.
Neuere Verfahren verwenden Methanol« Aceton, Glykol, Kohlensäureester
niederer Alkohole bei hohen Drücken und tiefen Temperaturen in der Absorption«·
stufe. Manche dieser Lösungsmittel vermögen mehrere Gasverunreinigungen,
z. B. CO0, H0S, organische Schwefelverbindungen und niedere gesättigte und
ungesättigte Kohlenwasserstoffe gleichzeitig und fast gleich gut aus dem zu reinigenden Gas aufzunehmen.
Anders als bei den chemisch wirkenden Absorptionslösungen hingt da·
Lösungevermögen der physikalisch wirkenden Absorptionsmittel in erster Näherung nur vom Druck und der Temperatur« unter denen die Gaswäsche
erfolgt, ab· Die Löslichkeit eines Gases in einer Flüsigkeit wächst mit
fallender Temperatur und steigendem Druck. Demgemäß erfolgt die Regeneration durch Druckverminderung (Entspannung;) und bzw. oder Temperaturerhöhung«
er ο
mittel bei Temperaturen unt/-10 C und bei Drücken Ober 2 atü arbeitet,
mittel bei Temperaturen unt/-10 C und bei Drücken Ober 2 atü arbeitet,
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wird beispielsweise ein Rohgas aus der Druckvergasung von Kohlen« das
unter einem Druck von 20 atü anfällt, neben etwa 4 Vol. % Schwefelverbindungen
etwa 30 Vol. % CO9 enthalt, nach Abkühlung und Abscheidung des
Kondensates durch Waschen bei «30 bis -4Q°C in einem einzigen Waschprozess auf Synthesegasqualität gebracht, wobei der Durchsatz im Bereich
von etwa 50 000 bis 150 000 Km je Stunde ist. In dem einzigen Waschprozess,
der auch mehrstufig ausgestaltet sein kann, werden außer CO2 und
H-S auch die organischen Schwefelverbindungen und vorzugsweise ungesättigte, als Harzbildner bekannte Kohlenwasserstoffe gemeinsam ausgewaschen.
Bei der Vergasung bzw. Spaltung Insbesondere flüssiger oder gasförmiger
BrennstdTe mit Wasserdampf und gegebenenfalls Sauerstoff oder Luft zu
einem rohen Synthesegas geht die Entwicklung dahin, die Rohgaserzeugung unter höherem Druck auszuführen. Es wurde schon vorgeschlagen, die Rohgaserzeugung
unter dem Druck vorzunehmen, unter dem die das Reingas verbrauchende Synthese ausgeführt wird. Insbesondere zur Spaltung flüssiger
Kohlenwasserstoffe sind Prozesse, die bei Drücken über 50 ata, beispielsweise
von 70 bis 170 ata arbeiten, bekannt geworden.
Dadurch, daß die Kompressionsarbeit bereits vor der Gaserzeugung zusammengefaßt
wird, ergibt sichdne Vereinfachung der Anlage und eine Verringerung
der Energiekosten. Außerdem bietet eine solche Arbeitsweise eine einfache
und vorteilhafte Verwertungemöglichkeit für unter hohem Druck anfallende Naturgase.
Für die auf die Gaserzeugung bis zur Synthese oder anderweitige Verwertung
folgenden Gasbehandlungsstufen« wie Kohlenmonoacydumwandlung und Gasreinigung
ergeben sich durch diese hohen Drücke einig· Vorteile, aber auch einige Komplikationen.
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Für die Gasreinigung ergeben sich bei der Verwendung physikalisch wirkender Absorptionsmittel als Vorteile eine kleiner· Absorptionsmittelmenge
und demgemäß auch kleinere Apparaturen, sowie unter Umstanden auch weniger tiefe Absorptionstempefaturen« di· 00C auch über··
schreiten können.
Eine Komplikation besteht darin, daß nach der teilweisen oder völligen
Umformung von Kohlenmonoxid mit Wasserdampf zu Kohlendioxyd und Wasserstoff im Gas Kohlendioxydkonzentrationen erreicht werden, bei
denen bereits oberhalb -30 C, häufig sogar oberhalb 00C die Kondensation
fön flüssigem CO2 erfolgt. So liegt beispielsweise bei einem CO.-Partialdruck
von 45 ata der CO2-TaU punkt im Bereich von ♦ 1O0C.
Es ist schon versucht worden, aus Gasen, die reich an Kohlendioxyd eind,
einen großen Teil derselben durch Kondensation auszuscheiden und den verbleibenden gasförmigen Rest aus dem Gas nach bekannten Verfahren, z. B.
mit Methanol auszuwaschen.
Bei dieser Arbeitsweise muß die Abkühlung des Gases zwecks Kondensation
des CO2 indirekt erfolgen. Die Temperatur bei dieser Abkühlung darf den
Tripelpunkt des Kohlendioxyds bei -57 C nicht unterschreiten. Das hat aber
zur Folge, daß das auskondensierte CO» bei einer höheren Temperatur als
-570C wieder verdampft werden muli und dabei kein· niedrigeren Temperatur«
als etwa -50°C bewirken kann.
Das aus dem zu reinigenden Gas durch indirekte Kühlung auskondensierte
flüssige CO0 ist nicht rein, sondern enthalt noch andere Gasbestandteile, inebesondere
Nutzkomponenten wie CO und H3 gelöst. Die letzteren müssen oft
durch stufenweise Entspannung wiedergewonnen und nach Rekompression la
das zu reinigend· Gas zurückgeführt werden· Dazu sind aber erheblich«
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Ea wurde gefunden, daß es verfahrenstechnisch einfacher und vorteilhafter
ist, das gesamte Kohlendioxyd in Gegenwart eines flüssigen Absorptionsmittel·, zweckmäßig in Gegenwart von Methanol oder Aceton auszuscheiden. Wird
dieses Absorptionsmittel mit einer sehr tiefen Temperatur in den Absorptions·
prozess eingeführt« dann wirkt es auch als Kälteträger in einem direkten Wärmeaustausch. Der Wegfall der bei ausschließlich indirekter Kühlung erforderlichen
großen Wärmeaustauschfiäschen, ist ein verfahrensmäßig und kostenmäßig sehr beträchtlicher Vorteil.
Wird beispielsweise ein Gas mit einem Gesamtdruck von 150 ata und einem
Kohlendioxydgehalt von 30 Mol. % bei einer Sumpftemperatur von -30°C im
Waschturm mit Methanol gewaschen, dann kann die Absorptionsmittelmenge
bei genügend tiefer Kopftemperatur so klein gehalten werden, daß die aus dem Sumpf zur Regeneration abgeleitete Flüssigkeit ru 50 Mol. % und mehr aus
CO0 besteht.
Zur Regeneration und Rückgewinnung des Absorptionsmittel* wird das CO _ aus
der Flüssigkeit durch Entspannen, zweckmäßig mehrstufig, gegebenenfalls unter Vakuum und bzw. oder Mitwirkung eines Strippgases in der letzten
Stufe, ausgetrieben.
Dabei kühlt sich das Absorptionsmittel auf tiefer« Temperaturen, die meist
unter dem Tripelpunkt des Kohlendioxyds liegen, ab und wird dann als Absorptions-
und direktes Kühlmittel auf den Absorptionsturm zurückgeführt.
Häufig ist jedoch die Kohlendioxydbeladung des den Waschturm verlassenden
Absorptionsmittels so hoch, daß sich das Gemisch bei der anschließenden
Regenerierung durch Entspannen und gegebenenfalls Strippen auf Temperaturen unterhalb der Schmelzkurve abkühlen kann. Ih diesem Fall wird zweckmäßig in
der letzten Entspannungsstufe gegebenenfalls vor dem Strippen ein Wärmeaustauscher
eingebaut, in welchem ein Teil der Desorptionskälte des Kohlen-
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dioxyds und der fühlbaren Kälte des beladenen Absorptionsmittels indirekt
auf einen anderen Strom beladenen Absorptionsmittel« übertragen wird, der
zur Kühlung des Rohgases und zur Auskondensation von CO2 im unteren Abschnitt
des Absorptionsturmea in Umlauf gehalten wird und aus dem Sumpf
des Waschturmes abgezogen und nach der genannten indirekten Abkühlung
im Entspannungsturm wieder auf den untersten Abschnitt des Waschiurm.ee
zurückgeführt wird.
Auf diese Weise werden einerseits die Temperatur des Absorptionsmittel« stets
auf einer unteren Grenze von etwa -70 C und das von ihm aufgenommene Kohlendioxid
stets in gelöster Form gehalten. Andererseits wird im Falle einer Regeneration durch Strippen die Temperatur beim Strippen soweit angehoben,
daß der Strippgasbedarf, welcher bekanntlich mit sinkender Temperatur
zunimmt, geringer wird.
Als äußere K<equelle zur Deckung der bei dem erfindungegemäßen Prozess
geringen Kälteverluste genügt eine kleine NH -Kältemaschine, deren Verdampfer
in einem Kühlsystem an der wärmsten Stelle des Absorptionsmittel-Kreielaufes,
gegebenenfalls auch parallel zu dem oben genannten Wärmeaustauscher im Entspannungsturm, angeordnet ist,
Bei großen Druckdifferenzen zwischen Absorption und Regeneration, d. h.
bei großen Unterschieden zwischen dem CO.-Partialdruck im Rohgas und
dem mittleren. CO2-Partialdruck in den Abgasen» wirkt sich der Thomson-Joule-Effekt
für das Kohlendioxid in merklichem Maße nutzbringend aus,
indem er zusätzlich Kälte im Prozess erzeugt.
Deshalb kommt der erfindungsgemäße Prozess im allgemeinen mit einer
kleinen Kältemaschine aus. In günstigen Fällen wird diese nur zum An« fahren der Anlage benötigt, während der Kältebedarf im Dauerbetrieb aus
dem Prozess selbst erzeugt wird·
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung hochverdichteter
kohlendioxydreicher Gase durch Waschen bei tiefen Temperaturen mit einem.
organischen polaren Lösungsmittel, das durch Entspannen regeneriert wird, nachdem bei Umgebungstemperatur kondensierende Gaskomponenten abgeschieden
worden sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß das Gas bis
zur beginnenden Kondensation von Kohlendiozyd vorgekühlt und danach mit Absorptionsmittel, das bei der Regeneration durch Entspannen und Verdampfen
des aufgenommenen Kohlendioxyds gekühlt ist, direkt abgekühlt und gewaschen
wird, wobei das im Gegenstrom zum Gas geführte Absorptionsmittel das Kohlendioxyd zunächst durch Absorption löst und nach weitgehender
Sättigung durch vorwiegende Kondensation aus dem Gas entfernt.
Das während der Vorkühlung des Gases auskondensierte Kohlendioxyd wird
aus dem Sumpf des Vorkühlers zweckmäßig in den Sumpf des Absorptionsturmes übergeführt. Im unteren Ende des Absorptionsturmes ist erfindungsgemäß
eine hauptsächlich dem Wärmeentzug aus dem Gas dienende Zone ausgebildet, in welcher das mit Kohlendioxyd stark angereicherte Absorptionsmittel
im Kreislauf durch ein Kühlelement, das z. B. den Verdampfer einer
Kältemaschine enthält, umgewälzt wird. Als Kühlmittel kann an dieser Stell·
auch ein kalter, in der Anlage verfügbarer Gasstrom verwendet werden·
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Reinigung von Gasen, die
unter einem Druck von mindestens 40 atü stehen, mindestens 15 Vol. %
Kohlendioxyd enthalten und keine oder nur geringe Mengen Schwefelverbindungen enthalten. Es kommt daher insbesondere für Rohgas, welche durch Hochdruckspaltung
von schwefelfreien, leichten oder schweren Mineralölfraktionen, Raffineriegasen oder Naturgasen erzeugt werden.
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BAD OBIGfNAL
BAD OBIGfNAL
Der hohe Kohlendioxydgehalt solcher Gse ergibt sich daraus,daß das im
Rohgas zunächst enthaltene Kohlenmonoxyd ganz oder teilweise durch
katalytische Umsetzung mit Wasserdampf zu Kohlendioxyd unter gleich·*
zeitiger Bildung von Wasserstoff umgewandelt wird.
Auch bei schwefelhaltigen Rohgasen kann da* Verfahren mit Erfolg eingesetzt
werden, wenn eine gemeinsame, d.x&. eine nicht selektive Auswaschung
der gasförmigen Schwefelverbindungen mit dem Kohlendioxyd vorgenommen wird·
Dazu wird lediglich der Desorptionsteil geringfügig abgewandelt, indem das
gesamte Absorptionsmittel oder ein Teilstrom desselben, d. h. auch bezüglich der Schwefelverbindungen und anderer besser als CO. löslicher Rohgaskomponenten
vollständig regeneriert wird. Die ausgewaschenen Schwefelverbindungen
sind dann in hoher Verdünnung in den CO_-Abgasen enthalten.
FOr derartige Abgase sind häufig geeignete Verwendungsmöglichkeiten vorhanden.
Abgesehen von den "permanenten" Gaskomponenten CH4, CO, O2Ar, welche
vor einer Ammoniaksynthese in einer gesonderten Reinigungsstufe, meist in
einer Stickstoffwäsche entfernt werden, enthält das Rohgas nur wenig andere Bestandteile, die zusammen mit Kohlendioxyd und gegebenenfalls den
Schwefelverbindungen auszuwaschen sind. Besondere Maßnahmen erfordert hier häufig nur der Wasserdampfgehalt des Rohgases, der jedoch wegen des
hohen Gesamtdruckes des zu reinigenden Gases sehr gering ist. Es genügt daher vielfach, im Falle einer Vorkühlung des Rohgases bis unter O0C, diesem
zur Verhinderung der Eisbildung etwas Absorptionsmittel zuzusetzen. Diese·
wird dann zusammen mit den anderen Kondensatbestandteilen aus der Vorkühlung in den Sumpf des Absorptionsturmes geleitet. Damit eich in dem __
Absorptionsmittel-Hauptkreislauf kein unerwünscht hoher Wassergehalt auf- _
staut, genügt es, einen sehr kleinen Teilstrom desselben ständig oder absatzweise
abzuziehen und einer Destillation zu unterwerfen. Das gereinigte Absorptionsmittel
wird dann zusammen mit dem zu Ergänzung der Verlust·
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erforderlichen frischen Absorptionsmittel in den Hauptkreislauf zurückgeleitet.
Das erfindungsgemäße Verfahren fügt sich» beispielsweise bei der Ammoniaksythese
dem TemperaturgeffiUe von der Druckvergasung bis xu der Feinreinigung
durch Waschung mit flüssigem Stickstoff ein. Als Absorptionsmittel kommen insbesondere Methanol oder Aceton in Betracht·
Da die Regeneration des beladenen Absorptionsmittels ohne äußeren Wärmeaufwand
erfolgt« erübrigen sich viele Wärmeaustauscher. Der gegebenenfalls erforderliche Aufwand ffir die Verdichtung des Strippgases bleibt dabei gering,
weil die erforderliche Strippgaeinenge wegen des großen Druckverhältnisses
zwischen Absorber und Stripper klein ist.
In den Zeichnungen sind die Fließschemata zweier Anlagen zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahren beispielsweise dargestellt. In beiden Ausfülirungsforznen
ist eine Feinregeneration durch Strippen vorgesehen« Über« einstimmende Teile sind in beiden Abbildungen mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Abb. 1 betrifft die Behandlung schwefelfreier Gase. Abb. 2 betrifft die Behandlung schwefelhaltiger Gase.
Die Anlage besteht aus einem Wärmeaustauschsystem 1, einem Absorptions turm
2 mit der Grobwaschstufe 3 und der Feinwaschstufe 4 und dem Regenerations· turm 5 mit den Entspannungsstufen 6« 7« 8, und der. Strippstufe 9»
Das zu reinigende Gas tritt durch die Leitung 10 in den wärmeaustauscher 1
ein und wird darin indirekt durch die aus dem Verfahren abströmenden Gase gekühlt. Um im Wärmeaustauscher 1 eine Eisbildung zu vermeiden, wird durch
die Leitung 38 eine kleine Menge CO0-haltiges Absorptionsmittel eingespritzt.
Zusammen mit dem während der Kühlung des Rohgases gebildeten Kondensat wird dieses sodann durch di· Leitung 39 in den Sumpf des Absorptionatunnes
geleitet. 909831/1156
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Daa gekühlte Rohgas wird in der Leitung 11 in da· untere Ende des
Absorptionsturmes 2 eingeführt und strömt in diesem aufwärts durch die
untere Grobwaschzone 4 und die obere Feinwaschstufe 5, dem von oben
herabrieselden« durch die Leitung 12 zugeführten kalten« regenerierten
Methanol entgegen.
Das von CO2 gereinigte Gas strömt am Kopf des Absorptionsturms durch die
Leitung 14 ab« wobei seine Kalte in den Wärmeaustauschern 14 und 1 an
beladenes Waschmittel und Rohgas abgegeben wird.
In der unteren Grobwaschzone 3 wird zusätzlich zu dem von oben zurieselnden
Methanol ein Teil der im Sumpf angesammelten Mischung von Methanol
und CO0* mittels einer Pumpe 15 in der Leitung 16 durch die Wärmeaustauscher
14« 17. 18« 19« im Kreislauf an den Kopf der Grobwaschzone zurückge.ührt.
Im Wärmeaustauscher 17 wird dabei das Gemisch von Absorptions«
mittel und CO„ durch verdampfendes Ammoniak, in den Wärmeaustauschern
14 und 18 durch kaltes Reingas bzw. kalten Abgasen und schließlich im Wärmeaustauscher
18 durch entgastes Absorptionsmittel gekühlt. Dabei wird ein· teilweise Kondensation des im Rohgas enthaltenen Kohlendioxyde herbeigeführt.
Aus dem Sumpf der Grobwaschzone 3 wird eine Methanolmenge« die gleich '
der durch Leitung 12 zugeführten ist« zusammen mit dem gelösten CO. über die Leitung 20 mit der Entspannungsvorrichtung 21 zu einem Sprühverteiler
auf den Kopf des obersten Abschnittes 6 des Regenerationsturmes geleitet.
Hier werden durch eine erste« teilweise Entspannung die in dem Gemisch
von Methanol und Kohlendioxyd gelösten Nutzkomponenten« hauptsächlich
CO und H2 freigesetzt und durch die Leitung 23 zur weiteren Verwertung«
z. B. zur Rekompreeeion im Verdichter 24 mit nachgeschaltetem Kühler
in das Rohgas surOdgeleitet. Das teilentspannt· beladen· Absorptionsmittel
wird aus dem Abschnitt 6 de· Regenerationsturmes durch die Leitung 22
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und die Entspannungevorrichtung 23 auf den Kopf dea nächst tieferen Turmabschnittes
7 geführt und strömt aus diesem jeweils unter weiterer Entspannung durch die Leitungen 28 mit der Entspannungsvorrichtung 29 abwärts
durch den folgenden Turmabschnitt 8. Die Entepannungsabgase aus den Turmabschnitten
7« 8 werden durch die Leitungen 30, 31 abgeleitet, in den letzteren vereinigt und durch das Wärmeaustauschsystem 1 abgeführt. Je nach den
Heinheitsforderungen kann das CQ -Abgas aus Leitung 31 nach Anwärmung in den Wärmeaustauschern 18 und 1 direkt oder nach weiterer Aufarbeitung
für Synthesezweck verwendet werden. Im Turmabschnitt 8 ist das Absorptionsmittel
auf Umgebungsdruck entspannt. Damit sich daa Absorptionsmittel nicht bis zur Ausscheidung von festem CO0 abgekühlt und um die Desorptionskälte
des ausgetriebenen CO2 nutzbar zu machen« ist im Turmabechnitt 8 ein
Heizsystem eingebaut, durch welches das durch die Grobwaschzone 3 zirkulierende
Absorptionsmittel geführt wird. Das weiter zu regenerierende Absorptionsmittel gelangt durch die Leitung 31 in den mit Austausch ausgestatteten
Turmabschnitt 9 und wird hier mittels eines Stripgases, das vom Gebläse
durch die Leitung 34 und einen Wärmeaustauscher 35 unter den Buden eingeführt
und oberhalb der Böden durch die Leitung 36 und den Wärmeaustauscher
abgeleitet wird, ausgeblasen und voll regeneriert. Das reine Absorptionsmittel
wird mittels der Pumpe 37 in der Leitung 12 auf den Kopf dea Absorptionaturmes
2 zurückgeführt.
Das in Abb. 2 dargestellte Schema der Ausführungsform für schwefelhaltige
Gase stimmt in den Teilen 1 bis 39 mit dem Schema gemäß Abb. 1 völlig überein. Die zusätzlichen Einrichtungen 40 bia 43 dienen der intensiveren
Regeneration dea Absorptionsmittels.
An dem Strippteil 9 wir an geeigneter Stell· ein· Teilmenge dta Absorption«·»
mittels, welche bezüglich CO0 ausreichen« bezüglich BLS jtdoch nur tailwei··
A 4
regeneriert ist, abgezogen und mittels der Pump« 43 durch die Leitung 40
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und den Wärmeaustauscher 41 Ia mittlerer HMm In den Feinwaachtsll 4 des Absorptionsturme 2 geführt. D«r Rest de« A WorfWomwmItHIa" lauft weiter in den
Unterteil der Strippetufe S und wird dort unter erharrtem C^-Flüseigkeits-Veiv
hältnie auch frei von H2S geetrippt, bevor es mittel« der Pump« 37 durch die
Leitung 12 wieder auf den Kopf des Absorbers 2 gef&ndert wird. Zwischen den
Einmündungen der Leitungen 12 und 40 wischt dann das Absorptionsmittel zunächst
den im Druckgas noch verbleibenden Rest an Schwefelverbindungen und dann erst, nach Hinzutreten der ernten Teilmenge, im unteren Bereich des AbsorptionHturms
das CO2 s>us.
Da zu dieser AusfUhrungeform die Absorptionstemperatur in der Strippstufe 9
zur Verringerung der Strippgasinenge etwas höher eingestellt wird, werden die
beiden Absorptionsmitteletröme m den Leitungen 12 und 40 in den Wärmeaustauschern
42 und 41 wieder etwas abgekühlt, bevor sie in den Absorptionsiurm 2
zurückgefordert werden.
Das im Vorstehenden beschriebene Verfahren sei durch ein Zafalenbeispiel anhand
von Abbildung 1 naher erläutert :
Ale Ausgangspi odukt diene ein nach dein Steam-Reforming-Verfahren aus entschwefeltem
Leichtbenzin erzeugtes und danach konvertiertes Rohgas. Es sei
nach der Konvertierung bereits auf Umgebungstemperatur gekühlt und trete dann mit folgender Zusammensetzung in die Gasreinigung ein:
CO2 | 31,5, | Mol.% | |
CO | 3,0 | Il | |
H2 | 64,0 | It | |
CH4 | 1.Θ | Il | |
N2 * Ar | 0,5 | rt | |
Die Menge betrage 50.000 | Nm3/h. Der | Waschprozeß werde mit Methanol als Ab· | |
sorptionsmittel betrieben. | |||
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BAD ORIGINAt
BAD ORIGINAt
Zunachst strömt das Rohgas durch Leitung 1· ■»!* ei»·*· Temperatur vom ea.
3O0C und einem Druck von ca. 110 ata in «Ve* Warmeftsstsoscher 1, in dem es
sich durch indirekte» Wärmeaustausch mit «tat kalt·* Abgasen auf etwa -3°C
abkühlt. Etwa 1.00· Nm'/h des Rohgas«· kondensieren dabei und werden zusammen
mit der durch Leitung 38 zur Verhinderung γοη eisbildung hinzugefügten
kleinen Methanolmenge in den Sumpf des Waschturms 2 geführt. Das durch Leitung
11 in den Waschturm 2 geleitete Druckgas wird sodann durch Kühlung und
Absorption vom CO» bis auf einen Restgehalt von ca. 10 ppm befreit. Hierzu
wird auf den Kopf des Waschturme eine Methanolmenge von ca. 40 m geführt,
die dem Druckgas entgegen über die Austauschboden herabrieselt und den Wasch
turm mit etwa -100C verläßt. Durch die sich anschließende dreistufige Entspannung
in den Kammern 8, 7 und 8 des Regenerierturme kühlt sich das Methanol
auf ca. -700C ab, wird dann durch die in Kammer 3 eingebaute Heizschlange etwas
angewärmt, bevor es sich in der nachfolgenden Stripstufe durch das weiten
Ausgasen von CO2 wieder auf ca. -6O0C abgekühlt. Mit dieser Temperatur wird
ea wieder auf den Kopf des Waschturm« gefördert. Im Kühlkreislauf im Unterteil
3 des Waschturme 2 werden über die Pumpe 15, die Wärmeaustauscher 17,
14, IB und 19 und die Leitung 16 etwa 50 m3 stark mit CO2 beladenes Methanol
umgewälzt. Dieaee Kühlmethanol bewirkt eine intensive Kühlung des im Waschturm
aufsteigenden Druckgases, so daß sich bereits ein großer Teil des im Druckgas enthaltenen CO? allein durch Kondensation ausscheidet.
Zur Fe ^regenerierung dee Waschmethanols in der Stripstufe 9 des Regenerierturms
5 sind et*· 5, 000 Nm3Zh Inertgas, z.B. Stickstoff aus der für die Druck·
vergasung zur Erzeugung von Sauerstoff benötigten Luftzerlegungsanlage, erfor
derlich. Die im NH3-Verdampfer 17 zur Deckung der KflteVerluste des Verfahrens
aufzubringende Kälteleistung betragt etwa 250.000 kcal/h.
Das gereinigte Druckgas verläßt den Waschturm 2 mit einer Temperatur von
etwa -5a°C und wird anschließend in den Wärmeaustauschern 14 und 1 wieder
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auf Umgebungstemperatur angewärmt. Wird dagegen «a* Druckgas nach der
CO2-Entfernung In einer Stickstaffwtsche νααι CU^, CO «ad Ar befreit, so wird
es mit tiefer Temperatur Tor Eintritt in den Wärmeaustauscher 14 zur Stickstoffwaeche
geleitet und dann das in diener «rxaugt· Qynth*»ega«geraiech durch
die WärmeauBtauacher 14 und 1 wieder auf Umgebungstemperatur gebracht. Zur
Vereinfachung nicht eingezeichnet In Abbildung 1 ist die Wiederaufbereitung des
Methanole, im vorliegenden Beispiel müssen hierbei etwa 1 m3/h einer Destillation
unterworfen werden« um den vom Rohgas eingebrachten Wassergehalt genügend
niedrig zu haiton.
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Claims (1)
15U080
/in
Patentansprüche
Patentansprüche
1, Verfahren zur ftsiaiftng hochrerdlckteter k**ltstdioxydre icher Oase durch
Waschen bei tiefen Temperaturen mit elaem organischen polaren Lösungsmit tel,
das durch Entspann** und Strippen regeneriert wird, nachdem bei ümgebungstemperatmr
kondensierende Qaskomponenten abgeschieden worden sind,
dadurch gekennzeichnet, daj das Qas bis zur beginnenden Kondensation vonKoh·
lendioxyd vor gekühlt vand daasxh mit Absorptionsmittel, das bei der Regeneration
durch Entspannen unter Verdampfen des aufgenommenen Kohlendioxyds gekühlt
ist, unter dem Taupunkt des Kohlendioxyds weiter direkt abgekühlt und
gewaschen wixd.
2 . Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bei der Vorkühlung
des Gases gebildete Kondensat in den Sumpf des Absorptionsturmes geleitet
wird.
3 . Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dafl im
unteren Ende des Absorptionsturme β ein Teiletrom von kohlendioxydreichen Ab·
sorptionsmittel^ im Kreislauf durch ein Kühlsystem umgewälzt wird.
4 . Verfahren nach 4en AnsprUcfcea 1 - J, dadurch gekennzeichnet, daA die kalte«te
Temperatur dee Absorptions mitte Ls durch Heizelemente in einer der letzten
£nUpaimungsst\*?*n eingestellt wird, die zwecks indirekten Wärmeaustausches
von wärmerem regenerierten Waschmittel und/oder von beladenem Wascl
mittel das durch den unteren Abschnitt des Absorptionsturmes umläuft, durchflossen
werden.
t *
5 . Verfahren nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, daA dl« in
den Abgasen enthaltene Kalte teilweise zur Vorkühlung des Rohgases und zum
anderen Teil durch indirekten Wärmeaustausch mit dem durch den unteren Abschnitt
des Absorptionsturmes umlaufenden beladenen Absorptionsmittel zur
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Deckumg dM Elites» e*xfs im Kühlkreislauf Ttrveadf* wird«
f. Verfahren rnmch dem Aasprtcsen 1-5, indmrnk gBktsouttichaei, daj Im
«chluÄ an dia letstt stogy—wgstufe «Jut» FmJWfMm κ»\ inn 4au Abeorptionemittela
durch Strippen aalt fiwrtfMt vorgvaomiHMm
7 . Verfahren nach Anopntcfc I4 dadurch f^knmwt 1 "hntt. daj die Strippatufe der
Abeorptionsflaittel-BefnMration unterteilt wliti, 4*M eiee teiXregenerierte Teilmenge
des Waschmittel« in mittlerer HUm abfevofen und in mittlerer H&he in
den Abeorptioneturm aufgegeben wird, und dal der fleet de* Absorptionsmittel!
im Unterteil der Strippetufe mit ent»precae«d erhöhtem. Gas-flüssigkeit s-Ve rhältnis,
auch bezüglich besser als KohleneliejQrd ldslicher Rohgaskomponenten,
insbesondere Schwefelverbindungen völlig regeneriert und dann auf den Kopf des
Abeoi-plionsturmes geleitet wird.
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