DE1539639C - Elektrodenanordnung zum Erzeugen eines Elektronenstrahlbündels hoher Intensität - Google Patents
Elektrodenanordnung zum Erzeugen eines Elektronenstrahlbündels hoher IntensitätInfo
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Description
In Elektronenröhren und ähnlichen Apparaten
wird in der Regel eine Glühkathode als Elektronenquelle
verwendet. Gliihkathoden haben jedoch eine
verhältnismäßig niedrige Stromdichte und sind deshalb in den Fällen nicht geeignet, in denen man eine
gioße Stromdichte des Elektronenstrahls wünscht.
Um einen Elektronenstrahl mit großer Stromdichte zu erhalten, kann man beispielsweise eine Quecksilberkathode
als Elektronenquelle benutzen. Vom Kathodenfleck einer solchen Kathode werden auch
Ionen und neutrale Gasatome emittiert, die in geraden Dahnen in allen Richtungen von der Kathode
heraiisgeschleudeit werden. Die Ionen kehren je'dnch
verhältnismäßig schnell zur Kathode zurück, aber die neutralen Atome, die nicht vom Feld des Lichtbogens
beeinllußt werden, setzen ihren Weg fort und können in einem verhältnismäßig großen Abstand von der
Kathode von F.lektronen ionisiert werden; das bedeutet, daß praktisch überall zwischen Anode und
Kathode Ionen auftreten können. Solche Anordnungen sind in der französischen Patentschrift 1 385 711
und in der USA.-Patentschrift 2 937 300 beschrieben,
aber mit diesen Anordnungen erhält man keinen Elektronenstrahl, der völlig frei von Ionen und neutralen
Atomen ist, wie es das Ziel der Eifindung
ist.
Die Erfindung geht von einer Elektrodenanordnung aus, mit der im Vakuum ein Elektronenstrahlbündel
hoher Intensität erzeugt werden kann, und zwar durch Extraktion der Elektionen aus einem durch
eine elektrische Entladung erzeugten Plasma. Eine solche Elektrodenanordnung besteht aus einer
Kathode und einer Anode, /wischen denen das Plasma entsteht, und wenigstens einer weiteren Elektrode,
die auf einem relativ zur Kathode positiven Potential liegt und der Extraktion und Bündelung der
Elektronen dient. Eine solche Anordnung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen
der Anode und der oiler den weiteren Elektroden angeordnete Kathode mit Ausnahme eines der
Anode zugekehrten Flächenabschnitte;·, von einem elektrisch isolierenden Material umgeben ist. Weitere
Merkmale der Anordnung gehen aus den Unteranspiüchen hervor.
Dieser eihaltene reine und hoclienergisclie Elektronenstrahl
kann für viele verschiedene Zwecke verwendet werden, z. U. zum Schweißen, Schmelzen von.
Metallen im Vakuum, um möglichst gasfreie Metalle und Legierungen zu erhalten, u. a. in.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand der Zeichnung beschrieben, die schematisch einen Schnitt
durch eine Ausführungsform der Erfindung zeigt.
In einem Vakuunibehälter 1 befindet sich eine Kathode 2, eine Fanganode 3, eine Beschleunigungsanode 4 und eine Hilfsanode 5. Die Kathode ist von
einer isolierenden Schicht 6, z. B. aus keramischem Material, umgeben. Nur die obere Fläche 7 ist frei
von einem Belag, und auf dieser Fläche befindet sich der Ionen und Elektronen emittierende Kathodenfleck
8. Die Hilfsanode 5 ist direkt oberhalb der Fläche 7 auf der Kathode angeordnet und ist hebpnd
senkbar durch die Wand des Behälters 1 geführt. Die Kathode und die Hilfsanode sind an einer Ililfsspannungsquelle
9 angeschlossen. Ein Schirm 10 ist zwischen Kathode und Hilfsanode gesetzt, um das
Entstehen eines Stromes im Hilfskreis zu verhindern.
Auf der Hilfsanode ist ein Kondensationsschirni 11
mittels einer isolierenden Zwischenlage 12 befestigt, und auch die Kathode ist mit einem solchen Kondensationsschirm
versehen, der liiit 13 bezeichnet und an
der die Kathode umgebenden isolierenden Schicht 6 befestigt ist. Die Aufgabe der Kondensationsschirme
ist, die neutralen Atome aufzufangen, die vom Kathodenfleck ausgehen, und sie daran zu hindern, sich auf
den Behälterwänden abzusetzen.
Die Beschleimiguiigsanode 4 ist zwischen der
ίο Kathode und der Fanganode 3 angebracht. Das elektrische
Feld in der Beschleunigungsanode muß eine solche Form haben, daß der größtmögliche Teil des
Eüektronenstroines direkt durch die Anode strömt und die Fangnnode erreicht. Um den Elektronenstrahl
7.11 fokussieren und um seine elektrostatische Selbstausbreitung zu verhindern, kann ein längsgehendes
Magnetfeld eingeschaltet werden.
Die Entladung wird dadurch gestartet, daß die Hilfsanode bis zum Kontakt mit der Kathodeiifläche 7
ao gesenkt und danach gehoben wird, wobei ein Lichtbogen
zwischen den beiden Elektroden entsteht. Wo der Lichtbogen die Kathodenfläche veiläßt, entsteht
der Kathodenfleck 8. Vom Kathodenfleck werden Elektronen, Ionen und neutrale Metallatome emittiert
»5 und bilden ein Plasma oberhalb der Kathode. Die
Ionen und die neutralen Metallgasatome können sich nur in geraden Bahnen bewegen, dies ist die Ursache
diifiir, daß sich das Plasma nur über der geraden
Linie A-A in der Figur befindet. Die Elektronen können dagegen vom Feld von der Hauptspannungsquelle
14 beeinflußt werden, ihr Potential kann hoch gewählt werden, wenn man einen hohen Bogenspan·
nungsfall und einen Strahl von hochenergiereiclien Elektronen in die F'anganode 3 hinein erhalten will.
Der Elektronenstrahl wird sehr stark, weil ein Kathodenfleck
als Elektronenquelle benutzt wird und die Größe des Kathodenilecks im großen und ganzen unbegrenzt
ist. Was dem Elektronenstrom eine obere Grenze setzt, ist, daß bei Stromstärken von der
Größenordnung von 20 oder 40 kA das Plasma oberhalb der Kathode kollisionsbestimint wird und neutrale
Metallatome sich in das Gebiet unter der Linie A-A verbreiten.
Anstatt eine bewegliche Hilfsanode zum Zünden des Lichtbogens zu verwenden, kann man eine hochohmige
Zündelektrode auf der Kathodenfläche anordnen. Eine dritte Möglichkeit ist, die Entladung
mit Hilfe eines gegen die Kathode gerichteten gebündelten Laserstrahles zu starten.
Wenn die Verhältnisse so sind, daß der plasmaerzeugende
Kathodenfleck ohne Hilfe des Lichtbogens zwischen der Hilfsanode und Kathode stabil
ist, kann die Stromquelle 9 abgeschaltet werden, sobald der Kathodenfleck sich gebildet hat und die Entladung
stabilisiert ist.
Die Kathode muß aus einem äußerst gasfreien Material hergestellt sein, damit die Menge neutralen
Gases, die beim Abschmelzen der Kathode freigemacht wird, so klein wie möglich wird. Das Kathodenmaterial
kann festes oder flüssiges Metall, z. B. Kupfer oder Quecksilber sein.
Die Fanganode kann außerhalb des Behälters angeordnet sein, und der Elektronenstrahl kann durch ein
in der Behälterwand angeordnetes Fenster zwischen der Beschleunigungsanode und der Fanganode entnommen
werden. Es ist auch möglich, sowohl die Beschleunigungsanode als auch die Fanganode außerhalb
des Vakuumbehälters anzuordnen.
Claims (10)
1. Elektrodenanordnung im Vakuum zum Erzeugen
eines Elektronenstrahlbündels hoher Intensität durch Extraktion der. Elektronen aus
einem mittels einer elektrischen Entladung erzeugten Plasma, bestehend aus einer Kathode und
einer Anode, zwischen denen das Plasma entsteht und wenigsten'; einer weiteren Elektrode, die auf
einem relativ zur Kathode positiveren Potential liegt und der Extraktion und Bündelung der Elektronen
dient, dadurch gekennzeichnet,
daß die zwischen der Anode (5) und der oder den weiteren Elektroden (4, 3) angeordnete Kathode
(2) mit Ausnahme eines der Anode (5) zugekehrten F'lachenabschnittes (7) von einem elektrisch
isolierenden Material (6) umgeben ist.
1. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Elektrode (3) eine
Fanganode ist und eine ringförmige Beschleunigungu.inode
(4) zwischen der Kathode (2) und der Fiinganode angeordnet ist.
i. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die weitere Elektrode (3) sowohl die Fanganode als auch die Beschleuni- as
gungsanode bildet.
4. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Elektrode (3)
außerhalb des Vakuums angeordnet ist.
5. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die weitere Elektrode
(3) als auch die Beschleunigungsanode (4) außerhalb des Vakuums angeordnet sind.
6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Hilfselektrode (5) in der
Nähe der Kathode angeordnet ist, um die.Plasmaemission zu starten.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsanode als Halteanode
dient, um ein ausreichend starkes Plasma für den Kathodenfleck aufrechtzuerhalten.
8. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schirm (10) aus isolierendem
Material zwischen der Kathode (2) und der Hilfsanode (5) eingesetzt ist.
9. Aliordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Kathode (2) als
auch die Hilfsanode (5) mit Schirmen (13 bzw. 11) aus Metall versehen sind.
10. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kathode aus einem festen oder flüssigen Metall besteht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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