DE19924094A1 - Vakuumbogenverdampfer - Google Patents
VakuumbogenverdampferInfo
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- H01J37/32009—Arrangements for generation of plasma specially adapted for examination or treatment of objects, e.g. plasma sources
- H01J37/32055—Arc discharge
Abstract
Die Erfindung betrifft einen Vakuumbogenverdampfer, mit dem verschiedenste Substrate mit verschiedenen Beschichtungen versehen bzw. auf denen verschiedene Schichtsysteme aufgebracht werden können. Mit der Erfindung soll eine Verbesserung der Schichtqualität bei erhöhter Materialausnutzung und höherer Beschichtungsrate erreicht werden. Hierfür wird ein Vakuumbogenverdampfer mit in einem evakuierbaren Gehäuse angeordneter Kathode aus elektrisch leitendem Material und einer Anode zur Erzeugung eines Plasmas verwendet. Das Plasma wird mit einer Kathodenmaterialverdampfung durch Bogenentladung erzeugt. Die Anode ist mit einer Isolierung umschlossen und ansonsten allseitig von Kathodenmaterial umgeben.
Description
Die Erfindung betrifft einen Vakuumbogenverdampfer
mit dem verschiedenste Substrate mit verschiedenen
Beschichtungen versehen bzw. auf denen verschiedene
Schichtsysteme aufgebracht werden können. So be
schichtete Substrate können in den verschiedensten
Gebieten der Technik verwendet werden. Die Beschich
tungen können die mechanischen Eigenschaften von Bau
teilen beeinflussen, bestimmte optische Effekte be
wirken und z. B. auch für die Ausbildung von Struktu
ren in der Halbleitertechnik eingesetzt werden.
Seit geraumer Zeit wird die Vakuumbogenentladung als
Plasmaquelle zur Beschichtung von Substraten einge
setzt. Dabei entstehen neben dem Plasma auch kleinste
Partikel, die sogenannten Droplets. Diese sind auch
in der fertigen Schicht enthalten und wirken sich
nachteilig auf die Schichtqualität aus. Da die er
zeugten Schichten Dicken im Nano- bis Mikrometerbe
reich aufweisen ist auch die relativ geringe Größe
dieser Partikel häufig störend.
Neue potentielle Applikationen stellen jedoch immer
höhere Anforderungen an die Schichtqualität, insbe
sondere bzgl. der elektrischen, elektronischen oder
optischen Eigenschaften. Hierbei soll u. a. besonders
auf die Miniaturisierungsbestrebungen der Halbleiter
technik in den Nanometerbereich hingewiesen werden.
Da die Bildung der Partikel mit steigendem Bogen
strom, bei erhöhter Geschwindigkeit der Brennfleckbe
wegung auf der Kathodenoberfläche abnimmt, ist man
bestrebt in diesem Bereich zu arbeiten. Dies bereitet
aber Probleme, da die Brennfleckbewegung schwer kon
trollierbar ist. Man hat sich bisher damit geholfen,
die Bogententladung gepulst zu betreiben, d. h. einen
gezündeten Bogen durch Absenkung des Bogenstromes zu
löschen, bevor der Bogenfußpunkt sich über den Rand
der Kathode hinaus bewegt hat und dann gepulst neu zu
zünden (vgl. DD 280 338).
Um die Einbettung solcher relativ großformatiger Par
tikel in solchen Schichten zumindest zu behindern und
deren Anzahl zu verringern, wurden bisher Blenden,
die gleichzeitig als Anode dienten oder Plasmafilter
verwendet, die durch starke Magnetfelder verhindern
sollen, daß diese Partikel das Substrat erreichen.
Die verwendeten Magnetfelder dienen dazu, die gelade
nen Plasmabestandteile von den neutralen Partikeln zu
separieren, wobei hierfür eine gekrümmte Führung in
Richtung auf das Substrat benutzt wird und die neu
tralen Partikel nicht dem gekrümmten Weg folgen.
Da die verwendeten Magnetfelder den Bogenstrom beein
flussen, sind diesem Prinzip konstruktiv Grenzen ge
setzt, so daß sich Beschichtungsmaterialverluste,
durch unerwünschte Abscheidung an der Kammerwand, und
demzufolge verringerte Beschichtungsraten nicht ver
meiden lassen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, Vakuumbogenver
dampfer dahingehend zu verbessern, daß eine Verbes
serung der Schichtqualität, bei erhöhter Materialaus
nutzung und höherer Beschichtungsrate erreicht werden
kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungs
formen und Weiterbildungen der Erfindung, lassen sich
mit den in den untergeordneten Ansprüchen enthaltenen
Merkmalen, auch für Beschichtungsverfahren mit einem
erfindungsgemäßen Vakuumbogenverdampfer erreichen.
Der erfindungsgemäße Vakuumbogenverdampfer verwendet
in einem evakuierbaren Gehäuse die herkömmlichen Ele
mente Kathode und Anode. Dabei ist die Anode jedoch
so angeordnet, daß sie allseitig von der aus einem
elektrisch leitenden Material, das zur Ausbildung der
Beschichtung eines Substrates verdampft wird, be
steht, umgeben ist. Selbstverständlich ist die Anode
zur Kathode elektrisch isoliert, wofür sie mit einer
Isolierhülse, z. B. aus Keramik, umschlossen ist.
Die Kathode kann in Form eines Kreisringes ausgebil
det sein, in dessen Zentrum die Anode angeordnet ist.
Die Kathodenoberfläche kann eben aber auch konkav
bzw. konvex gewölbt sein.
Die Anode kann stabförmig ausgebildet sein und mit
ihrer in Richtung auf das zu beschichtende Substrat
weisenden Spitze über die Oberfläche der Kathode hin
ausragen.
Das infolge der Bogenentladung erzeugte Plasma ge
langt zu einem Substrat, das mit einer Schicht bzw.
einem Schichtsystem versehen werden kann. Die Schicht
kann aus dem Kathodenmaterial, z. B. einem Metall bzw.
einer Legierung oder mittels zugeführtem Gas reaktiv
als eine Verbindung eines Metalles (Nitride, Oxide)
ausgebildet werden.
Es ist auch die Ausbildung eines Schichtsystems mit
Einzelschichten aus verschiedenen Materialien her
stellbar, die alternierend aufgebracht werden können.
Hierzu ist es möglich, eine segmentierte Kathode zu
verwenden, bei der verschiedene Materialien lokal
voneinander getrennt sind. So können auch ver
schiedene Legierungen in einer Schicht abgeschieden
werden oder es können beispielsweise reaktiv karbidi
sche Schichten erhalten werden, wenn ein Segment der
Kathode aus Kohlenstoff und ein anderes Segment aus
einem karbidbildenden Metall besteht.
Der erfindungsgemäße Vakuumbogenverdampfer kann auch
mit einem Plasmafilter betrieben werden, wobei sich
die erfindungsgemäße Anordnung der Anode vorteilhaft
zur Bündelung des Plasmas durch das verwendete Mag
netfeld auswirkt.
Durch den verringerten Einfluß des Magnetfeldes auf
das Plasma und den Bogenstrom kann ein geringerer
Abstand des Magnetfeldes zur Kathode eingehalten wer
den.
Zur Zündung der Bogenentladung kann mindestens eine
Zündvorrichtung vorhanden sein, die in einem Abstand
von der Anode auf der Kathode angeordnet sein kann.
Insbesondere bei einer segmentierten Kathode können
mehrere Zündvorrichtungen vorhanden sein. In jedem
Fall sollten aber mehrere Zündvorrichtungen symme
trisch zueinander und in Bezug zur Anode angeordnet
sein.
Eine segmentierte Kathode kann mit ihren verschiede
nen Segmenten beispielsweise acht- oder kleeblattför
mig sein. Die Oberflächengröße der einzelnen Segmente
muß nicht gleich sein, sondern sie kann in Abhängig
keit von der materialspezifischen Bewegunsgeschwin
digkeit der Kathodenbrennflecken oder der abzutragen
den Materialmenge variieren. Sollen z. B. zwei ver
schiedene Materialien in einem bestimmten Verhältnis
von verschiedenen Segmenten zur Ausbildung einer Be
schichtung abgetragen werden, kann die Summe der Im
pulsdauer für die Vakuumbogenentladung auf den jewei
ligen Segmenten im gleichen Verhältnis gewählt wer
den.
Die verschiedenen Segmente können auch jeweils eine
ihnen zugeordnete Anode aufweisen, so daß die Bogen
entladung für jedes Segment gesondert gezündet bzw.
beeinflußt und demzufolge auch die Zusammensetzung
der abgeschiedenen Schicht beeinflußt werden kann.
Die erfindungsgemäße Ausbildung wirkt sich in Verbin
dung mit einem außen angelegten Magnetfeld, als Plas
mafilter vorteilhaft aus. Das Eigenmagnetfeld des
Bogenstromes, der Stromfluß zur Anode und das äußere
Magnetfeld bewirken eine stärkere Bündelung des Plas
mas, die zur effektiveren Nutzung des verdampften
Materials und zur Erhöhung der Beschichtungsrate
führt. Äußere Magnetfelder zur Führung des Plasma zum
Substrat können bis in die unmittelbare Nähe von Ano
de bzw. Kathode wirken, ohne das Brennverhalten der
Bogenentladung zu stören.
Werden Leistungsabschalter mit kurzen Schaltzeiten im
Bogenstromkreis verwendet können Kurzschlüsse, die
infolge unerwünschter Beschichtungen auf der Isolie
rung zwischen Anode und Kathode auftreten, durch kur
ze Stromimpulse leicht entfernt werden.
Ein erfindungsgemäßer Vakuumbogenverdampfer kann mit
einem kontinuierlichen Bogenstrom betrieben werden.
Dabei kann ein äußeres Magnetfeld den Vakuumbogen mit
seinem Fußpunkt ringförmig auf der Oberfläche der
Kathode führen und verhindern, daß sich der Bogen zur
Anode bewegt und dort, nahe der Anode, an einem Punkt
stehen bleibt. Die Zündung der Bogenentladung kann
beispielweise am Rand der Kathode mittels Gleitentla
dung oder Kontaktzündung erfolgen.
Es ist aber auch ein gepulster Betrieb mit gepulstem
Bogenstrom möglich, wie dies aus DD 280 338, dort
aber mit blendenförmiger Anode bekannt ist. Im Gegen
satz dazu wird der Bogen außermittig mit einer ent
sprechend angeordneten Zündelektrode, als Zündvor
richtung, mit einer Gleitfunkenentladung zwischen
Zündelektrode und Kathode gezündet. Bei einem hohen
Bogenstrom I < 1 kA bilden sich mehrere Kathoden
brennflecken. Die Brennflecke bilden sich um die Ano
de und laufen radial nach außen. Der Bogenstrom wird
abgesenkt bzw. ganz abgeschaltet bevor die Brenn
flecken den äußeren Rand der Kathode erreichen.
Ohne Zündelektrode kann eine Gleitentladung zwischen
Anode und Kathode ebenfalls zur Zündung des Vakuumbo
gens führen.
Bei einem gepulsten Bogenstrom kann die Zündung eines
Vakuumbogens auch mit einer Gasentladung initiiert
werden. Die Zündung sollte auch so außermittig, mit
Hilfe einer entsirechend dort angeordneten Gaszufüh
rung durch die Kathode, erfolgen. Die Druckstufen im
Gasfluß können so eingestellt werden, daß die Gasent
ladung auf der Kathodenoberfläche zwischen einer
Zündelektrode und Kathode erfolgt, wofür eine ausrei
chend hohe negative Spannung kurzzeitig angelegt
wird.
Die Zündung kann aber auch mit einer Gasentladung,
ohne Zündelektrode, mit gepulstem Bogenstrom zwischen
Anode und Kathode erfolgen, wenn zwischen Anode und
Kathode kurzzeitig eine ausreichen hohe negative
Spannung, die ausreicht um das Gas zu ionisieren,
angelegt wird.
Die Zündung kann auch mit einem gepulsten Energie
strahl (z. B. Elektonen- oder Laserstrahl) erfolgen,
wobei mit dem auf die Kathodenoberfläche fokussierten
Strahl lokal ein Plasma, zur Zündung des Bogenplasmas
erzeugt wird.
Es kann aber auch ausschließlich mit moduliertem Bo
genstrom gearbeitet werden. Während der Bogenentla
dung wird der Bogenstrom oberhalb 1 kA gehalten. Nach
der Entladung bzw. dann wenn der Bogenfußpunkt zumin
dest die Nähe des Kathodenrandes erreicht, wird der
Bogenstrom auf einen Wert unter 100 A verringert, so
daß mindestens ein Brennfleck existiert. Der Brenn
fleck läuft unter diesen Bedingungen in Richtung Ano
de. Erreicht der Brennfleck die Nähe der Isolierung
der Anode, erfolgt durch Erhöhung des Bogenstromes
ein neuer Entladungsimpuls und es bilden sich mehrere
Brennflecke, die wieder radial zum äußeren Rand der
Kathode laufen. Dieser Vorgang kann nach einmaliger
Zündung so oft wiederholt werden, bis die gewünschte
Schicht ausgebildet ist. Die Zündung kann am Rand der
Kathode durch eine Gleitentladung oder durch Kontakt
zündung mit einer auf die Kathode aufsetzbaren Zünd
elektrode erfolgen. Die Bogenstrommodulierung kann
ausgehend von einem Grundstrom von ca. 100 A mit
Überlagerung eines pulsförmigen Stromes durchgeführt
werden. Die Gesamtamplitude während eines Pulses kann
bis 5000 A betragen.
Nachfolgend soll die Erfindung beispielhaft erläutert
werden.
Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Vakuumbogenverdampfer mit blendenför
miger Anode, nach dem Stand der Technik;
Fig. 2 einen Vakuumbogenverdampfer mit blendenför
miger Anode und zusätzlichem äußeren
Magnetfeld, als Plasmafilter nach dem Stand
der Technik;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Bei
spiels eines erfindungsgemäßen Vakuumbogen
verdampfers;
Fig. 4 Beispiele von Ausführungen und Anordnungen
von Kathoden, Anoden und Zündvorrichtungen;
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Bei
spiels eines erfindungsgemäßen Vakuumbogen
verdampfers mit einem Plasmafilter.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Beispiel eines herkömm
lichen Vakuumbogenverdampfers wird eine blendenförmi
ge Anode 2 mit zentraler Durchbrechung verwendet,
durch die das mit einer Vakuumbogenentladung erzeugte
Plasma in Richtung auf ein hier nicht dargestelltes
Substrat gelangen kann. Unterhalb der Anode 2 ist die
Kathode 1 angeordnet. Der Bogenstrom 6 tritt aus der
Kathode 1 aus und fließt zur Anode 2. Dadurch wird
die Kathode 1 erodiert und es wird ein expandierender
Plasmastrom 5 ausgebildet. Das Eigenmagnetfeld des
Bogenstromes 6 erreicht bei IArc = 1 kA ca. 20 mT. Es
übt eine Kraft auf den Bogenstrom und auf die gelade
nen Teilchen des Plasma aus. Die Elektonen des Plasma
werden zur Mitte des Plasmastromes beschleunigt. Der
Plasmastrom 5 richtet sich aus und bewegt sich von
der Kathode zur Anode. Die Bündelung des Plasma wird
so weiter verstärkt, da der Bogenstrom im Zentrum des
Plasmastromes 5 zu weiterer Aufheizung und entspre
chender Erhöhung der Leitfähigkeit des Plasma führt.
Gelangt der Plasmastrom 5 durch die Durchbrechung in
der Anode 2 verliert sich die Bündelung des Plasma
stromes 5 und das diffuser werdende Plasma expandiert
im Raum. Diese Auflösung der Bündelung ist durch den
Bogenstrom bedingt, der spätestens nach der Anode 2
seitlich abfließt. Die Umwandlung in diffuses Plasma
erfolgt infolge von Stoßprozessen und elektromagneti
sche Wechselwirkung im Plasma. Es hat sich gezeigt,
daß von einer Kathode verdampftes Kupfer zu etwa 50%
an einer Gehäuseinnenwand 7 abgeschieden wird, was
für die Beschichtung verschiedener Substrate sicher
unerwünscht ist. Außerdem muß in der Regel eine so
beschichtete Innenwand aufwändig wieder gereinigt
werden.
Auch bei Verwendung torus- oder rohrförmiger Anoden
ändern sich die Plasmabildung und der Plasmastrom um
die Kathode bzw. die Kammerwandung, wie beschrieben.
Der in Fig. 2 gezeigte herkömmliche Vakuumbogenver
dampfer unterscheidet sich von der Ausführungsform
nach Fig. 1 durch die an der Kathode 1 angeordnete
Zündelektrode 4 und besonders durch ein äußeres
Magnetfeld 8 (Plasmafilter), das im Nachgang zur Ano
de 2 vor einem nicht dargestellten Substrat ausgebil
det ist, durch das der Plasmastrom geführt wird.
Dabei tritt bei bekannten Anodenausbildungen in Ver
bindung mit einem solchen Plasmafilter zwar eine Bün
delung des Plasmastromes auf, da die geladenen Plas
mateilchen sich in spiralförmigen Bahnen entlang der
magnetischen Feldlinien bewegen. Dadurch wird der
elektrische Widerstand des Plasma orthogonal zu den
Feldlinien erhöht. Da jedoch in diese Richtung auch
der Bogenstrom fließen muß, wenn er zur Anode fließt,
muß eine Mindestdistanz zwischen Magnetfeld 8, Anode
2 bzw. Kathode 1 eingehalten werden, um zu verhin
dern, daß das Brennverhalten des Vakuumbogens durch
den erhöhten elektrischen Widerstand des Plasma zwi
schen Kathode 1 und Anode 2 gestört wird.
Insbesondere durch die neue Ausbildung und Anordnung
einer Anode in einem Vakuumbogenverdampfer können
diese Probleme ohne weiteres einfach beherrscht wer
den.
Eine mögliche Ausführungsform ist in Fig. 3 darge
stellt. Hier wird eine mittig in der Kathode 1 ange
ordnete stabförmige Anode 2 verwendet, die gegenüber
dem elektrisch leitenden Material der Kathode 1 mit
einer Isolierhülse 4 aus einem hochohmigen Keramikma
terial isoliert ist.
Zur Zündung des Vakuumbogens ist hier in einem Ab
stand zur Anode 2 angeordnete Zündelektrode, als
Zündvorrichtung 4, vorhanden. Das infolge der
Bogenentladung entstehende Plasma wird als Plasma
strom durch ein äußeres Magnetfeld 8 zum Substrat 9
geführt. Dabei wirkt sich die erreichbare Bündelung
des Plasmastromes mit dem Magnetfeld 8 vorteilhaft
aus und eine Beeinflussung der Bogenentladung durch
das Magnetfeld 8 kann weitestgehend vernachlässigt
werden.
Die Zündung und die Bogenentladung kann auf verschie
dene Art und Weise erfolgen bzw. beeinflußt werden,
wie dies im allgemeinen Teil der Beschreibung genannt
worden ist.
Bei diesem Beispiel bestehen Kathode 1 und Anode 2
aus Kupfer und sind wassergekühlt. Der Durchmesser
der Kathode 1 beträgt 100 mm, der der Anode 2 15 mm
und der Außendurchmesser der Isolierhülse 3 (aus BN
22 mm. Die Isolierhülse 3 ragt 20 mm über die Katho
denoberfläche hinaus. Die Anode 2 überragt die Katho
denoberfläche um 60 mm, so daß sie einen Bereich hat,
der 40 mm über der Isolierhülse 3 liegt. Die Anoden
spitze ist abgerundet.
Die Zündelektrode 4 ist 18 mm vom Zentrum der Kathode
1 angeordnet und ragt 3 mm über deren Oberfläche hin
aus.
Wird der Vakuumbogenverdampfer ohne äußeres Magnet
feld 8, ansonsten aber, wie in Fig. 3 gezeigt mit
gepulstem Bogenstrom betrieben, erreicht der Bogen
strom während einer Entladung 3 kA. Nach Zündung des
Bogens mittels einer Gleitentladung entstehen ca. 50
makroskopisch sichtbare Erosionszentren (Brennflec
ken) um die Anode 2, die sich mit einer Geschwindig
keit von ca. 15 m/s radial nach außen bewegen. Nach 1
ms wird die Stromentladung durch Absenkung des ange
legten Bogenstromes beendet und der Vorgang mit einer
erneuten Zündung wiederholt. So können mit einer Fre
quenz von 50 Hz Bogenentladungen initiiert werden.
Nach 1000 Entladungen ist auf dem Substrat 9, das in
einer Entfernung von 500 mm angeordnet ist, eine Kup
ferschicht mit einer Dicke von 230 nm und einem
Durchmesser von 250 mm abgeschieden. Das verdampfte
Kupfer kann so mit ca. 60% als Schichtmaterial ausge
nutzt werden, was etwa dem Dreifachen der herkömmli
chen Vakuumbogenverdampfer mit blendenförmiger Anode
2 entspricht. Die Partikelanzahl kann auf ein Zehntel
solcher Vakuumbogenverdampfer, die mit 100 A Gleich
strom betrieben werden, reduziert werden.
Wird in einer Atmosphäre mit einem Sauerstoffpartial
druck zwischen 0,5 bis 1 Pa gearbeitet bildet sich an
Stelle der Kupferschicht eine nichttransparente
Kupferoxidschicht.
Wird, wie in Fig. 3 gezeigt, ein zusätzliches äuße
res Magnetfeld 8, als Plasmafilter verwendet, kann
die Führung des Plasmastromes 5 zum Substrat 9 weiter
verbessert werden. Zur Erzeugung des Magnetfeldes
kann eine Spule mit einer Feldstärke von 30 mT in der
Spule und einer Feldstärke von 10 mT am oberen Be
reich der Anode 2 gearbeitet werden. So konnte eine
Beschichtung mit einem Durchmesser von 180 mm mit
einer Schichtdicke von 470 nm erreicht werden. Die
Partikelanzahl in der Schicht kann weiter reduziert
werden, da eine stärkere Bündelung des Plasmastromes
erreicht werden kann und dabei die Partikel ihre
Emissionscharakteristik beibehalten.
In den Fig. 4a bis d sind verschiedene Kathoden
formen dargestellt. Fig. 4a zeigt eine Draufsicht
auf eine Kathode 1, wie sie auch beim Beispiel nach
Fig. 3 verwendet worden ist.
In Fig. 4b sind zwei Zündvorrichtungen 4, die sym
metrisch diametral in einem Abstand zur Anode 2 ge
genüberliegend angeordnet sind, erkennbar.
Bei der Kathode 1 nach Fig. 4c sind zwei gleich
große Halbkreise aus unterschiedlichen Materialien,
Segmente bildend, vorhanden. Dabei ist auf jedem der
beiden Segmente eine Zündvorrichtung 4 vorhanden, so
daß beispielsweise eine Karbidschicht erhalten werden
kann, wenn eines der Segmente der Kathode 1 aus Koh
lenstoff besteht.
Eine achtförmig ausgebildete Kathode 1, wieder mit
zwei Segmenten, bestehend aus verschiedenen Materia
lien ist in Fig. 4d dargestellt. Hier ist auf jedem
der Segmente eine gesonderte Anode 2 mit jeweils ei
ner eigenen Zündvorrichtung 4 gezeigt. Dadurch kann
durch entsprechende Beeinflussung der beiden ein
Mehrschichtaufbau auf einem Substrat ausgebildet wer
den, in dem alternierend mit jeweils einem Segment
der Kathode 1 beschichtet wird.
Bei dem in Fig. 5 gezeigten Beispiel wird ebenfalls
zusätzlich ein Plasmafilter integriert. Dabei wurde
an einem evakuierbaren Gehäuse der Plasmafilter ange
flanscht und einen Plattenventil 14 zwischengeschal
tet. Der Plasmafilter ist gekrümmt ausgebildet, wobei
die Krümmung einen Winkel von 60° aufweist und der
Plasmastrom in Richtung auf ein Substrat 9 geführt
wird. Dadurch kann verhindert werden, daß Partikel,
die im Plasmafilter verbleiben in das Gehäuse oder
auf das Substrat 9 fallen.
Innerhalb der Spulen 10, die das äußere Magnetfeld
des Plasmafilters erzeugen, ist ein Innenrohr 12,
ebenfalls gekrümmt ausgebildet, angeordnet. Im Innen
rohr 12 sind zusätzliche Lamellen 11 vorhanden, die
entgegen der Bewegungsrichtung des Plasmastromes ab
gewinkelt sind. Das Innenrohr 12 ist zur Kammerwand
elektrisch isoliert. Mit diesen Lamellen 11 kann ver
hindert werden, daß reflektierte Partikel auf das
Substrat 9 bzw. in das Gehäuse gelangen können.
Ein geschlossenes einteiliges Innenrohr 12, das auf
ein Spannungspotential UInnenrohr = 15 V gelegt ist,
kann die Filtertransmission um den Faktor 1,3 erhö
hen.
In Fig. 5 ist aber ein zweigeteiltes Innenrohr 12
dargestellt, das aus zwei Halbschalen gebildet ist.
Die in Krümmungsrichtung innere Halbschale mit dem
kleineren Radius kann geerdet auf Massepotential und
die äußere Halbschale mit dem größeren Radius kann
gepulst mit Spannung beaufschlagt oder auf eine Span
nung von 15 V gelegt sein. Mit dieser Halbschalenkon
struktion kann die Filtertransmission noch einmal um
einen Faktor von 1,3 erhöht werden.
Im Anschluß an das Innenrohr 12 wird bei diesem Bei
spiel der freie Innendurchmesser, durch den der Plas
mastrom auf das Substrat 9 geführt wird, vergrößert.
Ausgehend von 150 mm (Innendurchmesser der Lamellen
11) kann dies gestuft über 280 mm bis zu 360 mm er
folgen, wobei auch in diesem Bereich ein äußeres
durch Spulen 13 erzeugtes Magnetfeld wirkt. Diese
Durchmesseraufweitung sichert eine Homogenisierung
des Plasmastromes und eine gleichmäßige Beschichtung
des Substrates über einen Durchmesser von 300 mm. Die
Spulen 13 unterstützen die Homogenisierung noch.
Die Spulen 13 sichern eine magnetische Feldstärke von
75 mT. Sämtliche Spulen 10, 13 sind wassergekühlt. Es
ist auch ein Betrieb der Spulen 13 mit entgegenge
setzter Polung möglich.
Die im gekrümmten Bereich angeordneten Spulen werden
so betrieben und sind so ausgelegt, daß ein Magnet
feld mit einer Feldstärke von 100 mT erzeugt wird.
So können beispielsweise partikelfreie Kupferschich
ten abgeschieden werden, wie sie z. B. in der Halblei
tertechnik gewünscht werden. Der Transmissionsgrad
einer solchen Filteranordnung liegt bei 50%, so daß
eine partikelfreie Kupferschicht mit einer Dicke von
90 nm mit 1000 Entladungen erhalten werden kann.
Für die Abscheidung reaktiv gebildeter Schichten kann
am Gehäuse neben dem Vakuumsystem auch ein Gaszufuhr
system, für z. B. Stickstoff oder Sauerstoff vorhanden
sein.
Außerdem kann die Anode 2, wie in Fig. 5 gezeigt,
geerdet werden und mit dem Gehäuse kurz geschlossen
sein. So kann das Brennverhalten des Vakuumbogens
unmittelbar im Anschluß an die Zündung günstig beein
flußt werden.
Claims (22)
1. Vakuumbogenverdampfer mit in einem evakuierbaren
Gehäuse angeordneter Kathode aus elektrisch lei
tendem Material und einer Anode zur Erzeugung
eines Plasma infolge Kathodenmaterialverdampfung
durch Bogenentladung,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine mit
einer Isolierhülse (3) umschlossene Anode (2) so
angeordnet ist, daß sie allseitig von Kathoden
material umgeben ist.
2. Vakuumbogenverdampfer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anode (2) im Zentrum der
Kathode (1) angeordnet ist.
3. Vakuumbogenverdampfer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anode (2) stab
förmig ausgebildet ist und die Oberfläche der
Kathode (1) in Richtung auf ein zu beschichten
des Substrat (9) überragt.
4. Vakuumbogenverdampfer nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolier
hülse (3) aus einer Keramik besteht.
5. Vakuumbogenverdampfer nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine Zündvorrichtung (4) beabstandet zur Anode
(2) auf der Kathode (1) angeordnet ist.
6. Vakuumbogenverdampfer nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Zünd
vorrichtungen (4) symmetrisch zur Anode (2) auf
der Kathode (1) angeordnet sind.
7. Vakuumbogenverdampfer nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode
(1) aus mindestens zwei Segmenten besteht und
die Segmente aus jeweils unterschiedlichem Mate
rial bestehen.
8. Vakuumbogenverdampfer nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Größe der einzelnen Seg
mente der Kathode (1) in Abhängigkeit der mate
rialabhängigen Bewegungsgeschwindigkeit der Ka
thodenbrennflecke gewählt ist.
9. Vakuumbogenverdampfer nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß für jedes Segment
der Kathode (1) eine gesonderte Zündvorrichtung
(4) vorhanden ist.
10. Vakuumbogenverdampfer nach einem der Ansprüche 7
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß für jedes
Segment der Kathode (1) eine gesonderte Anode
(2) vorhanden ist.
11. Vakuumbogenverdampfer nach einem der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das erzeugte
Plasma durch ein Magnetfeld als Plasmafilter auf
das Substrat (9) geführt ist.
12. Vakuumbogenverdampfer nach einem der Ansprüche 1
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren
des Plasmafilters ein Innenrohr (12) angeordnet
ist.
13. Vakuumbogenverdampfer nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß im Inneren des Innenrohres
(12) entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung des
Plasma abgewinkelte Lamellen (11) angeordnet
sind.
14. Vakuumbogenverdampfer nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr (12)
zweigeteilt ist.
15. Vakuumbogenverdampfer nach einem der Ansprüche
11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Ma
gnetfeld und das Innenrohr (12) in gekrümmter
Form ausgerichtet sind.
16. Verfahren zum Beschichten von Substraten mit
einem Vakuumbogenverdampfer nach einem der An
sprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bogenentladung mittels Gleitentladung oder
Kontaktzündung initiiert wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß mit kontinuierlichem Bogenstrom gear
beitet und die Bogenentladung mittels eines äu
ßeren Magnetfeldes ringförmig auf der Kathoden
oberfläche geführt wird.
18. Verfahren zum Beschichten von Substraten mit
einem Vakuumbogenverdampfer nach einem der An
sprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bogenentladung durch Gleitfunkenentladung
zwischen Zündvorrichtung (4) und Kathode (1)
gepulst betrieben wird.
19. Verfahren zum Beschichten von Substraten mit
einem Vakuumbogenverdampfer nach einem der An
sprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bogenentladung durch Gleitentladung zwischen
Anode (2) und Kathode (1) gepulst betrieben
wird.
20. Verfahren zum Beschichten von Substraten mit
einem Vakuumbogenverdampfer nach einem der An
sprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bogenentladung durch Gasentladung zwischen
Zündvorrichtung (4) oder Anode (2) und Kathode
(1) gepulst betrieben wird.
21. Verfahren zum Beschichten von Substraten mit
einem Vakuumbogenverdampfer nach einem der An
sprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bogenentladung mittels gepulster auf die
Kathodenoberfläche gerichteter Energiestrahlung
initiiert wird.
22. Verfahren zum Beschichten von Substraten mit
einem Vakuumbogenverdampfer nach einem der An
sprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bogenentladung mit moduliertem Bogenstrom
betrieben wird.
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