DE4022308A1 - Vorrichtung zur lichtbogenverdampfung des materials einer wassergekuehlten katode - Google Patents
Vorrichtung zur lichtbogenverdampfung des materials einer wassergekuehlten katodeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Lichtbogenver
dampfung des Materials einer wassergekühlten Katode.
Solche Vorrichtungen, die auch als Lichtbogenmagnetronver
dampfer bezeichnet werden, dienen zum Auftragen von Über
zügen aus reinen nicht magnetischen Metallen, Legierungen
und Verbindungen, wie Nitriden, Karbiden und Karbonitriden
auf Bauelemente und Instrummente.
Aus der US-A-45 59 125 ist bereits eine Vorrichtung zur
Lichtbogenverdampfung mit einer rechteckigen verdampfbaren
Katode bekannt, welche aue elektrisch leitenden Materialien
besteht. Die Stirnfläche der Katode ist dabei von einem
Schutzring umgeben, der aus einem Material mit hoher magne
tischer Permeabilität besteht und durch einen zweiten Ring
oder durch einen Überzug aus einer ein niedriges Emissions
vermögen für sekundäre Elektronen aufweisenden Verbindung,
wie Titannitrid und Bornitrid, geschützt ist.
Eine solche Vorrichtung ist sehr aufwendig, da spezielle
Materialien, nämlich Titannitrid und Bornitrid erforderlich
sind, die schwer zu bearbeiten sind. Ferner ist die Be
triebssicherheit der Vorrichtung beeinträchtigt, da bei der
Verdampfung des Katodenmaterials der schützende Ring von
dem Material der Katode bedeckt wird und dadurch seinen
Zweck nicht mehr erfüllen kann.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht deshalb
darin, die Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszu
bilden daß ein sicherer Betrieb gewährleistet ist, ohne
benutzt werden müssen.
Diese Aufgabe wird ausgehend von der Vorrichtung zur Licht
bogenverdampfung des Materials einer wassergekühlten Katode
durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs angegebenen
Merkmale gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Katode von
einem Magnetleiter umschlossen. Der Magnetleiter hat einen
ersten Abschnitt, an welchem den einen Pol des magnetischen
Systems bildende Permanentmagnete angeordnet sind. An dem
ersten Abschnitt des Magnetleiters ist ein zweiter Ab
schnitt angebracht, der den anderen Pol des Magnetsystems
bildet. Der zweite Abschnitt ragt mit einem bestimmten
Abstand über die Stirnfläche der verdampfbaren Katode
hinaus und ist um den seitlichen, nicht verdampfenden Rand
der Katode herum in einem Abstand davon angeordnet. Dadurch
wird die Stirnfläche der verdampfbaren Katode von magneti
schen Kraftlinien unter einem Winkel durchsetzt, bei wel
chem der Maximalwert der horizontalen Komponente der magne
tischen Induktion äuf der Stirnfläche der verdampfbaren
Katode 1,5 × 10-2 T ist. Der zweite Abschnitt des Magnet
leiters ist von seinem ersten Abschnitt durch einen Isola
tor getrennt, der einen minimalen magnetischen Widerstand
und eine Dicke von 0,1 bis 0,5 mm aufweist.
Der zweite Abschnitt des Magnetleiters ist ferner von einer
Vakuumkammer durch einen weiteren Isolator getrennt, jedoch
mit der Vakuumkammer über eine RC-Gruppe verbunden, d. h.
über eine aus einem Ohmschen Widerstand und einem kapaziti
ven Glied bestehenden Kette. Der zweite Abschnitt des
Magnetleiters bildet somit gleichzeitig einen magnetischen
Pol und einen elektrostatischen Schirm.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, den
Katodenfleck auf der verdampfenden Stirnfläche der ver
dampfbaren Katode zu halten, und zwar aufgrund der Ein
wirkung des vorhandenen magnetischen und elektrischen
Feldes, wodurch eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet
ist. Ferner können auch Katoden mit großer Länge eingesetzt
werden.
Anhand einer Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 die Vorrichtung im Querschnitt und
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeils A von Fig. 1.
Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Vorrichtung, im folgenden als
Lichtbogenmagnetronverdampfer bezeichnet, besteht aus einem
ersten Abschnitt 1 eines Magnetleiters, der die Form eines
quaderförmigen hohlen Behälters hat. Der erste Abschnitt 1
ist elektrisch mit dem negativen Pol einer Gleichstromquel
le 2 verbunden. Am Boden des ersten Abschnitts 1 des Ma
gnetleiters sind Permanentmagnete 3 angeordnet, welche den
einen Pol, bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel den Nord
pol N des Magnetssystems des Lichtbogenmagnetronverdampfers
bilden.
An dem ersten Abschnitt 1 ist ein zweiter Abschnitt 4 des
Magnetleiters angebracht, der die nicht wirksamen Seiten
flächen der verdampfbaren Katode 5 in einem Abstand c
umgibt.
Der erste Abschnitt 1 und der zweite Abschnitt 4 des Ma
gnetleiters bestehen aus einem Material mit hoher magneti
scher Permeabilität, beispielsweise aus einem Stahl mit
niedrigem Kohlenstoffgehalt. Sie sind voneinander elek
trisch durch einen Isolator 6 mit einer Dicke von 0,2 bis
0,3 mm isoliert. Der Isolator 6 besteht aus einem bandför
migen Isoliermaterial, das keinen wesentlichen magnetischen
Widerstand auf die Abschnitte 1 und 4 des Magnetleiters
ausübt.
Die verdampfbare Katode 5 ist elektrisch mit dem ersten
Abschnitt 1 des Magnetleiters verbunden und durch einen
Isolator 7 elektrisch von dem zweiten Abschnitt des Magnet
leiters isoliert.
Die verdampfbare Katode 5 hat eine rechteckige Form mit
einer Breite B und einer Länge L. Sie besteht aus einem
Metall, das als Überzug auf ein Bauelement 13 aufgedampft
werden soll.
Der zweite Abschnitt 4 des Magnetleiters bildet den ande
ren Pol des Magnetsystems, im vorliegenden Ausführungsbei
spiel den Südpol S. Der zweite Abschnitt 4 erstreckt sich
über einen Abstand h über die verdampfende Stirnfläche der
Katode 5 hinaus in Richtung einer Vakuumkammer 9.
In Fig. 1 sind die Kraftlinien des Magnetfeldes, welche die
verdampfende Stirnfläche der Katode 5 durchqueren, schema
tisch dargestellt. Sie bilden mit der Stirnfläche einen
bestimmten Neigungswinkel. Die Permanentmagnete 3 sind so
gewählt, daß der Maximalwert der horizontalen Komponente
der magnetischen Induktion Bmax = 1,5 × 10-2 T.
Der zweite Abschnitt 4 des Magnetleiters ist gegenüber
einem Deckel 8 der Vakuumkammer 9 durch einen Isolator 10
isoliert, mit der Vakuumkammer 9 jedoch über eine
R-C-Gruppe verbunden. Die Vakuumkammer 9 spielt dabei in
der Vorrichtung die Rolle der Anode. Auf dem Deckel 8
befindet sich eine Zündeinrichtung 12 in elektromagneti
scher Kontaktbauweise.
Das in der Vakuumkammer 9 angeordnete Bauelement 13 ist
gegenüber der verdampfenden Stirnfläche der Katode 5 an
geordnet. Über ein Dosierventil 14 kann die Vakuumkammer 9
mit verschiedenen Gasen, beispielsweise Inertgasen, wie
Argon, oder reaktiven Gasen, wie N2, C2H2, CH4 gefüllt
werden.
In Fig. 2 ist die Laufbahn 15 des Katodenflecks auf der
verdampfenden Stirnfläche der Katode 5 veranschaulicht.
Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen:
In der Vakuumkammer 9 wird ein Vakuum in der Größenordnung
von 2 × 10-3 Pa erzeugt. Anschließend wird über das Dosier
ventil 14 ein Inertgas, wie Argon, oder ein reaktives Gas,
wie N2 oder CH4 eingelassen, bis sich ein Druck von 5 × 10-2
bis 1 × 10-2 Pa einstellt. Dann wird die Zündeinrichtung 12
über ein Signal aktiviert und tritt in einen kurzzeitigen
Kontakt mit der Stirnfläche der verdampfbaren Katode 5. Bei
Unterbrechung dieses Kontakts bilden sich auf der Stirn
fläche der Katode 5 die für die Lichtbogenentladung im
Vakuum charakteristischen Katodenflecke, welche Quellen für
den Metalldampf aus dem Material der verdampfbaren Katode 5
sind. Charakteristisch für die Katodenflecke ist ihre
ununterbrochene Bewegung und Verschiebung auf der Katode 5,
wobei erfindungsgemäß die Katodenflecke auf der verdampfen
den Stirnfläche der Katode gehalten werden. Der Katoden
fleck bildet eine Zone, in der Metallplasma vorhanden ist,
wodurch er ein eigenes magnetisches und elektrisches Feld
hat. Auf dieses und seine Bewegung kann durch ein äußeres
Magnetfeld eingewirkt werden, für das das Bewegungsprinzip
für den Maximalwert der magnetischen Induktion bekannt ist.
Dieses äußere Magnetfeld wird nun bei der Vorrichtung mit
Hilfe der Permanentmagnete 3, dem ersten Abschnitt 1 und
dem zweiten Abschnitt 4 des Magnetleiters erzeugt, wobei
die Konfiguration des Magnetfeldes zu der von bekannten
Magnetronsystemen analog ist. Da der zweite Abschnitt 4 des
Magnetleiters um den Abstand h über die Stirnfläche der
Katode 5 hinausragt, durchqueren die Magnetkraftlinien des
Magnetfeldes die Stirnfläche unter einem bestimmten Winkel,
bei welchem der Maximalwert der horizontalen Komponente des
Vektors der magnetischen Induktion Bmax = 1,5 × 10-2 T ist.
Da sich Bmax auf der Stirnfläche der verdampfbaren Katode 5
einstellt, werden die Katodenflecke durch das äußere Ma
gnetfeld fixiert und bewegen sich in Fig. 2 längs der
Bahn 15.
Bei der Bewegung der Katodenflecke auf dieser Bahn, die
sich über die ganze Länge der verdampfbaren Katode 5 er
streckt, stellt sich eine intensive Verdampfung ein. Durch
den gebildeten Metalldampf wird das Bauelement 13 mit einem
Überzug aus diesem Metall versehen.
Eine Änderung der Länge der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird dadurch erreicht, daß die Anzahl der Permanentmagnete
3 auf der Länge der verdampfbaren Katode 5 vergrößert wird.
Das beschriebene magnetische System kann auch für eine
runde Katode verwendet werden, ist jedoch in Betrieb effek
tiver, wenn die Katode eine rechteckige Form hat, wodurch
auch Bauelemente mit größerer Länge mit einem Metallüberzug
versehen werden können.
Bei den charakteristischen Betriebszuständen und Betriebs
bedingungen der bekannten Lichtbogenmagnetronverdampfer,
nämlich beim Zünden der Lichtbogenentladung, bei einer
Ausbildung von oxidischen Verunreinigungen auf der Stirn
fläche und den Seitenflächen der Katode und dergleichen,
kommt es vor, daß auch auf den seitlichen, an sich nicht
wirksamen Flächen der verdampfbaren Katode Katodenflecken
gebildet werden, was eine Betriebsunterbrechung bedingt.
Die Ausbildung einer solchen Bogenentladung auf der Seiten
fläche der Katode 5 wird erfindungsgemäß dadurch unter
bunden, daß der zweite Abschnitt 4 des Magnetleiters in
einem Abstand C von den Seitenflächen der Katode angeord
net ist, wobei dieser Abstand in der Praxis 1 mm oder
weniger beträgt. Ferner erfüllt der zweite Abschnitt 4 des
Magnetleiters aufgrund der Verbindung mit der Vakuumkammer
9 über das R-C-Glied die Rolle eines elektrostatischen
Schirms. Wenn also sich auf der Seitenfläche der Katode 5
ein Katodenfleck bilden würde, nimmt der zweite Abschnitt 4
des Magnetleiters das Potential der Katode an, und zwar
aufgrund der Aufladung des Kondensators C der R-C-Gruppe
11, wobei der Ohmsche Widerstand R den im Stromkreis flie
ßenden Strom begrenzt und dadurch das Weiterexistieren des
Katodenflecks unterbindet. Da der zweite Abschnitt 4 des
Magnetleiters aus einem magnetischen Material besteht und
den S-Pol des Magnetsystems bildet, wirkt er auch auf das
Magnetfeld des Katodenflecks ein, wenn sich ein solcher auf
der Seitenfläche der verdampfbaren Katode 5 bildet, wodurch
dieser Katodenfleck auf die Stirnfläche der Katode 5 zu
rückgeführt wird. Der zweite Abschnitt 4 des Magnetleiters
erfüllt somit auf diese Weise gleichzeitig zwei Funktionen,
nämlich die des magnetischen Südpols und die eines elektro
statischen Schirms, wobei die Bewegung der Katodenflecke
auf der verdampfenden Stirnfläche der Katode 5 aufgrund der
magnetischen und elektrischen Wirkung stabilisiert wird.
Wenn über das Dosierventil 14 in die Vakuumkammer 9 ein
Inertgas, wie Argon, einströmen gelassen wird, kondensiert
der von der Katode 5 durch Verdampfung erzeugte Metalldampf
auf dem Bauelement 13, wodurch dieses mit reinem Metall
oder mit einem Legierungsmaterial überzogen wird. Wenn in
die Vakuumkammern 9 ein reaktives Gas, wie N2, CH4 oder
Gemische davon einströmen gelassen wird, können entspre
chend Nitrid-, Karbid- oder Karbonitridüberzüge aufgrund
der Wechselwirkung des reaktiven Gases mit dem durch Ver
dampfung der Katode 5 erzeugten Metalldampf an den Bauele
menten 13 erreicht werden.
Claims (1)
- Vorrichtung zur Lichtbogenverdampfung des Metalls einer wassergekühlten, insbesondere rechteckförmigen Katode, gekennzeichnet durch einen die Katode (5) umfassenden Magnetleiter (1, 4) mit einem ersten Abschnitt (1), in welchem Permanentmagnete (3) angebracht sind, die den einen Pol (N) eines magnetischen Systems bilden, und mit einem zweiten Abschnitt (4), der unter Zwischenlage eines 1,1 bis 0,5 mm dicken Isolators (6) mit minimalem magnetischen Widerstand an dem ersten Abschnitt (1) ange bracht ist, den anderen Pol S des magnetischen Systems bildet, von einer Vakuumkammer (9) durch einen weiteren Isolator (10) getrennt ist, mit der Vakuumkammer (9) über eine aus einem Ohmschen Widerstandsglied (R) und einem kapazitiven Glied (C) bestehenden Kette (11) verbunden ist, so daß der zweite Abschnitt (4) neben dem anderen Pol (S) auch einen elektrostatischen Schirm bildet, sich um einen Abstand (h) über die verdampfende Stirnfläche der Katode (5) hinaus erstreckt und sich unter Belassung eines Ab standes (c) um die Seitenfläche der Katode (5) herum er streckt, so daß die magnetischen Kraftlinien zu der ver dampfenden Stirnfläche der Katode (5) unter einem bestimm ten Winkel geneigt sind, bei welchem der Maximalwert der horizontalen Komponente der magnetischen Induktion Bmax auf der verdampfenden Stirnfläche der Katode (5) 1,5 × 10-2 T ist.
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