DE1538918C - Verfahren zum Imprägnieren von Wicklungen - Google Patents
Verfahren zum Imprägnieren von WicklungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Imprägnieren von Wicklungen elektrischer Maschinen,
bei dem die Wicklung erwärmt wird, worauf polymerisations- oder polyadditibnsreaktionsfähige
Imprägniermittel, gegebenenfalls mit die Stoffeigenschaften beeinflussenden Zusätzen-, ,in die Wicklung
eingebracht, danach zum Gelieret,und schließlich
zum Aushärten gebracht werden, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Zweck derartiger Verfahren ist es, einen kompakten, sowohl gegenüber mechanischen als auch elektrischen
Einflüssen äußerst widerstandsfähigen Wicklungsaufbau zu schaffen. Die hierzu verwendeten Imprägniermittel,
die auch unter der Bezeichnung »Reaktionsharze« bekannt sind, sind lösungsmittelfrei.
Sie können z. B. Mischungen aus ungesättigten Polyesterharzen und ungesättigten Monomeren, bzw.
Epoxydharzen und Härtern darstellen. Durch weitere Zusätze, unter anderem auch solcher, die die Reaktionszeit
beeinflussen, lassen sich die Eigenschaften dieser Imprägniermittel weitgehend variieren.
Ein Verfahren zum Imprägnieren von Wicklungen der eingangs beschriebenen Art ist unter der Bezeichnung
»Träufelverfahren« bekanntgeworden und soll an Hand der in Fig.l der Zeichnung wiedergegebenen
schematischen Darstellung an einem Anker für Kleinmotoren, näher erläutert werden. Die
Wicklung wird zunächst vorgewärmt, sodann wird der Anker 1 zur Träufelstelle gebracht, in einer Vorrichtung
3 aufgenommen, so daß er in einer bestimm-, ten Schräglage langsam rotiert, wobei man das flüssige Imprägniermittel in einem kontinuierlichen dünnen
Strahl 2' aus einem Vorratsbehälter 2 auf den oberen Wickelkopf auftreffen und so lange fließen
läßt, bis es am unteren Ende des Ankers wieder austritt. Hierauf wird der Anker von der Träufelstelle
entfernt und das Imprägniermittel durch Wärmezufuhr zum Gelieren gebracht. Anschließend erfolgt
die Aushärtung des Imprägniermittels, ebenfalls unter Wärmezufuhr.
Beim Imprägnieren nach dem beschriebenen Träufelverfahren
nimmt der Träufelvorgang bei Kleinmotoren-Ankern mittlerer Größe eine Zeit bis zu
etwa 5 Minuten in Anspruch, während bis zum Gelieren zusätzlich bis zu 8 Minuten vergehen. Dieser
Zeitaufwand von bis zu 13 Minuten für jeden einzelnen Anker macht sich, insbesondere bei der Großserienfertigung
sehr störend bemerkbar. Außerdem kann auch beim Träufeln der Fall eintreten, daß die
Imprägnierung nicht zu dem erwünschten kompakten Wicklungsaufbau führt, da nämlich der Fluß des Imprägniermittels
in die vorhandenen Hohlräume nicht erzwungen ist. Vielmehr kann es vorkommen, daß
das Imprägniermittel wohl am unteren Ende des Ankers austritt, weil es einen Teil der Ankernuten durchflossen
hat, während andere Nuten dagegen unter Umständen nur unvollständig getränkt sein können.
Auch kann es vorkommen, daß ein Teil des Imprägniermittels nicht innerhalb, sondern außerhalb
der Nuten am Anker entlang fließt. Und schließlich kann das nach unten fließende Imprägniermittel,
nachdem der Zufluß 2' unterbrochen ist, von oben her Luft in die Nuten einziehen, so daß diese später
nicht auf ihrer gesamten Länge völlig ausgefüllt sind. Jedenfalls ist das Erscheinen des Imprägniermittels
am unteren Ende des Ankers kein sicheres Kriterium dafür, daß die Imprägnierung vollständig und homogen
erfolgt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren zum Imprägnieren von Wicklungen
der eingangs genannten Art die Imprägnierzeit wesentlich zu verkürzen und zugleich eine vollständige
und homogene Imprägnierung zu garantieren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf den die Wicklung tragenden, senkrecht
stehenden Maschinenteil ein das Imprägniermittel in die Wicklung leitender Trichter aufgesetzt wird, in
ίο den die gesamte benötigte Imprägniermittelmenge
eingeschüttet wird, wobei die Gelierzeit so eingestellt ist, daß das Gelieren einsetzt, sobald die Wicklung
völlig durchdrungen ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird die Gelierung zweckmäßigerweise bei waagerecht angeordnetem,
rotierendem Maschinenteil zu Ende geführt. Dadurch werden einseitige Verlagerungen, sofern
sich noch flüssige Imprägniermittelteile in der Wicklung befinden sollten, vermieden. Auch die völlige
Aushärtung des Imprägniermittels kann in der gleichen Weise erfolgen, damit die genannte Erscheinung
auch während der gegebenenfalls eintretenden flüssigen Phase zwischen dem gelierten und dem ausgehärteten
Zustand sich nicht nachteilig auswirkenv" kann.
Die Erfindung soll nachstehend an Hand des in F i g. 2 der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels
an Hand von Ankern für Universalmotoren noch näher erläutert werden. Die Anwendung
der Erfindung auf bewickelte Ständer elektrischer Maschinen ist prinzipiell die gleiche.
Zunächst wird die Wicklung des Ankers erwärmt. Diese Erwärmung kann etwa in einem Ofen, durch
einen die Wicklung durchfließenden Strom oder auch, einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung entsprechend,
auf induktivem Wege erfolgen. Die Anker 1 werden mittels einer Vorrichtung 6 mit senkrecht
stehender Welle bis unter die Ausflußöffnung des Imprägniermittelvorratsbehälters 2 geführt. Hier wird
ein an einem Schwenkarm 5 befestigter Trichter 4, der dem Außendurchmesser des Ankers angepaßt ist,
auf die obere Seite des Ankers aufgesetzt. Es wird darauf die gesamte, zum Tränken erforderliche Imprägniermittelmenge
7 in den Trichter eingeschüttet.
Das Imprägniermittel fließt nun, da ihm keine Ausweichmöglichkeiten
gegeben sind, unter dem Einfluß der Schwerkraft innerhalb 10 bis 20 Sekunden ausschließlich durch die Nuten hindurch. Durch die
Auswahl geeigneter Imprägniermittelkomponenten und gegebenenfalls zusätzlich durch Temperatureinfluß
ist die Gelierzeit so eingestellt, daß sich das Imprägniermittel, sobald die gesamte Menge 7 vollständig
in die Wicklung eingedrungen ist, verfestigt. Die bei den bekannten Verfahren erforderliche Zeit von
etwa 13 Minuten für das Träufeln und Gelieren kann somit auf 10 bis 20 Sekunden reduziert werden.
Außerdem ist auch sichergestellt, daß das Imprägniermittel sämtliche Hohlräume vollständig ausfüllt, da
ihm keine Ausweichmöglichkeiten gegeben sind. Ein komptakter Wicklungsaufbau ist dadurch gewährleistet.
Nach dem Eintreten des Gelierens wird der Trichter angehoben, zur Seite geschwenkt, der Anker
in eine waagerechte Lage gebracht und die Gelierung,' gegebenenfalls auch die völlige Aushärtung bei
rotierendem Anker, zu Ende geführt.
Fig. 3 zeigt an Hand einer schematischen Darstellung das Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung,
welche zur Durchführung des beschriebenen Verfah-
rens geeignet ist. Die nachfolgende Beschreibung dieser Vorrichtung bezieht sich auf das Imprägnieren
bewickelter Anker elektrischer Maschinen, sie kann jedoch sinngemäß ebensogut auch bei bewickelten
Ständern Verwendung finden. Bei A wird der bewickelte, unimprägnierte Anker 1 in die Vorrichtung
eingesetzt, und zwar in ein eine Bohrung,aufweisendes Glied 6' einer Transporteinrichtung.rDie Transporteinrichtung
besteht außer den Gliedern 6', die nach Art einer Kette gelenkig und in allen Richtungen
schwenkbar miteinander verbunden sind, aus einer Führung 6 für diese Glieder. Die Gliederkette
wird angetrieben, und zwar in der Weise, daß der Anker 1 bis zu einer Vorwärmeinrichtung 8, 9 wandert,
an der er angehalten wird. Die Vorwärmein- ig richtung besteht aus einem Wechselstromerzeuger 9
und einer mit diesem verbundenen Induktionsschleife 8, die sich von oben her auf den Anker aufschiebt.
Fließt nun ein Wechselstrom, vornehmlich ein Hochfrequenzstrom, durch die Induktionsschleife
8, so wird die Ankerwicklung auf induktivem Wege erwärmt. Nach erfolgter Erwärmung wird die
Induktionsschleife wieder abgehoben und der Anker wandert bis zu der Imprägniereinrichtung, an der er '
wiederum stehen bleibt. Hier senkt sich ein an einem Schwenkarm 5 befestigter Trichter 4 auf den oberen
Wickelkopf, worauf aus einem Imprägniermittelvorratsbehälter 2 die gesamte benötigte Imprägniermittelmenge
in dea Trichter eingeschüttet wird. Sobald das Imprägniermittel die Wicklung vollständig durchdrangen
hat und zu gelieren beginnt, wird der Trichter 4 wieder abgehoben, der Anker bewegt sich weiter
und wird an der Stelle B von der senkrechten in eine waagerechte Lage geschwenkt. Dieses Schwenken
kann dadurch erfolgen, daß die Führungsbahn 6 in sich verwunden ist. Der Anker 1 durchläuft nunmehr
mit waagerecht angeordneter Achse eine Vorhärtestation, in welcher durch eine Wärmequelle 10 wiederum
Wärme zugeführt wird, wobei gleichzeitig durch ein umlaufendes Band 11, auf dem das Wellenende
des Ankers aufliegt, dieser in Rotation versetzt wird. Durch das Rotieren des Ankers wird vermieden,
daß sich das erhärtende Imprägniermittel einseitig verlagert. Der Anker durchläuft schließlich eine
Einrichtung 12 zum Aushärten des Imprägniermittels, welche dem Anker nochmals Wärme zuführt
und im wesentlichen aus einem Ofen nach einem der bekannten Prinzipien besteht, wobei gegebenenfalls
zusätzlich eine bei 11 dargestellte Einrichtung zum Drehen des Ankers vorgesehen sein kann, damit auch
während einer zwischenzeitlich eintretenden flüssigen Phase des Imprägniermittels keine einseitige Verlagerung
desselben eintreten kann. Nach dem Durchlaufen der Aushärteeinrichtung 12 ist die Imprägnierung des
Ankers abgeschlossen, und er kann bei C entnommen und der weiteren Bearbeitung zugeführt werden. Die
gesamte Vorrichtung arbeitet in einem gleichmäßigen und kontinuierlichen Takt und kann in der Durchlaufgeschwindigkeit
so eingestellt werden, daß die Anker in dem Rhythmus, in dem sie die Wickelei verlassen,
bei A aufgenommen und bei B entnommen werden, um den weiteren Fertigungsstationen zuzufließen.
Claims (9)
1. Verfahren zum Imprägnieren von Wicklungen elektrischer Maschinen, bei dem die Wicklung
erwärmt wird, worauf polymerisations- oder polyadditionsreaktionsfähige Imprägniermittel,
gegebenenfalls mit die Stoffeigenschaften beeinflussenden Zusätzen, in die Wicklung eingebracht,
danach zum Gelieren und schließlich zum Aushärten gebracht werden, dadurch gekennzeichnet,
daß auf den die Wicklung tragenden, senkrecht stehenden Maschinenteil ein das Imprägniermittel in die Wicklung leitender
Trichter aufgesetzt wird, in den die gesamte benötigte Imprägniermittelmenge eingeschüttet
wird, wobei die Gelierzeit so eingestellt ist, daß das Gelieren einsetzt, sobald die Wicklung völlig
durchdrungen ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelierung bei waagerecht
angeordnetem, rotierendem Maschinenteil zu Ende geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aushärten bei waagerecht angeordnetem, rotierendem Maschinenteil
erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklung
auf induktivem Wege erwärmt wird..
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet
durch eine Transporteinrichtung (6, 6'), die die Maschinenteile (1) senkrecht stehend zu
einer Vorwärmeinrichtung (8, 9), einer Imprägniereinrichtung (2, 4, 5) und nach dem Kippen
in die waagerechte Lage zu einer Station (10, 11) zum Vorhärten und einer Einrichtung (12) zum
Aushärten des Imprägniermittels befördert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung aus
gelenkig miteinander verbundenen, gegenseitig nach allen Richtungen schwenkbaren Gliedern
(6') und einer die Glieder aufnehmenden Führung (6) besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (6) in
sich verwunden ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorwärmeinrichtung
aus einem Wechselstromerzeuger (9) und einer auf das Maschinenteil (1) aufsteckbaren
Induktionsschleife (8) besteht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorhärtestation
neben einer Wärmequelle (10) eine Antriebseinrichtung (H) zum Rotieren der waagerecht
liegenden Maschinenteile aufweist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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