DE1530338C3 - Formkörper zur isolierenden Verklebung von Lasche und Schiene - Google Patents
Formkörper zur isolierenden Verklebung von Lasche und SchieneInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen als Zwischenlage dienenden Formkörper zur isolierenden Verbindung von
Lasche und Schiene, der auf einer druckbeständigen isolierenden schichtförmigen Mittellage aufgebaut und
mit Lasche und Schiene verklebt ist.
Zur Betätigung bzw. Steuerung von elektrischen Anlagen, insbesondere bei lückenlos verschweißten Schienen,
kann es notwendig sein, die Schienen an bestimmten Stellen elektrisch isoliert miteinander zu verbinden.
Diese isolierende Verbindung zweier Schienen wird zweckmäßig durch zwei Laschen vorgenommen, welche
beiderseits der Schiene angebracht und mit Schrauben miteinander verbunden sind, wobei jeweils zwischen
Lasche und Schiene ein isolierender Körper eingebracht wird.
Man hat auch bereits versucht, die Stahllaschen mit einem isolierenden Kunststoff zu überziehen bzw. die
Laschen aus einem Kunststoff, z. B. Polyamid, herzustellen. Die Ummantelung der Laschen bzw. das Herstellen
der Laschen aus Kunststoff hat sich jedoch in der Praxis nicht bewährt, da die Reibung zwischen
Schiene und Kunststoffummantelung bzw. Kunststofflasche zu gering war.
Es hat sich dagegen als zweckmäßig herausgestellt, einen zwischen Lasche und Schiene eingebrachten Isolierkörper
mit diesen zu verkleben. Hierfür wurde ein Verfahren entwickelt, bei dem etwa wie folgt vorgegangen
wird: Die Klebeflächen an Schiene und Stahllasche werden zunächst durch Bürsten grob gereinigt,
durch Flammstrahlen entzundert, erneut mechanisch gereinigt und gespült. Sodann wird auf die Innenseite
der Lasche und der Schiene ein flüssiger, kalthärtender Zweikomponentenkleber aufgestrichen. Getrennt davon
wird ein Isolierkörper beidseitig mit dem gleichen flüssigen Metallklebemittel bestrichen und auf die
Klebmittelschicht ein Glasfasergewebe aufgelegt. Der so vorbehandelte Isolierkörper wird nun zwischen Lasche
und Schiene eingelegt. Die beiderseits der Schiene angebrachten Laschen werden durch Schrauben an die
Schiene gepreßt. Um die Härtung des an sich kalthärtenden Klebmittels zu beschleunigen, wird die Klebstelle,
z. B. durch einen Ofen oder eine Wärmehaube, auf 100 bis 1200C während einer Zeitdauer von 20 Minuten
erwärmt. Diese beschleunigte Aushärtung ist erforderlich, da die Gleisstrecke im Regelfall nicht längere Zeit
gesperrt werden kann.
Einer solchen Verfahrensweise haften jedoch eine Reihe von Nachteilen an. Sie erfordert große Sorgfalt
und Sauberkeit, um die notwendige Zuverlässigkeit der Verklebungen zu erzielen. Dabei ist zu bedenken, daß
die Arbeitsbedingungen auf einer Gleisbaustelle diese Forderung erschweren. Da durch den Handauftrag des
Klebemittels nicht immer gleiche Mengen verbraucht .werden, ist es notwendig, für einen gewissen Überschuß
an Zweikomponentenkleber zu sorgen, der nach Ablauf der begrenzten Tropfzeit unbrauchbar ist. Zudem
haften dem Verfahren alle Nachteile einer manuellen Vorbereitung an: Härter und Klebemittel müssen
sehr sorgfältig dosiert und gemischt werden, das Klebmittel muß in ausreichender, aber nicht zu dicker
Schicht sofort auf die Lasche, die Schiene und beide Seiten des Isolierschichtstoffes aufgebracht werden. Bei
feuchter Witterung, insbesondere bei Regen, besteht die Gefahr, daß das Klebmittel durch Wassereinwirkung
unbrauchbar wird. Das Verfahren selbst ist zeitraubend und dadurch lohnintensiv.
Weiter sind aus der österreichischen Patentschrift 1 89 643 isolierende Laschen bekannt, die aus mindestens
einer Metallplatte und beidseitig von dieser angeordneten, festhaftenden Isolierplatten bestehen. Diese
Laschen werden durch Verschraubung mit den beiden Schienenenden verbunden. Auch die DT-PS
9 61 096 beschreibt eine schon fertige Schienenlasche aus isolierendem Material. Ebenso wird in der DT-PS
8 94 849 ein isolierender Schienenstoß erwähnt, bei dem die Isolierungen ganz oder teilweise aus metallischen
Lamellen, Platten usw. gebildet werden, die ein- oder beidseitig mit Kunstharzen beschichtet sein können.
Hier dienen die genannten Kunstharze jedoch ausschließlich der Verklebung der Isolierlamellen, um diese
haltbar zusammenzupressen. Diese Kunstharze sind also ausgehärtet und können nicht mehr als Klebmittel
wirken.
Allen genannten Patentschriften ist gemein, daß siefertige Schienenstöße beinhalten, die mit der Schiene
verschraubt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es jedoch, einen als Zwischenlage dienenden Formkörper der eingangs genannten Art zu schaffen, der am Ort, wo der zu isolierende Schienenstoß hergestellt werden soll, mit Schiene und Lasche kraftschlüssig verklebt werden kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine schichtförmige Mittellage gelöst, die bei Anlieferung des Formkörpers an den Einbauort bereits beidseitig mit wenigstens einem wärmehärtenden Metallklebefilm versehen ist.
Aufgabe der Erfindung ist es jedoch, einen als Zwischenlage dienenden Formkörper der eingangs genannten Art zu schaffen, der am Ort, wo der zu isolierende Schienenstoß hergestellt werden soll, mit Schiene und Lasche kraftschlüssig verklebt werden kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine schichtförmige Mittellage gelöst, die bei Anlieferung des Formkörpers an den Einbauort bereits beidseitig mit wenigstens einem wärmehärtenden Metallklebefilm versehen ist.
Dieser Formkörper muß also nicht an der Gleisbaustelle gefertigt werden, sondern wird in verwendungsfertigem
Zustand dorthin geliefert. Um ein Aneinanderkleben der Formkörper zu vermeiden und die Klebschicht
vor Verschmutzung zu schützen, sind sie vorzugsweise an den Außenflächen mit einer abziehbaren
Folie versehen. Diese Folie besteht z. B. zweckmäßig aus Polyäthylen. Es hat sich dabei als günstig erwiesen,
die Folie einzufärben, damit erkennbar ist, daß sie vor Verwendung des Formkörpers abgezogen worden ist.
Ein solcher als Zwischenlage dienender Formkörper dient dem sicheren Verbund von Lasche und Schiene
und hält den Bedingungen des Fahrverkehrs auf dem Gleis stand.
Eine bevorzugte Ausführungsform des als Zwischenlage dienenden Formkörpers besteht darin, daß der
Metallkleber in Form eines Films enthalten ist. Ein solcher Film besteht aus einem Gewebe oder Vlies, welches
mit dem Klebmittel imprägniert bzw. beschichtet ist. Besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, zur Erhöhung
der mechanischen Festigkeit Gewebe oder Vliese aus Glasfasern zu verwenden. Um gewisse Unebenheiten
der Lasche und der Schienenflanke auszugleichen, kann es besonders vorteilhaft sein, an Stelle
einer Klebfilmlage auf jeder Seite der isolierenden Mittellage mehrere Klebfilmlagen vorzusehen. Zwischen
die einzelnen Klebfilmlagen können Gewebe oder Vliese, insbesondere aus Glasfasern, eingelegt sein.
Die isolierende Mittellage besteht vorzugsweise aus einem Schichtpreßstoff. Dieser Schichtpreßstoff soll
gute Isoliereigenschaften haben und gleichzeitig druckbeständig und billig sein. Als besonders geeignet haben
sich Phenolharzlaminate erwiesen. Man kann jedoch auch Epoxydharzlaminate oder andere isolierende
Schichtpreßstoffe verwenden.
Es können aber auch an Stelle der Schichtpreßstoffe Platten aus isolierendem Kunststoff, z. B. Polyamid,
verwendet werden, wobei die Plattenstärke etwa 1 bis 3 mm beträgt.
Die in der Wärme härtbaren Metallkleber können aus Mischungen von Kondensationsharzen und Vinylpolymerisaten
bestehen. Beispiel eines solchen Metallklebmittels ist ein mit Phenolharz getränktes Glasfaservlies,
welches beidseitig mit Polyvinylacetatpulver beschichtet ist und unter Preßdruck auf den Isolier-Schichtpreßstoff
aufkaschiert wird. Es sind auch Epoxydharze geeignet, die flüssig oder aus der Schmelze
auf den Isolierschichtpreßstoff aufgebracht werden können, gegebenenfalls unter Einlegen eines Gewebes.
Schließlich ist es auch möglich, Bindemittel aus einer Lösung in organischen Lösungsmitteln aufzubringen
und die Lösungsmittel durch einen Trocknungsprozeß zu entfernen.
Beim Anziehen der Schrauben zu Verbindung der Laschen mit der Schiene paßt sich der Formkörper
dem Schienenprofil unter Verformung an. Es ist jedoch von Vorteil, den Formkörper bereits bei der Fertigung
in eine dem Schienenprofil entsprechende Form zu bringen.
Zum Durchführen der Schrauben weisen die Formkörper an den entsprechenden Stellen Bohrungen auf.
Die Durchführung einer Schließlaschenverklebung unter Verwendung der erfindungsgemäßen als Zwischenlagen
dienenden Formkörper wird auf etwa folgende Art vorgenommen: Schiene und Lasche werden
im Klebbereich in üblicher Weise von anhaftender Verschmutzung und Zunder befreit. Von dem Formkörper
werden die beidseitigen Abdeckfolien abgezogen, der Formkörper zwischen Lasche und Schiene eingelegt
und die Schrauben zum Verbinden von Lasche und Schiene angezogen. Bei Verwendung der erfindungsgemäßen
als Zwischenlagen dienenden Formkörper, welche heißhärtende Klebemittel auf Basis Phenolharz/Polyvinylacetal
enthalten, empfiehlt sich eine Aushärtungstemperatur von 150 bis 175° C, wobei diese Temperatur
etwa 10 Minuten eingehalten werden soll.
Der erfindungsgemäße als Zwischenlage dienende Formkörper ist in F i g. 1 unter Freilegung der einzelnen
Schichten gezeigt.
In F i g. 1 bedeutet 1 den Isolierschichtstoff, 2 und 4 die Metallklebefilme, 3 ein Vlies oder Gewebe aus
Glasfasern, 5 die Polyäthylenfolie;
F i g. 2 zeigt einen vorgeformten, dem Schienenprofil angepaßten als Zwischenlage dienenden Formkörper.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Als Zwischenlage dienender Formkörper zur isolierenden Verbindung von Lasche und Schiene,
der auf einer druckbeständigen isolierenden schichtförmigen Mittellage aufgebaut und mit Lasche und
Schiene verklebt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die schichtförmige Mittellage (1) bei Anlieferung
des Formkörpers an den Einbauort bereits beidseitig mit wenigstens einem wärmehärtenden
Metallklebefilm versehen ist. ■ :
2. Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallklebefilm aus einem mit
Klebemittel imprägnierten Gewebe oder Vlies, vorzugsweise Glasfasergewebe oder -vlies, besteht.
3. Formkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Metallklebefilme (2,
4) aufeinandergeschichtet sind, wobei zwischen den einzelnen Filmlagen ein Gewebe oder ein Vlies (3),
vorzugsweise aus Glasfasern, eingelegt sein kann.
4. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseiten der
außenliegenden Metallklebefilme (4) mit einer abziehbaren, vorteilhaft eingefärbten Folie (5), insbesondere
aus Polyäthylen, versehen sind.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG0044975 | 1965-10-19 | ||
DEG0044975 | 1965-10-19 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1530338A1 DE1530338A1 (de) | 1970-01-29 |
DE1530338B2 DE1530338B2 (de) | 1976-03-18 |
DE1530338C3 true DE1530338C3 (de) | 1976-10-28 |
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