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Die Erfindung betrifft eine Einführung einer Freileitung durch eine
Hauswand, bei der das an der Einführungsstelle der Hauswand durch eine isolierte
Abspannvorrichtung abgespannte Tragseil ummantelt und der Tragseilmantel mit dem
Mantel der Leiter aus einem Stück besteht, aber davon abtrennbar ist. Eine solche
Einführung einer Freileitung durch eine Hauswand ist durch offenkundige Benutzung
im Inland bekanntgeworden. Dabei ist von der isolierten Abspannvorrichtung eine
Leitung mit einem Leiter von geringerer mechanischer Festigkeit als derjenigen des
Tragseils von diesem zum Haus abgezweigt. Da die Leitung von geringerer Festigkeit
biegsamer ist als das Tragseil, läßt sie sich leichter durch die Maueröffnung hindurchfädeln
und im Hause verlegen. Dieser Vorteil wird aber mit- einem erheblichen Mangel erkauft,
weil die Abzweigung eine Verbindungsklemme aufweist, deren Montage zusätzliche Arbeit
und Sorgfalt erfordert. Da aber wegen der Beschäftigung angelernter und nicht gründlich
ausgebildeter Arbeitskräfte stets mit Montagefehlern gerechnet werden muß, ergibt
sich die Aufgabe, von vornherein die Anlage so zu gestalten, daß etwaige Montagefehler
keine ernsten Folgen haben können. Gerade bei der Einführung von Freileitungen durch
eine Hauswand ist die Vermeidung eines Kurzschlusses besonders wichtig, weil sich
die eingeführte Leitung nicht durch Schmelzsicherungen absichern läßt. Diese müßten
nämlich oben. am Mast der Freileitung angebracht werden; dort wären sie aber so
schwer zugänglich, daß sich eine ordnungsgemäße Wartung und Erneuerung der Sicherung
nicht ermöglichen ließe. Aus diesem Grunde wird allgemein gefordert, daß Hauseinführungen
gegen Kurzschlüsse auf jede denkbare Weise gesichert sind. , Die der Erfindung zugrunde
liegende Aufgabe ist dadurch gelöst, daß die Abspannvorrichtung an sich bekannte
metallische, zwischen den Hälften eines geteilten Isolierstoffkörpers befindliche
verzahnte Klemmbacken mit an dem Tragseil angreifenden Zähnen aufweist und daß jede
Isolierstoffhälfte zwei derartige Klemmbackenpaare hintereinander in einem gekrümmten
Durchlaßkanal angeordnet enthält, der zwischen quer verlaufenden, durch mindestens
eine Lasche verbundenen Tragbolzen des Isolierstoffkörpers hindurchgeht und das
in das Haus eingeführte Ende des Tragseils aufnimmt, das, wie an sich bekannt, einen
eignen Isoliermantel hat und als Leiter dient.
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Dank dieser Ausgestaltung fällt die Abzweigklemme der bekannten Einführung
fort. Da die Zähne der beiden Klemmbacken, wie bekannt, an dem Tragseil selbst und
nicht an seinem Isoliermantel angreifen, ist ein Nachteil vermieden, der sich ergibt,
wenn die Klemmbacken außen an dem Isoliermantel des Tragseils angreifen. Dieser
Nachteil besteht darin, daß die metallischen Adern des Tragseiles unter hoher Spannung
und dem hohen Druck innerhalb des Isoliermantels zu wandern beginnen, besonders
wenn der Isoliermantel aus Kunststoff besteht, der eine geringe Standfestigkeit
hat und unter dauernder Belastung zu fließen beginnt. Das kann dann dazu führen,
daß der Isoliermantel des Tragseiles zerstört wird. Ein weiterer Vorteil der beschriebenen
Anordnung besteht darin, daß ein scharfer Knick des Tragseiles in der Abspannvorrichtung
vermieden ist und daß die Abtrennung des Tragseilmantels vom Mantel der Leiter nur
über eine kurze Strecke hin im Bereich der Abspannvorrichtung genügt, so daß das
entlastete Ende der Freileitung in ungeteiltem Zustand durch die Maueröffnung hindurchgeführt
und im Haus verlegt werden kann. Das gestaltet die Verlegung sehr einfach.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
wiedergegeben. In dieser zeigt F i g. 1 die an der Hauswand verankerte Abspannvorrichtung
mit der von ihr abgespannten Freileitung, F i g. 2 den Querschnitt nach der Linie
2-2 der F i g. 1, F i g. 3 einen Querschnitt durch die Freileitung, und F i g. 4
die beiden voneinander gelösten Hälften des Isolierstoffkörpers.
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Der Isolierstoffkörper der Abspannvorrichtung besteht aus zwei zur
lotrechten Längsmittelebene symmetrisch ausgestalteten Schalen 10 und 11, in deren
flache einander zugewandte Flächen 12 je eine gekrümmte Nut 13 gebildet ist.
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Jede Nut ist an zwei Stellen mit einer im Querschnitt rechteckigen
Vertiefung versehen, in die eine Klemmbacke 14 eingepreßt ist, die sich in dieser
Vertiefung längs der Nut 13 nicht verschieben kann. Die 5 Klemmbacke hat dementsprechend
zueinander rechtwinklige Außenflächen, mit denen sie an den Wandungen der Vertiefung
anliegt, und sie ist auf der vom Boden der Vertiefung abgewandten Seite mit quer
verlaufenden gekrümmten Zähnen versehen, die quer zur Längsrichtung des Kanals 13
verlaufen. Die Höhe- dieser Zähne überschreitet die Dicke der Isolierung der elektrischen
Leiter. Die Zähne sind so scharf, daß sie unter dem Klemmdruck durch den Isoliermantel
des Tragseiles 15 hindurchdringen und das Tragseil selbst ergreifen und festhalten
können.
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Werden die beiden Schalen 10 und 11 mit ihren ebenen Flächen zusammengefügt,
dann bilden die Nuten 13 einen gekrümmten Durchlaßkanal für das isolierte Tragseil
15, dessen Isoliermantel durch einen Steg 16 mit dem Isoliermantel der miteinander
verseilten drei Leiter 17,18 und 19 verbunden ist. Im Bereich der Abspannvorrichtung
wird der Steg 16 durchgeschnitten, so daß man das Tragseil 15 zwischen den
Schalen 10 und 11 in deren Nuten 13 einlegen und dann die beiden Schalen durch Querbolzen
20 und 21 miteinander verschrauben kann. Dabei verläuft der Kanal zwischen den Tragbolzen
20 und 21 hindurch, die sich ihrerseits in waagerechter Richtung quer zu dem Kanal
erstrecken. Die Enden der beiden Tragbolzen 20 und 21 sind durch eine metallische
Lasche 23 miteinander verbunden, die außen an dem Isolierstoffkörper 10,11 anliegt
und dem Zweck dient, die Zugspannung von den Bolzen 20 und 21 auf einen Bügel 24
zu übertragen, dessen Arme an den Enden des Bolzens 20 angreifen und der mittels
eines Hakens 25 an der Mauer des Hauses befestigt ist.
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Wie F i g. 1 zeigt, wird die vom Tragseil 15 ausgeübte Zugspannung
ungefähr geradlinig durch den Isolierstoffkörper, den Bügel 24 und den Haken 25
auf die Hauswand übertragen. Dennoch verläuft das Tragseil 15 innerhalb des Isolierstoffkörpers
so schwach gekrümmt, daß es bequem zusammen mit den anderen Leitern 17,18 und 19
als ungeteilte Stegleitung durch die Mauer hindurchgeführt und im Hause verlegt
werden kann. Das Tragseil 15 dient ebenfalls als Leiter, so daß insgesamt
vier Leiter als Erdleiter und Phasenleiter zur Verfügung stehen. Nur
in
dem kurzen Bereich der Durchführung selbst braucht man den Steg 16 zu durchtrennen.