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Die Erfindung betrifft Becherbaugruppen mit im Bechergehäuse parallel
zu den Längsseiten und senkrecht zur die offene Becherseite verschließenden Frontplatte
angeordneten herausnehmbaren Tragplatten für elektrische Bauelemente für Fernmeldeanlagen.
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Die Becherbaugruppen ähneln äußerlich den bekannten, in dieser Technik
zahlreich verwendeten quaderförmigen Becherkondensatoren. Die aus Blech gefertigten
Gehäuse der Becherbaugruppen beherbergen elektrische Bauelemente und sind bei gleichen
Querschnittsmaßen meistens länger als die Gehäuse der Kondensatoren. Die Bauelemente
sind unmittelbar an der Rückseite der Frontplatte und auf Tragplatten aus Isoliermaterial
befestigt, die den Innenraum des Bechergehäuses aufteilen. Die Bauelemente sind
nach bestimmter Schaltung untereinander und mit außen auf der Frontplatte sitzenden
Anschlußösen verbunden. Die elektrischen Verbindungen können im Innern der Bechergehäuse
oder durch Brücken der Außenanschlüsse hergestellt sein. üblicherweise sind die
Tragplatten an der Rückseite der Frontplatte mit Blechwinkeln und Schrauben befestigt
und die elektrischen Verbindungen mit Schaltdrähten ausgeführt. Neuerdings werden
die Vorteile gedruckter Schaltungen genutzt und die Tragplatten als Leiterplatten
ausgeführt, wobei nur noch die elektrischen Verbindungen von Platte zu Platte mit
Schaltdrähten bewerkstelligt werden. Bei hohem Füllfaktor liegen Bauelemente und
Schaltdrähte dicht gedrängt zusammen. Der gesamte innere Aufbau des Bechers wird
von der Frontplatte getragen.
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Eine solche Anordnung ist beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchsmuster
1940 160 bekannt. Bei diesem elektronischen Baustein sind eine Anzahl
bestückter Leiterplatten in einem Bechergehäuse untergebracht, wobei die Platten
mit einer Kante an der die offene Seite des Bechers verschließenden Frontplatte
befestigt sind. Diese Befestigung besteht allerdings nur darin, daß die Kontaktenden
am Rand der Platten mit Lötstiften verlötet sind, die in der Frontplatte stecken.
Um einigermaßen Festigkeit und Dauerhaftigkeit zu gewährleisten, ist dazu eine relativ
dicke Frontplatte erforderlich, welche durch das Gewicht des Innenaufbaus und Erschütterungen
verursachte Kräfte aufzunehmen vermag und nicht durchgebogen wird. Je größer jedoch
der Becher ist, desto ungünstiger werden die Verhältnisse, d. h. die Frontplatte
muß unverhältnismäßig dick gewählt werden. Daraus erwächst als weiterer Nachteil,
daß sich in diesem Fall die handelsüblichen, genormten Becher nicht verwenden lassen,
weil diese nur mit Aufnahme- und Befestigungsmitteln für geringe Frontplattendicke
ausgerüstet sind. Um seitlich einwirkende Kräfte wenigstens teilweise abfangen zu
können, sind die äußeren Tragplatten mit Verbreiterungen versehen, die an der Gehäusewand
anliegen. Die im rechten Winkel hierzu wirkenden Kräfte können aber damit nicht
aufgenommen werden, so daß die -Platten wippen oder brechen und die Bauelemente
Schaden nehmen können. Das zu verhindern, müssen Stege mindestens zwischen die äußeren,
etwas längeren Platten eingefügt werden, möglichst so, daß sie auch den dazwischenliegenden
Platten wenigstens einen gewissen Halt geben. Je nach Art der Stege müssen diese
aber durch Schrauben, Niete, Zinken, Löten u. dgl. an den Platten befestigt werden.
Der gesamte damit verbundene Aufwand bringt aber keine Ent-, sondern eine zusätzliche
Belastung der Frontplatte. Dieser Nachteil ist nur zu vermeiden, wenn die Becherbaugruppe
mit Gießharz od. dgl. ausgegossen wird. Solche Anordnungen sind beispielsweise auch
aus den deutschen Gebrauchsmustern 1849 737 und 1913 377 bekannt.
Bei der erstgenannten Ausführung sind auf einer Trägerplatte eine Anzahl blockförmige
logische Elemente angebracht, deren Anschlüsse auf eine Anschlußleiste geführt sind,
die am Rand der Trägerplatte befestigt ist und die offene Seite der Kapp-. (Becher)
verschließt, welche über die Baugruppe geschoben ist. Das zweitgenannte Gebrauchsmuster
betrifft eine Becherbaugruppe, bei der zwei Leiterplatten in Nute eines aus Kunststoff
gespritzten oder gepreßten Bechergehäuses eingeschoben sind. Eine Frontplatte ist
nicht vorgesehen, dafür ist der Becher bis zum Rand mit Vergußmasse gefüllt. Abgesehen
davon, daß dieser Becher nicht den bei Kondensatoren üblichen entspricht und ein
teures Werkzeug erfordert, mit dem jeweils nur eine bestimmte Größe herstellbar
ist, können beide genannten Ausführungen und allgemein alle vergosseneu Becherbaugruppen
naturgemäß die der Erfindung vorangestellte grundsätzliche Forderung nach Herausnehmbarkeit
und Auswechselbarkeit von Trägerplatten und Bauelementen nicht erfüllen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, unter Verwendung handelsüblicher,
in der Fernsprechtechnik für Kondensatoren, Filter, Pegelsender u. dgl. benutzter
Bechergehäuse, die Frontplatte solcher Becherbaugruppen vom Innenaufbau zu entlasten,
letzteren herausnehmbar zu gestalten, und zwar unabhängig von der Größe bzw. Länge
des Bechers. Dabei soll der aus bestückten Leiterplatten bestehende Innenaufbau
in sich stabil sein und Befestigungsmittel, wie Schrauben usw., möglichst vermeiden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Tragplatten für die elektrischen
Bauelemente mit ihren entsprechend abgesetzten Stirnseiten in Schlitzen von an den
Schmalseiten des Bechers eingesetzten Distanzplatten gehalten und bedarfsweise zwischen
diesen Platten weitere Distanzplatten eingefügt sind, die die Tragplatten dadurch
kreuzweise durchdringen, daß sowohl die Tragplatten als auch die Distanzplatten
gegenläufige Schlitze aufweisen. Durch diese Konstruktion wird nicht nur eine völlige
Entlastung der Frontplatte, sondern auch ein stabiler, gegen Erschütterungen u.
dgl. unempfindlicher Innenaufbau des Bechers erreicht, der außerdem der Frontplatte
gute Unterstützung gegen Druck von außen gibt. Zusätzliche Befestigungsmittel sind
völlig vermieden.
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Gemäß einer Weiterbildung sind die Lötösen der Außenanschlüsse auf
den Tragplatten befestigt und ragen durch Durchbrüche in der Frontplatte hindurch.
Damit ist die Funktion der Frontplatte auf den Verschluß des Bechers beschränkt,
womit der Vorteil erreicht wird, daß im Reparaturfall die Frontplatte nach Abnahme
beiseite gelegt werden kann und nicht durch Drähte an den übrigen Platten hängt.
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Die Anzahl der Lötösen wird dadurch in vorteilhafter Weise gering
gehalten, daß sie zum gleichzeitigen Anschluß von Außenanschlüssen und Innenverbindungen
als Doppellötösen ausgeführt sind.
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Zum Abdichten des Bechers an den Durchbrüchen
in der
Frontplatte ist zwischen den Tragplatten und der Frontplatte eine Dichtungsplatte
z. B. aus Kunststoff-Folie vorgesehen, die nur von den Lötösen durchdrungen wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung sieht vor, daß die elektrischen
Verbindungsdrähte bzw. -kabel zwischen den Tragplatten so geführt sind, daß die
aus dem Gehäuse gezogenen Tragplatten entweder fächer- oder harmonikaartig aufklappbar
sind und daß die Kabel in Aussparungen in den an die Frontplatte anstoßenden Ecken
der Tragplatten liegen.
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Auf diese Weise besteht gute Zugänglichkeit zu allen Seiten der Tragplatten,
sobald diese aus dem Bechergehäuse herausgenommen sind und Bauelemente ausgewechselt
werden sollen, da sich die Platten dann auseinanderkippen lassen.
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Die Erfindung wird an Hand von Zeichnungen beschrieben. Darin zeigt
F i g. 1 die Becherbaugruppe in Seitenansicht, F i g. 2 die Becherbaugruppe
in Draufsicht, F i g. 3 die Becherbaugruppe von der Schmalseite, F i
g. 4 den Schnitt IV-IV in F i g. 2, F i g. 5 den Schnitt V-V
in F i g. 1,
F i g. 6 den Schnitt VI-VI in F i g. 1,
F
i g. 7 einen Teil einer Tragplatte mit elektrischen Bauelementen bestückt,
F i g. 8 die kreuzweise Durchdringung von Tragplatten durch eine Distanzplatte,
F i g. 9 und 10 aus dem Gehäuse herausgenommene Tragplatten mit verschiedener
Anordnung des Innenverbindungskabels.
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In den F i g. 1 bis 3 ist die Becherbaugruppe in verschiedenen
Außenansichten dargestellt. Das Bechergehäuse ist mit 1 bezeichnet, die abschließende
Frontplatte mit 5. Das Bechergehäuse ist in bekannter Weise aus Blech gefertigt,
die Frontplatte aus Isoliermaterial, z. B. Hartpapier.
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Die Befestigung der Frontplatte 5 im Bechergehäuse
1 erfolgt mit den in DIN 41000 festgelegten Mitteln. Danach liegt
die Frontplatte 5 an ihrem Rand auf Nasen 13 auf, die aus dem Bechergehäuse
herausgeschert sind. Am Bechergehäuse 1 angestanzte, umgebogene Lappen 14
halten die Frontplatte fest.
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Zum Abdichten des Bechers an den Druchbrüchen 17 in der Frontplatte
5 für die Außenanschlußösen 9,
10 ist zwischen den Tragplatten
2, 3, 4 und der Frontplatte 5 eine Dichtungsplatte 12, die von den
Lötösen durchdrungen wird, vorgesehen, wie aus F i g. 4 und 6 zu ersehen
ist.
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Die F i g. 4 bis 6 zeigen das Innere des Bechers in
verschiedenen Ansichten. Es ist eine Ausführung dargestellt, bei der drei Tragplatten
2, 3 und 4 in Form von gedruckten Schaltungen, die mit Bauelementen
15 bestückt sind, in dem Bechergehäuse 1
angeordnet sind.
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Die Halterung der Tragplatten 2, 3, 4 im Bechergehäuse
1 mittels Distanzplatten 6, 7 erfolgt dadurch, daß die Tragplatten
gegen die offene Becherseite hin an der Frontplatte 5 anliegen und an ihren
Enden in Schlitze 16 der Distanzplatten 6 und 7 eingreifen.
Bei Bedarf, insbesondere bei langen Bechergehäusen, können zwischen den endseitio
anaeordneten Distanzplatten weitere, beispielsweise eine mittie, angeord-C
im
nete Distanzplatte 8, vorgesehen sein. Die dabei erforderliche kreuzweise
Durchdringung der Platten ist durch Schlitze 18, 21 ermöglicht, die sowohl
in den Tragplatten 2, 3, 4 als auch in den Distanzplatten8 vorgesehen sind.
Um die Querschnittsverringerung in den Tragplatten an den Durchdringungsstellen
auf ein Mindestmaß zu beschränken, sind die Schlitze in den Tragplatten 2,
3 und 4 von geringerer Tiefe als in den Distanzplatten 8. Diese Einzelheiten
sind besonders gut aus F i g. 8 ersichtlich.
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Die Zahl der im Bechergehäuse angeordneten Tragplatten ist beliebig.
Sie richtet sich nach der Anzahl und Größe der unterzubringenden Bauelemente
15. An Stelle der Distanzplatten 8 oder bei kürzeren Bechergehäusen
kann die elektrische Trennung der Tragplatten bzw. der darauf montierten Bauelemente
durch Isolierfolien hergestellt sein, die in die Zwischenräume zwischen den Tragplatten
in das Bechergehäuse eingelegt sind (nicht dargestellt). Die Isolierung der Bauelemente
15 gegen dasBechergehäuse 1 ist üblicherweise durch eine die Innenwände
des Gehäuses schützende Isolierfolie hergestellt (nicht dargestellt).
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Die Lötösen 9, 10 der Außenanschlüsse sind auf den Tragplatten
2, 3, 4 befestigt und ragen durch Durchbrüche 17 in der Frontplatte
5 hindurch. Diese Anordnung der Lötösen für die Außenanschlüsse hat den Vorteil,
daß die Drahtverbindungen von den Tragplatten zur Frontplatte entfallen. Ferner,
daß bei abgenommener Frontplatte sowohl die Lötösen für die Außenanschlüsse als
auch die Lötösen für die Innenverbindungen übersichtlich und leicht zugänglich angeordnet
sind.
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Fällt schaltungsmäßig ein Außenanschlußpunkt mit einer Innenverbindungsstelle
zusammen, so ist auf der Tragplatte eine sogenannte Doppellötöse 9 vorgesehen,
deren eine öse durch die Frontplatte 5
hindurchragt und deren andere öse in
den Innenraum des Bechergehäuses hineinragt (F i g. 7).
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Alle erforderlichen Lötösen 9, 10 sind an der Oberkante der
Tragplatten, also unmittelbar unterhalb der Frontplatte 5, angeordnet (F
i g. 6 und 7),
und die Verbindungsdrähte zwischen diesen Lötösen führen
durch Aussparungen 19 hindurch, die in den an die Frontplatte anstoßenden
Ecken der Tragplatten vorgesehen sind (F i g. 4 und 7). Die Drähte
können dabei einzeln geführt oder zu einem Kabelstamm 11 ausgeformt sein.
Die Drähte sind je
nach Lage der Lötösen um gleich- oder entgegengesetzt liegende
Tragplattenenden herumgeführt.
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Mit den F i g. 9 und 10 sind aus dem Bechergehäuse herausgenommene,
auseinandergespreizte bzw. auseinandergefaltete Tragplatten (Leiterplatten) wiedergegeben,
und zwar erfolgt bei F i g. 9 die überführung der Innenverbindungskabel von
einer Tragplatte zur anderen jeweils am gleichen Tragplattenende. Bei F i
g. 10 erfolgt die überführung wechselseitig. Eine Vergrößerung des Abstandes
der aus dem Bechergehäuse herausgenommenen Tragplatten zueinander ist zwecks guter
Zugänglichkeit zu den Bauelementen bzw. zu deren Lötstellen in jedem Falle möglich.