DE1510562B - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Garnen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Garnen

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DE1510562B
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English (en)
Inventor
David Ernest Belmont Victoria Henshaw (Australien). F42d 1-00
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Commonwealth Scientific and Industrial Research Organization CSIRO
Original Assignee
Commonwealth Scientific and Industrial Research Organization CSIRO

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Description

einer entgegengesetzten Drehung diese irgendwie stabilisiert werden, da sonst die Drehung von einem in einen benachbarten Bereich entgegengesetzter Drehung übergeht und beide Drehungen sich gegenseitig aufheben.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung dagegen verzwirnt sich das Garn selbst, wodurch jede zusätzliche Stabilisierung entfällt.
Wenn ein Faserband mit einer Drehung mit einem anderen Faserband ohne Drehung zusammengefügt wird und die Drehung aufgehoben wird, dann wickelt sich das Faserband mit der Drehung auf und wickelt sich dabei um das andere Faserband herum. Hierbei wird die im Faserband noch verbleibende Rückdrehtendenz durch das Umwickeln aufgehalten. Ein Faserband mit abwechselnden Längen entgegengesetzter Drehung wickelt sich in abwechselnd entgegengesetzten Richtungen auf. Wenn beide Faserbänder, bzw. alle Faserbänder, wenn mehr als zwei Faserbänder vorhanden sind, periodisch entgegengesetzt verdreht werden, dann wickeln sich — vorausgesetzt, daß die Verdrehungszonen in den Faserbändern in Phase liegen — beim Beginn der Entdrehung die Faserbänder umeinander. Durch dieses Fachen der Faserbänder wird die Rückdrehung in jedem einzelnen Faserband aufgehalten, und es entsteht ein eigenstabiles Garn. Ein derartiges Gebilde wird im folgenden als selbstverzwirntes Faserband, selbstgezwirntes Garn oder selbstgezwirntes Vorgarn bezeichnet, während seine Einzelkomponenten als Faserbänder bezeichnet werden.
Wenn zwei Faserbänder, die je für sich eine gleiche Drehung haben, zusammengefügt werden, so daß sie sich entdrehen, dann wickeln sie sich umeinander. Wenn jedoch die Drehung gegensinnig ist, dann wickeln sie sich nicht umeinander. Deshalb sind bei der Erfindung die Zonen abwechselnd entgegengesetzter Drehung so in Phase, daß die Zonen mit gleicher Drehung wenigstens teilweise übereinstimmen. Die einzelnen Faserbänder mit Zonen abwechselnder Drehung vereinigen sich und bilden einen Strang, der selbst Zonen abwechselnder Drehung aufweist.
Die Vorteile des Verfahrens nach der Erfindung bestehen darin, daß durch Fortfall der rotierenden Spindeln die Laufgeschwindigkeit des Garnes um ein Vielfaches gesteigert werden kann. Es ergibt sich eine erheblich höhere Produktionsgeschwindigkeit bei geringerem Raumbedarf der Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens, die außerdem baulich erheblich einfacher ausgebildet sind.
Bei der Verarbeitung Stapelfasern erhält das Erzeugnis durch die Drehung höhere Festigkeit. Bei periodisch gedrehten Faserbändern mit gleichen Zonen abwechselnd entgegengesetzter Drehung besteht zwischen den Zwirnzonen ein Bereich, in dem keine Drehung vorhanden ist. Wenn zwei solche Faserbänder zusammengefügt werden und ein selbstverzwirntes Garn bilden, bei dem die Zwirnzonen in Phase liegen, dann stimmen die Bereiche, wo in den beiden Faserbändern keine Drehung vorhanden ist, überein, und weiterhin stimmen die Zonen der Drehungsänderung bzw. die Zonen ohne Drehung in der gefachten Struktur überein. Die Bereiche, wo Drehungsänderung erfolgt, sind also schwache Stellen, weil weder in dem selbstgezwirnten Garn noch in den einzelnen Faserbändern eine Drehung vorhanden ist. Ein solches Garn mag für bestimmte Zwecke fest genug sein. Wenn aber ein besonders festes Garn, z. B-. Kammgarn, erwünscht ist, werden diese schwachen Stellen gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung verstärkt. Dies erfolgt dadurch, daß die verdrehten Faserbänder so zusammengefügt werden, daß ihre Bereiche mit Drehungsänderung nicht in Phase liegen. Dann stimmen die Bereiche ohne Drehung auch in den einzelnen Faserbändern nicht mehr überein, so daß an allen Stellen etwas Drehung ίο vorhanden ist, und damit die Festigkeit erhöht wird.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in einem Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnungen beschrieben und im folgenden näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 die Vorrichtung schematisch in Seitenansicht,
F i g. 2 eine Draufsicht zu F i g. 1,
Fig. 3 in größerem Maßstab eine Einzelansicht für das Verdrehen und das Zusammenführen der Garne,
Fig. 4 in vergrößertem Maßstab eine Seitenansicht zu Fig. 3,
Fig. 5 eine vergrößerte Ansicht der Verdrehungsvorrichtung von vorn gemäß Schnittlinie 5-5 der Fig. 4,
F i g. 6 eine Einzelansicht der Aufnahmerolle und der Garnführung gemäß F i g. 1 bis 4,
Fig. 7 die Vorrichtung im Schnitt nach Linie 7-7 der F i g. 6,
Fig. 8 die Vorrichtung wie Fig. 1, aber eine andere Art des Streckwerks und der Verdrehungs- und Abwickelvorrichtung,
F i g. 9 eine Draufsicht zu F i g. 8,
Fig. 10 einen Schnitt durch eine der in den F i g. 8 und 9 gezeigten Verdrehungsvorrichtungen,
Fig. HA ein selbstverdrehtes Garn, dessen Verdrehungszonen gleiche Längen haben und in Phase liegen,
Fig. HB graphische Verteilung der Verdrehung in den Faserbändern des in der Fig. HA gezeigten Garnes,
Fig. 12A entspricht der Fig. HA; hier sind die Verdrehungszonen teilweise außer Phase,
Fig. 12B graphische Verteilung der Verdrehung des Garnes gemäß Fig. 12A,
Fig. 13A ein Garn, bei dem in jedem Faserband die Verdrehungszonen abwechselnd lang und kurz sind,
Fig. 13B graphische Verteilung der Verdrehung des Garnes gemäß Fig. 13 A,
Fig. 14 ein Diagramm, wie sich die Garnfestigkeit eines aus zv/ei Faserbändern gebildeten selbstverdrehten Garns bei in Phase liegender Verdrehungszone verändert.
Gemäß den F i g. 1 bis 7 wird ein Vorgarn 1 von Spulen 2 abgenommen und durch ein übliches Streckwerk 3 geleitet. Das von den Walzen 4 ablaufende Faserband 5 läuft hinter einer die Verdrehungslänge kompensierenden Vorrichtung 6 über einen Fadenführer 7 einer Verdrehungsvorrichtung 8. Die Verdrehungsvorrichtung 8 besteht aus einer großen Scheibe 9 und zwei Seitenscheiben 10. Die mittlere Scheibe 9 hat an jeder Seite ringförmige Gummiflächen 11, Ua, und jede Gummifläche erstreckt sich etwa um die Hälfte des Umfangs der Scheibe. Die Seitenscheiben 10 haben auf der der mittleren Scheibe gegenüberliegenden Seite einen durchgehenden Gummiring 12, der eingeschnitten ist, um die
Verdrehung zu erhöhen. Die Achsen der Scheiben 9, 10 sind vertikal verschränkt. Dadurch wird der zu verdrehende Faden geführt, und es wird eine Fadenwanderung vom Verdrehungsbereich weg vermieden. Wie in den F i g. 2 und 3 gezeigt, werden die Faserbänder 5 durch die Scheibe 9 und die Seitenscheiben 10 geführt. Die mittlere Scheibe wird in einer Richtung gedreht, beispielsweise im Uhrzeigerdrehsinn (vom Pfeil A aus gesehen), und die beiden Seitenscheiben werden mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit in entgegengesetzter Richtung gedreht. Das hat zur Folge, daß während der Zeit, wo die Gummiteile 11, 11a auf der mittleren Scheibe mit dem Faserband in Berührung sind, diese sich zwischen den entgegengesetzt sich bewegenden Flächen rollt und auf diese Weise eine Verdrehung erfährt. Aus Fi g. 5 geht hervor, daß die Faserbänder auf den gegenüberliegenden Seiten der mittleren Scheibe in entgegengesetzten Richtungen verdreht werden. Wenn also beabsichtigt ist, zwei Bänder mit gleich langen Verdrehungszonen ao und in Phase herzustellen, dann müssen die Gummiteile 11, 11a auf der mittleren Scheibe um 180° außer Phase liegen. Wie oben erläutert, müssen bei der Herstellung sehr fester Garne die Zonen der Verdrehungsänderung etwas außer Phase liegen, und deshalb sind dann die Gummiteile 11, 11a nur um etwa 120° versetzt angeordnet.
Bei der in F i g. 5 angegebenen Drehrichtung kann der Gummibereich 11 sich über mehr als 180°, beispielsweise 240°, erstrecken, und auch der Gummibereich UA erstreckt sich über 240°, ist aber um 180° außer Phase gegenüber dem Gummibereich 11. In einem solchen Fall stimmen Zonen mit gleicher Verdrehungsrichtung an ihren mittleren Punkten genau überein. Weil aber ihre Längen verschieden sind, werden die Verdrehungswechselzonen durch den Kompensator 6 verlagert. Das gleiche erreicht man, wenn sich die Gummibereiche über weniger als 180° erstrecken. Erstrecken sich beispielsweise die Gummibereiche nur über 120°, so ergibt sich, abgesehen von einer Verringerung der Intensität der Verdrehung, einfach eine Umkehrung zu der in F i g. 13 B gezeigten Struktur.
Der Kompensator 6 dient dazu, die Längenänderungen in dem verdrehten Faserband auszugleichen, die infolge Änderung des Maßes der Verdrehung in dem Faserband während des Verdrehungszyklus entstehen. In der dargestellten Form besteht der Kompensator aus einer Scheibe 6 a, an der Stifte 6 b befestigt sind. Die Scheiben werden so bewegt, daß die Stifte 6 b zyklisch das Faserband 5 ablenken, synchron mit der Verdrehscheibe 9, so daß die Länge sich mit dem Grad der Verdrehung ändert. Inwieweit eine solche Ausgleichung notwendig ist, hängt ab von dem Grad, in welchem die Faserbänder verdreht werden. Es hat sich ergeben, daß ein solcher Ausgleich notwendig ist, wenn die Faserbänder dünn und die Verdrehung groß ist.
Die Faserbänder 5 laufen nach periodischer Verdrehung in der Verdrehvorrichtung 8 zunächst durch eine Führung 13 (F i g. 3 und 4) und anschließend durch zwei Zahnräder 14. Wie aus F i g. 6 und 7 hervorgeht, haben die Zahnräder 14 in der Mitte ihres Umfanges in den Zähnen V-förmige Einschnitte 15. Die beiden Faserbänder 5 werden so in den Rädern 14 zusammengeführt und verdrehen sich nach Passieren der Räder 14 miteinander, so daß ein stabiles selbstverdrehtes Garn auf der Strecke bis zur Aufwickelstelle 16, 17, 18 gebildet wird. Die Führung 13 ist nur eine Sicherheitsvorrichtung, die eine zufällige Verlagerung der Faserbänder verhindert.
Bei der Ausführung nach F i g. 8 bis 10 ist ein Walzenstreckwerk 3 vorgesehen, und die Verdrehvorrichtung besteht aus einem rotierenden Rohr 20 mit Backen 21, die durch die Zentrifugalkräfte gegen das Faserband gedrückt werden. Eine Nockenanordnung öffnet die Backen periodisch. Wie die F i g. 10 zeigt, hat das Verdrehungsrohr ein mittleres nicht rotierendes Rohr 23 und ein um das Rohr 23 rotierendes äußeres Rohr 24. Das äußere Rohr trägt die Backen 21, die bei 25 gelenkig gelagert sind und durch einstellbare Gewichte 26 ausbalanciert sind, derart, daß bei Drehung die Zentrifugalkräfte die Backen schließen. Das innere Rohr 23 kann sich in beschränktem Umfange in Axialrichtung bewegen. Es steht mit einem Arm 27 in Verbindung, der an seinem Ende eine Nockenrolle 28 trägt, welche auf einer Nockenscheibe 29 abläuft. Die Nockenrolle wird von dem Teil 30 angehoben, wodurch der Arm 27 um das Gelenk 31 schwenkt und das Rohr 23 nach vorn bewegt. Dadurch werden die Backen 21 geöffnet, und die Verdrehung im Faserband wird unterbrochen. In der in F i g. 9 dargestellten Ausführung können die Verdrehungsrohre 20 nicht eng aneinander gebracht werden, und infolgedessen können die beiden verdrehten Faserbänder nicht eng aneinander in die Verdrehungslage gebracht werden. Da die abwechselnde Verdrehung in einem Faserband erhalten bleiben soll, muß man das Faserband festhalten und sicherstellen, daß seine größte freie Länge wesentlich geringer ist als die Länge der Verdrehungszone, und deshalb werden die Faserbänder mittels einer Anzahl von Führungsrollen (Zahnräder gemäß F i g. 8) 33 und 34, die hintereinander angeordnet sind, zusammengeführt und in ihrer Lage gehalten, bis sie miteinander vereinigt werden können.
Gemäß Fig. HA besteht das Garn aus zwei verdrehten Faserbändern 35 und 36, die mit ihren Verdrehungszonen in Phase aneinandergelegt sind. In der Zone α besteht keine Verdrehung, so daß sich die Verdrehung S (links) in eine Verdrehung Z (rechts) ändert, so daß in der Zone α weder das eine noch das andere Faserband irgendeine Verdrehung aufweist. Diese Zone bedeutet also in dem Garn eine schwache Zone. Die Verteilung der Verdrehung gemäß Fig. 11A ist graphisch in Fig. HB dargestellt, wobei die Verdrehung auf der Achse OY aufgetragen ist gegenüber der Länge auf der Achse OX. Die Linie A stellt die Verdrehung in den einzelnen Faserbändern nach der Selbstverdrehung dar, und die Linie B stellt die Verdrehung der aneinandergelegten Faserbänder dar, was die Summe der endgültigen Drehung des Garnes darstellt, die proportional zu der in den beiden Bändern verbleibenden Verdrehung ist. In F i g. 12 A sind die Verdrehungszonen der beiden Faserbänder außer Phase, so daß in dem Band 35 eine Zone b ohne Verdrehung besteht, und in dem Band 36 eine Zone c ohne Verdrehung, und diese beiden Zonen liegen links bzw. rechts von der Zone a, in der sich bei den vereinigten Faserbändern die Verdrehung ändert. Wie in Fig. 12B graphisch dargestellt, entsteht die Verdrehungswechselzone α dort, wo die einzelnen Faserbänder gleich große, aber entgegengesetzte Drehung haben. Die Linie C stellt die Verdrehung des Bandes 35 dar, die Linie D die
Verdrehung von 36 und die Linie E die Verdrehung im fertigen Garn. Vergleicht man die das Garn darstellenden Figuren und die graphischen Darstellungen, dann ergibt sich, daß, wenn man das Garn als Ganzes nimmt, in keiner Lage keine Verdrehung vorhanden ist. Ist in einem Band in einer Lage keine Verdrehung vorhanden, dann besteht eine Verdrehung in dem anderen und auch in dem fertigen Garn, und wenn in dem Garn keine Verdrehung vorhanden ist, dann besteht Verdrehung in jedem der beiden Einzelbänder. Der Verlauf der Phasen ergibt eine Erhöhung der Festigkeit des Garns.
Eine weitere Ausführung, die ein Zusammenführen der Verdrehungs-Veränderungs-Zonen verhindert, zeigt die Fig. 13A. Hier sind die Verdrehungszonen der beiden Faserbänder abwechselnd lang und kurz und ergänzen sich. Bei Verwendung der gleichen Bezeichnungen wie in den Fig. 12A und 12B ist in dem Band 35 die Verdrehungs-Veränderungs-Zone mit b bezeichnet, in dem Garn mit α und in dem Band 36 mit c. In dem Band 35 ist die Z-Verdrehung kürzer als die Verdrehung S; in dem Band 36 ist dies umgekehrt. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß man die Länge und die Phase der Verdrehungsfläche auf der Scheibe 9 (Fig. 1 bis 7) entsprechend wählt.
Die Festigkeiten eines selbstverdrehten Garns ändern sich stark in Abhängigkeit von Phase der Verdrehungswechselzonen im Verhältnis zur Länge der Verdrehungszonen. In gewissem Umfange, bei geringer Phasendifferenz, ist die Festigkeit natürlich abhängig von der Trennung der Verdrehungswechselzonen, d. h., nicht abhängig von dem Winkelbetrag, um den diese Zonen in oder außer Phase sind. Bei einem Garn nach Fig. 12 A ergibt sich das Verhältnis der Phasendifferenz und der Garnstärke aus Fig. 14. Hier ist die Garnstärke entlang der Achse OY aufgezeichnet und die Phasendifferenz entlang der Achse OX. Wie ersichtlich, wird die größte Stärke erreicht, wenn die Faserbänder ihre Verdrehungszonen um 120° außer Phase haben, und die Garnstärke verringert sich schnell zu dem Punkt hin, wo die Zonen vollständig außer Phase sind.
Beispiel 1
Material: Kammwolle F 4—F 5
Das Verdrehung erfolgte mit Scheiben, wie in den Fig. 1 bis 7 dargestellt. Die Entfernung zwischen den Ausgangswalzen 4 und den Zahnrädern 14 betrug 400 mm, und die Entfernung zwischen der Vorderkante der Verdrehungsgummifläche und den Zahnrädern 14 betrug 15,5 mm. Die Anordnung des Gummis auf der Scheibe 9 war derart, daß die austretenden Faserbänder gleich lange Zonen entgegengesetzter Verdrehung hatten, und diese Zonen waren um 100° außer Phase. Das Garn entsprach also der in Fig. 12A dargestellten Art. Der Verdrehungszyklus umfaßte eine Garnlänge von etwa 237 mm, d. h. 118 mm zwischen aufeinanderfolgenden Verdrehungswechselzonen. Die Scheiben ergaben eine derartige Verdrehung, daß in einem Faserband (vor dessen Selbstverdrehung mit einem anderen Faserband) zwischen zwei aufeinanderfolgenden Verdrehungswechselzonen durchschnittlich 77 Verdrehungen aufgebracht wurden. Mit der Vorrichtung wurden 144,2 m Garn pro Minute erzeugt.
Die Eigenschaften des Garns waren wie folgt:
Die Garnnummer war 60 tex, und die Festigkeit des Garns betrug 5,0 g/tex. Die mittlere Bruchdehnung betrug 11 °/o, der Uster-Wert 13,3 %>.
Beispiel 2
Material: Kammwolle F4—F5
Das Verdrehen erfolgte mit einer Verdrehvorrichtung nach den F i g. 8 bis 10, und die Umlaufgeschwindigkeit der Verdrehvorrichtung betrug 10000 Umdrehungen pro Minute. Die Entfernung zwischen den Zahnrädern 33 und den Ausgangswalzen 4 betrug 475 mm, und die Entfernung zwischen den Backen 21 und den ersten Zusammenführungsrollen betrug 12,5 mm. Die beiden Verdrehvorrichtungen wurden in Phase betrieben und erzeugten ein Garn der in Fig. HA gezeigten Art. Ein vollständiger Verdrehungszyklus umfaßte eine Garnlänge von 225 mm, d. h. 112,5 mm zwischen aufeinanderfolgendem Verdrehungswechsel. Die Ausbalancierung der zentrifugalen Backen war derart, daß sich in einem Faserband (vor dessen Selbstverdrehung mit dem anderen) eine genügend hohe Verdrehung mit durchschnittlich 19 Verdrehungen zwischen zwei benachbarten Verdrehungswechseln ergab.
Es wurden mit der Vorrichtung 23,4 m Garn pro Minute hergestellt.
Die Garnnummer betrug 145 tex, die Festigkeit 2,1 g/tex und die Bruchdehnung betrug 11%.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
209 524/241

Claims (6)

1 2 Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und Patentansprüche: eine Vorrichtung zur Herstellung von Garnen aus wenigstens zwei Einzelkomponenten, bestehend aus
1. Verfahren zur Herstellung von Garnen aus Faserbändern oder Endlosfäden.
wenigstens zwei Einzelkomponenten, bestehend 5 Üblicherweise werden aus Stapelfasern bestehende
aus Faserbändern oder Endlosfäden, wobei wenig- Faserbänder mehreren Verzugvorgängen unterworfen,
stens eine der Komponenten periodisch abwech- und das Vorgarn wird auf Spinnmaschinen, z. B.
selnde Zonen entgegengesetzter Drehung aufweist, Spinnkapselmaschinen und Ringspinnmaschinen, zu
die durch Zonen ohne Drehung voneinander ge- Garn verarbeitet.
trennt sind, dadurch gekennzeichnet, io Bei der Verarbeitung auf derartigen Spinndaß die Einzelkomponenten oder wenigstens maschinen wirken hohe Zugkräfte auf das Vorgarn eine von diesen getrennt mit periodisch abwech- infolge der sich schnell drehenden Spindel ein, woselnden Zonen entgegengesetzter Drehung ver- durch die Produktionsgeschwindigkeit nach oben sehen werden, und anschließend die Komponenten und das Gewicht des Garnes pro Längeneinheit nach parallellaufend so nahe aneinander gebracht 15 unten begrenzt wird. Durch die hohen Zentrifugalwerden, daß auf Grund der Rückdrehtendenz kräfte sind die Aufnahmespulen in ihrer Größe bewenigstens einer Komponente sich die Kompo- schränkt, so daß das Garn üblicherweise vor einer nenten in abwechselnd entgegengesetzten Rieh- Weiterverarbeitung auf größere Spulen umgewickelt tungen verzwirnend umschlingen. werden muß.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem wenig- 20 Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein vereinfachtes stens zwei Einzelkomponenten mit periodisch ab- Verfahren zur Herstellung von Garnen zu schaffen, wechselnden Zonen entgegengesetzter Drehung bei dem die Drehung des Garns nicht durch die Dreversehen werden, dadurch gekennzeichnet, daß hung der Aufnahmespule bewirkt wird und welches die Einzelkomponenten derart aneinandergebracht höhere Produktionsgeschwindigkeiten erlaubt,
werden, daß die Zonen ohne Drehung zusammen- 25 Bei dem Verfahren nach der Erfindung werden die fallen. Einzelkomponenten oder wenigstens eine von diesen
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem wenig- getrennt mit periodisch abwechselnden Zonen entstens zwei Einzelkomponenten mit periodisch ab- gegengesetzter Drehung versehen, und anschließend wechselnden Zonen entgegengesetzter Drehung werden die Komponenten parallellaufend so nahe anversehen werden, dadurch gekennzeichnet, daß 30 einandergebracht, daß auf Grund der Rückdrehtendie Einzelkomponenten derart aneinandergebracht denz wenigstens einer Komponente sich die Kompowerden, daß Zonen mit gleichsinniger Drehung nenten in abwechselnd entgegengesetzten Richtungen mit einer Phasenverschiebung parallel laufen, so verzwirnend umschlingen.
daß Zonen ohne Drehung nicht zusammenfallen. Es ist bereits bekannt, Faserbänder mit periodisch
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfah- 35 abwechselnden Zonen entgegengesetzter Drehung zu rens nach den Ansprüchen 1 bis 3 mit einer versehen. Die schweizerische Patentschrift 325 048 Zwirnvorrichtung, die wenigstens in einem Faser- offenbart ein Verfahren, gemäß dem ein einzelnes band Zonen mit entgegengesetzter Drehung er- Garn aus thermoplastischem Material mit einer derzeugt, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar artigen Drehung versehen wird, worauf die Drehung hinter der die entgegengesetzten Drehungen ver- 40 durch thermisches Aushärten stabilisiert wird. Die mittelnden Vorrichtung (8; 20) Einrichtungen USA.-Patentschrift 2 986 867 beschreibt ebenfalls ein (13, 14; 33, 34) zum Vereinigen der Faserbänder Verfahren, gemäß dem abwechselnde Drehung einem vorgesehen sind und diesen eine Aufwickelvor- Faserband dadurch vermittelt wird, daß dieses zurichtung (17, 18) in einem Abstand von wenig- nächst mit sich verändernder Intensität gedreht wird, stens der Länge zweier Zonen mit entgegen- 45 worauf es teilweise zurückgedreht wird. Diese Patentgesetzter Drehrichtung nachgeordnet ist. . schrift beschreibt auch ein Verfahren, bei dem zwei
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge- derartige Garne mit abwechselnder Drehung gefacht kennzeichnet, daß die die entgegengesetzte Dre- werden. In jedem Falle wird die abwechselnde Drehung vermittelnde Vorrichtung aus zwei winklig hung durch Dampf stabilisiert.
zueinander angeordneten rotierenden Scheiben 50 Die australische Patentschrift 236 265 beschreibt
(10) besteht, welche zwischen sich einen konischen ein Verfahren, bei welchem ein Dampfstrahl zur ErSpalt belassen, in dem eine rotierende Scheibe zeugung einer turbulenten Strömung verwendet wird,
(11) eingreift, und daß die vom Faden berührten in dem mehrere Faserbänder eines synthetischen Flächen der Scheiben (10 und 11) einen Belag Garns durch zeitweiliges abwechselndes Verdrehen mit hohem Reibungswiderstand aufweisen 55 gekräuselt werden.
(Fig. 5). Durch die USA.-Patentschrift 2523 338 ist eine
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge- Zwirnvorrichtung zur Erzeugung von Falschdrall kennzeichnet, daß die die entgegengesetzte Dre- bekannt, die aus zwei leicht konischen, gegenläufig hung vermittelnde Vorrichtung aus einem rotie- angetriebenen, schräggestellten Scheiben besteht, die renden Rohr (20) mit Backen (21) besteht, welche 60 sich an einem Punkt ihres mit weichem Material über Gewichte (26) unter der Wirkung der Zentri- belegten inneren Umfangs mit engem Spalt gegenfugalkraft an das Faserband anlegbar und über überstehen, so daß ein durchlaufender Faden gedreht eine ein inneres Rohr (23) in Fadenlaufrichtung wird.
verschiebende Einrichtung (22, 27) abhebbar sind. In allen bekannten Verfahren wird die Verdrehung
65 durch Wärmeaushärtung, durch Aushärtung einer Schlichtelösung oder durch mehr oder weniger unregelmäßiges Verschlingen der Einzelfäden stabilisiert. Es muß somit in jedem Fall bei Aufbringung

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2628650A1 (de) * 1975-07-22 1977-02-03 Vnii Legkowo I Textilnowo Mash Verfahren zur herstellung eines selbstgezwirnten faserprodukts
DE102004002502B3 (de) * 2004-01-17 2005-02-10 Saurer Hamel Ag Rollenanordnung für eine Vorrichtung zur Herstellung eines Selbstzwirngarns sowie Verfahren zur Herstellung eines Selbstzwirngarns

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