DE1510405C - Verfahren zum Herstellen eines Haar oder Faservlieses - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Haar oder FaservliesesInfo
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Description
1 ■ 2 ■·■
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Her- in eine oberhalb der Hecheltrommel angeordnete
stellen eines Haar-oder Faservlieses mit einem Hechel- Staukammer geschleudert, von wo es mit Hilfe eines
aggregat, das aus einer Zubringereinrichtung, einer Luftstromes in eine weitere zu einem Förderband füh-
Einlaßvorrichtung und einer Hecheltrommel besteht, rende Kammer geleitet wird. Der Einfluß des durch
welchem Aggregat ein Förderband nachgeschaltet ist, 5 die Hecheltrommel erzeugten Luftstromes auf die
wobei die Hecheltrommel das Haar- oder Fasergut in Verteilung des Haar- bzw. Fasergutes auf dem För-
Einzelhaare bzw. -fasern öffnet. derbänd kann zwar mit Hilfe dieser Vorrichtung aus-
Bei der Herstellung von Vliesen aus Haar- oder geschaltet:·werden, doch"trijttfan dessen Stelle der zum
Fasermaterial ist es bekannt, das Material in geregel- Transport des Haar- bzw. Fasergutes notwendige
ten Mengen einer Hecheltrommel zuzuführen, die es io Luftstrom, so daß keine wesentliche Verbesserung
in Einzelfasern oder -haare auflöst und diese zur der Verteilungsgleichmäßigkeit erreicht wird.
Vliesbildung auf ein Förderband od. dgl auswirft. Ein Es ist auch nicht mehr neu, im Auswurfbereich
solcherart gewonnenes Vlies besitzt aber nicht die einer Hechel- oder Reißertrommel eine perforierte
gewünschte und vielfache notwendige Gleichmäßig- Saugtrommel so anzuordnen, daß die von der Tromkeit,
was vor allem darauf zurückzuführen ist, daß 15 mel abfliegenden Materialteilchen durch den im
sich beim Abflug der Haare oder Fasern von der Innern der Saugtrommel herrschenden Unterdruck
Hecheltrommel je nach der Größe und Schwere der gefangen und unter Bildung eines Vlieses auf den
Einzelteilchen verschieden weite Wurfparabeln er- Saugtrommelmantel aufgelegt werden, von dem dann
geben, somit eine Entmischung auftritt. Auch der von das Vlies in einem gegen die Saugwirkung abder
Hecheltrommel erzeugte unvermeidliche Luft- ao geschirmten Umfangsbereich abgenommen wird. Bei
strom beeinflußt die Flugbahn der Haare oder Fasern dieser Art der Vliesbildung sind zwar die Einflüsse
in ungünstiger Weise. Um hier Abhilfe zu schaffen, der Zentrifugalkraft der Hecheltrommel und des von |
ist bereits vorgeschlagen worden, an der Auswurf- ihr erzeugten Luftstromes im wesentlichen aus- *
öffnung des Hecheltrommelgehäuses eine hin- und geschaltet, es tritt aber eine ähnliche Wirkung durch
herschwingende Klappe vorzusehen, so daß sich 25 das Ansaugen auf, d. h., das Vlies auf der Saug-
zwangläufig eine wechselnde Auswurfweite für das trommel ist nicht gleichmäßig, sondern es ist die am
gesamte Material ergibt. Auch diese Lösung konnte Trommelmantel anliegende, also zuerst angesaugte
nicht voll befriedigen, zumal die störenden Einflüsse Schicht von der darüberliegenden verschieden. Dies
des Luftstromes bzw. der Luftwirbel nicht zu besei- ist vor allem dann zu beobachten, wenn dickere
tigen waren. Es ist ferner bekannt, den Auswurf vom 30 Vliese, also Vliese in höheren Gewichtsbereichen, bei-
Hechelaggregat durch einen über dem Förderband spielsweise zwischen 500 und 3000 g/m2, erzeugt
hin- und herschwingenden Schacht zu leiten. Hier werden sollen. Bei derartigen Vliesen kann nämlich
treten Ungleichmäßigkeiten dadurch auf, daß der beobachtet werden, daß die oberen Haar- bzw.
Schacht keine gleichförmige Bewegung ausführt, son- Faserschichten auf Grund der durch die Unteren
dem in den beiden Umkehrbereichen starke Verzöge- 35 Schichten außer Kraft gesetzten Saugwirkung einen
rungen und Beschleunigungen erfährt. Im übrigen lockereren Zusammenhang als die unteren Schichten
verursacht der von der Hecheltrommel erzeugte Luft- aufweisen.
strom nach dem Austritt aus dem Schacht Luftwirbel, Eine Verbesserung dieser gerade bei Vliesen
die schwer beherrschbar sind und insbesondere bei größerer Stärke auftretenden ungünstigen Einflüsse
leichten Haaren oder Fasern die Vliesbildung in der 40 kann auch nicht durch eine andere bekannte Vorrich-
gewünschten Gleichmäßigkeit beeinträchtigen. tung erreicht werden, bei der die durch die Saugwalze
Ähnliches gilt für eine andere bekannte Vorrich- angesaugte Luft in eine Kammer eingeblasen wird, in
tung, bei der die Hecheltrommel teilweise von einem der das von einer Hecheltrommel abgeschleuderte
zylindrischen Gehäuse umschlossen ist, das eine sich Faser- bzw. Haargut auf die Saugtrommel geleitet
über die Trommelbreite erstreckende Kante aufweist, 45 wird. Verlegen sich nämlich durch die erste Faserdie
um die Trommelachse mit gleichbleibender Krüm- bzw. Haarschichte die Saugöffnungen der Trommel,
mung verwunden oder aus Kurventeilen mit sprung- so wirkt lediglich der von oben auf die Trommel gehaft
sich ändernder Krümmung zusammengesetzt ist. blasene Luftstrom, und das Haar- bzw. Fasergut wird
Damit soll erreicht werden, daß ohne Verwendung in ungünstiger Weise aufgewirbelt, was einer gleichbewegter Teile eine gleichmäßige Verteilung und ein 50 mäßigen Verteilung auf der Saugtrommel entgegengroßer
Strcuwinkel gewährleistet ist. Es hat sich wirkt.
jedoch gezeigt, daß sich die angestrebte gleichmäßige Schließlich finden in der Textilindustrie seit geVerteilung des Haar- bzw. Fasergutes mit Hilfe raumer Zeit Kastenspeiser Verwendung, bei denen
dieser bekannten Vorrichtung nicht erzielen läßt, da das Material von einem aufwärts führenden Lattennicht
jedes Faser- oder Haarteilchen, das nachein- 55 tuch aus dem Speicherkasten entnommen und am
ander an derselben Stelle der Gehäusekante ab- oberen Ende des vom Lattentuch gebildeten Fördegeschleudert
wird, die gleiche Flugbahn durchläuft. rers durch eine Abstreifwalze vom Lattentuch ent-Die
Flugbahnen der einzelnen Teilchen richten sich fernt wird. Danach fällt es in einen räumlich benämlich
nach dem Gewicht bzw. der Masse und der schränkten Schacht auf ein nachgeordnetes Förder-Größe
der abgeschleuderten Teilchen. Dazu kommt 60 band. Nun werden aber bekanntlich bei einem
noch, daß der Itinfluß des von der Hecheltrommel Kastenspeiser die textlien Fasern in etwa handtellercr/.eugten
Luftstrnmes, der längs der Gehäusekante großen Flocken entnommen, und es ergibt sich auch
austritt und durch diese noch verstärkt wird, un- durch die Abstreifwalze keine wesentliche Verringebeherrschbar
ist. rung der Flockengröße. Abgesehen davon, tritt bei Bei einer anderen bekannten Vorrichtung zinn 65 derartigen Vorrichtungen kein störender Luftstrom
Herstellen waagrecht geschichteter Vliese aus Haaren auf, tla das Lattentuch mit verhältnismäßig geringer
oder Faserstoffen wird das von ilen Zähnen einer Geschwindigkeit'umläuft und auch die Abstreifwalze
lleehelüoinmel angeschlossene Haar- oiler Fasergut keine hohe Drehzahl aufweist. Eis treten demnach die
Schwierigkeiten, die durch eine Vorrichtung, auf die sich die Erfindung bezieht, gegeben sind, gar nicht
auf, wozu noch kommt, daß die mit den beiden Vorrichtungen hergestellten Vliese nicht vergleichbar
sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mangel zu beseitigen und eine Vorrichtung zum
Herstellen eines Haar- oder Faservlieses zu schaffen, die die Bildung eines gleichmäßigen Vlieses mit einfachen
Mitteln auch für Vliese hoher Gewichtsbereiche ermöglicht
Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe
dadurch, daß zwischen dem Ende der Auswurfparabeln der Haare bzw. Fasern von der Hecheltrommel
und dem Förderband ein solcher Abstand vorgesehen ist, daß die Haare bzw. Fasern lediglich
unter Schwerkraftseinfluß durch ein ruhendes Luftpolster schwebend auf das Förderband gelangen. Mit
Hilfe dieser Vorrichtung kann daher der entmischende Einfluß der von der rasch rotierenden Hecheltrommel
herrührenden Fliehkraft und des von der Hecheltrommel erzeugten Luftstromes beseitigt werden, wobei
der Erfindung die Erkenntnis zugrunde liegt, daß sich beim ruhigen Niederschweben eines entsprechend
verteilten Gutes die gleichmäßigste Verteilung auf der jeweiligen Unterlage erzielen läßt. Dabei ist auch
keinerlei besondere Ausrichtung der Orientierung der Fasern zu befürchten, es fallen vielmehr die Einzelhaare
oder -fasern gut gemischt und in Wirrlage auf das Förderband. Es ist selbstverständlich, daß die
Gleichmäßigkeit des zu bildenden Vlieses nicht leidet, wenn es sich beispielsweise um sehr leichte Fasern
oder Haare handelt, weil über dem Förderband weder eine merkbare Strömung noch Wirbel od. dgl.
herrschen.
In der Zeichnung ist eine mögliche Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
beispielsweise und rein schematisch dargestellt.
Das Haar- oder Fasermaterial wird vorzugsweise in geregelten Mengen mit Hilfe eines Schrägförderers 1
und eines Einlaßwalzenpaares 2 einer Hecheltrommel 3 zugeführt, die mit spitzen Zähnen od. dgl. besetzt
ist und rasch rotiert. Das Gehäuse 4 der Hechel-' trommel 3 setzt sich nach unten in einem tiefen
Schachts fort, an dessen Boden ein Förderband6
angeordnet ist. Ein Teil 7 des Schachtes 5 ist perforiert,
um trotz der im Oberteil rotierenden Hecheltrommel 3 ein ruhendes Luftpolster im Schachtunterteil
zu erzielen. Die vliesseitige Schachtunterkante wird von einer vertikal beweglichen Walze 8 gebildet.
Das Material wird von der Hecheltrommel 3 in
ίο Einzelhaare bzw. -fasern aufgelöst und durch Fliehkraftwirkung
abgeschleudert. Das Förderband 6 ist so tief angeordnet, daß zwischen dem Ende der Wurfparabeln
der Haare oder Fasern Und dem Förderband noch ein solcher Abstand verbleibt, daß die Haare
bzw. Fasern auf dem Weg nach unten ihre ihnen ursprünglich erteilte kinetische Energie verlieren und
lediglich unter dem Schwerkraftseinfluß absinken, wobei sie sich gleichmäßig über den ganzen Schachtquerschnitt verteilen.
ao Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Vorrichtung
beschränkt. So könnten beispielsweise die Haare oder Fasern von der Hecheltrommel auch in
steileren und weiteren Wurfparabeln abgeschleudert werden, bis sie sich am Ende der Wurfparabeln ein-.
fach im freien Fall bewegen. Bei einer solchen Ausbildung braucht dann die Hechel nicht so hoch über
dem Förderband angeordnet zu werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zum Herstellen eines Haar- oder Faservlieses mit einem Hechelaggregat, das aus einer Zubringereinrichtung, einer Einlaßvorrichtung und einer Hecheltrommel besteht, welchem Aggregat ein Förderband nachgeschaltet ist, wobei die Hecheltrommel das Haar- oder Fasergut in Einzelhaare bzw. -fasern öffnet, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ende der Auswurfparabeln der Haare bzw. Fasern von der Hecheltrommel (3) und dem Förderband (6) ein solcher Abstand vorgesehen ist, daß die Haare bzw. Fasern lediglich unter Schwerkraftseinfluß durch' ein ruhendes Luftpolster schwebend auf das Förderband gelangen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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