DE1508864B - Kokille aus Gußeisen mit Kugelgraphit - Google Patents
Kokille aus Gußeisen mit KugelgraphitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kokille aus Gußeisen mit Kugelgraphit oder aus Stahlguß zum Gießen von ao
Blöcken aus Stahl- oder Eisenlegierungen mit wenigstens einer Kokillenwand, deren Innenfläche im
Längsschnitt nach außen über eine vorgegebene Konizität gewölbt ist und die in die geradlinig verlaufenden
Kanten der Kokille einmündet.
Stahlwerkkokillen unterliegen bei ihrem Einsatz, verursacht durch thermische Wechselbeanspruchungen,
einem Verschleiß, der sich in den meisten Fällen entweder in einem Rissigwerden der Innenflächen
auswirkt, in dessen vorgeschrittenem Stadium die Kokille für ihren weiteren Einsatz unbrauchbar wird,
-oder gar zur Ausbildung die ganze Kokillenwandung durchsetzender Risse führt, welche in jedem Falle
ein Aussetzen der Kokille bedingen.
Bei Kokillen aus Hämatitguß ist insbesondere die letztgenannte Aussetzungsursache infolge der hohen
Formsteifigkeit und der geringen Festigkeitseigenschaften des Werkstoffes sehr häufig.
Bei Kokillen aus Gußeisen mit Kugelgraphit treten durchgehende Risse bei einwandfreiem Werkstoffgefüge
dagegen weitaus weniger in Erscheinung. Dafür gibt dieser Werkstoff den hohen Spannungen, die
durch die ungleichmäßige Erwärmung über die Flächen und Querschnitte der Kokille beim Gießen
und Abkühlen jedes Gußstückes aufgebaut werden, infolge seiner größeren plastischen Formänderungsfähigkeit durch Verziehen und Verwerfen nach.
Dieser Verzug von aus Gußeisen mit Kugelgraphit hergestellten Kokillen kann sich auf mannigfache
Weise äußern. Die Flächenabschnitte, welche die größte Wärmemenge aufnehmen, wölben sich infolge
der auftretenden Wärmespannungen nach innen vor, so daß sich dort der lichte Kokillenquerschnitt verengt.
Hierdurch kann die vielfach nur geringe geradlinige Konizität der Kokille ganz aufgehoben und
darüber hinaus sogar eine Unterschneidung in Stripprichtung des Blockes auftreten. In solchen Fällen
muß zum Herausholen des Blockes die Kokille zerstört werden.
Zur Beseitigung dieser Mißstände ist es bereits bekannt, und zwar auch bei relativ geringen Vorwölbungen
der Kokilleninnenflächen, die Innenflächen der Kokillenwände derart nach außen zu
wölben, daß im Längsschnitt die Enden der Bögen am oberen und unteren Kokillenende in die von
diesen begrenzte Strecke einer vorgegebenen Konizi- / tat einmünden.
Durch diese Zurückwölbung der Innenflächen im Längsschnitt werden aber auch die Horizontalkonturen
der Kokille im Querschnitt im Sinne einer Wölbung nach außen beeinfluß; deren Enden
münden wiederum in die geradlinig gebliebene Längskontur der ausgerundeten Kanten der Kokille ein.
Bei der eben geschilderten Orientierung der Bögen werden die Innenflächen in ihrer ganzen Erstreckung
bis auf die an den Kanten der Kokille liegenden Einmündungslinien hinter die Strecke der vorgegebenen
Konizität nach außen, d. h. unter Schwächung der Wanddicke, zurückgenommen, wobei natürlich diese
Schwächung der Wanddicke in ihrer Mitte am größten ist und einen namhaften Betrag der Gesamtwanddicke ausmachen kann.
Dies wirkt sich dann besonders nachteilig aus, wenn ein Teil der Seiten einer Kokille einer vergleichsweise
stärkeren Erwärmung ausgesetzt ist als der andere, z. B. Breitseiten von Kokillen rechteckigen
Querschnitts oder Seiten von Blockkokillen, die den benachbarten Seiten in einer Reihe zum Vergießen
aufgestellter Kokillen besonders nahe zugewandt sind, indem nämlich das obere Ende dieser
Seitenwand im Längsschnitt sich hinter die Gerade der vorgegebenen Konizität zurückwölbt und ferner
durch die Schwächung der Wanddicke in Flächenmitte die Vorwölbung im laufenden Spiel von Erwärmung
und Abkühlung unter Aufhebung der konstruierten Rückwölbung beschleunigt wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt mithin die Aufgabe zugrunde, das plastische Ausweichen der
Wandungen einer aus Gußeisen mit Kugelgraphit oder Stahlguß hergestellten Kokille zu kompensieren,
ohne eine Wanddickenverminderung der stets am meisten gefährdeten Flächenmitten zugleich in Kauf
nehmen zu müssen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Kokille der eingangs näher bezeichneten Art vorgeschlagen,
daß der Längsbogen der Innenflächenwölbung die Gerade der vorgegebenen Konizität zweimal
schneidet, sie tangiert oder sie um Abstand passiert.
In den Fig. 1 bis 2, 5 bis 7 und 10 bis 12 sind Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand zweier
Zeichnungen und mehrerer Diagramme im Vergleich mit dem Stand der Technik (Fig. 3, 4, 8 und 9) dargestellt.
In diesen Figuren bedeuten gleiche Bezugszeichen gleiche Einzelheiten.
In F i g. 1 ist eine Stahlwerkkokille 1, deren obere Querschnittsbegrenzung mit A 1, deren Querschnitt
auf halber Höhe mit A 2 und , deren unterer Querschnitt mit A 3 bezeichnet ist, iii einem Mittelschnitt
dargestellt. 2 bedeutet die zwischen oberer und unterer Querschnittsebene begrenzte Strecke einer
vorgegebenen Konizität der Innenwände der Kokille; mit 3 ist die Senkrechte bezeichnet. Die Außenflächen
der Kokille sind mit 4 bezeichnet. Mit 5 sind Nocken zum Abziehen der Kokille von ihrem Gußstück
markiert.
Fig. 2 stellt die Stahlwerkkokille in Ansicht von
oben dar. Aus dieser Ansicht wird deutlich, daß die Innenwandungen 6 des Kokillenquerschnitts gegenüber
den die Kanten 8 der Kokille verbindenden Strecken 7 nach außen gewölbte Bögen bilden.
In den Fig. 3 bis 7 ist jeweils eine Kokilleninnenwand
im Längsmittelschnitt mit der vorgegebenen Konizität 2 und der Auswölbung 9 dargestellt.
Die F i g. 3 verdeutlicht die bekannte Anordnung, bei der die Innenflächen 9 der Kokillenwände im
Längsschnitt derart nach außen gewölbt sind, daß die Enden dieser Längsbögen am oberen (A 1) und
unteren (A 3) Kokillenende in die von diesen begrenzte Strecke 2 der vorgegebenen Konizität einmünden.
F i g. 4 stellt gleichfalls den bekannten Gegenstand nach einer Vielzahl von Kokillengüssen
dar. Durch das laufende Spiel der Erwärmungen und Abkühlungen der Kokille nimmt die Kurve 9
(Kokilleninnenwand) eine Form gemäß der Kurve 10 an; es bilden sich also durch Verengen des lichten
Kokilleninnenquerschnitts Hinterschneidungen, die zu einem Verschrotten der Kokille führen.
In den Fig. 5 bis 7 ist die erfindungsgemäße Maßnahme
zum Ausmerzen dieser Nachteile dargestellt. Ausgehend von der Stellung der Geraden 2 und der
Kurve 9 gemäß F i g. 3, wird die gewölbte Innenfläche der Kokille gegenüber der vorgegebenen
Konizität derart parallel verschoben, daß die ursprünglich in den Querschnittsebenen A 1 und A 3
der Fig. 3 gelegenen Schnittpunkte 11, 12 der so Geraden 2 und der Kurve 9 ihre Lage zueinander
verändern, d. h. sich schließlich, wie in F i g. 6 verdeutlicht, nur noch im Punkt 13 berühren. In diesem
Fall ist die Gerade 2 Tangente an die Kurve 9. Im Beispiel der Fig. 7 fehlt sogar ein Berührungspunkt
beider Kurven.
In den F i g. 8 bis 12 ist die Querschnittsinnenwand
der Kokille gemäß Fig.2 mit den zugehörigen Wölbungen 9', deren Form durch die Kurve 9 sowie
durch den Verlauf der geradlinigen Kanten 8 gekennzeichnet ist, in die sie einlaufen, gezeigt. Die
Fig. 8 bis 12 sind jeweils einer der über ihnen befindlichen
F i g. 3 bis 7 zugeordnet.
Im Falle der Fig. 3 und 8 fallen im Bereich der Querschnittsebenen A 1 und A 3 die Kurven 2 und 9
— im Querschnitt dargestellt durch die Kurven 6 und 9' — zusammen. In Höhe der Querschnittsebene
A 2 wird der erhebliche Wandstärkenverlust durch die bekannte Auswölbung deutlich.
In der F i g. 9 — wie auch schon an Hand der F i g. 4 beschrieben — ist im Bereich der Querschnittsebenen
A1 und A 2 aus der Differenz der Kurven 10' der beiden Ebenen die sich zum Bereich
der KokUlenrnittellinie steigende Unterschneidung des Kokillenquerschnitts sehr gut ersichtlich. Die Kurve
10 in F i g. 4 entspricht der Kurve 10' in der F i g. 9.
Vergleicht man die Lagen der Kurven 6 und 9' in den den erfindungsgemäßen Vorschlag repräsentierenden
F i g. 10 bis 12, so wird deutlich, daß man bei der Erhöhung der Wanddicken im Bereich der
Querschnittsebenen A1 und A 3 durch Verlagern
der Kurven 2 und 9 gegeneinander im Bereich der Querschnittsebene A 2 den Wanddickenverlust gemäß
Fig. 5 vermindern, gemäß Fig. 6 ausschalten und sogar gemäß F i g. 7 überkompensieren kann.
Die in Kauf zu nehmende Wanddickenverstärkung an den Enden der Kokille fällt nicht weiter ins Gewicht,
weil sie bereits an den Kanten gleich wieder zurückgenommen ist.
Abschließend soll zur Formgebung der Kurve 9 in allen Darstellungen darauf hingewiesen werden, daß
sie, ausgehend vom größten lichten Querschnitt A 3 der Kokille, mit wachsender Entfernung von diesem
eine zunehmende Krümmung aufweist. Dies gilt für eine normale und für eine umgekehrt konische
Kokille. Die Kurven 6 und 6' des Kokillenquerschnitts sind bekannte Bombierungskurven, meist
Kreiskurven.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Konische Kokille aus Gußeisen mit Kugelgraphit oder aus Stahlguß zum Gießen von Blöcken aus Stahl oder anderen Eisenlegierungen mit wenigstens einer Kokillenwand, deren Innenfläche im Längsschnitt nach außen über eine vorgegebene Konizität gewölbt ist und die in die geradlinig verlaufenden Kanten der Kokille einmündet, dadurch gekennzeichnet, daß der Längsbogen der Innenflächenwölbung die Gerade der vorgegebenen Konizität zweimal schneidet, sie tangiert oder sie im Abstand passiert.
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