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Hebe- und Transportvorrichtung für tafelartiges ebene Werkstücke Die
Erfindung betrifft eine Hebe- und Transportvorrichtung für tafelartige, ebene Werkstücke,insbesondere
Glasscheiben, mit über eine Vakuumpumpeinrichtung evakuierbaren Saugern zum Festhalten
des Werkstückes.
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Für das Heben und Transportieren tafelartiger, ebener Vterkstücke,
vor
allem solcher größeren Gewichts, wie z. B. Glasscheiben, sind seit längerer Zeit
zur Einsparung manueller Arbeit Greifer mit Saugvorrichtungen bekannt, bei denen
die Sauger mit Vakuum arbeiten, das durch eine Vakuumpumpe erzeugt wird. Da immer
Zeitungsverbindungen zwischen der Transportvorrichtung bzw. deren Saugern und der
Vakuumpumpe bestehen müssen, sind solche Anlagen ziemlich aufwendig und teuer. Die
mit Saugern als Greifer arbeitenden Hebe- und Transportvorrichtungen müssen so dimensioniert
sein, daß beispielsweise die Glasscheiben nicht nur unter Beibehaltung einer waagerechten
Zage fortbewegt werden können, sondern es muß mit den Vorrichtungen auch ein Umlegen
der beispielsweise zu bewegenden Glasscheiben möglich sein. Das hat zur Folge, daß
die Sauger und das darin zu erzeugende Vakuum so groß sein müssen, daß die beispielsweise
bewegte Glasscheibe in senkrechter Zage nicht von den Saugern, insbesondere dann,
wenn sie eine nasse Oberfläche hat, abrutschen kann. Da ein auf einer ebenen Fläche
festgesaugter Sauger einer Scherbeanspruchung, d. h. einer Bewegung in Richtung
der Ebene, auf der er festgesaugt ist, den geringsten Widerstand entgegensetzt,
muß man die Sauger und das in ihnen erzeugte Vakuum größer machen als für ein reines
Hochheben, beispielsweise einer Gla:splatte,
in waagerechter Zage
erforderlich ist. Daraus folgen lange Ansaug- und Belüftungszeiten für die Sauger,
so daß die bekannten Hebe- und Transportvorrichtungen relativ lange Taktzeiten bis
zum möglichen Transport einer folgenden Scheibe benötigen.
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Zur Beseitigung der aufgezeigten Nachteile der bekannten Vorrichtungen
hat sich die Erfindung zur Aufggbe gestellt, eine Vorrichtung zu schaffen, die sehr
kurze Taktzeiten für das Transportieren und Schwenken tafelartiger, ebener Werkstücke,
insbesondere Glasscheiben, ermöglicht, und die für das Transportieren von beispielsweise
Glasscheiben bis zu einem bestimmten Gewicht, sogar einer gesonderten Vakuumpumpeinrichtung
entbehren kann.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe bei einer Hebe- und Transportvorrichtung
der eingangs erwähnten Art dadurch, daB neben den auf dem tafelförmigen, ebenen
Werkstück aufliegenden Zippen des Saugers, in Verbindung mit diesem oder in einem
Abstand daneben, unter Vergrößerung der Angriffsfläche der Hebevorrichtung auf dem
Werkstück, mindestens eine bei festgesaugtem Sauger fest auf dem ebenen Merkstück
aufliegende
und mit einem griffigen, elastisch anschmiegbaren Werkstoff
belegte Andruckplatte angeordnet ist. Durch die neben dem Sauger angeordnete, mit
einem griffigen, elastisch anschmiegbaren Werkstoff belegte Andruckplatte wird erreicht,
daß die Reibung des Saugers unter Beibehaltung der Saugfähigkeit desselben an der
ebenen Fläche erhöht und damit ein Abrutschen des tafelartigen ebenen Werkstückes
beim Hochheben in senkrechter Zage verhindert wird. Somit kommt man mit kleiner
dimensionierten Saugern aus, um beispielsweise eine Glasplatte' bestimmten Gewichtes
hochheben zu können und, da man für das Evakuieren kleinerer Sauger auch weniger
lange abpumpen muß, erhält man kürzere Taktzeiten für das Arbeiten der Hebe- und
Transportvorrichtung.
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Bei einer Ausführungform der Erfindung besteht der Sauger mit der
mit einem griffigen, elastisch anschmiegbaren Werkstoff belegten Andruckplatte aus
einem Stück, wobei sich die Andruckplatte unmittelbar an die als elastischer Rand
ausgebildeten Zippen des Saugers anschließt. Die Elastizität der Zippen muß dabei
gerade nur so groß sein, daß ein luftdichter Abschluß gegenüber dem ebenen Werkstück
bei Evakuierung des Saugers erreicht ist. Die als elastischer Rand ausgebildeten
Zippen
drücken sich dabei unter Abdichtung gegenüber dem ebenen Werkstück etwas zusammen,
so daß die Andruckplatte gleichzeitig fest auf dem ebenen Werkstück aufliegt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Andruckplatte
als den Sauger umgebender Rahmen in Form eines Rechteckes, Vieleckes oder Kreises
ausgebildet. Dieser Rahmen ist gegen das ebene Werkstück prellbar, wobei die hierfür
aufzuwendende Kraft die gleichzeitig angedrückten und auf dem Werkstück festhaftenden
Sauger abzuziehen sucht. Durch die den Sauger abzuziehen suchende Kraft wird das
einmal hergestellte Vakuum erhöht, so daß der Sauger fest an der Scheibe haftet.
Das Zurückziehen des Saugers erfolgt gleichzeitig mit dem Andrücken der rahmenförmigen
Andruckplatte. Das Zurückziehen des Saugers und das gleichzeitige Andrücken der
Andruckplatte kann mechanisch, hydraulisch, pneumatisch oder auf sonst eine geeignet
erscheinende Weise erfolgen.
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Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist
der Sauger unter Weglassung der Vakuumpumpeinrichtung als unter Erzeugung eines
Vakuums an das ebene Werkstück andrückbarer Gummisauger mit einem Ventil zum späteren
Belüften
ausgebildet, wobei eine zwischen der als Rahmen ausgebildeten
Andruckplatte und der starr mit dem Sauger verbundenen Halterung für den Sauger
eine Feder angeordnet ist, die den Sauger unter Erhöhung des diesen haltenden Unterdruckes
und unter gleichzeitigem Anpressen der Andruckplatte gegen das ebene Werkstück abzuziehen
sucht.
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'Weitere erfindungsgemäße Merkmale ergeben sich aus der nach-@l@enüen
@@chre:i@ü@@, uer in den beigefügten Zeichnungen beispielsweise dargestellten und
den Ansprüchen. In den beigefügten Zeichnungen ist dargestellt in: Fig. 1 schematisch
eine Schnittansicht durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung, bei der die Andruckplatte
mit dem Sauger verbunden ist, Fig. 2 schematisch eine Schnittansicht gemäß Fig.
1, wobei die Vorrichtung an einem tafelartigen ebenen Werkstück festgesaugt ist,
Fig. 3 schematisch eine Schnittansicht durch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 4 schematisch eine Schnittansicht entsprechend der Ausführlung.sform in Fig.
3 mit an einem ilzerkstück festgesaugtem Sauger, Fig. 5 schematisch eine Schnittansicht
der Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 mit auf das 'r`terkstück geprellter Andruckplatte
unter gleichzeitigem Zurückziehen des auf dem Werkstück haftenden Saugers, Fig.
6 schematiwoh eyiie Schnittansicht durch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, Fig. ( schematisch eine Schnittansicht gemäß Fig. 6 beim Festsaugen
der Vorrichtung auf dem äerkstück und in Fig. 3 schemati3ch eine Schziittansicht
der Ausführungsform
gemäß Pig. 6 und 7 beim Transport eines Werkstückes.
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Fig. 9 bis 11 zeigen eine gegenüber den Ausführungsformen nach fig.
6 bis 8 weitere abgeänderte.Ausführungsformen in Schnittansichten.
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Die in den Figuren 1 und 2.schematieoh dargestellte Ausführungeform
der Hebe- und Transportvorrichtung besteht aus einem Sauger 1 und einer fest mit
diesem verbundenen Andruckplatte 2. Der Sauger 1 ist im allgemeinen kreisförmig
ausgebildet, wobei die Andruckplatte 2 diesen ringförmig umgibt. Die Haltevorrichtung
für den Sauger 1 mit Andruckplatte 2 ist in den schematischen Darstellungen weggelassen,
da sie für die Funktion des Saugers in Verbindung mit der Andruckplatte unwesentlich
ist. Der Hohlraum 3 des Saugers wird von einer-elastischen Randlippe 4 begrenzt,
die den Hohlraum 3 beiia Aufbringen des Saugers 1 auf das au transportierende
ebene Werkstück, beispiels-weise die Glasscheibe 5, luftdicht abschließt.
In den Hohlraum 3 des Saugers 1 mündet eine Vakuumleitung 6, durch die der Sauger
mit einer nicht dargestellten Vakuumpumpe verbindbar ist, so daß der Hohlraum 3
unter gleich-zeitigem festsaugen an der Scheibe 5 evakuiert werden kann.
Das Belüften des Saugers zum lösen von der Scheibe 5 erfolgt durch ein Ventil oder
Hahn 7.
Die mit dem Sauger 1 fest verbundene Andruckplatte 2 ist
an ihrer der Scheibe 5 zugekehrten Seite mit einem griffigen,elastisch anschmiegbaren
Werkstoff 8 belegt. Dieser Werkstoff kann beispielsweise Moosgummi oder dergleichen
sein. Die Andruckplatte 2 mit dem griffigen Werkstoff 8 idt gegenüber dem Sauger
1 derart angeordnet, daß der griffige, elastisch anschmiegbare Werkstoff 8 bei auf
der Scheibe 5 festgesaugtem Sauger 1 fest auf der Scheibe 5 aufliegt.
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Die Fig. 1 zeigt die Vorrichtung schematisch vor dem Aufsetzen auf
die Scheibe 5. Die Randlippe 4 des Saugers 1 steht dabei über die Ebene des griffigen
VYerkstoffes 8 hinaus. In Fig. 2 ist die gleiche Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Hebevorrichtung an der Scheibe 5 festgesaugt schematisch dargestellt. Durch das
Evakuieren des Hohlraumes 3 des Saugers 1 über die Vakuumleitung 6 wird der Sauger
1 unter Zusammenpressen der elastischen Randlippe 4 durch den äußeren Überdruck
fest gegen die Scheibe 5 gepreßt,und zwar so weit, daß auch die Andruckplatte 2
mit ihrer mit dem griffigen, elastisch anschmiegbaren Werkstoff 8 belegten Seite
fest auf der Scheibe 5 anliegt. Durch das Andrücken des griffigen Werkstoffes 8
auf die Scheibe 5 wird ein hinreichend hoher Reibungswider-%
stand
zwischen Hebevorrichtung und Scheibe erreicht, um ein Abrutschen der Scheibe auch
bei einem Transport, bei dem die Scheibe 5 eine senkrechte Zage einnimmt, sicher
zu vermeiden. Bei der in den Figuren 3 bis 5 schematisch in verschiedenen Arbeitsstellungen
dargestellten Ausführungeform.eind die bereits beschriebenen Teile mit den gleichen
Bezugezeiehen versehen. Die Vorrichtung umfallt einen Sauger 1, dessen Hohlraum
mit 3, die Randlippe mit 4, die Vakuumleitung mit 6 und das Ventil mit 7 bezeichnet
sind und eine Andruckplatte 2 mit einem griffigen, elastisch anschmiegbaren Werkstoffbelag
B. Die zu transportierende Glasscheibe oder Tafel ist wieder mit 5 bezeichnet. Im
Unterschied zur erstbeschriebenen Ausführungsform ist bei der Ausführungsform nach
den Figuren 3 bis 5 die Andruckplatte 2 nicht mit dem Sauger 1 fest verbunden. Die
Andruckplatte 2 ist hier als den Sauger umgebender Rahmen ausgebildet, der die Form
eines Rechteckes, Vieleckes oder Kreises haben kann. Zum Hochheben-und Transportieren
einer Glasscheibe 5 werden der Sauger 1 und die Andruckplatte 2 durch eine nicht
dargestellte Halterung von der in Fig. 3 dargestellten Zage auf die Scheibe 5 zubewegt,
bis die Randlippe 4 des Saugers 1 auf der Scheibe 5 aufliegt. Bvakuitir-G marl den
.
Hohlraum 3 des Saugers 1 durch die Zeitung 6 in an sich bekannter Weise, so nimmt
die Vorrichtung die in Fig. 4 dargestellte Stellung ein, d. h. der Sauger 1 wird
durch den äußeren Überdruck fest gegen die Scheibe 5 gepreßt. Bildet man
die nicht dargestellte Halterung für den Sauger 1 und die Andruckplatte
8 so aus, daß auf den Sauger 1, wie in Fig. 5 dargestellt, eine diesen
abzuziehen suchende Kraft in Rich-tung des Pfeiles 10 ausgeübt werden
kann, deren Gegenkraft
in Richtung des Pfeiles 9 auf die Andruckplatte
2 wirkt, so wird durch das Zurückziehen des Saugers
das Vakuum in des-sen Hohlraum 3 gesteigert, so daß die Scheibe 5
fest am Sau-ger 1 haftet und gleichzeitig die Andruckplatte 2 mit
ihrem
griffigen, elastisch anechmiegbaren Werkstoffbelag fest
ge-
gen die Scheibe 5 gepreßt wird. Zum Lösen der Vorrichtung
von
der Scheibe 5 braucht lediglich der Hahn 7 am Sauger ge-
öffnet zu werden.
Es sei darauf hingewiesen, daß die besehriebene Ausführungsform auch ohne Verwendung
einer Vakuumpumpeinrichtung betrieben werden kann. Die Erzeugung eines Vakuums im
Hohlraum 3 des Saugers 1 erfolgt durch bloßes Andrücken des als Gummisauger ausgebildeten
Saugers 1 an die zu heben-de Scheibe 5, wobei die im Saugerhohlraum befindliche
Luft zum größten Teil durch die Randlippe 4 ausströmt. Die Leitung
6
ist dabei nicht an eine Vakuumeinrichtung angeschlossen, sondern dient lediglich
nach Öffnung des Ventiles 7 zum Belüften des Saugers, Wenn er von der Scheibe gel@öet
werden soll.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung ist in den
Figuren 6 bis 8 erläutert. Bereits beschriebene Teile der Hebevorrichtung sind wiederum
mit den gleichen Bezugszeiehen versehen. Die Andruckplatte 2 ist mit einem, den
Sauger 1 überbrückenden Bügel 11 versehen, auf dem sich eine Druckfeder 12 abstützt,
die. mit ihrem anderen Ende an der Halterung 13 des Saugers 1 angreift. Die Druckfeder
12-ist bestrebt, den Hügel 11 und damit die Andruckplatte 2 und den Sauger 1 in
der in Fig. 6 dargestellten Stellung zu halten. Übt man auf die Halterung 13 des
Saugers 1 in Richtung des Pfeiles 14 in Pig. 7 einen Druck aua, so legt sich
die Andruckplatte 2 mit dem Werkstoffbelag 8 auf die zu transportierende Scheibe
5 auf und der Sauger 1 wird unter Zusammendrücken der Feder 12 gegen die Scheibe
5 gepreßt, wobei er sieh an dieser festsaugt. An die Leitung 6 braucht keine Vakuumpumpe
angeschlossen zu werden. Das Ventil bzw. der Hahn 7 ist geschlossen zu halten. Entfällt
die'in Richtung des Pfeiles 14 ausgeübte
Kraft, so ist die Druckfeder
12'bestrebt, den Sauger 1 in Richtung des Pfeiles 15 abzuziehen und preßt gleichzeitig
die Andruckplatte 2 über den Bügel 11 in Richtung des Pfeiles 16 gegen die Scheibe
5. Durch das Zurückziehen des Saugers 1 wird das vorhandene Vakuum so weit gesteigert,
daß die Scheibe fest am Sauger haftet. Zum Lösen der Scheibe 5 von der Vorrichtung
muß lediglich der Hahn T zum Belüften des Saugers 1 geöffnet werden.
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Eine weitere Ausführungsform nach Fig. 9 bis 11 sieht vor, daß eine
in der Regel viereckige oder rechteökige, mit einem elastischen, griffigen Material
8 bezogene Angriffsplatte 2 zwischen zwei oder mehr Saugern 3 angeordnet ist. Ihre
Funktion ist die gleiche wie bei der schon beschriebenen ringförmig um einen Sauger
angeordneten Andruckplatte.
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Diese Ausführung wird vorzugsweise beim Heben großer Tafeln eingesetzt.
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Die Einsatzmöglichkeiten für Hebe- und Transportvorrichtung en des
beschriebenen Systems sind sehr vielseitig und nicht nur auf das Heben von Flachglas
beschränkt. Es können damit auch andere tafelförmige Stoffe mit glatter Oberfläche
oder auch andere Werkstücke mit entsprechender Oberfläche flach, senkrecht oder
in Schräglage gehoben und transportiert werden.