DE1504983C - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von nahtlosen Schläuchen und Filmen aus thermoplastischen Polymerisaten - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von nahtlosen Schläuchen und Filmen aus thermoplastischen Polymerisaten

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DE1504983C
DE1504983C DE1504983C DE 1504983 C DE1504983 C DE 1504983C DE 1504983 C DE1504983 C DE 1504983C
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William Frederick Oak Park; Craver jun. Joseph N. Park Forest; Sacks William Chicago Heights; 111. Underwood (V.StA.)
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Union Carbide Corp
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Union Carbide Corp
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ί 504
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von nahtlosen Schläuchen |nd Filmen durch gleichzeitiges Auspressen von zwei ineinander konzentrisch angeordneten Schläuchen |us voneinander verschiedenen thermoplastischen Polymerisaten, Aufblasen des inneren Schlauches, dessen Wandung dabei mit der Wandung des äußeren Schlauches in Berührung kommt, und gemeinsames Abquetschen beider Schläuche.
Bisher waren thermoplastische Polymerisate mit niedrigen Schmelzviskositäten äußerst schwierig aus »ler Schmelze zu dünnwandigen, selbsttragenden nahtlosen Schläuchen strangzupressen. Es ist bekannt, thermoplastische Polymerisate nach dem Schlauchhlasverfahren aus der Schmelze strangzupressen, wobei die Schmelze in Form eines nahtlosen Schlauches nach oben stranggepreßt wird. Allgemein hat dieses Verfahren jedoch Schwierigkeiten gebracht, wenn thermoplastische Polymerisate mit niedriger Schmelzviskosität verwendet wurden, da die verhältnismäßig dünnflüssige Schmelze oft dem Innendruck nicht standhielt und riß.
Hin weiteres, bekanntes Verfahren zur Herstellung nahtloser Schläuche aus thermoplastischen Polymerisaten mit niedrigen Schmelzviskosii'.iten wird durchgeführt, indem der Schlauch abwärts in ein flüssiges Kühlbad stranggepreßt und schnell abgekühlt wird. Auch dieses Verfahren ist nicht völlig zufriedenstellend. I lierbei tvsi.eh.en Schwierigkeiten im Zusammenfallen des Schlauches auf Grund des hydrostatischen Druckes, in der Aufn-ditcrhultung des Spiegels der Kühlflüssigkeit in gjnüg>.:mler Nähe der DüsenölTnung, um das geschmolzene Harz genügend zu verfestigen, in der Bildung von Wnbein auf der Oberlläehe des Kühlbades, die eine Uneinheitlichkeit der Oberlläehe des Filmes verursachen und im Mitreißen der Kiihlbadfliissigkeit duich den Film, wodurch bei der weiteren Verarbeitung des Filmes Störungen auftreten können. Andere Verfahren zum Strangpressen von Folien oder Filmen aus thermoplastischen Polymerisaten mit niedrigen Schmelzviskositäten, wie z. B. Strangpressen auf ein poliertes Hand oder eine Walze, weisen die genannten Schwierigkeiten zwar nicht auf, dagegen ist es schwierig, durch Verstrecken Filme mit guter Orientierung der Makromoleküle herzustellen. Die genannten Verfahren haben sich daher für die Herstellung von Filmen mit gleichmäßigen und ausgeglichenen physikalischen Higenschaften als nicht zufriedenstellend erwiesen.
Aus der deutschen Auslegeschrift I 028 325 ist es bekannt, mehrschichtige Schlauchfolien durch Strangpressen mehrerer aus konzentrischen Ringdüsen austretenden Schlauchfolien und anschließendes Aufblähen der inneren Schlauchfolie herzustellen. Durch 5^ das Aufblähen der inneren Schlauchfolie werden die (in/clncn Schlauchfolien miteinander verschweißt.
Her vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Folienblasverfahren bei der llerstelliing dünnwandiger, einschichtiger Filme und nahtloser Folicnschläuchc aus thermoplastischen l'olymerisaten mit niedrigen Sehniclzviskositäten dahingehend zu verbessern, daß eine Beschädigung des »tranggepreßlen Folicnschlauclics beim Aufblasen und beim Abkühlen vermieden wird.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der eine Schlauch aus einem Polymeren mit niedriger Schmelzviskosiiiit und der andere Schlauch aus einem Poly nieren mit hoher Schmelzviskositüt ausgepreßt und die Schläuche nach dem Abquetschen voneinander gelrennt werden.
Insbesondere soll das neue Verfahren für die Verarbeitung kristalliner Polymerisate, wie z. B. Polyolefine, lineare Polyester, Polyamide, Polyurethane usw., geeignet sein. Durch das neue Verfahren sollen insbesondere auch schrumpfbare und nicht schrumpfbare, biaxial orientierte nahtlose Folienschlärehe aus Polyäthylenteiephthalat hergestellt werden.
Die erhaltenen Folienschläuche können biaxial orientiert werden, indem der Folienschlauch in bekannter Weise durch zvei Quetschwalzenpaarc hindurchgeführt wird, wobei die Walzen des zweiten Quetschwalzenpaares mit größerer Umfangsgeschwindigkeit umlaufen als die Walzen des ersten Quetschwalzenpaares, der Folienschlauch zwischen den Quetschwalzenpaaren durch Einführen eiaes gasförmigen Mediums aufgeblasen und gleichzeitig so von außen erwärmt wird, daß er auf einer Temperatur zwischen dem Schmelzpunkt und etwa dem Phasenübergang zweiter Ordnung gehalten wird.
Bei manchen Polymerisaten, wie z. B. Poiyäthylenterephthalat oder Poly-m-xylylenadipamid, ist der so erhaltene biaxial versteckte Film bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen schrumpfbar. Soll ein Folienschlauch oder ein Film bis zu Temperaturen von etwa 120 stabilisiert werden, so wird der zusammengelegte, b'ivxial verstreckte Schlauch erneut durch Aufblähen mit Luft oder anderen gasförmigen Medien ausgedehnt und auf eine Temperatur oberhalb des Phasenüberganges zweiter Ordnung des Filmes, jedoch unterhalb des Schmelzpunktes, er hitzt. Diese Temperatur ist zweckmäßig diejenige, bei welcher die Kristallisationsgeschwindigkeit ihr Maximum erreicht.
Die vorliegende Erfindung win! durch die Zeich nungen veranschaulicht, wobei Polyethylenterephthalat als Beispiel eines theinioplastischen Materials mit niedriger Schmelzviskosität und Polyäthylen als thermoplastisches Trägerpolymerisat mit höhet Schmelzviskosität verwendet wurden.
F i g. 1 ist eine schematische Darstellung der kontinuierlichen Herstellung eines amorphen Films und anschließender Orientierung und thermischer Stabilisierung des orientierten, kristallinen, thermoplastischen Polymerisates;
Fig. 2 ist ein Längsschnitt durch eine Ringschlitzdüse;
F i g. 3 ist ein Querschnitt durch einen Heizstrahler,
F i g. 4 ist eine schematischc Darstellung eines anderen Behandiungsvertahrens des Filmes.
In F ig. 1 wird in eine Strangpresse 2 üblicher Bauart, die an einem Ende mit einem Einfülltrichter f> versehen ist, das thermoplastische Polymerisat mit hoher Viskosität, wie >.. B. Polyäthylen, eingeführt. Das geschmolzene thermoplastische Polymerisat wird durch eine Schraube einer an der Strangpresse 2 angebrachten Ringschlitzdüse 10 zugeführt. Eine Strangpresse 4 mit einem Trichter 8 ist ebenfalls mit der Ringschlitzdüse 10 verbunden und wird zur Beschickung der Ringschlitzdüse 10 mit dem geschmolzenen Polymerisat niedriger Schmci/.viskosität, wie z. B. Polyäthylcnterephthalat, verwendet. Die Ringschlitzdüse 10 besteht, wie in Fig. 2 gezeigt, aus einem äußeren Gehäuse 7 mit einer ringförmigen OfTm ng 9. Im äußeren Gehäuse 7 wird ein Formeinsatz 11 angebracht und im Abstand vom Gehäuse 7
gten. Der Formeinsatz besteht uns einer zylindrischen Erweiterung 13, der mit dem ähnlich geformten äußeren Gehäuse 7 die ringförmige öffnung 9 bildet, und aus einem ringförmigen Trennring 15. Der ringförmige Trennring IS ist von der zyliudrischen Erweiterung in einem solchen Abstand angebracht, daß ein ringförmiger Kanal 17 gebildet wird. Der ringförmige Kanal 17 endet am inneren linde der Ölfi.i:ng9. Das andere Ende des Kanals 17 ist durch die öffnung 3 mit der Strangpresse 4 verbunden. Der Trennring 15 ist auch im Abstand von der inneren Oberfläche des Gehäuses 7 angebracht, so daß sich ein zweiter ringförmiger Kanal 19 bildet, der am inneren Ende der öffnung 9 endet und durch die öllining 1 mit der Strangpresse 2 verbunden ist.
Der Trennring 15 trennt die ringförmigen Kanäle 17 und Ii) bis zu einer Vereinigungsstelle in unmittelbarer Nähe des Zuganges zu Üllnung 9, Dies ermöglicht es, daß der Fluß der thermoplastischen geschmolzenen Materialien sich aus den beiden Kanulen vereinigt und zwei konzentrische Schläuche 16 und 18 bildet, die in dieser Form aus der ringförmigen öffnung 9 austreten. Die konzentrischen Schläuche 16 und 18 werden nach ihrem Austritt in F i g. 1 gezeigt. Der Formeinsatz Ll ist mit einer y.em.alen Öffnung 21 versehen, die an eine nicht gezeigte Quelle eines gasförmigen Mediums angeschlossen ist, wodurch das gasförmige Medium in das Innere des Schlauches 16 eingeführt werden kann, um diesen im aufgeblähten Zustand zu hallen. An die 3a Zufuhrleitung ist ein nicht gezeigtes Ventil angeschlossen, so daß nach gewünschter Aufblähung das gasförmige Medium abgestellt werden kann. Wird dagegen umgekehrt eine größere Zufuhr des aufblähenden Mediums benötigt, z. B. wenn ein Loch im Schlauch Gas austreten läßt, so kann die ermrderlichc Menge zugegeben werden.
In Fig. 1 werden die aufgeblähten konzentrischen Schläuche 16 und 18, die duich Strangpressung durch die Ringschlitzdüse 10 gebildet sind, vertikal nach oben durch eine Kühlzone 12 und dann duich ein Paar mit geregelter Geschwindigkeit laufende Quetschwalzen ?.() geführt, die auch zum Zusammenpressen des konzentrischen abgekühlter. Schlauchs dienen.
In der Ausfülirungsform, bei welcher ein Schlauch aus Polyäthyleiiierephthalat gewünscht wird und die konzentrischen nahtlosen Schläuche aus einer äußeren Schicht Polyäthylen und einer inneren Schicht I'olyäthylcnteri'phlhalat bestehen, wird es bevorzugt, den äußeren Polyäthyicnschlauch zu entfernen und den Polyäthyii.iitercphthalatschlauch als einzigen Schlauch zu verstrecken und zu stabilisieren. Dies geschieht wie folgt: nach Durchlaufen der konzentrischen Schläuche durch die Quetschwalzen 20 werden sie durch eine geeignete Schlitzvorrichtung 24 geführt, wobei der äußere Schlauch 18 aufgeschlitzt, vom inneren Sihlauch getrennt und auf eine Rolle 26 gewickelt wird.
Zur biaxialen Verstreckung des thermoplastischen nahtlosen Schi.niches 16 aus Polyethylenterephthalat, der in amorphem Zustand vorliegt, wird dieser durch den Walzenspalt eines Quetschwalzenpaares 28 geführt, durch einen Heizstrahler 34 erhitzt, durch Walzen 31 flach gelegt und dann durch den Spalt eines Quetschwal/cjpaares 32 geführt, der:n Walzen mit größerer Umfangsgeschwindigkeit als die Walzen ill's Oiintschwiil/enpaarcs 28 betrieben werden. Zwischen den Quetsehwulzenpaaren 28 und 32 wird der Schlauch 16 mit so viel UuIl aufgebläht, dall er beim Erhitzen radial auf das gewünschte Muß gedehnt ist. Die Menge der in einer Blase 30 eingeschlossenen Luft wird dann als genügend angesehen, wenn der gewünschte endgültige Durchmesser des Schlauches 16 erreicht worden ist.
Wenn sich die Luftmenge in der Blase 30 während der Behandlung verringert, so wird das Quetschwalz.:r:p:i·..; 32 zur Erhöhung des Luftdruckes tiefer gesetzt.
Der biaxial verstreckte Schlauch 16.1 ist wärme schrumpfbar und kann zu diesem Zeitpunkt aufgespult werder. Ist ein wärmeslahiler Film gewünsrlu, so wird der orientierte Schlauch 16/1 durch ein Quetschwalzenpaar 38 geführt, mit divergierend angeordneten Walzen 39 in Berührung gebracht, beim Durchgang durch den Kern eines rohrförmigen Heizstrahlers 42 erwärmt, mit konvergierend angeordneten Walzen 43 in Berühr-"ig gebracht, durch ein weiteres Quetschwalzenpaar 44 geführt und auf eine Rolle 48 aufgewickelt. Im Schlauch wird eine eingeschlossene Luftblase 4\» zui Vermeidung einer Schrumpfung beim Durchgang durch den Heizslrahlei 42 aufrechterhalten. Die Walzen der Quetschwalzenpaare 38 und 44 weiden m\\ etwa derselben Umfangsgeschwindigkeit betrieben, um Veränderungen in der Längscamension möglichst gering zu halten. Beim Durchlaufen des Heizstrahlers ·42 wird der Film' au! eine Temperatur erwärmt, die oberhalb des Phasen-Überganges zweiter Ordnung, jedoch unterhalb des Schmelzpunktes des Polymerisates liegt. Die bevorzugte Temperatur ist diejenige, bei welcher die maximale Kristallisationsgeschwindigkeit auftritt. Das Verhältnis von Länge der Heizvorrichtung, Temperatur und Geschwindigkeit des Filmes bestimmen die gewünschte Kristallisation.
Der in F i g. 3 gezeigte Heizungsstrahler 34 ist rohrförmig und besitzt einen Kern 63 mit so großem Durchmesser, daß der ausgedehnte Schlauch mit einem Zwischenraum zur Heizinnenfläche hindurchgeführt werden kann. Der Heizungsstrahler besteht aus einem zylindrischen Gehäuse 60 mit elektrischen Widerstandsheizclpmenten 62, die sich im gleichen Abstand voneinander an der Innenfläche des Gehäuses befinden. Die Temperatur im Kern 63 des Heizungsstrahlers wird durch einen nicht gezeigten Transformator, der mit den Widerstandselemcnten 62 verbunden ist, geregelt. r°lbstverständlich können auch andere Arten von Heizvorrichtungen verwendet werden.
Obgleich die Herstellung der konzentrischen Schläuche liier unter Verwenduni; konzentrischer ringförmiger Öffnungen in der Form beschrieben worden ist und wobei sich die geschmolzenen Polymerisate ve·" dem Austreten durch die Öffnung vereinigen, können auch andere Mittel zur einheitlichen Beschichtung von Polymerisaten mit niedriger Schmclzviskositüt auf Tragcrpolymesisatcn, wie sie aus der Form austreten, angewendet werdsn. Das Trägerpolymerisat kann zum Zeitpunkt der Beschichtung verfestigt oder unverfestigt sein, in der hier beschriebenen Ausführungsform wird es jedoch bevorzugt, daß die Beschichtung des Polymerisates vor der Verfestigung irgendeiner der Polymerisatschiehten erfolgt.
Das Trägerpolymerisat kann entweder der innere oder der äußere Schlauch sein. Wird gewünscht, die
konzentrischen Schläuche gemeinsam zu verarbeiten eitler zu verwenden, so hängt die Wahl, ob das Polymerisat mit niedriger Schmelzviskosität innen oder außen gelragen wird, von der endgültigen Verwendung ab. Im allgemeinen können beide Verfahren zur Erzielung eines nahtlosen Schlauches aus einem Polymerisat mit niedriger Schmelzviskosität angewendet werden. Wird jedoch ein kontinuierlicher nahtloser Schlauch aus einem Polymerisat mit niedriger Schmelzviskosität gewünscht, so wird dieser innerhalb eines Trägerpolymerisats hergestellt, um den äußeren Schlauch kontinuierlich entfernen zu können.
In der Ausführungsform, in welcher konzentrische Schläuche zweier thermoplastischer Polymerisatfilme gewünscht werden, werden Polymerisate und Bedingungen in bekannter Weise so gewählt, daß eine maximale Haftung eines Filmes am anderen erzielt wird; in Fällen, wo jedoch die Herstellung eines einzigen nahtlosen Schlauches gewünscht wird, wird es wegen der leichteren Entfernung des Trägermaterials bevorzugt, daß das Trägerpolymerisat ein solches Material ist, daß die Haftung oder Bindung eines konzentrischen Schlauches am anderen möglichst gering ist.
Das Trägerpolymerisat muß in geschmolzenem Zustand eine solche Viskosität besitzen, daß es während des Strangpressens und der anschließenden Kühlstufen sich selbst und das Polymerisat mit niedriger Schmelzviskosität tragen kann. Außerdem sollt» es bei einer Temperatur unterhalb des Zersetzungspunktes des Polymerisates mit niedriger Schmelzviskosität verstreckbar sein und sich zweckmäßig bei der während der Strangpressung angewendeten Temperatur nicht zersetzen. Polyäthylene mit einer Schmelzviskosität von 10000 bis 200000 P bei normaler Strangpreßtempcratur (177 bis 316°) sind geeignet. Es können auch andere Polymerisate, wie z. B. Polystyrol, Celluloseacetat. Celluloseacetatbutyrat, Polyvinylacctale usw., mit Schmelzviskositäten in diesem Bereich verwendet werden.
Die zur Herstellung nahtloser Schläuche besonders geeigneten thermoplastischen Polymerisate mit niedriger Schmelzviskosität besitzen Viskositäten bis zu etwa 7000 P bei den Strangpreßtemperaturen des Polymerisates (177 bis 316°). Das Verfahren kann zur Herstellung nahtloser Schläuche aus filmbildenden Polymerisaten mit Schmelzviskositäten von nur 500 P oder niedriger angewendet werden.
Lineare Polyamide, Polyester, Polyurethane, wie z. B. Poly-m-xylylenadipamid, Polyäthylenterephthalat, Polyhexamethylenadipat, Polyhexametylensebacat, Polycaprolactam und Polyurethane, sind einige Beispiele, die in Form nahtloser Schläuche nach dem Verfahren hergestellt werden können.
Es wird bevorzugt, den Schlauch während der Orientierungsstufe aufwärts zu führen, um eine einheitliche Erwärmung und Verstreckung zu ermöglichen; jedoch auch eine Führung in anderer Richtung, wie z. B. abwärts, waagerecht oder schräg im Winkel, liefert die gewünschten Ergebnisse.
Selbstverständlich kann die Verstreckung des Schlauches in einer getrennten Stufe erfolgen, die vom hier beschriebenen kontinuierlichen Verfahren abgetrennt ist.
Der verstreckte und stabilisierte Polyäthylenterephthalatschlauch kann auch in einer einzigen Blähstufe hergestellt werden.
In Fig. 4 wird ein amorpher Schlauch aus Polyethylenterephthalat durch ein Quetschwalzenpaar 70 geführt, beim Durchgang durch Heizvorrichtung 72 auf die zum biaxialen Verstrecken geeignete Temperatur erwärmt und zur Erzielung einer Kristallisation und Stabilisierung beim Durchgang durch eine Heizvorrichtung 74 weiter erhitzt und dann durch das Quetschwalzenpaar 76 sowie über Führungswal/en 78 und 80 geführt und auf eine Rolle 82 gewickelt.
ίο Zwischen den Quetschwalzenpaaren 70 und 76 wird eine Luftblase mit einem solchen Druck im Schlauch aufrechterhalten, daß der Schlauch in oder in der Nähe der Heizvorrichtung 72 biuxial verdeckt wird und nach der Stabilisierung die gewünschten
endgültigen Dimensionen erhält.
Die Heizvorrichtungen 72 und 74 sind in Konstruktion und Wirkungsweise ähnlich der in F i g. 3 gezeigten Vorrichtung. Selbstverständlich können die Heizvorrichtungen zu einer einzigen Einheit vereinigt werden.
Der kristallisierte, zweiaxial orientierte Film ist klar, zäh, durchsichtig und in beiden Richtungen bei Temperaturen bis zu 120° oder höher wärmestabil, was vom Grad der erzielten Kristallinität abhängt.
as Die folgenden Beispiele veranschaulichen das erfindungsgemäße Verfahren.
Beispiel 1
In diesem Verfahren befand sich das thermoplastische Polymerisat mit niedriger Schmelzviskosität außen und das thermoplastische Trägerpolymerisat innen.
Ein Polyamid 66 (Schmelzpunkt zwischen 258 und
2681C, Schmelzviskosität bei 293° C 1500 P) wurde (entsprechend F i g. 1 und 2) durch den Trichter 8 so in die Strangpresse 4 geführt, daß es in den äußeren Kanal 19 eintrat. Gleichzeitig wurde ein Polyäthylen einer Dichte von 0.92 g/cm3, einem Schmelzindex von 0,6, einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 25 000 und einer Schmelzviskosität von 30 000 P bei 293° C dem inneren Kanal 17 zugeführt. Die ringförmige öffnung der Strangpresse 4 betrug 0,75 mm. die öffnung der Kanäle 0,38 mm und der Durch messer zwischen den inneren Lippen der Divert 7.5 cm. Die Strangpresse 4 war auf eine Temperaair von 293° C erhitzt.
Die aneinanderliegenden konzentrischen Schlauch.· wurden aus der Strangpresse 4 mit einer Geschwi;;
digkeit von 4,9 m/Min, durch das oberhalb derselbe;' gelegene Quetschwalzenpaar 20 abgezogen. In eh. konzentrischen Schläuche wurde so viel Luft eingi führt, daß ein endgültiger Schlauchdurchmesser von 22,5cm flacher Breite erhalten wurde. Nach Aufschlitzen der Schlauchfolie wurden die erhaltener, Folien aufgewickelt.
Die durchschnittliche Dicke des äußeren — durchscheinenden, kristallinen und spröden — Polyamidschlauches betrug 0,032 mm, die des inneren PoIy-
äthylenschlauches 0,063 mm.
Beispiel 2
Es wurde wie im Beispiel 1 vorgegangen, wobei an Stelle des Polyamid 66 jedoch ein Polyäthylenterephthalat mit einem Schmelzpunkt zwischen 250 und 265 C und einer Schmelzviskosität von 2000 P bei 293' C verwendet wurde. Die Temperatur der Strangpresse 4 betrug 266° C bis Zur Zersetzunestemperatur
der Polymerisate. Die Abzugsgeschwindigkeit der stranggepreßten Schlauchfolie betrug 5,2 m/Min.
Der erhaltene (amorphe) Film aus Polyäthylentcrephthalat besaß eine Dicke von 0,043 mm. der Film aus Polyäthylen eine solche von 0.048 nun.
Beispiel 3
Film
Es wurde wie folgt ein biaxial orientierter
•us Polyethylenterephthalat hergestellt.
Es wurden die Ausgangsmaterialien gemäß Beitpicl 2 eingesetzt und eine Strangpresse gemäß Bcilf>iel 1 angewendet. Das Polyethylenterephthalat Wurde dabei jedoch dem inneren Kanal 17 zugeführt. Die Ringschlitzdüse hatte einen Durchmesser von 3,75 cm, die Umfangsgeschwindigkeit der Quetschwalzen 20 betrug 6,1 m/Min, und die Breite des zusammengelegten Schlauches 7.5 cm. Die Dicke des fnmorphcn) Polyäthylcntcrephthalalfilmes und des Polyäthylenfilmes betrug jeweils 0,075 mm.
Die Orientierung des PolyäthylentcrephthalatsL'hlauches erfolgte mittels der in F i g. 1 dargestellten und oben näher beschriebenen Vorrichtung. Der erhaltene orientierte Polyäthylenterephthalatschlauch war durchsichtig, zäh und schrumpfte beim liintatichen in Wasser von fi.VC um mindestens M)" «. [is wurden mehrere Versuche mit verschieden starker Orientierung durchgeführt.
Die Frgebnisse sind in der folgenden Tabelle I aufgeführt. Das Ziehverhältnis ist dabei das Verhältnis der Geschwindigkeit des oberen Uuctschwalzenpaares 32 zu der des unteren Quetschwalzenpaares 28, d. h. das Verhältnis der Austriltsgcsehwindigkeit der orientierten Schlauchfolie (Vo) zur Fintrittsgeschwindigkeit der amorphen Schlauchfolie (Ka); das Ausdehnungsverhältnis ist das Verhältnis des Durchmesseis (oder der flachen Breite) der orientierten Schlauchfolie (Do) zum Durchmesser (oder der flachen Breite) der amorphen Schlauchfolie (Da).
Kintritts-
geschwin-
digkeit
Zieh
Verhältnis
Tabelle 1 Tempe
ratur
Durch-
schnitt-
liche
Zugfestigkeit
kg cm-
Dehnung
bis zum Reißen
"·■«
Reißfestigkeit
g pro 0.025 mm
Quer
Filmdicke Lauf- Quer lauf- Quer lauf richtung
Beispiel m Min. Vo-Va Eigenschaften der orientierten Filme) °C mm richtung I richtung richtung I richtung richtung 45
Deh-
nungs-
verhaltnis
0.091 571 ! 500 2 3 37
amorpher Film; Do Da 40
7,5 cm 1,2 3,0 88 0,0079 I366 990 89 41 69 139
flache Breite 2,6 3,0 88 0,0058 880 977 57 21 172 56
4a 1,2 3,0 80 0,0079 1522 1480 115 91 61 238
4b 1,2 2,5 3,3 80 0,0066 648 842 30 32 162 296
4 c 2,1 2,6 3,3 88 0,0099 642 1276 44 74 365 212
4d 1,2 3.0 3,3 100 0,0074 585 692 25 39 253 101
4e 2,6 3.0 3,3 100 0,0056 874 944 52 29 124
4f 3,3
4g 3,3
3,3
Beispiel 4
40
Es wurde wie folgt ein dünner nahtloser kristalliner Schlauch, der in beiden Richtungen wärmestabil ist, hergestellt:
Die gemäß Beispiel 3 hergestellte orientierte nahtlose Polyäthylcnterephthalat-Schlauchfolie wurde abgewickelt und über geeignete Führungswalzen mit einer Geschwindigkeit von 1.2 m Min. zu dem Ouetschwalzenpaar 38 geführt. Von dem unteren Ouetschwalzenpaar 38 wurde die Schlauchfolie durch einen Heizstrahler über eins obere Quetschwalzenfiaar 44 und dann über geeignete Führungswalzen t.w Aufwickelrolle geführt.
Die Dimensionsveränderungen während der Kristallisationsstufe wurden möglichst gcringehalten. indem die Schlauchfolie durch Aufrechterhaltung einer Luftblase in derselben zwischen den beiden Quetschwalzenpaaren 38 und 44 straffgespannt wurde und indem die Umlaufgeschwindigkeiten der Quetschwalzenpaare 38 und 44 gleichgehalten wurden. Die Filmgeschwindigkeit betrug 1,2 m/Min.
Die kristallisierte orientierte Schlauchfolie wai klar, zäh und in beiden Richtungen bis zu Temperaturen von 116 stabil. Die physikalischen Eigenschaften der orientierten und kristallisierten nahtloser Polyäthylenterephthalat-Schlaiichfolic sind in Tabelle II angegeben.
Tabelle II (Eigenschaften der orientierten und kristallinen Filme)
Tempe Durch- Zugfestigkeit Dehnung
bis zum Reißen
Lauf π Quer Weiter
reißfestigkeit
Feuchtigkeits- Saucrstoff-
Beispiel ratur schnttthche kg cm- η richtung richtung ρ pro 0.025 mm dampfdurch- durch-
I.auf- Quer 30 32 Lauf- Quer Uissigkeit *) iässigkeit *r)
C mm richtung richtung richtung richtung
4d 0.0064 662 ' 841 17 17 162 : 238
tiricnl. Film 9 34
5 b 93 0.0056 757 ! 1033 44 21 89 113 2,19 8,9
5 c 168 0.0071 588 ' 1145 32 30 89 223 1.47 7,0
5d 185 0,0079 1200 ! 557 116 ι I3S 1.33 11,1
5 c 204 0.0059 1096 1429 55 S4 1.32 7,4
') Gemessen in ρ Ί45 cm- 24 Sld. !1.0Π5 mm.
; *) C icmcs.seη in cm'/MS cm- 24 Stil. (1.25 mm.
109 649/9
Die einzelnen Messungen erfdlglen ilen Standardbestimmungen:
äß folgen- Schmelzviskositäl:
ASTM-Test-Verfahren D-I238-52T.
SiUierstotTdurclilässigkcit:
Todd-V^rfahren (vgl. Paper Trade Journal. Bd. 118, Nr. K), S. 32, 1944).
Feuchtigkeitsdampfdurchüissigkeit:
»Cicneral-Foods-Verfahren«: (vgl. Modem Packaging, November 19 12).
WeiterreitUestigkeit:
TAPPI-Verfahren T4I4-49. Die Weiterreißfestigkeit ist In ρ pro 0.025 mm Filmdicke angegeben. ,,.
Schmclzindex:
ASTM-Test Dl 238-52 T. Die Fließgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit der Strangpressung in ρ pro K) Minuten.
1 r
Zugfestigkeit:
ASTM-Test D 882-54 T-C;.
Dehnung:
ASTM-Test D882-54-T-C. Bestimmt an derselben Vorrichtung und Probe wie die Zugfestigkeit.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von nahtlosen Schlauch :i :/.;! I'ilmen durch gleichzeitiges Auspressen von zwei zueinander konzentrisch angeordneten Schläuchen aus voneinander verschiedenen thermoplastischen Polymerisaten, Aufblasen des inneren Schlauches, dessen Wandung dabei mit der Wandung des äußeren Schlauches in Berührung kommt, end gemeinsames Abquetschen beider Schlauch:, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Schlauch aus einem Polymeren mit niedriger Schmelzviskosität und der andere Schlauch aus einen Polymeren mit hoher Schmelzviskosilät ausgepreßt und die Schläuche nach dem Abquetschen voneinander getrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß nach Trennung der Schläuche der Schlauch mit niedriger Schmelzviskosität erneut aufgeblasen und in bekannter Weise bei Temperaturen zwischen der Übergangsteniperatur 2. Ordnung und dem Schmelzpunkt iles Schlauchmaterials zweiachsig verstreckt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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