DE1504481B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung biaxial verstreckter Flachfolfen aus thermoplastischem Kunststoff - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung biaxial verstreckter Flachfolfen aus thermoplastischem KunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
biaxial verstreckter Flachfolien aus thermoplastischem Kunststoff, bei dem man eine Folie als Schlauch herstellt,
den Schlauch ungeschnitten in mehrere flache Nutzen in verschiedenen Ebenen überführt, die Nutzen
im flachen Zustand simultan biaxial verstreckt und anschließend die Flachfolien durch Auftrennen entlang
der Randzonen der Nutzen gewinnt.
Die Erfindung betrifft auch eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung.
Für viele technische Anwendungen hat es sich als
ίο vorteilhaft erwiesen, Folien aus thermoplastischen
Kunststoffen durch molekulare Orientierung zu vergüten. Zu diesem Zwecke werden Kunststoff-Folien, die
nach einem der bekannten Verfahren, wie Auspressen der Schmelze aus Düsen, Formen des Materials in
einem Walzenspalt oder durch Ausgießen einer Lösung auf eine bewegte Unterlage und Abdampfen des Lösungsmittels
hergestellt wurden, auf eine Temperatur erwärmt, die zwischen dem Glaspunkt des Polymeren
und seinem Schmelzpunkt liegt, und durch Anlegung von Zugkräften unter Flächenvergrößerung verstreckt.
Die zahlreichen bekannten Streckverfahren unterscheiden sich meist in der Art und Weise, wie die Zugkräfte
an der Folie angreifen. Hierbei ist eine Unterteilung in zwei prinzipiell unterschiedliche Verfahrensweisen
möglich.
Einerseits betreibt man die Verstreckung von Flachfolien, wobei die Zugkraft zur Orientierung in Bahnrichtung
meist durch Walzensysteme aufgebracht wird, während die Zugkräfte zur Verformung senkrecht zur
Bahnrichtung mittels Halteelementen, wie Kluppen, Klemmen, Rollen, Profilschienen und ähnliches, angelegt
werden. Der Vorgang der unter Flächenvergrößerung ablaufenden Verformung kann dabei sowohl in
Folgeschritten in Bahnrichtung oder senkrecht dazu bzw. umgekehrt, als auch simultan erfolgen.
Andererseits ist die Verstreckung von Hohlprofilen oder Schläuchen bekannt, wobei die zur Orientierung
erforderlichen Kräfte durch Zugelemente aufgebracht werden, die den Schlauch in axialer Richtung fördern
und durch ein Übertragungsmedium, üblicherweise mittels eines Gases, die Verformung in Querrichtung, d. h.
multiaxial am Umfang, erfolgt.
Es sind auch Verfahren bekannt, bei denen die Verformung eines Schlauches in Querrichtung über mechanische
Stützelemente, z. B. Formkörper in kegel- oder kegelstumpfförmiger Ausführung (BE-PS 6 53 437)
oder auch Ringelemente, deren Durchmesser sich in Richtung der Fortbewegung des Schlauches vergrößert,
erfolgt. Diesen Verfahren ist gemeinsam, daß die Zugkräfte am Umfang eines Schlauches mit kreisrundem
Querschnitt angreifen.
Der Vorteil der Flachstreckprozesse ist darin zu sehen, daß der Film während des Vorgangs der Flächenvergrößerung
plan zwischen den Halteelementen geführt wird sowie in der einfachen Möglichkeit, den Film
von beiden Seiten zu erwärmen und während der Verstreckung die gewünschte Temperatur einzustellen.
Hierdurch ergibt sich eine gute Planlage.
Die Nachteile dieser Verfahrensweise sind der Verlust der Teile des Filmmaterials, die sich während des
Streckvorganges innerhalb der senkrecht zur Bahnrichtung angreifenden Halteelemente befinden sowie der
große Raumbedarf und der maschinelle Aufwand. Infolge der in der Folienbahn auftretenden Dick- und Dünnstellen,
sind jedoch Dickenunglcichmäßigkeiten nicht zu vermeiden.
Der Vorteil der Schlauchstreckprozesse ist der geringe Raumbedarf und der geringe maschinelle Aufwand,
der sich aus der Symmetrie der verwendeten Vorrichtungen ergibt, sowie die Möglichkeit, durch Rotation
einer Düse, die den unverstreckten Film formt, Dickenungleichmäßigkeiten des Film auf ideale Weise auf der
Rolle auszugleichen. Der erhebliche Nachteil dieser Verfahren liegt in der mangelnden Planlage der Folien
durch die Herstellungsweise als runder Schlauch sowie die Schwierigkeit einer beidseitigen Beheizung und der
Flachlegung eines zylindrischen Schlauches in eine Ebene ohne Deformation des Filmes.
Aus der US-PS 27 18 658 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der eine aus einer Runddüse extrudierte
Schmelze direkt über eine Spreizeinrichtung geführt wird, wobei der Schmelzfilm von der Schlauchform in
eine Flachform übergeführt wird und dabei eine Quer-Streckung erfolgt. Durch schneller laufende Abzugswalzen wird auch eine Längsstreckung hervorgerufen.
Durch diese Vorrichtung können biaxial gestreckte Filme mit guter Dickengleichmäßigkeit erhalten werden.
Wenn auch über die Planlage ausdrücklich keine Angaben gemacht werden, so kann eventuell vermutet
werden, daß hierbei auch die Planlage etwas verbessert wird. Der erhebliche Nachteil dieser Vorrichtung ist
darin zu sehen, daß das Überführen des Schlauches in den flachen Zustand zum Verstrecken ungleichmäßig
erfolgt und so die erwünschte sehr gute Planlage nicht erhalten werden kann.
Es stellt sich somit die Aufgabe, ein Verfahren zu schaffen, bei dem Folien erhalten werden, die hinsichtlich
der guten Dickengleichmäßigkeit den nach einem Schlauchstreckprozeß und die hinsichtlich der guten
Planlage den nach einem Flachstreckprozeß erhaltenen Folien entsprechen. Gleichzeitig soll eine nachteilige
abrupte Überführung der Schmelze aus der Schlauchform vermieden werden.
Gelöst wird die vorstehend genannte Aufgabe bei dem eingangs dargelegten Verfahren zur Herstellung
biaxial verstreckter Flachfolien erfindungsgemäß dadurch, daß das Überführen des Schlauches in wenigstens
drei Nutzen erfolgt.
Der so verstreckte Schlauch kann in üblicher Weise flachgelegt und mit Hilfe von Quetschwalzen abgezogen
und aufgerollt werden. Wesentlich vorteilhafter und daher bevorzugt ist aber, den verstreckten
Schlauch in Bahnen zu schneiden, deren Breiten den Seiten der wenigstens drei Nutzen entsprechen, und
diese Bahnen dann einzeln aufzurollen. Bei einem dreieckigen Querschnitt entstehen dann drei Bahnen,
bei mehreckigem Querschnittt entsprechend mehr Bahnen. Grundsätzlich ist die Anzahl der Nutzen nicht begrenzt,
jedoch ergibt sich eine obere Grenze durch die Breite der benötigten Bahnen. Man wird stets die Anzahl
der Nutzen und damit der Bahnen so auswählen, daß die hauptsächlich benötigten Bahnbreiten erhalten
werden. Dementsprechend können die Kantenlängen der Nutzen untereinander gleich oder verschieden sein.
Bevorzugt sind jedoch gleichseitige Drei- oder Vielekke.
Dadurch, daß nach dem Auftrennen einzelne flache Bahnen erhalten werden, ist es möglich, die aus der
Verarbeitung von Flachfolien bekannten Vorrichtungselemente zur Nachbehandlung der verstreckten Folie
zu verwenden. So werden häufig im Anschluß an die Verstreckung die Folien unter Beibehaltung der Spannung
innerhalb kurzer Zeit abgekühlt. Das kann bei flachen Bahnen leicht mittels einer quer über die Bahn
reichenden Luftdüse geschehen. Mitunter ist es auch erwünscht, einen Teil der erzeugten Spannung wieder
abzubauen. Dies kann dadurch geschehen, daß die Folie nach erfolgter Verstreckung über konvergent geführte
Förderelemente weiterbewegt wird, wobei eine abgestufte Temperierung möglich ist. Diese ist an einem
Schlauch weitaus schwieriger auszuführen.
Auch kann eine thermische Nachbehandlung zum Zwecke der Dimensionsstabilisierung durch Kristallisation
während der Weiterbeförderung der flachen Folienbahnen auf parallel oder geringfügig konvergent
verlängerten Stütz- und Förderelementen durchgeführt werden. Ebenso lassen sich auch andere Nachbehandlungsverfahren,
wie z. B. das Behandeln in einem Hochspannungsfeld zur Verbesserung der Druckfarbenhaftung,
das Aufbringen und Trocknen einer Siegelschicht und die Behandlung mit oberflächenaktiven Substanzen
zur Beseitigung der elektrostatischen Aufladbarkeit an dieser Stelle des Verfahrensablaufes einfügen. Alle diese
genannten Behandlungsarten sind mit flachen Folien erprobt, während ihre Anwendung bei Schlauchfolien
große Schwierigkeiten bereitet.
Der zur Verstreckung gelangende Schlauch kann ein nahtloser Schlauch sein, der nach einer der bekannten
Methoden hergestellt wurde. Die Verwendung nahtlos gespritzter Schläuche in dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist besonders vorteilhaft, da diese unter Verwendung rotierender oder oszillierender Ringdüsen hergestellt
werden können, wodurch eine erhebliche Vergleichmäßigkeit der Durchmesser der Rollen des fertigen
Materials erzielt wird. Es ist jedoch auch möglich, Flachfolien, die durch Extrusion, Kalandrieren oder
Gießen hergestellt wurden, zu einem Schlauch zu formen und auf geeignete Weise wie Schweißen, Kleben
oder Falzen und ähnliches zu einem Schlauch zu verbinden. Auch diese Schläuche können in dem erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzt werden.
Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren derart durchgeführt, daß das Überführen des Schlauches
in die Nutzen durch eine Spreizanlage vorgenommen wird, wobei man die die Verstreckung bewirkenden
Kräfte zum Teil bereits im Bereich der Spreizanlage angreifen läßt.
In weiterer Ausbildung des Verfahrens arbeitet man derart, daß man während der Verstreckung die Nuten
derart umlenkt, daß' diese im wesentlichen in Gegenrichtung zum unverstreckten Schlauch geführt werden
und sich der unverstreckte Schlauch wenigstens teilweise eine Strecke innerhalb des von den Nutzen in der
Streckzone begrenzten Raumes bewegt.
Der Vorteil einer solchen Verfahrensführung liegt in dem erheblich geringeren Raumbedarf.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Sie besteht im einfachsten Fall aus einer Ringschlitzdüse zum Ausformen eines Schlauches, einer mit Kanten
versehenen Spreizanlage zur Umformung des Schlauches in ebene Nutzen, einer den Spreizanlagen
nachgeschalteten Abzugseinrichtung und einer Schneideinrichtung zum Ausschneiden der Flachfolien,
wobei das kennzeichnende Merkmal darin besteht, daß die Spreizanlage durch Verbindung benachbarter Kanten
ein mindestens dreiseitiges Polygon bildet, wobei jeweils zwischen benachbarten Kanten ein Nutzen
liegt.
Um ein gutes Gleiten des in die Nutzen zu überführenden Schlauches auf der Spreizeinrichtung zu gewährleisten,
verlaufen die Kanten der Spreizanlage gekrümmt. Zusätzlich hierzu können im Bereich der Kanten
der Spreizanlage antreibbare Transportorgane, be-
vorzugt Rollen oder Bänder, zur Förderung der Nutzen angeordnet sein oder die Kanten der Spreizanlage bestehen
wenigstens an den Berührungsstellen mit der Folie aus porösem Material, durch das ein Gas zwischen
Folie und Kanten zuführbar ist.
In weiterer bevorzugter Ausbildung ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten der
Spreizanlage derart in Abzugsrichtung verlaufen, daß ein Umlenken der Nutzen bei der Verstreckung im wesentlichen
in Gegenrichtung des Transportes des unverstreckten Schlauches erfolgt.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind somit entlang einer Achse ein erstes Transportorgan, eine
Spreizanlage zur Querstreckung der Folie, und ein zweites Transportorgan, das schneller als das erste
läuft, angeordnet. Die Spreizanlage bildet die abgeflachten Kanten einer drei- oder vielflächigen abgestumpften
Pyramide oder Kuppel, deren Basis sowie deren abgestumpfte Fläche senkrecht zur Achse der
Vorrichtung stehen. Die Transportorgane können übliehe
Quetschwalzenpaare sein. Wesentlich vorteilhafter aber ist, an Stelle der Quetschwalzenpaare umlaufende
Transportelemente, die als Ketten, Bänder, Rollen oder ähnliches ausgeführt sein können, zu verwenden, die
den Schlauch bereits in den gewünschten Querschnitt formen. Die Transportelemente der Transportorgane
bilden dann die Längskanten drei- oder vielflächiger Prismen. In diesem Falle können zu beiden Seiten der
streifenförmigen, abziehenden Transportelemente Messer zum Schneiden in die Nutzen angebracht sein.
Dabei fallen schmale Streifen des verstreckten Materials von der Breite der Transportelemente zwischen je
zwei Nutzen ab. Quer zu den abgetrennten Nutzen können zusätzliche Heiz-, Kühl- oder andere Vorrichtungen
angebracht werden. Im Extremfalle kann die Spreizanlage derart angeordnet sein, daß sie absatzlos
in die Transportorgane übergeht. In diesem Falle tritt keine Querverstreckung ein. Auch ist es möglich, nur
quer, aber nicht längs zu verstrecken, indem man den Transportorganen gleiche Laufgeschwindigkeiten erteilt.
Zur weiteren Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie zur Klarstellung seiner mannigfachen
Variationsmöglichkeiten dienen die F i g. 1 bis 5, auf denen beispielhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt sind. Hierbei sind die an sich bekannten Vorrichtungsteile zur Herstellung
des Schlauches z. B. Ringdüsen, Formteile zur Bildung eines Schlauches aus einer Flachfolie nicht dargestellt,
da diese je nach Bedürfnis wahlweise eingesetzt werden können. Aus darstellungstechnischen Gründen
wurde auch auf die Einzeichnung der Wickelvorrichtung verzichtet.
F i g. 1 zeigt in schematischer Form das erfindungsgemäße Verfahren. Die den Schlauch 1 bewegenden
und die Zugkräfte aufnehmenden Transportelemente 2 und 3 sind im einfachsten Fall Quetschwalzenpaare,
wobei das eine Quetschwalzenpaar mit einer Geschwindigkeit ν? angetrieben wird, die größer als vi ist,
wobei das Verhältnis V2: vi die Flächenvergrößerting
in Bahnrichtung bestimmt. Durch die Spreizanlage 4 wird der Schlauch von inner her abgestützt, wobei der
Abstand der Kanten der Spreizanlage aufeinanderfolgender Querschnitte, die senkrecht zur Achse liegen,
zunimmt und das Verhältnis dieser Abstände von der Ebene £1, wo die Bahn die Spreizanlage erstmalig berührt,
bis zu der Ebene £2, wo die Bahn die Sprcizanlage verläßt, die Flächenvergrößerung in Querrichtung
bestimmt.
In der Vorrichtung der F i g. 2 formen die Transportbänderpaare 5,5a und 56 den Schlauch zu einem Querschnitt
mit geraden Begrenzungslinien und vermitteln ihm die Geschwindigkeit vi. Die Spreizanlage mit den
Kanten 6, 6a und 66 bestimmt durch die Vergrößerung des Abstandes der Kanten zueinander die Flächenvergrößerung
in Querrichtung, während die Transportbänder 7, Ta und 76, die mit einer Geschwindigkeit v?
> vi umlaufen, die für die Verstreckung erforderlichen Kräfte aufbringen und durch das Verhältnis ihrer Geschwindigkeit
zur Geschwindigkeit vi die Flächenvergrößerung in Bahnrichtung bestimmen. Der verstreckte
Schlauch wird mit den Doppelschneidelementen 8, 8a, 86 in Flachbahnen aufgeteilt und über die Umlenkrollen
9, 9a, 9b Wickelvorrichtungen (nicht dargestellt) zugeführt.
Oft treten Schwierigkeiten dadurch auf, daß die Folie während der Verstreckung eine Relativbewegung zu
den Kanten der Spreizanlage ausführt. Zur Verminderung der Reibung zwischen der Folienbahn und den
Kanten ist es unter anderem vorteilhaft, die Folie auf einem Luftpolster gleiten zu lassen. In F i g. 2 ist bei
den Kanten 6, 6a und 6b angedeutet, daß die Gleitfläche aus porösem Material hergestellt ist, durch das Luft
austritt, so daß die Gleitreibung in erheblichem Maße verringert wird. Diese Schwierigkeiten können auch
dadurch verringert werden, daß zur Abstützung des Schlauches während der Verstreckung ein System aus
umlaufenden Ketten, Bändern oder Rollen angewendet wird. In Fig.2a sind die Kanten als Rollenbahnen 10,
10a und iOb ausgebildet, wodurch eine Relativbewegung zwischen Folienschlauch und den Kanten weitgehend
vermieden wird.
Bei der Ausführung des Verfahrens nach F i g. 3 ist es möglich, durch Differenzierung der Geschwindigkeiten
der umlaufenden Transportelemente eine Reihenfolge in der Verstreckung mit ganz definierter Flächenvergrößerung
durchzuführen. Die Transportbänderpaare 11,11a, 116 erteilen dem Schlauch die Geschwindigkeit
vi. Die Transportbänder 12, 12a, 126 können mit einer
Geschwindigkeit V2 > vi angetrieben werden, so daß
es möglich ist, eine Längsstreckung durchzuführen. Durch die Abstandsvergrößerung zwischen den Transportbändern
12, 12a, 126 der Spreizanlage wird der Schlauch in Querrichtung verstreckt. Schließlich kann
der Schlauch dadurch, daß die Transportbänder 13,13a, 136 mit einer gegenüber 12, 12a, 126 höheren Geschwindigkeit
V3 angetrieben werden, abermals in Längsrichtung verstreckt werden.
Besondere Vorteile hinsichtlich des Raumbedarfs bietet die Durchführung des Verfahrens nach F i g. 4.
Die im Innern des Schlauches angeordneten Transportbänder 14, 14a, 146 formen den zu verstreckenden
Schlauch in einen im wesentlichen dreieckigen Querschnitt und vermitteln ihm die Geschwindigkeit vi.
Durch Umstülpen und Weiterförderung des Schlauches mit der Geschwindigkeit V2 über die konzentrisch angeordneten
streifenförmigen Transportbänder 15, 15a, 156 der Spreizanlage, deren gegenseitiger Abstand sich
in der Bahnrichtung vergrößert, wird die Folie längs- und querverstreckt. Die Bänder der Transportelemente
bilden in diesem Falle zwei ineinandergestellte Prismen, wobei das die Folie liefernde Organ im Innern des
die Folie abziehenden Organs angeordnet ist.
Mit einer Vorrichtung, wie sie die F i g. 5 zeigt, ist es möglich, eine Schlauchfolie so zu verstrecken, daß die
Beträge der Verstreckung in Bahnrichtung und recht-
winklig dazu zu jedem Zeitpunkt während der Verstreckung gleich sind. Es ist bekannt, daß die kontinuierliche,
gleichzeitige und gleichmäßige Verstreckung in orthogonalen Richtungen von Flächfolien mittels
Aufweitrahmen möglich ist, deren Form einer stetigen Funktion folgt. Diese Erkenntnis kann zwanglos auf die
Verstreckung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren übertragen werden und führt zu einer Vorrichtung entsprechend
der F i g. 5.
Werden die Transportbänder 16, 16a, 166 mit der Geschwindigkeit vi bewegt und die Transportbänder
17, 17a, 176 der Spreizanlage mit der Geschwindigkeit V2, so ist das Verhältnis der Geschwindigkeiten v2/v\
und gibt die Gesamtverstreckung in Bahnrichtung an. Für die Gesamtverstreckung in der Querrichtung ist die
Geometrie der Aufweitevorrichtung verantwortlich. Wird das Verhältnis der Geschwindigkeiten V2/vi
gleich dem Verstreckungsverhältnis in Querrichtung gemacht, so ist bei Verwendung der Vorrichtung der
F i g. 5 nicht nur eine gleichzeitige Verstreckung in den zwei Streckrichtungen möglich, es ist dann auch gewährleistet,
daß die Anteile der Verstreckung in Bahnrichtung und senkrecht dazu zu jedem Zeitpunkt der
Verstreckung gleich sind.
Nach dem beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren und mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es möglich, durch Verstreckung orientierte Folien der verschiedensten thermoplastischen Kunststoffe
herzustellen. Gute Ergebnisse werden mit Polypropylen erzielt, wenn z. B. bei einer Temperatur zwischen
150 und 165° C mit einem Flächenstreckverhältnis von
40 — 60 verstreckt wird.
Für Polyäthylenterephthalatfolien sind Strecktemperaturen von 80 bis 90°C und Flächenstreckverhältnisse
zwischen 12 und 20 anwendbar.
Folien aus Polyäthylen mit einer Dichte von 0,918 g/cm3 werden zweckmäßig bei einer Temperatur
von 90 bis 95°C auf das 9- bis 16fache ihrer ursprünglichen Fläche verstreckt.
Grundsätzlich ist es möglich, alle für eine mechanische Orientierung geeigneten thermoplastischen
Kunststoffe nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu verstrecken.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen 509 520/332
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung biaxial verstreckter Flachfolien aus thermoplastischem Kunststoff, bei
dem man eine Folie als Schlauch herstellt, den Schlauch ungeschnitten in mehrere flache Nutzen in
verschiedenen Ebenen überführt, die Nutzen im flachen Zustand simultan biaxial verstreckt und anschließend
die Flachfolien durch Auftrennen entlang der Randzonen der Nutzen gewinnt, dadurch
gekennzeichnet, daß das Überführen des Schlauches in wenigstens drei Nutzen erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Überführen des Schlauches in die Nutzen durch eine
Spreizanlage vorgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die die Verstreckung bewirkenden
Kräfte zum Teil bereits im Bereich der Spreizanlage angreifen läßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man während der Verstrekkung
die Nutzen derart umlenkt, daß diese im wesentlichen in Gegenrichtung zum unverstreckten
Schlauch geführt werden und sich der unverstreckte Schlauch wenigstens teilweise eine Strecke innerhalb
des von den Nutzen in der Streckzone begrenzten Raumes bewegt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer Ringschlitzdüse zum
Ausformen eines Schlauches, einer mit Kanten versehenen Spreizanlage zur Umformung des Schlauches
in ebene Nutzen, einer den Spreizanlagen nachgeschalteten Abzugseinrichtung und einer
Schneideinrichtung zum Ausschneiden der Flachfolien, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizanlage
durch Verbindung benachbarter Kanten (6, 6a, 6b) ein mindestens dreiseitiges Polygon bildet, wobei
jeweils zwischen benachbarten Kanten ein Nutzen liegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten der Spreizanlage gekrümmt
verlaufen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Kanten der
Spreizanlage antreibbare Transportorgane (10, 10a, iOb; 12, 12a, \2b) zur Förderung der Nutzen angeordnet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportorgane als Rollen oder
Bänder ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten der Spreizanlage
wenigstens an den Berührungsstellen mit der Folie aus porösem Material bestehen, durch das ein Gas
zwischen Folie und Kanten zuführbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten der
Spreizanlage derart in Abzugsrichtung verlaufen, daß ein Umlenken der Nutzen bei der Verstreckung
im wesentlichen in Gegenrichtung des Transportes des unverstreckten Schlauches erfolgt.
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