DE1492812C - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von gezuckerter Kondenzmilch - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von gezuckerter KondenzmilchInfo
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- DE1492812C DE1492812C DE1492812C DE 1492812 C DE1492812 C DE 1492812C DE 1492812 C DE1492812 C DE 1492812C
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- condensed milk
- condensation
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Description
Die Erfindung betrillt die Herstellung von gezuckerter
Kondensmilch auf kontinuierlichem Wege:
Die kontinuierliche Herstellung von sterilisierter Kondensmilch ist aus der USA.-Patentschrift 2 925 348
bekannt. Dabei wird der eingestellten Milch nach der Behandlung Zucker zugesetzt.
Der Zusatz von Zucker zu einer Ausgangsmilch für die Herstellung von Kondensmilch ist in »Molkerei-Lexikon
Milchwirtschaft von A —Z«, 3. Auflage, S. 233, beschrieben.
Nach 11 uiiζiker »Condensed Milk and Milk
Powder«. 7. Auflage, 11>49, wird zur Herstellung von
gezuckerter Kondensmilch standardisierte Milch mit Zucker vermischt, die Mischung in Vakuum kondensiert
und nach dem Abkühlen mit Lactosekristallen geimpft.
Aus »Die Molkerei-Zeitung«, Bd. III, 1949, S. 669, ist es bekannt, ungezuckerte Kondensmilch zu homogenisieren,
hauptsächlich, um die Fetteilchen zu zerkleinern und auf diese Weise ein Aufrahmen des
Fettes während der Lagerung zu verhindern und/oder die Viskosität zu erhöhen.
Weiterhin hat man nach »16. Internat. Dairy Congr.«, Kopenhagen, Mai 1962, Bd. B, Section 5,
S. 1024 bis 1032, vorgeschlagen, bei der Herstellung von gezuckerter Kondensmilch eine Homogenisierung
durchzuführen. Jedoch erfolgt diese Behandlungsstufe vor dem Konzentrieren der Milch, ebenfalls zum
Zweck einer Erhöhung der Viskosität.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zur kontinuierlichen Herstellung von gezuckerter Kondensmilch
durch Mischen von standardisierter Milch und Zucker, Pasteurisieren der Mischung, Kondensieren
mit Vakuum und Impfen des abgekühlten Kondensats mit Lactosekristallen ist dadurch gekennzeichnet, daß
das Produkt unmittelbar nach der Kondensation bei der Kondensationstemperatur homogenisiert und
dann vor dem Zusatz von Lactosekristallen auf eine Temperatur von weniger als 25J C abgekühlt
wird.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird das
ίο Produkt unmittelbar nach der Kondensation auf 25
bis 30° C abgekühlt, homogenisiert, dann auf etwa 20J C abgekühlt und erneut homogenisiert.
Ein wesentliches Merkmal des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht darin, daß im Gegensatz zu
den bekannten Arbeitsweisen die Homogenisierung der Milch unmittelbar »nach« der Kondensation
durchgeführt wird. Überraschenderweise wird durch diese Maßnahme die Viskosität der gezuckerten
Kondensmilch nicht wie bei ungezuckerter Kondensmilch erhöht, sondern erniedrigt. Die Folge davon ist
eine merkliche Stabilisierung der Kondensmilch gegen das Dickweiden während der Lagerung. Hinzu kommt
das Fehlen eines Kochgeschmacks, da die Viskosität durch Homogenisieren eingestellt wird und nicht wie
bisher durch eine Hitzebehandlung und einer Fettabscheidung während der Lagerung.
Folgende Vergleichsversuche lassen die fortschrittliche Wirkung der Homogenisierung nach der Kondensation
der gezuckerten Milch erkennen:
Es wurde die Viskosität bei 2O0C von konzentrierter
gezuckerter Milch, gelagert in einem Zeitraum von 21 Tagen bei 37° C, gemessen (in Centipoises):
Mit erfindungsgemäßem Verfahren .
Ohne erfindungsgemäßem Verfahren
Ohne erfindungsgemäßem Verfahren
Versuch
19 000
27 000
27 000
Versuch 2
7100
8300
8300
Versuch 3
5600
8600
8600
Wie sich aus den Viskositätswerten ergibt, ist das Nachdicken bei der erfindungsgemäß behandelten
Kondensmilch deutlich im Gegensatz zur nicht erfindungsgemäß behandelten Milch verringert.
Zur Durchführung des Verfahrens geht man von Frischmilch aus, welche durch Standardisierung auf
eine möglichst konstante Zusammensetzung gebracht ist. Selbstverständlich kann auch aufbereitete Pulvermilch
verwendet werden, gegebenenfalls unter Zugabe von Butterfett oder eines geeigneten Pflanzenfettes.
Man fügt darauf der standardisierten Milch eine bestimmte Menge gemahlenen Kristallzucker bei, die
so bemessen wird, daß der gewichtsmäßige Anteil des Zuckers am Endprodukt beispielsweise 43% ausmacht.
Der Zucker kann direkt der standardisierten Frischmilch in einem Kessel beigefügt werden, sofern
dieser mit einem geeigneten Rührwerk versehen ist. Die direkte Zugabe des Zuckers zur Frischmilch erspart
die umständliche Zubereitung und das Kochen eines Zuckersirups. Zudem vermindert sich dadurch
die verdampfende Wassermenge um mehr als 10%.
Nach einer Variante könnte der Zucker jedoch j;;mz oder leilweise als Sirup während der zweiten
Stufe dei; Kondensation beigefügt werden.
Danach erfolgt die Pasteurisierung der Milch-Zucker-Miscluing
in einem Röhren- oder Plattenerhitzer. Das Produkt wird dabei auf eine Temperatur
/.wischen 105 und 13O0C gebracht.
Zur Kondensation wird ein mehrstufiger Verdampfer, z. B. ein zweistufiger Fallstromverdampfer
verwendet. Der Kondensationsgrad wird vorzugsweise mittels eines geeigneten Refraktometers kontrolliert,
das hinter der Entleerungspumpe angebracht .wird.
Die Verdampfung des Wassers erfolgt fast augenblicklich bei Temperaturen von 75"1C in der ersten
und 45° C in der zweiten Stufe.
Die unmittelbar auf die Kondensation folgende Homogenisation ist, wie bereits ausgeführt, von
großer Bedeutung, denn sie hat einen direkten Einfluß auf die physikalische Stabilität des Endproduktes
während der Lagerung. Es handelt sich dabei im wesentlichen um eine mechanische Bearbeitung, mit
der eine möglichst ausgeglichene Verteilung der Fett-
körperchen und eine bestimmte Viskosität erreicht werden sollen. Diese Bearbeitung kann in einem oder
mehreren Arbeitsgängen vorgenommen werden.
Nach einer ersten Ausführungsform wird die gezuckerte
und kondensierte Milch zuerst homogenisiert, z. B. mittels eines Homogenisators bekannter
Bauart, dann in einem Röhren- oder Platten-Wärmeaustauscher kontinuierlich auf eine Temperatur von
etwa 20° C abgekühlt. Das kräftige Pressen des Produktes bewirkt dabei eine Zerkleinerung und eine
ausgeglichene Verteilung der Fettkörperchen. Durch Variation des Homogenisationsdriickes ist es zudem
möglich, die Viskosität des Produktes innerhalb gewisser (irenzen einzustellen.
Nach einer zweiten Ausführungsform erfolgt die Homogenisation in zwei Arbeitsgangen mit Zwischenkühlung.
Unmittelbar nach der Kondensation wird das Produkt auf eine Temperatur von etwa 25 bis
30° C gebracht und dann ein erstes Mal homogenisiert, um eine gleichmäßige Verteilung der Fettkörperchen
zu erzielen. Darauf wird die Mischung in einem Röhren- oder Platten-Wärmeaustauscher
kontinuierlich auf eine Temperatur von etwa 2O0C abgekühlt und anschließend ein zweites Mal homogenisiert
(oder »viskolisiert«), um die gewünschte Viskosität der Mischung zu erreichen.
Nach einer Variante kann für die ein- oder mehrfache Homogenisation des Produktes eine Kolloidmühle
verwendet werden.
Das kondensierte und homogenisierte Produkt, das in einem Tank auf etwa 20° C gehalten wird, wird
nach einem herkömmlichen Verfahren mit Lactosekristallen geimpft. Schließlich wird die gezuckerte
Kondensmilch nach verschiedenen Kontrollen aseptisch abgefüllt.
1032kg standardisierte Vollmilch mit 3,65!1Zo Fett
und 8,92",ο fettfreier Trockensubstanz werden mit
179 kg Kristallzucker vermischt. Die Mischung wird etwa 1 Stunde vor der Kondensation in einem mit
Rührwerk versehenen Kessel zubereitet, wobei zunächst kräftig gerührt wird. Nach 40 bis 45 Minuten
wird das Rührwerk gedrosselt, aber bis zur Entleerung des Kessels in Gang gehalten.
Die gezuckerte Milch wird darauf durch einen Röhren-Wärmeaustauscher gepumpt, wo sie bei einer
Temperatur von etwa 13O0C und einem Durchsatz
von 25 l/Min, pasteurisiert wird.
Die Kondensation erfolgt in einer zweistufigen Anlage vom Typ »Scheffers«. Die Mischung durchläuft
die beiden Verdampfer bei Temperaturen von 77 bis 83° C im ersten und 43 bis 48- C im zweiten und
bei einem verminderten Druck von etwa 43 bis 48 cm Hg bzw.. 68 bis 70 cm Hg. Die Kondensation
auf den Soll-Feststoffgehalt von 74, l5°/o wird mit einem hinter der Entleerungspumpe angebrachten
Refraktometer kontrolliert.
Die etwa 43°Ό Zucker (Saccharose) enthaltende
kondensierte Mischung gelangt darauf in einen Homogenisator, wo sie bei einer Temperatur zwischen
38 und 45° C homogenisiert wird. Die gewünschte Viskosität wird durch Einstellung · des Drucks auf
etwa 25 kg/cm2 erreicht. Schließlich wird das Produkt,,
z. B. mit einem Röhren-Wärmeaustauscher, auf 20'C abgekühlt und in einen geeigneten Speichertank geleitet.
Von-der Zubereitung der Milch-Zucker-Mischung
im Kessel an verläuft die ganze Fabrikation der Kondensmilch kontinuierlich.
Die Milch wird darauf in üblicher Weise mit Lac-■ tosekristallen geimpft und nach verschiedenen Kon-,
trollen aseptisch in Dosen abgefüllt.
Die derart hergestellte gezuckerte Kondensmilch zeichnet sich gegenüber einer erstklassigen im chargenweisen
Betrieb hergestellten Kondensmilch namentlich durch eine größere Stabilität und das Fehlen jeglichen
Kochgeschmacks aus. Es tritt auch nach länuerer Lagerung keine Fettabschciduiiu und kein Dickwerden
(Ajjetliiekening) ein.
Beispie! 2
Die in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise auf einen Feststoftgehalt von 74,15"» kondensierte MiIcIi-Zucker-Mischung
wird in Platten-Wiirmcaustauschern unmittelbar nach der Kondensation kontinuierlich
auf 27° C abgekühlt und ein erstes Mal bei einem Druck von 20 bis 25 kg cm-' in einem Druckhomogenisator
herkömmlicher Bauart homogenisiert. Sie wird alsdann in Platten-Wärmeaustauschern kontinuierlich
auf 20 C abgekühlt und danach zwecks Einstellung des Produktes auf die gewünschte Viskosität
ein zweites Mal, vorzugsweise mittels einer Kolloidmühle, homogenisiert (viskolisiert).
Darauf wird die Kondensmilch gleich wie im Beispiel 1 fertiggemacht. ■
Die derart hergestellte gezuckerte Kondensmilch weist eine gegenüber dem nach Beispiel 1 erhaltenen
Produkt nochmals verbesserte Lagerungständigkeit auf.
Claims (1)
- Patentansprüche:1, Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von gezuckerter Kondensmilch durch Mischen von standardisierter Milch und Zucker, Pasteurisieren der Mischung, Kondensieren im Vakuum und Impfen des abgekühlten Kondensats mit Lactosekristallen, dadurch gekenhzeichnet, daß das Produkt unmittelbar nach der Kondensation bei der Kondensationsteniperatur homogenisiert und dann vor dem Zusatz von Lactosekristallen auf eine Temperatur \on weniger als 25- C abgekühlt wird.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Produkt unmittelbar nach der Kondensation auf 25 bis 30° C abgekühlt, homogenisiert, dann auf etwa 20' C abgekühlt und erneut homogenisiert wird.3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Homogenisierung in einer . Kolloidmühle erfolgt.4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Homogenisierung55. unter Druck, die zweite (Viskolisieiung) in einer Kolloidmühle erfolgt.
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2803634A1 (de) * | 1977-01-28 | 1978-08-03 | Rich Products Corp | Gegen mikrobielle verderbniserscheinungen stabilisierte lebensmittel |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2803634A1 (de) * | 1977-01-28 | 1978-08-03 | Rich Products Corp | Gegen mikrobielle verderbniserscheinungen stabilisierte lebensmittel |
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