DE1492772C3 - Verwendung einer Einweg-Kartonverpackung bei der Herstellung und Verschickung von Joghurt Südmilch AG, 7000 Stuttgart - Google Patents
Verwendung einer Einweg-Kartonverpackung bei der Herstellung und Verschickung von Joghurt Südmilch AG, 7000 StuttgartInfo
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Description
Es ist bekannt. Joghurt in dem Gefäß, in dem er reift,
auch zum Verbraucher zu transportieren. Zu diesem Zweck wird die zur Joghurtherstellung vorbereitete
Milch in Glasflaschen oder vorzugsweise in Kunststoffbecher gefüllt und zunächst in eine Kammer zum Bebrüten
in warmer Luft und anschließend zum Abkühlen in ein Wasserbad oder in eine normalerweise mit feuchter
Kaltluft arbeitende Kühlkammer eingebracht.
So ist es aus der DT-AS 10 08 096 bekannt, jeweils eine Mehrzahl von einzelnen Joghurtflaschen oder Joghurtbechern
in Behältnisse mit durchbrochenen Boden einzusetzen, und zwar in die bei Molkereien bekannten
Molkereikästen, die in einem oder mehreren Schränken übereinander gestapelt werden. Die Schränke
selbst sind so ausgebildet, daß den Joghurtflaschen infolge der durchbrochenen Kastenböden, auf denen
die Flaschen ruhen, die zum Erwärmen bzw. zum Kühlen dienende Luft zugeführt werden kann.
Die Joghurtherstellung ist jedoch im ganzen gesehen sehr heikel und erfordert außerordentliche Sorgfalt,
insbesondere auch hinsichtlich der jeweils vorgeschriebenen Temperatur bei Bebrütung, Abkühlung und
nachfolgendem Transport und Lagerung.
Die soeben genannte Veröffentlichung läßt die nach der Abkühlung zu treffenden Maßnahmen ,offen und
gibt keine weiteren Hinweise, es ist jedoch zu vermuten, daß nach der Abkühlung die Joghurtflaschen entweder
in den Molkereikästen verbleiben und unmittelbar zum Verbraucher geführt werden, oder daß noch
eine Umpackung in die Flaschen gegen abrupte Außentemperaturänderungen schützende Behältnisse stattfindet.
Nach Entleerung kommen die Behälter auf jeden Fall zum Joghurthersteller wieder zurück, was außerordentlich
umständlich und zeitraubend ist. Auf Grund der bisher bekannten Kühlsysteme erfolgte die Abkühlung
des Joghurts bisher stets durch Eiswasser oder stark befeuchtete Kühlluft, so daß die zum Transport
und gegebenenfalls auch zur Aufnahme der Behälter in den Behandlungskammern erforderlichen Gefäße aus
einem wasserunempfindlichen Material hergestellt sein mußten. Hierzu eigneten sich deshalb insbesondere
auch die schon erwähnten Molkereikästen, die sowohl an ihren Bodenteilen als auch an den Seitenflächen
weitflächig durchbrochen sind und üblicherweise aus Kunststoff bestehen.
Zusammenfassend beschäftigt sich die genannte Veröffentlichung mit den Schwierigkeiten bei der Bebrütung
und Abkühlung von Joghurtkulturen, wobei zur Erzielung einer gleichmäßigen Erwärmung und einer
nachfolgenden, gleichmäßigen Abkühlung eine größere Anzahl von Schränken verwendet werden sollen, die
jeweils für sich ein System zur Warmlufttemperierung enthalten, jedoch gemeinsam an eine Kühlluft- und
Umwälzeinrichtung angeschaltet werden können.
Des weiteren ist aus der DT-AS 10 24 327 eine Kammer
für die großtechnische Herstellung von Joghurt bekannt, die den Schwierigkeiten abhelfen soll, die bei der
Bebrütung von Joghurt dadurch entstehen, daß die jeweils zugeführte Warm- bzw. Kaltluft zwar an den FIasehen
vorbeiströmt, die Flaschen von dem Luftstrom jedoch nicht gleichmäßig getroffen werden.
Um hier Abhilfe zu schaffen, sieht diese Veröffentlichung eine Kammer für die großtechnische Herstellung
von Joghurt vor, die mit ihrer ganzen Größe über Flur
ίο liegt und bei der der Luftstrom gleichmäßig auf die in
der Kammer befindlichen Flaschen einwirkt, weil der Querschnitt des Joghurtraums durch Flaschen und Leitbleche
vollständig ausgefüllt ist. Weitere Angaben hinsichtlich der sich nach der Herstellung des Joghurts ergebenden
Probleme sind nicht gemacht.
Schließlich ist aus der DT-PS 10 61 692 eine Schachtel aus Kunststoff bekannt, die zur Aufnahme von Käse
dient und gewellte Seitenwände aufweist, so daß Luft an gestapelten Käseschachteln vorbeizirkulieren kann.
Diese Käseschachtel weist auch Durchbrechungen im Deckel- oder Bodenteil auf, die jedoch insofern sinnlos
sind, als die Käsemasse selbst ein konsistenter Brei ist und Luftdurchströmungen deshalb nicht zuläßt, im übri- .;
gen hier auch oberbegriffsmäßig ein anderer Ausgangspunkt vorliegt und völlig andere Verhältnisse herrschen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Joghurtherstellung insgesamt einschließlich des Vertriebs
des hergestellten Joghurts zu vereinfachen und zu verbilligen.
Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung in der Verwendung einer Einweg-Kartonverpackung mit
geschlossenen Seitenwänden und bei Übereinanderstapelung der Verpackung miteinander senkrecht fluchtenden
Öffnungen zur Bebrütung, Abkühlung mittels trockener Kühlluft und Verschickung von Joghurt in
verlorenen Bechern. Die Erfindung enthält daher folgenden Grundgedanken:
1. Die Joghurtbecher werden mit der entsprechend vorbereiteten Milch in Kartonschachteln gestapelt,
die sie bis zur Entnahme beim bestimmungsgemäßen Gebrauch, also beim Verteiler oder Verbraucher
nicht mehr verlassen.
2. Die Kartonschachteln sind so ausgebildet, daß sie gleichzeitig bei Übereinanderstapelung eine isolierende
Verpackung bilden und dabei die bei der Herstellung von Joghurtkulturen erforderlichen
Temperaturänderungen in bestmöglicher Weise übertragen, wozu einmal
a) die Kartonschachteln geschlossene Seitenwände aufweisen, jedoch
b) Böden und gegebenenfalls Abdeckungen an den Stellen, die von den Joghurtbechern nicht besetzt sind, öffnungen oder Durchbrechungen aufweisen und somit einen ungehinderten
b) Böden und gegebenenfalls Abdeckungen an den Stellen, die von den Joghurtbechern nicht besetzt sind, öffnungen oder Durchbrechungen aufweisen und somit einen ungehinderten
Zutritt für die Warm- oder Kaltluft erlauben; schließlich
3. wird als Kühlluftstrom trockene Luft verwendet, so daß das Material der Kartonschachteln, nämlich
üblicherweise Wellpappe, in keiner Weise angegriffen wird. Auf diese Weise ergeben sich eine
Vielzahl von Vorteilen. Die Joghurtherstellung wird in ihrem Ablauf vereinfacht und präzisiert, da
der ausschließlich vertikale Warm- oder Kaltluftstrom an den Joghurtbechern in nur dieser Richtung
vorbeifließt und die größtmöglichen, der Einwirkung von Temperaturbeeinflussungen ausgesetzten
Flächen kontaktiert, so daß eine gleichmä-
ßige und einwandfreie Temperaturänderung des Joghurtgutes erzielt wird, zugleich können jedoch
Behälter oder Kästen zur Aufnahme der Joghurtbecher aus einem Material verwendet werden, das
billig und feuchtigkeitsempfindlich ist.
Werden die Verpackungen mit den Joghurtbechern für den Versand auf einer geschlossenen Unterlage,
beispielsweise einer Stapelpalette oder auf einem Fahrzeugboden abgesetzt und übereinandergestapelt, dann
werden die Öffnungen für die Luftzirkulation zwangläufig geschlossen, und es wird ein nachteiliger abrupter
Wärme- oder Kälteübergang vermieden. Nach Abkühlung der Joghurtbecher wird daher jede weitere
Luftzirkulation unterbrochen und die geschlossenen Seitenwände der Kartonschachteln isolieren den Behälterinnenraum
und verhindern einen starken Kälteverlust, was sonst sehr schnell zu einer Verschlechterung
der Joghurtkulturen führen kann. Die verwendeten Kartonverpackungen sind auf Grund ihres Materials,
nämlich Pappe, in dieser Hinsicht ein starker Warmeisolator.
Die fertigen Joghurtbecher verbleiben daher in ihrer kühlen Phase nach der Abkühlung und
. kommen mit der Außenluft niemals in Berührung, wenn ' sie anschließend bevorzugt in Kühlautos zum Verbraucher
oder Verteiler transportiert werden.
Vorteilhaft ist weiterhin, daß nach der Herstellung keine umständlichen Umpackvorgänge erforderlich
sind, was zwangläufig eine unterschiedliche Behandlung der einzelnen Joghurtbecher nach sich zieht, auch
ist es nicht notwendig, die bisherigen Aufnahmebehälter wieder und wieder an ihren Ursprungsplatz zurückzutransportieren.
Die Erfindung hat darüberhinaus noch eine umwelt- [ freundliche Komponente insofern, als es sich bei dem
Verpackungsmaterial um ein Material auf Zellstoffbasis, nämlich Pappe handelt, welches sehr schnell einem
natürlichen Kreislauf oder einer Verrottung zugeführt werden kann.
In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im einzelnen erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Draufsicht auf eine Einweg-Kartonverpackung zur Aufnahme von Joghurtbechern zur Herstellung
von Joghurt,
F i g. 2 einen Längsschnitt nach Linie 2-2 der F i g. 1 durch eine Kartonverpackung, die mit Hilfe eines Dekkels
verschließbar ist,
F i g. 3 eine schaubildliche Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Kartonverpackung, die an
Stelle eines Deckels mit Halteelementen zum Aufstapeln der Verpackungen übereinander ausgestattet ist
und
F i g. 4 einen Schnitt entlang der Linie 4-4 der F i g. 3 durch einen Stapel übereinandergestapelter Kartonverpackungen.
Die in den F i g. 1 und 2 gezeigte Kartonverpackung zur Aufnahme von Joghurtbechern ist derart gestaltet,
daß sie die Herstellung und den Transport von Joghurt, wie soeben angegeben, gestattet. Sie dient somit sowohl
zur Aufnahme von zur Joghurtherstellung vorbereiteten, milchgefüllten Kunststoffbechern 10, um diese
in einer Kammer zu bebrüten bzw. abzukühlen, als auch zum Transport bzw. Versand der Joghurtbecher. Die
Kartonverpackung ist so gestaltet, daß die in ihr eingesetzten Joghurtbecher beim Abkühlen des Joghurts von
Kaltluft bestrichen werden können. Im vorliegenden Falle ist die Kartonverpackung so ausgebildet, daß in
dem der eigentlichen Aufnahme der Joghurtbecher 10 dienende Behälterteil 12 einzelne Joghurtbecher 10 mit
verhältnismäßig geringem Spiel nebeneinander angeordnet werden können. Der Oberteil der Kartonyer:
packung ist durch einen Deckel 14 gebildet. Boden 15 und Deckel 14 sind so gestaltet, daß ein vertikaler Kaltr
luftdurchzug innerhalb der Kartonverpackung zum Abkühlen der Becher stattfinden kann. Der Boden weist
deshalb eine Vielzahl kleiner öffnungen 16 bzw. großer
öffnungen 18 auf, die im Boden so verteilt angeordnet sind, daß sie sich an den von den Bechern 10 nicht abgedeckten
Stellen befinden. Im Deckel sind ebenfalls eine Vielzahl kleiner öffnungen 20 bzw. großer öffnungen
22 vorgesehen, so daß die verwendete Kühlluft zum Abkühlen des Joghurts in einer Richtung durch die
Kartonverpackung hindurchströmen und hierbei den Umfang der einzelnen Joghurtbecher, wie obenerwähnt,
bestreichen kann.
Die Anordnung der öffnungen 20 bzw. 22 im Deckel 14 ist so getroffen, daß diese öffnungen mit den öffnungen
im Boden 15 der Kartonverpackung fluchten. Zum Bebrüten des Joghurts wird die mit Joghurtbechern
10 gefüllte Kartonverpackung in eine Kammer eingeschlossen, in welcher sich die zur Joghurtherstellung
erforderlichen Temperaturverhältnisse herstellen lassen. In dieser Kammer befindet sich eine luftdurchlässige
Unterlage 24, auf der sich die Karton verpackungen abstellen lassen. Diese Unterlage ist beispielsweise
als Gitterrost ausgebildet. Zur Joghurtherstellung wird nun zunächst der warm in die Kammer eingebrachte
und gegen Luftzirkulation abgeschirmte Joghurt in der Kartonverpackung warmgehalten, so daß der Joghurt
reifen kann.
Zur Abkühlung der in der Kartonverpackung befindlichen Joghurtbecher wird danach Kühlluft durch die
Kartonverpackung hindurchgeführt, wobei diese Luft vorzugsweise durch einen an der Kammeroberseite angeordneten
Ventilator in vertikaler Richtung durch die Kartonverpackung gepreßt werden kann. Die Kartonverpackung
ist aus billigem Material hergestellt und wird mit trockener Kühlluft beaufschlagt; sie wird nach
Gebrauch vom Händler weggeworfen oder vernichtet und ist daher als Einweg-Kartonverpackung ausgebildet.
Ist das Herstellungsverfahren abgeschlossen, so kann daher mit Hilfe der Kartonverpackungen 12, 14
zugleich der Transport der Joghurtbecher erfolgen.
Die in F i g. 3 gezeigte Kartonverpackung zur Aufnahme von Joghurtbechern unterscheidet sich von dem
zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel dadurch, daß sie an Stelle eines Deckels an gegenüberliegenden
Wänden 30 und 32 jeweils ein Paar im Abstand voneinander angeordnete, den Behälterrand 34 überragende
Lappen 36 bzw. 38 aufweist, die in sich steif, jedoch wesentlich dünner als die betreffenden Wände 30, 32
sind, und diese Lappen befinden sich mit ihrer Außenseite in der Ebene der betreffenden Behälteraußenwandfläche.
Unterhalb dieser Lappen, d. h. im Bereich des Behälterbodens 40, befindet sich jeweils eine Vertiefung
42 bzw. 44, in weiche die Lappen der unter der betreffenden Kartonverpackung befindlichen Kartonverpackung
eingreifen. Diese Lappen und Vertiefungen, die eine formschlüssige Verbindung zwischen den
einzelnen Kartonverpackungen ermöglichen (s. F i g. 4), gestatten es, daß mehrere Kartonverpackungen 46, 48,
50 zu einem Stapel aufeinandergestellt werden können, wodurch sich in einer Kammer auf einem verhältnismäßig
kleinen Raum eine große Anzahl von Joghurtbechern zur Herstellung des Joghurts unterbringen lassen.
Durch eine Zusammenstellung von Kartonverpackungen gemäß F i g. 4 ergeben sich hierbei Vertikal durch-
gehende Hohlräume, durch welche die Kühlluft hindurchstreichen kann. Werden diese Behälter beispielsweise
zum Transport auf einer Unterlage abgesetzt, so wird jede Luftzirkulation unterbrochen, wobei der Kar:
ton eine vorteilhafte Isolierung schafft.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung einer Einweg-Kartonverpackung mit geschlossenen Seitenwänden und bei Übereinanderstapelung der Verpackung miteinander senkrecht fluchtenden öffnungen zur Bebrütung, Abkühlung mittels trockener Kaltluft und Verschikkung von Joghurt in verlorenen Bechern.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB0085109 | 1965-12-23 | ||
DEB0085109 | 1965-12-23 |
Publications (3)
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DE1492772A1 DE1492772A1 (de) | 1969-08-28 |
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