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"haarfärbemittel"
Die Erfindung betrifft ein Haarfärbemittel, das in flüssige@, lcremförmiger oder
gelartiger Konsistenz vorliegt und eine wä#-rige Lösung bekannter Haarffarben, vorzugsweise
in ammoniakalischem Milieu enthält.
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Bisher bekannte Grundmedien für Oxydationshaarfarben sind wä#rig-alkoholische
Löaungen, schäumende Färbemittel, welche nichtionogene (#thylenoxydprodukte), anionaktive
(Fettalkoholsulfate, Seifen), oberflächenaktive Verbindungen ober Färbecremes (x.B.
mit Natriumlaurylaulfat emulgierte Fettalkohole) oder Oele (oxitbylierter Nonylphenol)
enthalten. Allen diesen Grundmedien gemeinsam sind aber Naohteile, die aioh besonders
in der Schädigung der Haarstruktur bemerkbar maohen. Verstlrkt wird die Schädigung
des haares noch dadurch, daß diese Mittel ge. meinsam mit Ammoniak und Wasserstoffperoxyd
sur Anwendung kou-n müssen. Aufgrund ihres starken snionaktiven oder nichtionogenen
Charakters lösen die bekannten grundmedien jede natürliche Schutzschicht von Maar
und Kopfhaut und ermögliohen so einen Ringriff auf die Salzbindungen, die Polypeptidbindungen
und die Cyatinbindungen des Haares. Daraus erklärt sich die Sehädigung der M@arstruktur
mit
den bekannten Färbemitteln. Der Haaraohaft wird porös und daher glanzlos. Da die
Färbebehandlungen etwa in Intervallen von jeweils ca. 6 bis 8 Wochen ständig wiederholt
werden müssen, verstärkt sich die Schädigung von Mal zu Mal.
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Man hat daher schon vorgeschlagen, als Orundmedium eine Verbindung
von amphoterem Charakter zu verwenden. Diese Verbindung enthält im gleichen Molekül
ein ¢yclisches Imidazol mit quarternären Gruppen und, ähnlich wie die Seifen, eine
Carboxylgruppe (USP 2 950 255). Auch Kombinationen dieses Stoffs mit quarternären
Ammoniumverbindungen und aulfatierten Detorgention wurden bereits vorgeschlagen.
Im sauren Bereich lassen sich nach diesem Vorschlag auch tatsächlich pflegende Behandlungen
des Haares erreichen, da im sauren Bereich diese ampholytischen Verbindungen kationaktiv
reagieren. Im alkalischen Bereich dagegen raagieren diese Verbindungen anionaktiv
und verlieren damit wichtige pflegende Eigenschaften.
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Bei dem Versuch, kationaktive Verbindungen in haarkosmetischen Präparaten
mit den gut schäumenden anionaktiven Verbindungen zu kombinieren, stieß man immer
wieder aur unüberwindliche Schwierig keiten, da sie mit anionaktiven Stoffen unverträglich
sind und Ausfällungen in stöchiometrischen Mengenverhältnissen ergeben, worauf u.a.
auch die quantitative Analyse der kationaktiven Vorbindungen beruht (vgl. B. Plötz
in Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 1957J Band 9, Seite ag7 unten).
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Diesen Nachteil der Unlöslichkeit des Reaktionaprodukte@ versuoht
ein anderer Vorschlag su umgehen. Zu diesem Zweoke werden bei der Herstellung eines
Haarfärbemittels salzartige
Reaktionsprodukte von kationaktlven
Basen und anionaktiven Spuren in organisohen, mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln
zur Auflösung gebracht (DP8 972 l64). Auch bei diesem Vorschlag hat alao die katiopaktive
mit der anionaktiven Verbind dung zu einem salzartigen, flieht mehr dissoziertan
Rsaktionsprodukt geführt. Da eine solohe Verbindung nicht wasserlöslich ist, wird
ihr ein organisches Lösungsmittel zugesetzt1 das aber seinerseits das Haar starit
entfettet und damit Jeder Pflege der Haarstruktur entgegenwirkt.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Haarfärbemittel
unter Verwendung eines haarpflegenden Grundmediums rur an sich bekannte Haarfarben
zu schaffen, das alle vorgenannten Nachteile vermeiden läßt. Dies gelingt bei dem
hier vorgesohlagenen Haarf@rbemittel der eingangs genannten Art vor allem dadurch,
daß es erfindungagemä# als kationaktiven Stoff eine Verbindung der folgenden allgemeinen
Formel enthält, welche im folgenden mit 1 bezeichnet wird:
Hierbei stellen R eine Alkylkette mit 8 bis 24 Kohlenstoffatomen, x und y die Anzahl
der Moleictlle Äthylenoxyd, die zwischen l bis 50, vorzugsweise 1 bi. 15 betragen
kann, und An ein Anion, vorzugsweise chlo@i@ oder Sulfat, dar.
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Der wesentliche Vortail des Haarfärbemit@els gemäß der Erfindung
liegt darin, daa mft ihm in einem Arbeitsgang eine
gleichmä#igere
Färbung und eine Pflege des Haares sowie ein antistatischer und ein bakterisider
Kffekt erreicht werden.
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Diese vorteilhaften Kigensohaften sind insbesondere auf folgende Gegebenheiten
zurücksuführen@ Im Gegensatz zu anderen quarternären Ammoniumverbindungen, vier
weloht/aliphatisohe, substituierte aliphatisohe oder aromatisohe Gruppen am quarternären
Stickstoffatom enthalten, ist die erfindungagemä# angewendete Verbindung I daduroh
charakterisiert, daß sie zwei Polyoxyäthylen- und zwei Alkylgruppen am Stiokstoffatom
enthält, Die Lösliohkeitseigenschaften der Verbindung I hängen demnach nicht wie
bei den meisten kationaktiven Verbindungen von der Ionisation ab, sondern werden
auch durch die hydrophilen Kigensohaften der mit dein Stiokstoffatom verbundenen
beiden Polyoxyäthylengruppen bestimmt.
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Die erfindungagem##e Verbindung I ist verträglioh mit allen anderen
kationaktiven und nichtionogenen Verbindungen, aber auch. mit anionaktiven Verbindungen,
Es Können daher Mischungen hetgestellt WOrdOns die keinen Niederschlag bilden. @s
wurde nun gefunden, das man durch dt. Varwandung der Verbinduing I allein oder im
Gemisoh mit kationaktiven, niohtionogenen, @mphotaren oder anionaktiven Produictan
@in @run@medium für die @@rbung von Haaren heratellen kann, das die Haare in ihrer
Strulctur erhklt und Haar und Lopfhaut gleichseitig prlegt. Selbst in stark ammoniakalisahen,
die Verbindung 2 enthaltenden Ha@rfürt@mitteln und bei Verwendung von Waassrstorrperoxyd
konnte orxatoht werden, das dis bahandelten Maare einen glatten oritt, einen wobönen
ülans und ein gasundes Aussehen behieltan, Aust eurch andere
Haarbehandlungsmittel
oder durch atmosphärisohen Rinflu# gesohädigte Haare wiesen nach einer Färbung mit
dem die verbindung 1 enthaltenden Mittel eine deutliche Verbesserung der Haarstruktur
auf.
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Bin wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß die Verbindung I
mit den stark schäumenden anionaktiven Verbindungen vor. träglioh ist, auch dann,
wena die anionaktiven Verbindungen, wie das bei Cremehaarfarben häufig der Fall
ist, als Emulgatoren für die Fettsubstanzen eingesetzt werden. Die bisher bekannten
kationaktiven Mittel bewirken dagegen eine Zerstörung solcher Zmulßlonen. Eine Rrklärung
für diese hervorragenden Rigenschaften der Verbindung 1 in Haarfärbemitteln kann
dadurch gegeben werden, daß die Verbindung t selbst in alkalisohem Milieu und selbst
in Kombinationen mit anionaktiven Stoffen ihre Affinität zum Haar behält und deshalb
auf dem Haar einen dtinnen Film bildet, der vor dem aggressiven Oxydationsmittel
schütst. Die Verbindung I wird in den erfindungsgemä#en Haarfärbemitteln mit einem
Anteil von 0,1 - 50 %, vorzu@@@ise 1 - 20 9d eingesetzt.
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Da die Verbindung 1 au#erdem bakteriostatische Rigensohaften besitzt,
wird wit dem erfindungsgemä#en Mittel gleichzeitig ein hygienischer Zweck dadurch
erreicht, daß durch Bakterien bedingten Haarkrankheiten vorgebeugt wird. Ferner
verleiht die Verbindung 1 dem Haar antistatische Nigenschaften, So da$ der vielfach
nach Haarfärbungen beobachtets schlechte Sits der Frisur deutlish verbe@@@@t wird.
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Die nun folbgendan Beispiels stelless eine Auswshl ans der Viel-
Zahl
der möglichen, die Verbindung 1 enthaltenden Färbsmittel dar@ Beispiel 1 (flüssiges,
s@hwach sohäume@des Haarfärbemittel) 8 g der Verbindung
88 g werden zu einer auf bekannte Weise hergestellten wä#rigen Haarfarbenlösung
gegeben. Dazu gibt man nooh 4 8 Ammoniaklösung 25 «.
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Die so erhaltene schäumende fltlssige Haarfarbe wird kurz vor der
Anwendung mit Wasserstoffperoxyd 6 % im Verhlltnis 1 t 1 gemischt.
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Die damit gefärbten Haare weisen einen glatten, seidigen Griff, einen
anhönen Glanz und ein gesundes aussehen auf und sind gleichzeitig antistatisch und
bakteriostatisch imprägniert Die Färbung ist sehr schön gleihmä#ig.
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Beispiel II (Cre@e-Haarfärbemittel) 15,0 g Catylalkohol und 15,0
8 Stearylalkohol werden aut 75°C erwärmt. Zu dieser Schmelze gibt man unter Rühron
eine auf 75°C erwärmte Löaung von 3,5 g hatriumcetylstsarylsulfat in 50,0 g Wasser.
Han lägt unser Rühren auf 50°C abkühlen und gibt zu der entatandewen Mmusion unter
Mühren
11,0 g einer auf bekannte Weiss hergestellte wä#rige Raarfarbenlösung,
in welcher vorher 1,5 g der Verbindung
gelöst wurden. Zum Schlu# gibt man noch 4,0 g Ammoniaklösung 25 % hingu und rührt
homogen.
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70 g der so erhaltenen Oremehaarfarbe werden kurz vor der Anwendung
mit 30 g g Wasserstoffperoxys 6 % gemischt. Die damit gefärbten Haare weisen die
im Beispiel 1 beschriebenen Vorteile auf Beispiel III (flüssiges, stark schäumendes
haarfärbemittel) 20 g Lauryläthersulfat mit e Mol Xthylenoxyd (ca. 30 d Aktivgehalt)
werden mit 3 8 der Verbindung
gemlaont. Dasü gipt man 73 g einer auf bekennte Weise hergestellten wäsrigen Haarfarbenlöming.
Zum Schlus gibt an 4 g Ammoniaklösung 25 % 0 hinzu und rührt homogen.
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40 g des so erhaltenen fiüssigen Haarfärbemittels werden kurs vor
der Anwendung mit 1U g Wasserstoffperokyd gemischt und In des Haar eingeschäumt.
Die mit diesem stark schäumend@n Maarfärbemittel behand elten Maare welsen die im
Beispiel I je benen Vorteile auf.
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Beispiel IV (Gel-Haarfarbe) 22 g Ölsäure werden mit 38 g Nonylphenol
mit 4 Mol Äthylenoxyd 5 g der Verbindung
14 g 1,2 - Propylenglykol und 11 g Ammoniaklösung 25 » gemischt. Dazu gibt man unter
RUhren 10 g einer auf bekannte Weise hergestellten wäsrigen Haarfarbenlösung.
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30 g dieses mo erhaltenen Färbemittels werden kurs vor der Anwendung
mit 30 g Wasserstoffperoxyd 6% gemischt. Man @chält ein transparentes Gel, welches
sich gut auf das Haar auftragen läßt.
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Die damit gefärbten Haare weisen die im Beispiel I aufgeführten Vorteile
auf.
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Selbstverständlioh ist nicht etwa das Verfahren nur Herstellung der
zuvor beschriebenen Verbindungen Gegenstand der Erfinöung.
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Sie erfolgt vielmehr nach bekannten Verfahren, x.B. duroh Umsetgung
von tertiären Aminen, welohe auser einer Allcylicette noch mwei Polyoxyäthylengruppen
besitsen, die mit des Stickstoffatom verbunden sind,. mit Nethylchlorid.
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Kbansowanig betrifft die Krfindung die in Oxydationshaarfarben enthaltenen
Farbkomponantan, da solche hinreichend bekannt und mehrfach besohrieben sind (vgl.
Sagarin "Co@@@ties, Soienoe and Teohnology", Seiten 496 bis 511; deutsche Auslegesohriften
1
142 045 und 1 141 748; Kass "Color Reaotions of Oxidation Dye Intermediates" in
The Journal of the Society of Cosmetio Chemists, Band XII, Nr. 3, Seiten 146 - 154
(1961); H. Freytag in Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 1958, 10. Band,
Seiten 736 - 738.
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Vielmehr ißt die Erfindung auf das in flüssiger. kremförmiger oder
gelartiger Konsistenz vorliegende, Parbkomponenten gelost enthaltende Medium und
dessen vorteilhafte Anwendung in Haarfärbemitteln gerichtet.