DE1490251B2 - Verfahren zur Herstellung von Verbindungs- und Abzweigmuffen bzw. Endverschlüssen für elektrische Kabel und Leitungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Verbindungs- und Abzweigmuffen bzw. Endverschlüssen für elektrische Kabel und LeitungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Verbindurigs- und Abzweigmuffen
bzw. Endverschlüssen für elektrische Kabel und Leitungen.
Verfahren zur Herstellung von Verbindungs- und Abzweigmuffen bzw. Endverschlüssen für Niederspannungskabel
aus Epoxydharzgießmassen, bestehend aus Epoxydharz, Härter und Füllstoff, sind an
sich bekannt. So wird im deutschen Gebrauchsmuster 1850 476 eine Muffe für elektrische Kabel und
Leitungen beschrieben. Diese Muffe wird hergestellt, indem man die flüssige, aus Gießharz (Epoxydharz
und Härter) und Füllstoff bestehende Gießharzfüllmasse zur Aushärtung in eine besonders konstruierte
Gießform einfüllt.
Bei den aus Epoxydharzgießmassen bestehenden Muffen nutzt man die gute Isolierfähigkeit der
Epoxydharze und ihre Beständigkeit gegen Feuchtigkeit und sonstige äußere Einwirkungen aus. Aus
Epoxydharzgießmassen bestehende Muffen haben zo aber — durch die Art ihrer Herstellung bedingt —
gewisse Nachteile.
Die Reaktion zwischen Epoxydharzen und aminischen Härtern, die bereits in der Kälte (bei mindestens
+ 150C) beginnt, geht unter Wärmeentwicklung
vor sich, die in manchen Fällen zu Temperaturen bis zu 200° C führt. Dadurch wird die
Geschwindigkeit des Aushärteprozesses immer größer und die Gebrauchsdauer des Gießharzes entsprechend
kürzer. Je größer die Menge pro Ansatz, desto höher liegt bei in brauchbarer Zeit härtenden Systemen die
Temperaturspitze.
Hohe Temperaturspitzen in einem Gießling bedingen aber nach der Abkühlung, abgesehen von
dem Reaktionsschwund, der chemische Ursachen hat und zum Teil in der flüssigen Phase erfolgt, einen
zusätzlichen Schwund, dessen Ausmaß von der Härtungstemperatur abhängig ist. Durch die Anwesenheit
von Füllstoffen wird dieser Schwund zwar verringert, dafür muß jedoch der Nachteil in Kauf
genommen werden, daß die Füllstoffe aus der niedrigviskosen Gießharzfüllmasse — beim Vergießen sind
Harze mit niedrigen Viskositäten erforderlich, die gegebenenfalls durch Weichmacher oder reaktive Verdünner
auf etwa 2000 bis 3000 cP (bei 25° C) eingestellt werden müssen — sedimentieren. Sedimentierte
Füllstoffe lassen sich aber nur schwer und ohne Erwärmen kaum wieder aufrühren, da die Sedimentation
des Füllstoffes von Kristallisationen des Harzes begleitet sein kann, so daß ein zementartiger
Bodensatz entsteht. Die aus regenerierten Harzen hergestellten Verbindungsmuffen sind in der Regel
fehlerhaft, weil der Füllstoff in dem Epoxydharz-Härter-Gemisch
ungleichmäßig verteilt ist. Hierdurch wird die Qualität der Muffen beeinträchtigt.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungs- und Abzweigmuffen
bzw. End verschlüssen für elektrische Kabel und Leitungen auf der Basis von Epoxydharzen mit
aminischen Härtern und Füllstoffen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß ein grobkörniger Füllstoff mit
einer Körnung von 1 bis 5 mm erwärmt wird und der erwärmte Füllstoff und das kalte Epoxydharz-Härter-Gemisch
getrennt in die Gießform eingefüllt werden.
Das Verfahren kann entweder in der Weise ausgeführt werden, daß zunächst der angewärmte Füllstoff
und anschließend das kalte Epoxydharz-Härter-Gemisch oder daß zunächst das kalte Epoxydharz-Härter-Gemisch
und anschließend der angewärmte Füllstoff in die Gießform eingefüllt werden.
Überraschenderweise erhält man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren fehlerfreie Muffen von
guter Qualität. Der Füllstoff ist gleichmäßig in dem Epoxydharz-Härter-Gemisch verteilt.
Die Füllstoffe werden in Form eines grobkörnigen, vorzugsweise abgerundeten Materials, z. B. Sand von
etwa 1 bis 5 mm Teilchendurchmesser, verwendet.
Die Vorwärmtemperatur des Füllstoffes liegt zwischen 30 und 120° C, vorzugsweise zwischen 50 und
100° C. Die Temperaturen sind weitgehend bestimmt von der Reaktivität des Harz-Härter-Systems und bei
Anwendung der ersten Methode auch durch den Erweichungsbereich des vorwiegend aus thermoplastischen
Materialien bestehenden Muffenkörpers, in die der vorgewärmte Füllstoff zunächst eingefüllt
wird. Das Vorwärmen des grobkörnigen Füllstoffes und die Anwendung der beschriebenen Technik ermöglicht
die Verwendung eines jeden Epoxydharz-Härter-Gemisches, dessen Einsatz besondere technologische
Vorteile verspricht.
Das sind z. B. normale flüssige, hochviskose Bisphenol-A-Harze als auch solche Typen, die durch
Weichmacher (z. B. Dibutylphthalat) bzw. reaktive Verdünner (z. B. Butylglycidyläther, Polyäthylenglykoldiglycidyläther
usw.) eine niedrigere Viskosität aufweisen. Weiterhin ist die Verwendung epoxydierter
Olefine und Cycloaliphaten allein oder in Verbindung mit Bisphenol-A-Harzen möglich.
Auch härterseitig reicht die Anwendungsbreite von niedrigviskosen Polyaminen, wie z. B. Triäthylentetramin,
bis zu hochviskosen Polyamidoaminen. Entscheidend ist lediglich die Temperatur des eingebrachten
Füllmaterials, durch die Viskosität und Härtungsverhalten der Gießharzmassen gesteuert
werden.
Beim Verfahren gemäß der Erfindung verteilt sich der grobkörnige Füllstoff völlig gleichmäßig in der
ausgehärteten Epoxydharzmasse der Muffe.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zur Herstellung von zylindrischen Muffen,
die sich an den Kabeleintrittsstellen nicht verjüngen und dadurch eine befriedigende Haftung auf dem
Kabelmantel sowie eine besonders gute Längswasserdichtung gewährleisten.
Der Füllstoff, z. B. der Sand, kann vor dem Einsatz noch mit einem aHaftvermittler, ζ. Β. mit
y-Aminopropyltriäthoxysilan oder mit einem Chromchlorid-methacrylat-Komplex,
behandelt werden, um besondere Eigenschaften des Füllstoffes zu erzielen.
In den F i g. 1 und 2 ist eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte zylindrische Muffe
im Längs- und Querschnitt dargestellt. Es bedeutet 1 das Kabel, 2 die Abdichtung, 3 die Isolierung aus
Epoxydharz-Härter-Gemisch und Sand, 4 den Leiter, 5 die Einfüllöffnung der Muffenform für das Harz-Härter-Gemisch
bzw. die Füllstoffe.
Hergestellt ist diese Muffe in einer seitlich abgedichteten zylindrischen Muffenform 2 von 2,7 1
Inhalt, in die eine fertigmontierte Kabelverbindung 1 und 4 eingelegt worden war und in die 1,5 kg eines
Epoxydharz-Härter-Gemisches 3, bestehend aus einem Bisphenolepoxydharz mit der Viskosität von
3000 bis 4000 cP bei 25° C und einem Polyamidoamin mittlerer Reaktivität, eingefüllt ist, wonach
etwa 4,5 kg eines entstäubten, feuergetrockneten
Quarzsandgemisches mit einer Körnung zwischen 1,0 und 3,0 mm, das vor dem Einfüllen auf 70° C vorgewärmt
wurde, eingegeben wird, oder in die 1,15 kg eines Epoxydharz-Härter-Gemisches, bestehend aus
einem mit Polyäthylenglykoldiglycidäther flexibilisierten Bisphenolepoxydharz mit einer Viskosität
zwischen 1000 und 2500 cP bei 25° C und einem schnellhärtenden Oxybenzylpolyamin, eingefüllt ist,
wonach 3,5 kg eines entstäubten, feuergetrockneten Quarzsandgemisches mit einer Körnung zwischen 1,0
und 3,0 mm, das vor dem Einfüllen auf 50° C vorgewärmt wurde, durch die Einfüllöffnung 5 eingegeben
wird.
Eine zylindrische Muffe noch größerer Masse kann z. B. hergestellt sein unter Verwendung einer seitlieh
abgedichteten zylindrischen Muffenform von 4,2 1 Inhalt mit einmontierter Kabelverbindung 1
und 4, gefüllt mit auf 50° C vorerwärmtem Quarzsand grober Körnung (3 bis 5 mm), unter nachträglichem
Eingießen eines Epoxydharz-Härter-Gemisches, bestehend aus einem niedrigviskosen
Epoxydharz mit rund 1000 cP bei 25° C und einem aliphatischen Polyamin, wobei die Reaktion, ohne
eine Spitzentemperatur von 90° C zu überschreiten, in Gang kommt. Die Gelierzeit liegt bei 20 Minuten.
Der Gießharzkörper ist nach 45 Minuten ausgehärtet.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Verbindungs- und Abzweigmuffen bzw. Endverschlüssen für
elektrische Kabel und Leitungen auf der Basis von Epoxydharzen mit aminischen Härtern und
Füllstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß ein grobkörniger Füllstoff mit einer Körnung
von 1 bis 5 mm erwärmt wird und der erwärmte Füllstoff und das kalte Epoxydharz-Härter-Gemisch
getrennt in die Gießform eingefüllt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst der angewärmte
Füllstoff und anschließend das kalte Epoxydharz-Härter-Gemisch in die Gießform eingefüllt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst das kalte Epoxydharz-Härter-Gemisch
und anschließend der angewärmte Füllstoff in die Gießform eingefüllt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als grobkörniger
Füllstoff Sand verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein ein Flexibilisierungsmittel enthaltendes Epoxydharz
verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Flexibilisierungsmittel
Dibutylphthalat verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Flexibilisierungsmittel
Polyäthylenglykoldiglycidyläther verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit Haftvermittlern
behandelter Füllstoff verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit y-Aminopropyltriäthoxysilan
behandelter Füllstoff verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit Chromchlorid-methacrylat-Komplexen
behandelter Füllstoff verwendet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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