DE1482216C - Hangsteuervorrichtung fur landwirt schaftliche Maschinen, insbesondere Hack fruchterntemaschinen - Google Patents
Hangsteuervorrichtung fur landwirt schaftliche Maschinen, insbesondere Hack fruchterntemaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuervorrichtung für landwirtschaftliche Maschinen, insbesondere
eine Hackfruchterntemaschine, die mit an einer einzigen Achse lenkbar angeordneten, vorzugsweise mit
Achsschenkellenkung einstellbaren Laufrädern in großem Abstand hinter der Schwenkachse einer
Deichsel versehen ist, welche mittels einer Einstellvorrichtung, ζ. B. mittels einer Spindel oder hydraulisch
auf einen Winkel zur Maschinenlängsachse einstellbar ist. ίο
Bei bekannten Maschinen dieser Art ist die Einstellvorrichtung für die Deichsel unabhängig von der
Lenkvorrichtung für die Laufräder zu betätigen. Beide Vorrichtungen dienen dazu, beim Fahren am
Hang die landwirtschaftliche Maschine einwandfrei, in der Regel geradeaus und senkrecht zur Gefällerichtung,
in der gewünschten, durch die zu erntenden Früchte gegebenen Reihen zu fahren, z. B. eine zu
erntende Kartoffelreihe einzuhalten. Fährt nämlich der Schlepper in dieser Reihenrichtung, so neigen die so
Räder der landwirtschaftlichen Maschine dazu, hangabwärts abzugleiten. Diesem Bestreben kann durch
die Einstellung der Deichsel allein nicht ausreichend entgegengewirkt werden, wenn die Laufräder sich wie
üblich in beträchtlichem Abstand hinter der Schwenkachse der Deichsel befinden. Demzufolge ist das Einstellen
einer zweiten Vorrichtung, nämlich einer Lenkvorrichtung für die Laufräder erforderlich. Bei
den bekannten Maschinen muß diese Lenkvorrichtung der Lauf räder gesondert und unabhängig von der
Einstellvorrichtung für die Deichsellenkung betätigt werden, was umständlich und zeitraubend ist.
Diesem Mangel wird gemäß der Erfindung bei einer Steuervorrichtung der eingangs genannten Art dadurch
abgeholfen, daß die Einstellvorrichtung für die Deichsel mit der Lenkvorrichtung für die Lauf räder
gekoppelt ist und die Kopplung so ausgebildet ist, daß die Verschwenkung der Deichsel um ihre Schwenkachse
im einen Drehsinn, z. B. im Uhrzeigersinn, die Umlaufebene jedes der Laufräder bezogen auf die
Fahrtrichtung in entgegengesetztem Drehsinn verschwenkt wird.
Bei Mähdreschern (französische Patentschrift 1065 397) ist es bekannt, mittels einer verschwenkbaren
Deichsel die Achsschenkelrichtung eines vorderen und eines hinteren Laufrades des Mähdreschers
zueinander gegensinnig und gegensinnig zur Verschwenkung der Deichsel im Winkel zur
Fahrtrichtung auf Tangentenrichtung eines Kreisbogens derart einzustellen, daß die Achsschenkelrichtungen
sich in einem Punkte mit der Verlängerung der Hinterachse des Schleppers schneiden, wie
es bei Kurvenfahrt des Schleppers in horizontalem ebenen Gelände erforderlich ist. Die bekannte Vorrichtung
dient dazu, in der Kurvenfahrt die Schneidvorrichtung des Mähdreschers in eine günstige Lage
zum Schlepper zu bringen. Für das Geradeausfahren am geneigten Hang ist die bekannte Steuervorrichtung
weder bestimmt noch geeignet und die Einstellung der mit der Achsschenkellenkung gekoppelten
Deichsel vermag dem Bestreben der Laufräder, in Hangrichtung abwärts zu gleiten, nicht ausreichend
entgegenzuwirken.
Ebenso wie bei dem mehrachsigen Mähdrescher vermittelt eine bekannte Steuervorrichtung (deutsche
Auslegeschrift 1074 310) für mehrachsige Sternrechwender
keine Lösung für die Erfindungsaufgabe, durch eine einfache Einstellvorrichtung das Abgleiten
der Maschine am geneigten Hang zu verhindern; vielmehr offenbart die bekannte Vorrichtung eine Einstellvorrichtung,
bei der durch Verstellung eines deichselartigen Gliedes bei entsprechender Kurvenbewegung
des Schleppers eine gleichsinnige Verschwenkung der Umlaufebene der an gesonderten
Achsen sitzenden Laufräder herbeigeführt wird.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt die am Maschinengestell und am Schlepperende
angelenkte Deichsel in an sich bekannter Weise einen seitlich von ihr abstehenden Hebelarm
und greift an diesen ein Betätigungslenker der Laufräderlenkvorrichtung an. Dieser Betätigungslenker ist
zweckmäßig an einem Achsschenkel einer Achsschenkellenkvorrichtung der Laufräder angelenkt.
In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung mit einem handbetätigten Einstellglied
beispielsweise schematisch und in Draufsicht dargestellt.
Der Schlepper ist durch seine Hinterräder 1 und durch das Hinterende 2 seines Anschlußrahmens dargestellt,
an dem eine Deichsel 3 der landwirtschaftlichen Maschine bei 4 schwenkbar angelenkt ist. Das
Hinterende der Deichsel 3 ist bei 5 mittels eines Schwenkgelenkes am Vorderende des Rahmens 6 der
landwirtschaftlichen Maschine, z. B. einer Kartoffelerntemaschine, angelenkt. In weitem Abstand vom
Schwenkgelenk 5 befindet sich die Laufräderachse 7 der Laufräder 8, die mittels Achsschenkeln und Lenkarmen
9 in an sich bekannter Weise zur Maschinenlängsachse schwenkbar gelagert sind.
Für die Lenkung der Deichsel 3 ist an dieser nahe ihrem Vorderende eine Einstellspindelmutter 10
schwenkbar gelagert, deren Einstellspindel 11 mittels eines Schwenklagers 12 schwenkbar und unverschiebbar am Rahmen 6 gelagert ist. Durch Einschrauben
der Einstellspindel 11 wird ein Zug auf das Vorderende der Deichsel ausgeübt, durch die diese in die gestrichelt
gezeichnete Lage gelangt, wenn seinerseits sich der Schlepper in die gestrichelt gezeichnete Lage
bewegt hat. . ■
Die Deichsel besitzt einen seitlich vorragenden Arm 13, an dem eine Lenkerstange 14 angelenkt ist,
deren hinteres Ende an den seitlichen Schenkel 15 des .Lenkarms 9 des Achsschenkels des einen Laufrades 8
der Erntemaschine angelenkt ist. Von diesem Lenkarm 9 führt eine Spurstange 16 gelenkig zu dem Lenkarm
9 des Achsschenkels des Laufrades 8.
Es sei angenommen, daß der Hang in Pfeilrichtung 17 nach oben ansteigt, so daß die Laufräder 8 das
Bestreben haben, entgegen der Pfeilrichtung 17 nach unten abzugleiten, so daß die nicht gezeichneten
Erntegeräte nicht mehr in der notwendigen geraden Richtung der zu fahrenden Reihe, z. B. der zu erntenden
Kartoffelreihe, laufen. Durch das Einschwenken der Deichsel für sich allein aus der voll ausgezogenen
Stellung in die gestrichelt gezeichnete Stellung würde das Vorderende des Rahmens 6 zur Zugrichtung des
Schleppers nach oben verschwenkt und würden die Laufräder 8 eine entsprechend kleine Schrägrichtung
zur Zugrichtung nach oben erhalten, die aber nicht ausreicht, der Neigung zum Abgleiten am Hang entgegenzuwirken.
Gleichzeitig mit der Verschwenkung der Deichsel wird aber nun erfindungsgemäß der
Lenkschenkel 15 aus der voll ausgezogenen Lage in die gestrichelt gezeichnete Lage verschwenkt und
erhalten beide Laufräder 8 die gestrichelt gezeichnete Stellung, in der sie stark hangaufwärts angestellt sind.
Durch diese Verschwenkung der Laufräder 8 wird auf das Hinterende des Maschinenrahmens eine Lenkkraft
ausgeübt, derzufolge sich dieser wieder in die Längsrichtung der Reihe einstellt, in der die Erntegeräte
arbeiten sollen und deren Richtung parallel mit der Schlepperzugrichtung verläuft. Es ergibt sich somit
aus der Verstellung der Einstellspindel 11 eine Parallelverschiebung des Rahmens der Erntemaschine
gegenüber dem Schlepper, ohne daß die Reihenrichtung verlassen wird. Da z. B. beim Kartoffelernten
regelmäßig zwei Reihen sich zwischen den Schlepperrädern befinden, hat die Parallelverschiebung des
Rahmens der Erntemaschine gegenüber dem Schlepper in die gestrichelt gezeichnete Lage lediglich zur
Folge, daß eine Reihe geerntet wird, die weiter hangaufwärts liegt, während in ebenem Gelände die
andere zwischen den Schlepperrädern verlaufende Hackfruchtreihe geerntet wird.
Wie ersichtlich, kann bei entgegen der Pfeilrichtung 17 ansteigendem Gelände durch das Ausschrauben
der Spindel 11 der umgekehrte Lenkvorgang erzielt werden, bei dem sich das Maschinengestell
statt in Fahrtrichtung gesehen nach links, in Fahrtrichtung gesehen nach rechts parallel zur Zugrichtung
des Schleppers verschiebt, ohne mit seiner Längsachse aus dieser Zugrichtung abzuweichen.
Ferner ist ersichtlich, daß anstelle der Einstellspindel 11 eine an sich bekannte hydraulische Lenkvorrichtung
für die Deichsel oder für den Lenkschenkel 15 verwendet werden könnte und daß das Einstellglied
der beiden Lenkvorrichtungen statt an der Deichsel auch am Lenkschenkel 15 angreifen oder
selbst eine Koppel zwischen beiden Lenkvorrichtungen bilden könnte. Auch kann statt Achsschenkellenkung
eine Lenkvorrichtung mit verschwenkbarer Radachse für beide Räder zugleich verwendet werden.
Claims (3)
1. Hangsteuervorrichtung für landwirtschaftliche Maschinen, insbesondere Hackfruchterntemaschinen,
mit einer mittels einer Einstellvorrichtung auf einen Winkel zur Maschinenlängsachse
einstellbaren Deichsel und mit an einer einzigen Achse lenkbar angeordneten, vorzugsweise
mittels Achsschenkellenkung einstellbaren Laufrädern hinter der Schwenkachse der Deichsel,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellvorrichtung (10,11) für die Deichsel (3) mit
der Lenkvorrichtung (9,15,16) für die Laufräder
(8) gekoppelt ist und die Kopplung so ausgebildet ist, daß durch die Verschwenkung der Deichsel
(3) um ihre Schwenkachse (5) im einen Drehsinn die Umlaufebene jedes der Laufräder, bezogen
auf die Fahrtrichtung, in entgegengesetztem Drehsinn verschwenkt wird.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die am Maschinengestell (6)
und am Schlepperende (4) angelenkte Deichsel (3) einen seitlich von ihr abstehenden Hebelarm
(13) besitzt, an dem ein Betätigungslenker (14) der Laufräderlenkvorrichtung (9,15,16) angreift.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungslenker (14)
an einem Achsschenkel (15) einer Achsschenkellenkvorrichtung (9,15,16) der Laufräder (8) angelenkt
ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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