DE1472410C - Magnetisches Schwebelager fur einen Läufer mit senkrechter Achse - Google Patents
Magnetisches Schwebelager fur einen Läufer mit senkrechter AchseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein magnetisches Schwebelager für einen Läufer mit senkrechter Achse,
insbesondere für einen Elektrizitätszähler-Läufer, an dem Teile aus paramagnetischem und dianiagnetischem
Werkstoff derart angeordnet sind, daß der paramagnetische Teil durch sein Zusammenwirken
mit einem feststehenden Magneten den Läufer in der Schwebe hält und der diamagnetische Teil durch sein
Zusammenwirken mit einem feststehenden Magneten den Läufer in allen Richtungen quer zu seiner Achse
stabilisiert.
Ein magnetisches Schwebelager dieser Art ist durch die deutsche Patentschrift 976 997 bekanntgeworden.
Das bekannte Schwebelager ist baulich wie folgt ausgebildet: Es weist für den diamagnetischen Teil
einen feststehenden Magneten in Form eines Topfmagneten auf, mit einem kräftigen Dauermagneten
als Mittelkern und mit nach oben gekehrter Topfoff im ng, und über den vom Rand und dem Mittelkern
des Topfmagneten gebildeten, engen Ringspalt ist als diamagnetischer Teil ein Ring, z.B. aus
Graphit, angeordnet, der am unteren Ende der Läuferachse koaxial zu dieser angebracht ist. Am
oberen Ende der Läuferachse ist, koaxial zu ihr, ein paramagnetischer Teil in Form eines zylindrischen
Dauermagneten'angebracht, der sich mit Abstand innerhalb eines kräftigen, feststehenden Magnetringes
befindet. Letzterer zieht den paramagnetischen Teil nach oben und hält dadurch den Läufer samt allen
an ihm angebrachten Teilen in der Schwebe. Auch der ringförmige diamagnetische Teil wird von dem
Feld im Ringspalt des Topfmagneten nach oben gedrückt.
Diese Aufwärtskraft ist zwar zu klein, um zur Anhebung des Läufers nennenswert beitragen zu können;
da sie aber auf dem gesamten Umfang des Ringes gleichmäßig wirksam ist, so wirkt sie als Stabilisierungskraft
zur Erhaltung der Senkrechtstellung der Läuferachse bzw. des Gleichgewichtes des Läufers.
Da bei dem bekannten Schwebelager jeder der beiden feststehenden Magnete ein kräftiges Magnetfeld
aufbringen muß, so stellen diese beiden Magnete einen nicht unerheblichen Aufwand dar.
Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Aufwand wesentlich zu verringern.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß es gar nicht notwendig ist, die beiden feststehenden
Magnete an den Enden der Läuferachse, also in einer weiten Entfernung voneinander, anzuordnen, sondern
daß auch bei kleinerer Entfernung die stabilisierende Wirkung des diamagnetischen Teiles des Schwebelagers
durchaus ausreichend sein kann.
Die Erfindung lehrt daher, ein magnetisches Schwebelager für einen Läufer mit senkrechter Achse,
insbesondere für den Läufereines Elektrizitätszählers, erfindungsgemäß so auszubilden, daß sowohl der
paramagnetische Teil als auch der diamagnetische Teil mit ein und demselben feststehenden Magneten
zusammenwirkt.
Für die Ausbildung eines solchen Schwebelagers gibt es verschiedene Möglichkeiten, von denen einige
besonders vorteilhafte in der Zeichnung dargestellt sind. Einander in den Figuren der Zeichnung entsprechende
Einzelteile sind jeweils mit den gleichen Bezugs/eichen versehen.
Das in Fig. 1 gezeigte Sehwcbelager nach der Erfindung
besteht aus einem paramagnetischen Teil 1, einem diamagnetischen Teil 2 und einem feststehenden
Magnet 3, der als Topfmagnet mit nach oben gekehrter Topföffnung ausgebildet ist und zwischen
seinem Mittelkern und dem Topfrand den Ringspalt 30 aufweist. Der Mittelkern des Topfmagneten ist im
dargestellten Falle mit einem scheibenförmigen PoI-schuh versehen, so daß dieser die freie Stirnfläche des
Mittelkernes bildet, doch kann ein solcher Polschuh in F i g. 1 und ebenso auch in allen folgenden Figuren
gewünschtenfalls auch fortgelassen werden. Der paramagnetische Teil 1 besteht aus einem stabförmigen
ίο Dauermagnet, der an seinem oberen Ende die Läuferscheibe
4 eines Elektrizitätszählers trägt. An seinem unteren Ende ist er mittels einer unmagnetischen
Scheibe 20 mit dem ringförmigen diamagnetischen Teil 2 verbunden. Der Teil 2 ist wie bei dem eingangs
genannten bekannten Schwebelager beispielsweise ein Graphitring und dem Ringspalt 30 so vorgelagert, daß
er auf seinem ganzen Umfang von dem Magnetfeld in dem Luftspalt 30 nach oben gedrängt wird. Der
Mittelkern des Topfmagneten 3 ist ein kräftiger Dauermagnet. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind
die beiden Teile 1 und 3 so zueinander angeordnet, daß sich die beiden Magnete mit gleichnamigen Polen
— in der Zeichnung mit ihren Nordpolen — gegenüberstehen und sich damit gegenseitig abstoßen.
Andererseits ist infolge der Stabform des Teiles 1 die Entfernung des oberen Pols des Teiles 1 von den
Polen des Teiles 3 groß genug, daß kein störendes Zusammenwirken zwischen ihnen auftreten kann. Die
Magnete der Teile 1 und 3 sind kräftig genug bemessen, um durch ihre Abstoßungskraft die Läufer-
-scheibe4 samt den mit ihr verbundenen Teilen 1, 2
und 20, also den gesamten Läufer, in der Schwebe zu halten. Die Abstoßungskraft zwischen dem Teil 2
und dem Magnetfeld im Ringspalt 30 dagegen bewirkt die Stabilisierung des Läufers.
Das Ausführungsbeispiel in Fig. 2 unterscheidet sich von dem in F i g. I zunächst einmal dadurch, daß
er Mittelkern des Topfmagneten 3 an seiner Stirnfläche eine Ausnehmung 31 aufweist, in die der als
Stabmagnet ausgebildete paramagnetische Teil 1 mit seinem die Scheibe 20 durchdringenden, unteren Ende
hineinragt. Hierdurch ist die Abstoßungskraft zwischen den Teilen L und 3 noch vergrößert. Im dargestellten
Falle ist die Ausnehmung 31 in dem scheibenförmigen Polschuh des Mittelkernes vorgesehen;
wenn kein Polschuh verwendet wird, kann die Ausnehmung 31 auch unmittelbar in der Stirnfläche
des als Dauermagnet ausgebildeten Mittelkernes vorgesehen werden.
Ferner ist in F i g. 2 dem Stabmagnet des paramagnetischen Teiles noch ein zusätzlicher, im dargestellten
Falle ringförmiger Dauermagnet 10 mit umgekehrter Polung hinzugefügt. Der Magnet 10 ist in
F i g. 2 beispielhaft durch nichtmagnetische Stege 100 mit dem Teil 1 und damit auch mit der Läuferscheibe
4 zu einer Baueinheit verbunden, er kann aber auch in anderer Weise mit den Teilen 1 und 4 verbunden
sein. Durch die umgekehrte Polung der beiden Dauermagnete ergibt sich eine Anziehung zwisehen
den Teilen 10 und 3, die der Abstoßungskraft zwischen den Teilen 1 und 3 entgegenwirkt. Der
Magnet 10 ist so bemessen und angeordnet, daß die Anziehungskraft die Abstoßungskraft nur teilweise
aufhebt. Hierdurch wird eine Verglcichmäßigung der den Läufer anhebenden bzw. in der Schwebe haltenden
Abstoßungskraft bei unterschiedlicher Höhenlage
des Läufers erreicht: Bei zunehmender Läuferhöhe nehmen zwar beide Kräfte ab; die Anziehungs-
kraft nimmt aber schwächer ab als die Abstoßungskraft, so daß sich eine Stabilisierung der Schwebelager
des Läufers ergibt.
Die in Fig. 2 gezeigte Verwendung eines zusätzlichen
Dauermagneten 10 mit umgekehrter Polung für den paramagnetischen Teil des Schwebelagers ist an
das ebenfalls in F i g. 2' gezeigte Eindringen des paramagnetischen
Teiles 1 in eine Ausnehmung 31 des Topfmagneten 3 nicht gebunden; sie kann also beispielsweise
auch bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, 3 und 5 vorgesehen werden. In Fig. 2 ist der
sich abstoßende Magnet stabförmig und der sich anziehende Magnet ringförmig vorgesehen; es kann aber
auch umgekehrt sein.
Das Ausführungsbeispiel in F i g. 3 unterscheidet sich von dem in F i g. 1 dadurch, daß hier anstatt der
Läuferscheibe 4 eine Läufertrommel 40 vorgesehen ist, die unmittelbar auf der Scheibe 20 sitzt. Im übrigen
aber hat das Schwebelager in F i g. 3 die gleiche Ausbildung und Wirkungsweise wie in Fig. 1.
Gewünschtenfalls kann auch in Fig. 3 der Teil 1 ebenso wie in F i g. 2 in eine Ausnehmung 31 des
Mittelkernes des Topf magneten hineinragen.
Daß sich im Inneren eines Trommelläufers gewöhnlich Teile des Zählertriebsystems befinden, braucht
die in F i g. 3 gezeigte Unterbringung des paramagnetischen Teiles 1 im Inneren des Trommelläufers nicht
zu stören, wie in F i g. 4 gezeigt ist. F i g. 4 setzt ein Schwebelager nach F i g. 3 voraus, von dessen in
F i g. 3 gezeigten Einzelheiten in F i g. 4 nur der paramagnetische Teil 1 und der Trommelläufer 40 in
Grundrißansicht wiedergegeben ist. Die übrigen Teile in Fig. 4 bilden das Triebsystem des Zählers: Dieses
besteht aus dem im Inneren des Trommelläufers 40 angeordneten ferromagnetischen Kerns 41 in Form
eines Doppel-T, der auf seinem Mittelschenkel die Stromspule 42 des Triebsystems trägt und damit das
Stromeisen des Triebsystems bildet, und außerhalb des Trommelläufers 40 ist ein aus zwei spiegelbildlich
aneinander gesetzten Teilen bestehendes Spannungseisen43
angeordnet, das mit zwei Spannungsspulen 44 versehen ist. Die Polstirnfläche der Teile
41 und 43 sind um 90° gegeneinander versetzt angeordnet und erstrecken sich auf fast den gesamten
Umfang der Trommel, so daß sie auf die Läuferachse keine störenden Seitenkräfte zur Folge haben. Der
Mittelteil des ferromagnetischen Kernes bzw. Stromeisens 41 weist eine Unterbrechung 45 auf, die den
paramagnetischen Teil 1 mit Abstand umschließt. Die Unterbrechung 45 ist einerseits für das Triebsystem
von Vorteil, da sie die Induktivität der Stromeisen im Sinne der 90°-Abgleichung verringert, und andererseits
hat sie keine störende Einwirkung auf den Teil 1, da sie diesen nur quer zu seiner Magnetachse
magnetisiert.
Bei allen Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes können der als Dauermagnet ausgebildete
paramagnetische Teil 1 bzw. 10 und der ebenfalls als Dauermagnet ausgebildete Mittelkern des
Teiles 3 aus beliebigem Magnetwerkstoff bestehen. Beispielsweise können diese Teile aus Bariumferrit
bestehen. Vorteilhafter ist es aber, nur den Teil 1 bzw. 10 aus Bariumferrit herzustellen, das eine kleine
Dichte hat, und für den feststehenden Magnet des Teiles 3 als Werkstoff AlNiCo zu wählen. Hierdurch
wird der verhältnismäßig große Temperaturfehler des Bariumferrits nur etwa halb so groß wirksam wie bei
der Verwendung von Bariumferrit für beide Magnete, während man den dann noch verbleibenden Temperaturfehler
durch eine Temperaturkompensation nur am feststehenden Magneten beseitigen kann. Wie eine
solche Temperaturkompensation vorgesehen werden kann, ist in F i g. 5 in einem Beispiel gezeigt.
Fig. 5 unterscheidet sich von Fig. 1 dadurch, daß
in die Stirnfläche des Mittelkernes des Topfmagneten ein Ring 32 eingelassen ist, der aus einer Thermolegierung
besteht. Der Ring 32 könnte aber, statt in die Stirnfläche eingelassen zu sein, auf diese auch
aufgesetzt, z. B. aufgeklebt, sein. Wie es an den in F i g. 5 eingezeichneten Kraftlinien des Topfmagneten
zu erkennen ist, geht der den Ringspalt 30 des Topfmagneten durchsetzende Magnetfluß unterhalb des
Ringes 32 vorbei, so daß er von diesem unbeeinflußt bleibt; der den Ringspalt 30 übergreifende Streufluß
dagegen durchsetzt den Ring 32 und wird durch diesen bei ansteigender Temperatur verstärkt. Für den
diamagnetischen Teil 3 braucht keine Temperaturkompensation vorgesehen zu werden.
Claims (10)
1. Magnetisches Schwebelager für einen Läufer mit senkrechter Achse, insbesondere für einen
Elektrizitätszähler-Läufer, an dem Teile aus paramagnetischem und diamagnetischem Werkstoff
derart angeordnet sind, daß der paramagnetische Teil durch sein Zusammenwirken mit einem feststehenden
Magneten den Läufer in der Schwebe hält und der diamagnetische Teil durch sein
Zusammenwirken mit einem feststehenden Magneten den Läufer in allen Richtungen quer zu
seiner Achse stabilisiert, dadurch geke η η zeichnet,
daß sowohl der paramagnetische Teil (1,10) als auch der diamagnetische Teil (2)
mit ein und demselben feststehenden Magneten (3) zusammenwirkt.
2. Schwebelager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der paramagnetische Teil (1,10) ein Dauermagnet ist.
3. Schwebelager nach Anspruch! und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der paramagnetische
Teil (1,10) aus Bariumferrit und der feststehende Magnet (3) aus AlNiCo besteht.
4. Schwebelager nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der paramagnetische
Teil (1,10) aus einer Kombination zweier Dauermagnete besteht, in solcher Ausbildung und Anordnung,
daß sich der eine Dauermagnet (1) mit dem feststehenden Magnet (3) gegenseitig abstößt,
während sich der andere Dauermagnet (10) mit dem feststehenden Magnet (3) gegenseitig anzieht,
bei solcher Bemessung der Abstoßungs- und der Anziehungskraft, daß die Anziehungskraft schwächer als die Abstoßungskraft ist.
5. Schwebelager nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Streuflusses
des feststehenden Magneten ein Körper aus einem die Temperaturabhängigkeit des Magneten
kompensierenden Werkstoff, z. B. aus einer Thcrmolegierung, angeordnet ist.
6. Schwebelager nach Anspruch 5, wobei der feststehende Magnet als Topfmagnet ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der die Temperaturabhängigkeit kompensierende Körper in
Form eines Ringes an der Stirnfläche des Mittelkernes des Topfmagneten angeordnet, vorzugsweise in sie eingelassen ist. ■ .
7. Schwebelager nach Anspruch 1 bis 6, wobei der feststehende Magnet als Topfmagnet mit nach
oben gekehrtem Rihgspalt ausgebildet und über diesem Ringspalt der in Form eines zur Läuferachse
koaxialen Ringes ausgebildete diamagnetische Teil angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der paramagnetische Teil als ein zur Läuferachse koaxialer Stabmagnet ausgebildet ist
und dem Mittelkern des Topf magneten gleichpolig gegenübersteht.
8. Schwebelager nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der paramagnetische Teil in
eine Ausnehmung in der Polstirnfläche des Mittelkernes des Topfmagneten hineinragt.
9. Schwebelager nach Anspruch 1 bis 8 für einen Elektrizitätszähler mit Scheibenläufer, dadurch
gekennzeichnet, daß der paramagnetische Teil die den diamagnetischen Teil mit dem
Scheibenläufer verbindende Läuferachse bildet und an seinem unteren Ende den diamagnetischen
Teil trägt.
10. Schwebelager nach Anspruch 1 bis 8 für einen Elektrizitätszähler mit Trommelläufer, dadurch
gekennzeichnet, daß der diamagnetische Teil außen am Trommelläufer angebracht und der
paramagnetische Teil innerhalb des Trommelläufers angeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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