DE1471363B2 - Feuerfester, basischer oder neutraler Stein - Google Patents
Feuerfester, basischer oder neutraler SteinInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen feuerfesten, basischen oder neutralen Stein, insbesondere Magnesitstein, der
von Außenplatten frei und vorzugsweise für die Zustellung von Konvertern bestimmt ist.
Für die Zustellung von Konvertern wurden bis vor einigen Jahren im allgemeinen Steine aus Teerdolomit
oder Teermagnesit verwendet. Die Lebensdauer dieser Steine in den in neuerer Zeit in beträchlichem
Umfang eingesetzten Sauerstoffkonvertern, in welchen mit Sauerstoff oder Mischungen von Sauerstoff
mit Luft geblasen wird, ist jedoch unbefriedigend, und man ist daher dazu übergegangen, Sauerstoffkonverter
vor allem mit Sondermagnesitsteinen oder handelsüblichen gebrannten Magnesitsteinen,
daneben aber auch mit teergetränkten bzw. teerimprägnierten basischen Steinen auszukleiden. Ein
Verfahren zur Herstellung solcher teerimprägnierter basischer Steine besteht darin, daß man gebrannten
Kalk, Magnesit oder Dolomit mit Steinkohlenteer oder einem anderen koksbildenden Material vermischt
und verformt, die erhaltenen Formlinge auf eine Temperatur von maximal 800° C erhitzt und
hierauf mit Steinkohlenteer oder einem anderen koksbildenden Material imprägniert (britische Patentschrift
752 364).
Es hat sich jedoch gezeigt, daß selbst im Falle von Sondermagnesitsteinen oder handelsüblichen
ίο gebrannten Magnesitsteinen noch ein beträchtlicher
Verschleiß der Auskleidung erfolgt, der auf Temperaturwechsel und allfällige örtliche Überhitzungen,
eine starke Infiltration von Schlacken und ferner zum Teil auch auf eine mechanische Abnutzung durch
die Badbewegung zurückzuführen sein dürfte. Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Zustellung zu
schaffen, die ganz allgemein für Industrieöfen und metallurgische Gefäße geeignet ist, jedoch insbesondere
für eine Verwendung in Konvertern und vor allem in Sauerstoffkonvertern in Betracht kommt und
sich dadurch auszeichnet, daß sie gegenüber den bisher verwendeten Steinen eine erhöhte Temperatur- Λ
Wechselbeständigkeit aufweist und gegen den An- 1J
griff von Schlacken und Abrieb widerstandsfähiger ist, so daß sie im Vergleich zu den bekannten Zustellungen
eine erhöhte Lebensdauer gewährleistet. Es wurde gefunden, daß dieses Ziel dann erreicht
werden kann, wenn man für die Zustellung feuerfeste, basische oder neutrale Steine, insbesondere
Magnesitsteine, verwendet, die von Außenplatten frei sind und durch die Kombination der an sich bekannten
Merkmale gekennzeichnet sind, daß sie Teer ausschließlich als Bindemittel, d. h. also nicht auch in
Form einer Imprägnierung, enthalten und mitverpreßte Innenplatten aufweisen.
Es ist in diesem Zusammenhang festzuhalten, daß bereits großformatige feuerfeste Blöcke für die Zustellung
von elektrischen Lichtbogenofen bekannt sind, die z. B. aus Magnesia und/oder Dolomit mit
Teer als Bindemittel aufgebaut sind und gegebenenfalls Verstärkungselemente, wie Stücke von Eisenstangen
oder -stäben, enthalten (britische Patentschrift 665 551). Solche Blöcke haben jedoch auf ,-,
Grund ihrer Herstellung durch Stampfen, Rütteln (J oder Vibrieren nur eine verhältnismäßig geringe mechanische
Festigkeit und sind ihrer Größe entsprechend gegen Temperaturwechsel wesentlich empfindlicher
als feuerfeste Steine; ihre Widerstandsfähigkeit gegen Absplitterungen wird durch die Verstärkungselemente
praktisch nicht erhöht, da sich infolge der geringen Dimensionen dieser Elemente Sprünge bzw.
Risse nahezu ungehindert durch das Blockinnere fortpflanzen können. Eine Verbesserung gegenüber
diesen Blöcken stellen die bekannten, durch Stampfen oder Rütteln hergestellten geschichteten Blöcke
aus basischem oder neutralem, feuerfestem Material dar, deren Schichtflächen rechtwinkelig zur feuerseitigen
Oberfläche des Blockes verlaufen und die flächige Metalleinlagen haben, die parallel zur Verdichtungsrichtung
der Blockmasse in Abständen von einigen Zentimetern voneinander angeordnet sind (österreichische Patentschrift 216 547). Ferner können
an dieser Stelle gestampfte Blöcke zum Aufbau insbesondere des lotrechten Teiles der feuerfesten
Auskleidung von metallurgischen Öfen, insbesondere Elektroöfen, erwähnt werden, die ihrer Höhe nach
in zwei Zonen ausgebildet sind, von denen die obere Zone im Ofen oberhalb des geschmolzenen Metalls
zu liegen kommt, aus einem anderen Material als die untere Zone, z. B. Teermagnesit oder Teerdolomit,
besteht und radial verlaufende Metalleinlagen in Form von Rundeisen oder anderen Normalprofilen,
die auch zu Gittern vereinigt sein können, aufweist (österreichische Patentschriften 215 447 und 217072).
Alle diese Blöcke sind jedoch sehr schwierig herzustellen und haben zudem den Nachteil einer verhältnismäßig
geringen mechanischen Festigkeit und Temperaturwechselbeständigkeit, wodurch sie für
eine Verwendung in Konvertern nicht in Betracht kommen. Demgegenüber sind die Steine gemäß der
Erfindung sehr leicht und ohne jedwede Schwierigkeiten herstellbar, und ihre mechanische Festigkeit
ist sehr gut und ihre Temperaturwechselbeständigkeit erhöht, so daß sie auf Grund dieser Eigenschaften
insbesondere für eine Verwendung in Konvertern hervorragend geeignet sind, da sie gegen das ansonst
bei Konverterauskleidungen gefürchtete Abblättern dünner Schichten durch Temperaturweehsel und örtliche
Überhitzungen sowie gegen Schlackeninfiltration und eine mechanische Abnutzung durch die Badbewegung
sehr widerstandsfähig sind.
Es sind ferner auch ungebrannte Steine mit mitverpreßten Innenplatten bekannt, die als Bindemittel
z. B. Sulfitpech, Dextrin, Leim oder Gummi arabicum enthalten (USA.-Patentschrift 2 652 793). Unter der
Bezeichnung »Sulfitpech« ist ein Produkt zu verstehen, das durch Eindicken von Sulfitablauge auf
etwa 50 % Trockensubstanzgehalt erhalten wird und teils ungereinigt, teils gereinigt als flüssige bis zähflüssige
Dicklauge oder »Zellpech« von 31 bis 35° Be oder in Form eines durch Zerstäubung getrockneten
Pulvers mit etwa 5 % Wassergehalt im Handel erhältlich ist. Die Hauptbestandteile dieses Zellpechs oder
Sulfitpechs sind Lignin bzw. Ligninsulfosäure und wechselnde Mengen Zucker. Mit Teer ist ein solches
Sulfitpech in keiner Weise vergleichbar. Sulfitablauge oder Sulfitpech wird üblicherweise in Mengen von
bis zu 2°/o, in sehr seltenen Fällen in Mengen bis zu 2,5 °/o, als Bindemittel für die Herstellung von
feuerfesten Steinen verwendet. Größere Mengen an Sulfitablauge oder Sulfitpech erhöhen die Porosität
der fertigen Steine, da sie als Ausbrennstoft wirken,
und sie sind daher nicht tragbar. Selbst bei Verwendung von 2,5 °/o Sulfitablauge oder Sulfitpech als
Bindemittel ist nach einem oxydierenden Brand bei 800° C, wie er z. B. in einem Siemens-Martin-Ofen
beim Betrieb zwangläufig erfolgt, der gesamte Kohlenstoff aus dem Bindemittel verschwunden und demnach
kein Restkohlenstoff mehr vorhanden. Sogar nach einem reduzierenden Brand bei der angeführten
Temperatur sind von 2,5 % Sulfitablauge bzw. Sulfitpech höchstens noch 0,5 % Restkohlenstoff anwesend.
Alles das gilt in gleicher Weise auch für Dextrin, Leim, Gummi arabicum und ähnliche organische
Bindemittel.
Teer wird hingegen normalerweise in Mengen von 5% und darüber als Bindemittel eingesetzt. Von
5 % Teer bleiben nach einem Brand in reduzierender Atmosphäre bei 800° C Restkohlenstoffmengen von
1,5 bis 2%. Auch nach einem Brand in oxydierender Atmosphäre bei 800° C sind annähernd diese Mengen
an Restkohlenstoff noch vorhanden, weil in den betreffenden teergebundenen Steinen trotz einer oxydierenden
Außenatmosphäre infolge der Verschwelung bzw. Verdampfung des Teers eine reduzierende
Innenatmosphäre vorliegt. Die Wirkung bezüglich des Restkohlenstoffgehalts ist demnach im Fall von
Teer ganz anders als im Fall von z. B. Sulfitablauge oder Sulfitpech. Dies ist auch der Grund dafür, warum
teergebundene Steine eine viel bessere Wider-Standsfähigkeit gegen Schlackenangriff aufweisen als
z. B. mit Sulfitablauge gebundene Steine.
Als Bindemittel für die Steine gemäß der Erfindung werden zweckmäßig 5 bis 7%>, vorzugsweise
etwa 5,5% Teer mit einem Gehalt an Hartpech
ίο oder Brikettierpech bzw. Brikettierhartpech von mindestens
65% verwendet. Die Innenplatten enden in kurzem Abstand von den Seitenflächen und sollen
den Stein in einzelne Zellen unterteilen. Sehr gute Ergebnisse werden erhalten, wenn die Innenplatten
von einer in Längsrichtung des Steines in der Steinmitte verlaufenden Mittelplatte und mindestens einer
quer zu dieser Mittelplatte und gleichfalls in Steinlängsrichtung angeordneten Platte gebildet sind. Aus
Gründen der Vollständigkeit kann hier festgehalten werden, daß bei einem Ersatz der Innenplatten durch
z. B. Drahtnetze oder kleine bzw. kleinflächige Metallelemente, z. B. in Form von Drähten, Stäben oder
Stangen, die Temperaturwechselbeständigkeit verschlechtert wird, so daß Steine mit einer solchen
Innenbewehrung hinsichtlich der Temperaturwechselbeständigkeit nur wenig besser sind als die gleichen
teergebundenen Steine ohne jedwede Innenbewehrung; andererseits wird jedoch selbst schon im Fall
von Steinen mit einer solchen Innenbewehrung die Widerstandsfähigkeit gegen eine Rißbildung bei einer
Vorerhitzung auf niedrige Temperaturen, z. B. Temperaturen von etwa 300° C, wie sie häufig angewandt
wird, erhöht. Um eine gute Temperaturwechselbeständigkeit der Steine zu gewährleisten, sollen die
Innenplatten in allen Fällen, wenn sie Zungen od. dgl. zwecks einer besseren Verankerung im Steinmaterial
haben, Durchbrechungen nur in einem Ausmaß von höchstens etwa 20% der Plattenfläche aufweisen.
Für den Aufbau von Magnesitsteinen gemäß der Erfindung wird beispielsweise Sintermagnesia der
Korngröße 0 bis etwa 10 mm verwendet, wobei die Verteilung der Korngrößen der sich beim Mahlvorgang
ergebenden Verteilung entspricht. Es können jedoch auch Kornlücken angewandt werden, z. B.
von der Art, wie sie für temperaturwechselbeständige Magnesitsteine an sich bekannt sind (vgl. z. B.
österreichische Patentschrift 158 208).
Vorzugsweise soll die Sintermagnesia eine geringe Kornporosität, z. B. eine Kornporosität von unter
6%, aufweisen.
Die Herstellung der Steine erfolgt auf an sich übliche Weise durch gemeinsames Verpressen einer Mischung
des feuerfesten Materials und Teer als Bindemittel mit den Innenplatten in einer Preßform. Der
Preßdruck soll über 1000 kg/cm2, vorzugsweise mindestens 1500 kg/cm2, betragen, um den Erhalt bester
Ergebnisse bei Verwendung der Steine zu ermöglichen. Die Steine können vor Gebrauch auf niedrige
Temperaturen, z. B. Temperaturen von etwa 300° C, erhitzt werden, doch ist dies keineswegs erforderlich.
Die Verwendung der Steine gemäß der Erfindung bringt einen erheblichen technischen Fortschritt mit
sich, bezüglich dessen folgendes gesagt werden kann: Bei Verwendung von Teer als Bindemittel in feuerfesten,
basischen oder neutralen Steinen ergibt sich der Vorteil, daß das sich beim Brennen der Steine
ausbildende Kohlenstoffgerüst ein Eindringen von Schlacke in die Steine während des Betriebes einerseits
in hohem Umfang verhindert und anderseits gegen eindringende Fe,O3-haltige Schlacken eine reduzierende
Wirkung entfaltet.
Bei der Inbetriebnahme von teergebundenen Steinen wird aber nun jener Temperaturbereich durchschritten,
bei welchem der Teer noch vor der Verkokung anfängt weich bzw. dünnflüssig zu werden.
Auch durch Verwendung hochhartpechartiger Bindemittel läßt sich dies nicht vermeiden, sondern es wird
lediglich der Temperaturbereich, in dem diese Erscheinung auftritt, gegen höhere Temperaturen verschoben.
Dadurch kann es in einer aus solchen Steinen aufgebauten Auskleidung, insbesondere wenn
das feuerfeste Material einen hohen Sintergrad hat, beim Anheizen zu sehr unangenehmen Erscheinungen kommen. Beispielsweise können auf Grund dieses
Umstandes Schichten bis zu 5 cm oder gar 10 cm Steindicke abgedrückt werden und in den Ofen hineinfallen.
In krassen Fällen kann auf diese Weise die Auskleidung praktisch in vollem Umfang einstürzen.
Diese nachteilige Erscheinung läßt sich im Fall von teergebundenen Steinen ohne Innenplatten
nur dann einigermaßen verhindern, wenn man den Teergehalt der> Steine innerhalb sehr genauer Grenzen,
nämlich in einem Bereich von 5,5 bis 7%, einregelt.
Überraschenderweise hat sich nun gezeigt, daß bei
ίο Verwendung von teergebundenen Steinen mit mitverpreßten
Innenplatten diese gefürchtete Erscheinung, die als Abrutschen bezeichnet wird, nicht eintritt,
und zwar auch dann nicht, wenn der Teergehalt höher ist. Man ist dadurch in der Lage, im Fall der
Verwendung von Steinen mit Innenplatten höhere TeeTgehalte anzuwenden, und damit ergibt sich der
weitere Vorteil, daß die durch den gebildeten fixen Kohlenstoff bewirkte Verstopfung der Poren und die
reduzierende Wirkung gegenüber Fe2O.,-haltigen
Schlacken erhöht werden kann.
Claims (8)
1. Feuerfester, basischer oder neutraler Stein, insbesondere Magnesitstein, der von Außenplatten
frei ist, vorzugsweise für die Zustellung von Konvertern, gekennzeichnet durch die
Kombination der an sich bekannten Merkmale, daß er Teer ausschließlich als Bindemittel enthält
und mitverpreßte Innenplatten aufweist.
2. Feuerfester Stein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er 5 bis 7°/o, vorzugsweise
etwa 5,5 % Teer mit einem Gehalt an Hartpech oder Brikettierhartpech von mindestens 65%
enthält.
3. Feuerfester Stein nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenplatten
in kurzem Abstand von den Steinflächen enden.
4. Feuerfester Stein nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Innenplatten den Stein in einzelnen Zellen unterteilen.
5. Feuerfester Stein nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenplatten von einer
in Längsrichtung des Steines in der Steinmitte verlaufenden Mittelplatte und mindestens einer
quer zu dieser Mittelplatte und gleichfalls in Steinlängsrichtung angeordneten Platte gebildet
sind.
6. Feuerfester Stein nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenplatten in Abständen
von höchstens etwa 40 mm, vorzugsweise etwa 25 mm, parallel oder annähernd parallel
zur heißen Steinfläche verlaufen, wobei sie gegebenenfalls, z. B. durch eine in Steinlängsrichtung
verlaufende Platte, miteinander verbunden sind, und sich jeweils praktisch über den gesamten
Steinquerschnitt erstrecken.
7. Feuerfester Stein nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß er
aus einer Sintermagnesia mit einer Kornporosität von unter 6 % aufgebaut ist.
8. Feuerfester Stein nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß er
unter einem Preßdruck von über 1000 kg/cm2, vorzugsweise mindestens 1500 kg/cm2, verpreßt
ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (2)
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---|---|
DE1471363A1 DE1471363A1 (de) | 1969-05-08 |
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ID=3612878
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---|---|
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-
1964
- 1964-10-27 DE DE19641471363 patent/DE1471363B2/de not_active Withdrawn
- 1964-11-10 GB GB4582264A patent/GB1031584A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT250850B (de) | 1966-11-25 |
DE1471363A1 (de) | 1969-05-08 |
GB1031584A (en) | 1966-06-02 |
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