DE1467010A1 - Verfahren zur Gewinnung von Schwefelsaeure - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von SchwefelsaeureInfo
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Description
CHEMIEBAU
Es ist bekannt, SOg-haltige Gase in mehreren Stufen katalytisch
zu oxydieren und das SO, in Schwefelsäure in zwei Türmen zu
absorbieren, zwischen denen die letzte Kontaktstufe arbeitet*
Es gibt eine Reihe von Vorschlägen, das Abgas der ersten Absorption mit Wärme der katalytisehen Oxydation oder mit Wärme
der Schwefelverbrennung oder der Röstung sulfidischer Erze auf die Anspringtemperatur der letzten Kontaktstufe zu erhitzen.
Neuerdings ist vorgeschlagen worden, Gase mit 9 bis 12 % SOg
in mehreren Stufen katalytisch zu oxydieren, das SCu in zwei Stufen zu absorbieren und das SO,-freie Abgas der ersten Absorption mit Hilfe von Wärme der vorletzten Kontaktstufe auf
die Anspringtemperatur der letzten Kontaktstufe zu erwärmen. Bei den bekannten Verfahren wird die Wärme durch Austauschflächen
vom heißeren zum kälteren Gas übertragen.
Die Verwendung von Röstgas ist mit Schwierigkeiten verbunden, weil der Wärmeübergang durch Ablagerung von Staub auf der Übertragungsfläche
behindert wird. Da im Gegen- oder Querstrom gearbeitet werden muß, sind die Übertragungsflächen an einem
Ende so heiß, daß sehr teure Werkstoffe erforderlich werden. A,·: kalten Ende liegen die Wandtemperaturen dagegen unter dem
Säuretaupunkt des stets 30, und HpO-Dampf enthaltenden Röstgases.
Die Säuretaupunkte solcher Gase sind aber so hoch, z.B. 250?;, daß selbst die hochlegierten Edelstahle dem Angriff der
Schwefelsäure nicht standhalten. Ein weiterer Nachteil sind die langen Rohrleitungen mit großem Durchmesser für das Abgas
der ersten Absorption vom Kontaktapparat zum Röstofen und zurück. Da Kontaktapparate heute für sehr viel größere Leistungen
gebaut werden als Etagenröstöfen, muß das Abgas der ersten Absorption mit Hilfe von kostspieligen Regulierorganen auf
mehrere Wärmeaustauscher verteilt werden.
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CHEMIEBAU
Noch größere Schwierigkeiten bereitet der Wärmeaustausch
mit Gasen der Spaltung von Abfallschwefelsäure oder der Verbrennung von Schwefelwasserstoff, weil sie heißer sind
alc ) Röstgase und ihre Säuretaupunkte wegen des großen
Wasserdampfgehalts besonders hoch liegen.
Schwefelverbrennungsgase mit hohem SO^-Gehalt sind ebenfalls
so heiß, daß die Wärmeübertragungsflächen aus hochwertigem Werkstoff bestehen müssen, auch wenn die Gase
trocken sind und ihr Taupunkt deshalb nicht unterschritten
wird.
Die hohen Temperaturen von Rost-, Spalt- und Verbrennungsgasen, die an sich für den Wärmeübergang vorteilhaft sind
und kleine Austauschflächen zulassen, erschweren also die Anwendung der bekannten Verfahren in apparativer Hinsicht
erheblich.
Die Wiedererhitzung des Abgases der ersten Absorption mittels'Wärme der KontaktOxydation set* voraus, daß die
Anlage sehr gleichmäßig und präzise betrieben wird. Sonst ist es schwierig, die Anspringtemperatur zu erreichen, auch
wenn die Austauschfläche reichlich bemessen wird, weil bei kleinen Temperaturdifferenzen und niedrigen Wärmedurchgangszahlen gearbeitet werden muß. Für Gase mit geringem S(^-
Gehalt reidit die verfügbare Wärmemenge aus der katalytischen
Oxydation nicht aus, um das Gas nach der ersten Absorption auf die Anspringtemperatur der letzten Kontaktstufe zu erhitzen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Verfahren zur Gewinnung von Schwefelsäure aus SO^-haltigen Gasen beliebiger
Herkunft und technisch üblicher Konzentration durch mehrstufige Katalyse und SO,-Absorption in zwei Stufen,
zwischen denen die letzte Kontaktstufe arbeitet, mit 'dem Kennzeichen, daß das Abgas der ersten SO^-Absorption auf
die Anspringtemperatur der letzten Kontakt stufe mit Hilfe
CHEMIEBAU
von überhitztem Vaeaerdampf erwärmt wird, der beim Verbrennen
von Schwefel oder Schwefelwasserstoff, beim Rösten von SuI- ι
fiderzen, beim Spalten von Abfallsäuren undoe^der Kontaktoxydation des SO2 in Abhitzekesseln entsteht und überhitzt wird.
Der aus dem Heißdampf entstehende Sattdampf wird mit Hilfe der genannten Rost-, Verbrennunge- oder Katalysewärme wieder
überhitzt und üblichen Verwendungszwecken zugeführt. Entstehendes Kondensat kehrt in die Dampferzeuger zurück. Nach
dor vorliegenden Erfindung wird der in Schwefelsäureanlagen
üblicherweise gewonnene Dampf also mehrmals benutzt« erst zu
einer betriebssicheren Deckung des Wärmebedarfs der letzten Kontaktstufe nach der ersten SO^-Absorption und dann für f
übliche Zwecke, z.B. zum Schmelzen von Schwefel und zur Erzeugung elektrischer Energie.
Besonders vorteilhaft ist es, das Abgas der ersten SO,-Absorption zunächst im Austausch mit demselben Gas nach der
letzten Stufe der Kontaktoxydation zu erwärmen und es dann mit überhitztem Dampf auf die Anspringtemperatur der letzten
Kontaktstufe zu erhitzen. Der Dampf wird dabei nicht auf die Sättigungstemperatur gekühlt, sondern ist noch heiß genug, |
um ihn für übliche Zwecke zu verwenden, z.B. zur Erzeugung ! elektrischer Energie. '
Das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung ist in Abbildung als Beispiel schematisch dargestellt. Das Gebläse Γ"drückt
filtrierte Luft durch den Trockenturm 2. in den Schwefelofen 5 mit dem Dampferzeuger \und Überhitzer 5j wo das Verbrennungsgas mit 12 Vol.-% SO^ und 9 Vol.-% O2 unter Gewinnung von Heißdampf, z.B. 4o atü und 45o°, von Io5o°^auf
64o° und weiter auf 46o°:gekühlt wird. Das im Filter 6 vom
Staub befreite Gas kann.mit getrockneter Luft genau auf die
Anspringtemperatur der ersten Kontakt stufe 7a, z.B. 45o?,
eingestellt werden. Dann geht das Gas durch den Dampfüberhitzer (oder Dampferzeuger) 8, wo es von 59o° auf 45o°L
abkühlt, durch die zweite Kontaktstufe 7buund den Dampfüberhitzer (oder Dampferzeuger) 9, wo es von 55o° wieder auf
- 4 - ■ ■
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abkühlt, und verläßt die dritte Kontaktstufe 7 c^ naoh- ·
dem 9tt* J* der ursprünglichen 8O2-Menge umgeeetst sind, Bit
5oo°. Der Dampferzeuger lo^und Speisewasservorwärmer IX "
kühlen das Gas auf 2oo°Cab, damit das 80, ie ersten Absorber 12'
▼en umlaufender Schwefelsäure aufgenommen wird. Nach dem
Sprühabscheider 13 wird das praktisch 803-freie Abgas nun
gemäß der Erfindung im Erhitzer 14Lmit 4o-atü*Dampf, der auf
45o°CüberhitBt ist, von 5o° auf 425° erwärmt und in die vierte
Koataktetufe 7 abgeleitet. Von dort geht es mit 4Jo0CIn den
Dampferseuger 15 (,und Speisewasservorwärmer 16"und mit 2oo%
in die zweite 80,-Abeorption 17· Das Abgas enthält nur ofo5
ToI.^ SO2 und ist nach dem Sprtthabetreifer 1Θ''praktisch
frei von SO,, wenn trockener Schwefel verarbeitet wird, der keine VaseeretoffTsrbindungen enthält.
Die beschriebene Anlage enthält je t.H2804/d insgesamt 4,o
Verdampfung·- und Oberhit zunge- sowie 3 »5 ■ Vorwärmflächen,
wenn Speisewasser mit 135° iur Verfügung steht« Zum trväratn
dee Abgases der ersten Absorption genügen 4,8 »*· Insgesemt
sind also nur 12,3 n2 Väzmeübertragungsflachen vorhaaden.
^e t B2804/d werden z.B. Ιοβο kg Dampf eur Krseugumf Ton
elektrischer Energie abgegeben und sum Erwärmen de! Abgmses
der ersten Absorption die Oberhitiung von 897 kg «ad die
londeneation von 211 kg Dampf ausgenutet. Das Kondensat kehrt
über die epeisewasserpumpe 19"in die Dampftrommel 2o**urÜok
und der Sattdsmpf wird wieder ttberhitit, i.B. im dea Ap|>armten
Abbildung * iet das Schema eines weiteren Beispiel· dem
Verfahren« geaäfl vorliegender fftiadung. Oerelatyte« «ad
fetrooknetee fyritröetgas ait le Vol.·* fOg «ad Ϊ t*l.«# 0|
wird vom Oetläse leeret duroh den Värmeauetausoher eHtaA dej»
dttfoh des Wärmeaustauscher f>ftlt ©ampfüberhitser 4^Im den
fotttaktapparet 5^§efordert» Xn den Auetaueehem «1M dej
•etktloaefM Värme aus den lontaiteohiehten | *V# l^«üd
$ d^ia dM ftSetgas ab, um es auf die Anspitngteaseravar der
- 5 - ORIGINAL INSPECTED
A. BIMMM «.M.K.H.
IkN AM RHBIN
Ϋ
A.
Schicht 5 a, a.B. 45ox, zu erhitzen. Nach dieser Schicht
wird kaltes Röetgae zwecks Temperaturregelung zugesetzt.
Nach der swtlttn Sohioht 5 begeht das Gas durch den Bampfüberhitzer 4"UHd Austauscher 3"in die dritte Schicht 5c."
Das mit 91 % dtr ursprünglichen SQjilenge umgesetzte Gas verläßt den Kontaktapparat durch den Austauscher 2*und tritt In
den ersten 80,-Absorber 6"ein» dessen Abgas nach dsm Sprühabeoheider 7'prtktlsch 80,-frei 1st· £s wird im Wärmeaustauscher β"s.B. von 5o° auf 35o*b erwärmt, wobei das aus der
letzten Kontaktschicht Vd kommende Reaktionsgas von 4-5o°
auf 15o°C abkühlt · Im Erhitzer 9,,wird das Abgas der ersten
Absorption 6'dann gemäß der Erfindung mit Hilfe von überhitztem Dampf von z.B. 4o attt und 5oo° auf 425*fc srwärmt.
BtI dieser Temperatur setzt dlt Kontakt Oxydation in dtr
lttstsn Horde V1VeIn. Das Be akt ions gas geht mit 45o°cin
den Wärmeaustauscher 8 und dann in die zweite 80,-Absorption
loY deren Abgas nur nooh o,o4 VoI ·-4t 802 und Praktlecn ktln
enthält.
Jt t HoSO^/d sind dlt wirksamen Flächen im Wärmeaustauscher
3,9 m und im Erhitzer ο,7 m , also zusammen nur 4,6 α . Die
gesamtt Anlage (ohne dtn Abhitzekessel im Röstofen und ohne
dlt Säurekühler) tnthält Io m Austausch-, Obtrhltsungs« und
Kühlflächen. Dtr Dampf kommt aus dtr Röstung mit 4o atü und
^■^und wird naoh dtr beschriebenen Verwendung gemäß vorlltftndtr Bvflndung mit 41o°C zur Irzeugung von elektrischer
SM*fi# wltdtrbenutzt. Dlt Dempfmenge aus Röstung und Kon* '
tskttxjdatlon btträgt 933 kg·
Aus dtn btsohxltbtntn Beispielen geht hervor, daß das Vtrftiutn gtmäA vorliegender Srflndung alle lachteile, dlt mit
dtr Ausnutzung dtr Rost·, Ytrbrtnnttngs- und Katalystwäxmt zum
im tHs«t· 4tr tfH·» aOj-Abserptlon MuMr
gzittm s4<üt dureh Bthrfatat Tefwendung dta uV>
llohtrwelst in Sohwt fels mureanlagen trzeugten Dampf te vermeidet,
DsmpXtrstuttr und Dampfüberhitzer baten den Vorteil, daß dlt
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CHKMlKBAU
■ !
SOx-haltiger Oase bleibt, wenn sie Infolge betrieblicher j
Unregelmäßigkeit nloht trocken sind. Das Verfahren nutet In '
vorteilhafter Welse die Dampferseugung ssur wärmeautarken ;
und betriebssicheren mehrstufigen SOg-Katalyae und swelstufIgen SO,-Absorption auch bei Si^-armen Gasen aus. ,
Abhitzekessel sind heute nicht nur möglich, wenn Schwefel
und Pyrit, sondern auch wenn Zinkblende, Kupferkies, Abfallsäuren und andere arme Rohstoffe auf Schwefelsaure verarbeitet werden. Von weiterem wesentlichen Vorteil ist es, ;
nach der vorliegenden Erfindung bestehende Schwefelsäureanlagen auf die zweistufige Absorption umzubauen, damit daa
Abgas der «weiten SO«-Abeorption den heutigen Reinheitsanforderungen genügt.
Claims (2)
1. Verfahren tür Gewinnung von Schwefelsäure aus SOg-haltigen
Qaeen beliebiger Herkunft und technisch üblicher Konten·
tration durch mehrstufige Katalyse und 80,-Abaorption in
swei Stufen, zwischen denen die letste Kontaktstufe arbeitet, dadurch gekennzeichnet» dafl das Abgas der ersten
SOj-Absorption auf die Aaspringteaperatur der loteten Kontakt stufe alt Hilfe von überhitatea Wasserdampf indirekt j
erwärmt wird, der beim Verbrennen von Schwefel oder Schwefelwasserstoff , bein Resten von SuIfidersen, beta Spelten '
von Abfallesuren und/oder bei der Kontaktoxydation des SO2
in Abhltsekeeseln entsteht und überhitzt wird. *
2. Verfahren nach Anspruoh 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
entstehende Sattdampf durch die genannten exothermen ; Reaktionen wieder Überhitet und in Üblicher Weise verwendet I
wird. ι
♦ Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennieichnet, da8 des
Abgas der ersten SO.-Abeorption durch Austausch von Varae
der katalyttsehen Oxydation von Ots su Oas auf Temperaturen
swisohen 3oo° und tootvorgevaxat und dann alt ÜberhitsteB
Wasserdeapf auf die Anapringteaperatur der let β ten Kontaktstufe gebraoht wird·
Verfahren nach Anspruoh 3, dadurch gekennzeichnet, da4 41·
Daapfaenge und die Überhlttungsteaperatur so gewühlt werden,
dafl der tMsiyf naeh seiner f «HfSAduag su* Erwäraen das
Abgases der ersten i0^«AbS0rptlOA dl· sur weiteren B··
nutzung erforderliehe Oberhitsuj^sHsjperatur besltt«·
INSPECTED j
809813/0998
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