DE1463621B2 - Träger in einem Isolierkörper befindlicher Schmelzeinsatz - Google Patents
Träger in einem Isolierkörper befindlicher SchmelzeinsatzInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen trägen in einem
Isolierkörper befindlichen Schmelzeinsatz.
Der träge Schmelzeinsatz einer Schmelzsicherung mit Verzögerungszeit schmilzt nicht sofort, d. h. er
unterbricht nicht bei kurzzeitigen starken Stromstößen. Er reagiert dagegen sofort bei erheblicher Überlast.
Eine derartige Sicherung wird z. B. für Motoren, Rundfunk- und Fernsehempfänger verwendet, bei
denen ein erheblicher Einschaltstrom auftreten kann. Bei Fernsehempfängern fließt beispielsweise während
0,01 bis 0,5 s ein Einschaltstrom, der etwa das 20fache des Nennstroms ausmacht.
Aus der DE-PS 12 33 477 ist ein träger, in einem Isolierkörper befindlicher Schmelzeinsatz mit drahtförmigen
Schmelzleitern, von denen einer ein mit einer Wirkstoffseele durch Ziehen hergestellter Schmelzleiter
und einer ein nicht wirkstoffhaltiger Schmelzleiter mit Silberüberzug ist, bekannt, wie er dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 zugrunde liegt. Aus der DE-PS 687 672 ist weiterhin bekannt, daß sich der Schmelzleiter aus
parallel geschalteten Teilen eines schwer schmelzenden Metalls und einem Überzug aus einem niedrig
schmelzenden Metall zusammensetzt, die einen Durchmesser von nicht über 0,5 mm bei Ausführung aus
Runddrähten und eine Stärke von nicht über etwa 0,2 mm bei Ausführung aus Flachleitern besitzen.
Der gemäß der DE-PS 12 33 477 vorgesehene Schmelzeinsatz verfügt über kein Bauelement, das die
notwendige Sicherheit gegen ein Durchhängen der Schmelzleiter bieten könnte, so daß die Gefahr einer
Berührung der erhitzten Schmelzleiter mit dem Isolierkörper und damit eine unerwünschte Veränderung
der Abschaltcharakteristik des Schmelzeinsatzes besteht. Der Schmelzeinsatz nach der DE-PS 6 87 672 so
weist ebenfalls kein Bauelement auf, das die notwendige Sicherheit gegen ein Durchhängen der Schmelzeinsätze
bietet. Ferner findet sich in dieser Patentschrift kein Hinweis darauf, daß die Sicherungselemente bezüglich
ihrer Zugfestigkeit, Härte oder Feinziehbarkeit ausgewählt werden sollen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen trägen, in einem
Isolierkörper befindlichen Schmelzeinsatz mit drahtförmigen Schmelzleitern so auszubilden, daß er noch für
sehr geringe Stromstärken Verwendung finden kann.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein nicht wirkstoffhaltiger Schmelzleiter
mit einem Silberüberzug aus Wolframdraht besteht und ein gezogener wirkstoffhaltiger Schmelzleiter
aus einer Mangan-Nickel-Legierung in einem Kupferrohr besteht, wobei der wirkstoffhaltige
Schmelzleiter wenigstens 80 Gew.-% Kupfer enthält, und der wirkstoffhaltige Schmelzleiter schraubenförmig
um den nicht wirkstoffhaltigen Schmelzleiter gewickelt ist.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der wirkstoffhaltige Schmelzleiter noch
einen Zinnüberzug auf, wodurch seine Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit und Oxydation erhöht wird.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen trägen Schmelzeinsatzes
gegenüber dem aus der DE-PS 12 33 477 bekannten Schmelzeinsatz besteht darin, daß die
Verzögerungscharakteristik des erfindungsgemäßen Schmelzeinsatzes nicht in erster Linie auf eine
Legierungsbildung beim Schmelzen zurückzuführen ist, sondern vor allem auf die Form, in der die beideji·
drahtförmigen Schmelzleiter vorliegen. Dadurch, daß der wirkstoffhaltige Schmelzleiter schraubenförmig um
den nicht wirkstoffhaltigen Schmelzleiter gewickelt ist, werden verschieden gerichtete Magnetfelder ausgebildet,
die eine Verzögerungswirkung haben. Diese Magnetfelder unterscheiden sich von jenen" Magnetfeldern,
wie sie bei der Anordnung gemäß der DE-PS 12 33 477 entstehen, dadurch, daß die Richtungen der
Magnetfelder der beiden miteinander verdrillten drahtförmigen Schmelzleiter im wesentlichen zusammenfallen.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen trägen Schmelzeinsatzes
gegenüber dem aus der DE-PS 6 87 672 bekannten Schmelzeinsatzes besteht darin, daß mit den
angegebenen Materialien auch noch Drähte mit Durchmessern unter 0,01 mm gezogen werden können,
die noch für sehr geringe Stromstärken einsetzbar sind. Zusätzlich weist der erfindungsgemäße Schmelzeinsatz
den Vorteil auf, daß der Schmelzleiter leicht mit den Endkappen des Isolierkörpers verlötet werden kann,
sowie daß der Schmelzleiter auf einen geeigneten Durchmesser ausgezogen werden kann, und daß der
Schmelzleiter sich in seinen chemischen Eigenschaften nicht verändert. Der Schmelzeinsatz kann außerdem in
kleinen Abmessungen und mit kleinem Kapazitätswert hergestellt werden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist der wirkstoffhaltige Schmelzleiter einen Zinnüberzug
auf.
Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt
A b b. 1 eine perspektivische Ansicht eines nicht wirkstoffhaltigen Schmelzleiters,
A b b. 2 eine vergrößerte Ansicht eines wirkstoffhaltigen Schmelzleiters,
A b b. 3 eine vergrößerte Ansicht eines nicht wirkstoffhaltigen Schmelzleiters, um den ein wirkstoffhaltiger
Schmelzleiter schraubenförmig gewickelt ist,
A b b. 4 einen Teilschnitt durch eine Schmelzsicherung.
Der dargestellte Schmelzeinsatz besteht aus einem gezogenen, nicht wirkstoffhaltigen Schmelzleiter SN
aus Wolframdraht 1 mit. dem Silberüberzug 3 und dem gezogenen wirkstoffhaltigen Schmelzleiter SW aus
einer Mangan-Nickel-Legierung 2 in einem Kupferrohr
4 mit Zinnüberzug 5, der schraubenförmig um den nicht
wirkstoffhaltigen Schmelzleiter SNgewickelt ist. Dieser
Schmelzeinsatz brennt bei einer längeren Überlastung leicht durch und unterbricht sofort, bleibt jedoch bei
einem kurzzeitigen Stromstoß unversehrt. So wurde z. B. gefunden, daß der Schmelzeinsatz einem stetigen
ÜberlastungssiTom bis zu dem l,4fachen des Nennstroms
standhält, jedoch innerhalb von 10 ms bei einem "stetigen Belastungsstrom durchbrennt, der zweimal so
groß wie der Nennstrom ist. Gleichzeitig hält dieser Schmelzeinsatz jedoch einem Stromstoß stand, der 10-bis
20mal so groß wie der Nennstrom ist, und insbesondere hält er einem Stromstoß, der 14mal größer
als der Nennstrom von 0,35 Amp. ist, über 10 ms stand. Man erhält also einen Schmelzeinsatz mit einer
ausgezeichneten Ansprechcharakteristik.
Wolfram als Material für den nicht wirkstoffhaltigen drahtförmigen Schmelzleiter SN ist sehr hart und zäh
genug, so daß es aus einer Form gezogen werden kann. Außerdem ist der lineare Ausdehnungskoeffizient eines
Wolframdrahtes und-d.amit die Dehnung bei Erwärmung so klein, daß eine Berührung mit der Wandung des
Isolierkörpers in Form des Glasröhrchens vermieden wird. Silber, Kupfer oder Zinn können nicht Verwendung
finden, weil diese Metalle nicht fein genug gezogen werden können und ihre linearen Ausdehnungskoeffizienten
zu groß sind.
Der lineare Ausdehnungskoeffizient von Zink ist zwar kleiner als der von Wolfram, Zink kann aber
trotzdem nicht verwendet werden, da ein Ziehen der Drähte aufgrund der nicht ausreichenden Härte und
Zähigkeit des Zinks unmöglich ist.
Wolframdraht eignet sich aufgrund der höheren thermischen Leitfähigkeit und der elektrischen Widerstandsfähigkeit
überraschend gut. Er wird Erwärmungsund Glühprozessen in einem Wasserstoffgas unterworfen,
und die Oberfläche wird, wie bereits erwähnt, mit einem Silberüberzug 3 versehen. Dadurch kann der
Draht leicht an Endkappen geschweißt werden.
Eine Wirkstoffseele aus einer Mangan-Nickel-Legierung 2 in einem Kupferrohr 4 ergibt einen Schmelzeinsatz
mit niedriger Schmelztemperatur. Der Draht für die Wirkstoffseele aus einer Mangan-Nickel-Legierung von
hoher Reinheit kann metallurgisch leicht hergestellt werden. Damit der spezifische elektrische Widerstand
klein ist, soll der Gesamtkupfergehalt des Kupferrohrs mindestens 80 Gew.-% betragen. Für das Kupferrohr
eignet sich am besten eine Mangan-Kupfer-Legierung, die auch für das Ziehen des Drahtes die besten
Eigenschaften aufweist.
Für die Herstellung des wirkstoffhaltigen Schmelzleiters SW wird eine Legierung, die hauptsächlich aus
Mangan und Nickel besteht, mit Kupfer ummantelt und vollkommen feingezogen. Die Legierung für das
Kupferrohr 4 soll hart, zugfähig und schwer oxidierbar sein und einen niedrigen spezifischen elektrischen
Widerstand haben. Aluminium ist dafür ungeeignet, weil es zu AI2O3 oxidiert. Zinn und Blei sind zu weich und
Chrom und Zink für das Feinziehen ungeeignet. Eisen und Magnesium sind wegen der leichten Oxydierbarkeit
ebenfalls ungeeignet. Mangan und Silber können vom Standpunkt des Drahtziehens und der übrigen Verfahrensschritte
nicht verwendet werden. Platin und Nickel weisen eine ungünstige Wärmeleitfähigkeit auf. In der
Summe der Eigenschaften erweist sich eine Mangan-Kupfer-Legierung mit mindestens 80 Gew.-% Kupfer
als günstigstes Material für das Kupferrohr und kann zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit gegen
Feuchtigkeit und Oxydation mit einem Zinnüberzug 5 versehen sein.
Als nicht wirkstoffhaltiger Schmelzleiter SN wird ein
silberummantelter Wolframdraht 1 mit einem Durchmesser von 0,025 mm vorgesehen; er wird einem
Glühverfahren unterworfen. Für den Schmelzleiter SW mit einer Wirkstoffseele wird eine Mangan-Nickel-Legierung
2 mit einem Kupferrohr 4 bedeckt und zu einem Draht mit einem Durchmesser von 0,045 mm gezogen.
Er wird dann mit einem Zinnüberzug 5 von etwa 2 μπι
Dicke versehen. Durch diese Ausbildung wird insbesondere erreicht, daß ein gegen Feuchtigkeit und Oxydation
sehr widerstandsfähiger Schmelzleiter geschaffen wird. Die Zusammensetzung des Schmelzleiters SW wird in
der folgenden Tabelle in Gew.-% angegeben:
Gew.-% | Ni | Cu |
Mn · | 2,5 | 91,5 |
6 | 5 | 83 |
12 | 1,5 | 92,5 |
6 | ||
Wie in Fig.3 gezeigt, wird der wirkstoffhaltige Schmelzleiter SW schraubenförmig auf den nicht
wirkstoffhaltigen Schmelzleiter SN mit 120 Windungen/cm gewickelt und auf Längen von 3 cm geschnitten.
Diese Schmelzsicherung wird in ein Glasrohr 6 eingesetzt. Wolframdraht ist im allgemeinen nicht
schweißbar, kann jedoch aufgrund des Silberüberzugs in einfacher Weise an die Endkappen 7 angeschweißt
werden. Es ist also nicht notwendig, die verdrillten Schmelzleiter mechanisch zusammenzudrücken oder zu
quetschen.
Die Kappe 7 besitzt einen Konkavteil 8, wie in A b b. 4 gezeigt, und jedes Teil der verdrillten
Schmelzleiter wird umgebogen und dort verschweißt Die so hergestellte träge Schmelzsicherung hält das
l,4fache eines Nennstroms von 0,35 A aus; sie brennt innerhalb von 10 s durch, wenn 0,7 A fließen und hält
10 ms lang den 14fachen Nennstrom aus. Bisher verwendete Schmelzsicherungen brennen innerhalb von
10 ms bei einem Überlaststrom durch, der das 9fache ' des Nennstroms ausmacht. Die Schmelzleiter können
beliebige Form, z. B. Plattenform, besitzen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Träger, in einem Isolierkörper befindlicher Schmelzeinsatz mit drahtförmigen Schmelzleitern,
von denen einer ein mit einer Wirkstoffseele durch Ziehen hergestellter Schmelzleiter und einer ein
nicht wirkstoffhaltiger Schmelzleiter mit Silberüberzug ist, dadurch gekennzeichnet, daß der
nicht wirkstoffhaltige Schmelzleiter (SN) mit dem 1» Silberüberzug (3) aus Wolframdraht (1) besteht und
der gezogene wirkstoffhaltige Schmelzleiter (SW) aus einer Mangan-Nickel-Legierung (2) in einem
Kupferrohr (4) besteht, wobei der wirkstoffhaltige Schmelzleiter (SW) wenigstens 80 Gew.-°/o Kupfer
enthält und der wirkstoffhaltige Schmelzleiter (SW) schraubenförmig um den nicht wirkstoffhaltigen
Schmelzleiter (SN)gewickelt ist.
2. Träger, in einem Isolierkörper befindlicher Schmelzeinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 2»
zeichnet, daß der wirkstoffhaltige Schmelzleiter fS W) einen Zirinüberzug (5) aufweist.
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