DE1458376C - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur pulvermetallurgischen Herstellung eines Werkstoffs mit fein
verteilten nichtmetallischen bzw. metallischen Zusätzen, bei dem aus Metallpulver" ein poröser Sinterkörper
hergestellt, diesem der Zusatz durch Tränken mit einer ihn beim Trocknen oder Erhitzen abscheidenden
Lösung einverleibt und der getränkte Sinterkörper einer weiteren Sinterung unterzogen wird.
Alle pulvermetallurgisch hergestellten Körper (Drähte usw.), welche zum Zwecke der Erreichung
irgendeiner günstigen technischen Wirkung Zusätze benötigen, werden so gefertigt, daß eine Verbindung
des als Zusatz bestimmten Elementes zum Metallpulver oder zum Grundstoff der Metallpulverherstellung
mit trockenem oder nassem Verfahren zugemischt wird.
Dies ist in mehreren Fällen nachteilig. Die Zusätze nämlich, welche die Eigenschaften des fertigen pulvermetallurgischen
Körpers günstig beeinflussen, haben in sehr vielen Fällen eine unerwünschte Wirkung bei
den Arbeitsgängen der Metallpulvergewinnung, außerdem beim Pressen des Metallpulvers und am Anfang
des Sinterns. Beim Pressen und am Anfang des Sinterns
beeinflussen z. B. Thoriumdioxid, Aluminiumoxid und Körner von Zirkoniumoxid die Gewinnung eines
Wolframkörpers guter mechanischer Eigenschaften und guter Bearbeitbarkeit sehr nachteilig und verursachen
Ausschuß bei der Bearbeitung. Besonders große Schwierigkeiten treten auf, wenn auch das
Vorhandensein von anderen Zusätzen neben ihnen im fertigen Sinterkörper gewünscht ist. Diese ermöglichten
bei der Metallpulvergewinnung und am Anfang des Sinterns infolge sehr ungünstiger kombinierter
Wirkungen bis jetzt die weitere' Bearbeitung solcher gesinterter pulvermetallurgischer Körper nicht.
Ähnliche Schwierigkeiten zeigen sich auch in solchen Fällen, wenn eine Legierungskomponente zu Wolfram
oder Molybdän gegeben werden soll, welche zur Bildung von Phasen mit ungünstigem Kristallgefüge
führen kann. Dies ist z. B. bei Wolfram-Rhenium- und Molybdän-Rhenium-Legierungen der Fall.
Aus der deutschen Patentschrift 899 948 ist es bekannt, metallische Werkstoffe mit fein verteilten
nichtmetallischen Zusätzen dadurch herzustellen, daß aus Metallpulver ein poröser Sinterkörper hergestellt
wird und diesem der nichtmetallische Zusatz, insbesondere ein nicht reduzierbares Oxid, durch Aufsaugen
einer ihn beim Trocknen oder Erhitzen abscheidenden Lösung einverleibt wird, worauf dann
eine weitere Sinterung erfolgt.
Die Erfindung geht von einem derartigen Verfahren aus. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, es so zu verbessern,
daß das Verfahrenserzeugnis einen gut bearbeitbaren Werkstoff darstellt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein poröser Sinterkörper aus Wolfram,
das schon Alkalisilikate enthält, mit Thoriumnitratlösung getränkt und der nichtmetallische Zusatz im
porösen Wolframkörper mittels Ammoniaklösung fixiert wird. Eine gleichwertige Lösung der der Erfindung
zugrunde liegenden Aufgabe besteht darin, daß ein poröser Sinterkörper aus Wolfram, das schon
Alkalisilikate enthält, mit Ammoniumperrhenatlösung getränkt und der nichtmetallische Zusatz im porösen
Wolframkörper durch Wasserstoff reduziert und als Metall fixiert wird, wobei es vorteilhaft ist, wenn
mit einer warmen Ammoniakperrhenatlösung getränkt wird und der Zusatz durch Abkühlen der Lösung '
und des darin befindlichen Sinterkörpers in letzterem fixiert wird. In weiterer Ausbildung der erfindungsgemäßen
Verfahren wird das Tränken in der Lösung des Zusatzes in kürzerer Zeit durchgeführt, als dies
zum völligen Durchtränken nötig ist. Auf diese Weise kann durch die richtige Wahl der Dauer des Tränkvorganges
ein von innen nach außen steigender Konzentrationsgradient bei vollkommen gleichmäßiger
Verteilung des Zusatzes hergestellt werden. Aber auch ein Konzentrationsgradient mit umgekehrter Richtung
kann hergestellt werden, wenn in anderer Ausbildung der erfindungsgemäßen Verfahren ein Teil des Zusatzes
nach dem Tränken oder dem Fixieren wieder herausgelöst wird.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von zwei Beispielen erläutert:
Es wird aus 0,3 °/0 KCl und 0,4 °/0 SiO2 enthaltender
Wolframsäure durch Reduktion in Wasserstoff bei einer bis 8000C steigenden Temperatur ein Wolframmetallpulver
mit einer durchschnittlichen Korngröße von 2 μΐη hergestellt und dieses zu Stäben mit den
Abmessungen von 9 · 9 · 280 mm und der Masse von 200 g gepreßt. Diese Stäbe werden in Wasserstoff
bei einer Temperatur von 1000° C vorgesintert, dann in einer Glocke mit Wasserstoffspüking durch Durchleiten
von direktem Strom bis zu 2000°C erhitzt und 2 Minuten lang auf dieser Temperatur gehalten. Nach
Beendigung des Arbeitsvorganges wird der Stab herausgenommen und das Maß des Schwundes z. B.
durch Feststellen der Scheinwichte, die 13,0 betragen sollte, kontrolliert. Die so vorbereiteten porösen
Stäbe werden während 3 Stunden senkrecht in Thoriumnitratlösung (21,196 gThO2/100 ml) gestellt. Dann
werden die mit Thoriumnitrat durchtränkten Wolframstäbe in Ammoniaklösung mit der Wichte von 0,96
hineingestellt. Danach werden die Stäbe in heißem destilliertem Wasser dreimal V2 Stunde lang gewaschen,
dann im Trockenschrank bei 1500C getrocknet.
Danach werden die Stäbe mit direktem Strom unter einer Glocke mit Wasserstoffspülung mit einer bis zu
90% ihres Durchschmelzstromes ansteigenden Stromstärke gesintert, dann auf 15000C erhitzt und auf einer
Rotationshämmermaschine gehämmert. Die Glühtemperatur sinkt mit Fortschreiten des Hämmerns;
bei einem Durchmesser von 0,5 mm beträgt sie 12000C.
Danach wird aus ihnen Draht gezogen, z. B. bis 0,214 mm Durchmesser. Der Thoriumoxidgehalt des
so hergestellten Drahtes beträgt 1,8 °/0 ThO2. Der
Draht ist einwandfrei, riß- und sprungfrei, und der bei der Bearbeitung entstandene Ausschuß ist wesentlich
geringer als bei den nach den alten Verfahren hergestellten Drähten mit gleichem Thoriumgehalt.
Aus 0,3% KCl und 0,4% SiO2 enthaltender
.Wolframsäure wird ein Wolframmetallpulver mit durchschnittlicher Korngröße von 2 μηι durch Reduktion
bei einer bis 8000C ansteigenden Temperatur in Wasserstoff hergestellt und dieses in Stäbe mit der
Abmessung von 9 · 9 · 280 mm und der Masse von 200 g gepreßt. Diese Stäbe werden in Wasserstoff bei
einer Temperatur von 10000C gesintert, dann in einer Glocke mit Wasserstoffspülung durch direktes Durchleiten
von Strom bis 19000C erhitzt und auf dieser Temperatur 2 Minuten lang gehalten. Nach Beendigung
des Arbeitsganges werden die Stäbe herausge-
nommen und das Maß des Schwundes kontrolliert, z. B. durch Feststellen der scheinbaren Wichte, die
10,0 betragen sollte. Die so vorbereiteten Stäbe mit einer Porosität von 48°/0 werden bis 40 bis 500C
vorgewärmt, dann in eine bei 45°C gesättigte, nachher auf 50° C erwärmte Ammoniumperrhenatlösung gestellt.
Diese Lösung wird mit den hineingestellten Stäben bis 200C abgekühlt; infolgedessen kristallisiert
das Ammoniumperrhenat in den Poren des Stabes aus. Die so getränkten Stäbe werden in Wasserstoff
langsam auf 35O0C erwärmt, wodurch sich Rhenium mit feiner Verteilung aus dem Ammoniumperrhenat
bildet. Die Stäbe werden in Wasser ausgewaschen, dann getrocknet, durch direkten Strom bei 93°/0 der
auf reines Wolfram umgerechneten Durchschmelz-Stromstärke gesintert.
Es kann so eine gut bearbeitbare Wolfram-Rhenium-Legierung gewonnen werden, die 0,7% R-e enthält und
die, z. B. zu Draht von 0,1 mm Durchmesser verarbeitet, günstigere mechanische Eigenschaften aufweist als
sogar das reine Wolfram und nach üblichen Methoden hergestellte Drähte gleichen Rheniumgehaltes.
Claims (5)
1. Verfahren zur pulvermetallurgischen Herstellung eines Werkstoffs mit fein verteilten nichtmetallischen
Zusätzen, bei dem aus Metallpulver ein poröser Sinterkörper hergestellt, diesem ein
nichtmetallischer Zusatz durch Tränken mit einer ihn beim Trocknen oder Erhitzen abscheidenden
Lösung einverleibt und der getränkte Sinterkörper einer weiteren Sinterung unterzogen wird, d adurch
gekennzeichnet, daß ein poröser Sinterkörper aus Wolfram, das schon Alkalisilikate
enthält, mit Thoriumnitratlösung getränkt und der nichtmetallische Zusatz im porösen Wolframkörper
mittels Ammoniaklösung fixiert wird.
2. Verfahren zur pulvermetallurgischen Herstellung eines Werkstoffs mit fein verteilten
metallischen Zusätzen, bei dem aus Metallpulver ein poröser Sinterkörper hergestellt, diesem ein
nichtmetallischer Zusatz durch Tränken mit einer ihn beim Trocknen oder Erhitzen abscheidenden
Lösung einverleibt und der getränkte Sinterkörper einer weiteren Sinterung unterzogen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß ein poröser Sinterkörper aus Wolfram, das schon Alkalisilikate enthält, mit
Ammoniumperrhenatlösung getränkt und der nichtmetallische Zusatz im porösen Wolframkörper
durch Wasserstoff reduziert und als Metall fixiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer warmen Ammoniumperrhenatlösung
getränkt und der Zusatz durch Abkühlen der Lösung und des darin befindlichen Sinterkörpers in letzterem fixiert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Tränken in der
Lösung des Zusatzes in kürzerer Zeit durchgeführt wird, als dies zum völligen Durchtränken nötig ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des Zusatzes
nach dem Tränken oder nach dem Fixieren wieder herausgelöst wird.
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