DE1455352C - Einrichtung in Eisenbahnrangieranlagen mit ständiger Nachrichtenübertragung zwischen den Rangierlokomotiven und dem Stellwerk - Google Patents
Einrichtung in Eisenbahnrangieranlagen mit ständiger Nachrichtenübertragung zwischen den Rangierlokomotiven und dem StellwerkInfo
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- DE1455352C DE1455352C DE1455352C DE 1455352 C DE1455352 C DE 1455352C DE 1455352 C DE1455352 C DE 1455352C
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung in Eisenbahnrangieranlagen
mit ständiger Nachrichtenübertragung zwischen den Rangierlokomotiven und dem Stellwerk.
In Rangieranlagen ohne Gleisisolierung wird im allgemeinen auf Sicht entsprechend der Bahnhofsfahrordnung
rangiert. Der Rangiermeister beobachtet sowohl die Spitze wie den Schluß der Rangierabteilung,
und er ist dafür verantwortlich, daß keine Teile in das Profil benachbarter Fahrstraßen hineinragen. Eine
wesentliche Erleichterung und Beschleunigung des Betriebes wird in Rangieranlagen erreicht, in denen
zwischen den Rangierlokomotiven und dem Stellwerk eine ständige Nachrichtenübertragung möglich ist,
z. B. durch den sogenannten Rangierfunk. Hierdurch können auch Rangierbewegungen durchgeführt werden,
die in der Bahnhofsfahrordnung nicht enthalten sind.
In modernen Rangieranlagen sind sämtliche Gleise mit Gleisstromkreisen oder Achszählanlagen ausgerüstet,
so daß jederzeit erkennbar ist, welche Abschnitte besetzt und welche frei sind. Rangierstraßen
werden dabei ebenso behandelt wie Zugstraßen, d. h., die Weichen sind verschlossen, die
Profilfreiheit wird automatisch überprüft, und für die Rangierfahrten sind ortsfeste Signale vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Einrichtungen anzugeben, mit deren Hilfe ohne Gleisstromkreise,
Achszählabschnitte oder andere ortsgebundene Gleisfreimelder und Signale mit voller Sicherheit
rangiert werden kann. Diese Einrichtungen bringen besonders dann Vorteile, wenn die Gleisanlage durchgehend
geschweißt ist und Isolierstöße unerwünscht sind. Die Erfindung geht davon aus, daß alle Entfernungen
von Weiche zu Weiche, alle Abschnitts-und Gleislängen einer Rangieranlage bekannt sind.
Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Stellwerk ein Rechengerät
angeordnet ist, in das die Längen der einzelnen Gleis- und Weichenabschnitte zwischen bestimmten Gleispunkten
eingegeben sind und das daraus beim Erteilen eines Fahrtbefehls an die Lokomotive einer
Rangierabteilung die Länge des von der Abteilung bis zum nächsten Halt zu durchfahrenden Fahrweges
errechnet, mit der von der Lokomotive gemeldeten durchfahrenen Wegstrecke zuzüglich der zu berücksichtigenden
Länge der Abteilung vergleicht und nach dem Durchfahren der errechneten Fahrweglänge im
Stellwerk das übertragen des Haltbefehls an die Lokomotive auslöst sowie das Umstellen von Weichen
ermöglicht.
Die Verwendung von Rechengeräten im Eisenbahnsicherungswesen, z. B. für Zugsicherungssysteme zum
»Fahren auf elektrische Sicht« ist zwar bekannt; sie dient dort aber zur Geschwindigkeits- und Abstandsregelung
von aufeinanderfolgenden Zügen im Eisenbahnverkehr zwischen den Bahnhöfen. Die dabei
verwendete Ortung der Züge mit Hilfe von Fahrortmeldungen, die auf den Zügen an bestimmten Streckenpunkten
beispielsweise durch Gleismagnete oder Linienleiter mit Markierungsstellen ausgelöst werden,
ist außerdem für Rangierbewegungen nicht genau genug und erfordert einen zu hohen Aufwand.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden naher
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 die Umsetzung einer Rangierabteilung,
Fig. la die Schaltmittel im Stellwerk,
Fig. 2 bis 6 Einrichtungen zur Längencrmittlung einer Rangierabteilung.
Fig. 1 zeigt schematisch die Umsetzung einer
Rangierabteilung von einem Gleis 1 in ein Gleis 2.
Sie muß zu diesem Zweck zunächst vorwärts die Wegabschnitte ρ 1 und kl und dann rückwärts die
Wegabschnitte k2 und ρ2 durchfahren. Die Rangier-
abteilung hat die Länge Lf, die sich aus den gleichen
Achsabständen α zwischen den Achsen X1 bis X4.
und dem Überhanget und el über die erste bzw.
I I.
letzte Achse ergibt. FST ist die Funkstation auf der Rangierlokomotive. Für die Umsetzung gibt das
Stellwerk Z der Funkstation FST der Rangierlokomotive über Funk den Fahrtbefehl. Die Lokomotive
ist in an sich bekannter Weise mit einem Achskontakt ausgerüstet, der bei jeder Umdrehung mehrere Impulse
im Funksender der Lokomotive auslöst, so daß im Stellwerk nach jeder zurückgelegten Wegeinheit ein
Impuls iF eingeht. Die so erfolgende Ermittlung des
zurückgelegten Fahrwegs ist Gegenstand eines älteren Vorschlags.
Die im Stellwerk zur Weg- und Längenmessung der Rangierabteilung vorgesehenen Schaltmittel sind in
F i g. 1 a dargestellt. Die Weg- bzw. Längenmessung mittels der vom Achskontakt ausgelösten Impulse /,.·
beginnt, wenn die erste Achse den Schienenkontakt M1 befährt. Das zur Wegmessung dienende Zählwerk W
zählt dann sämtliche Impulse. Die Längenmessung endet beim Befahren des Schienenkontaktes M1 durch
die letzte Achse. Diese Längenmessung einer Fahrzeuggruppe ist insoweit ebenfalls bereits Gegenstand
eines älteren Vorschlags. Die Feststellung der letzten Achse geschieht in der Weise, daß parallel zur Wegmessung
eine Abstandsmessung von Achse zu Achse durch den Zähler A vorgenommen wird. Der maximal
vorkommende Achsabstand a,„ ist bekannt und im
Vergleicher B eingestellt; der Zähler A zählt die Anzahl der Impulse iF zwischen den aufeinanderfolgenden Befahrungen des Schienenkontaktes M1
durch die Achsen X1 bis X4. Jeder so gemessene
Achsabstand wird im elektronischen Vergleicher B mit dem Betrag am verglichen. Solange der gemessene
Achsabstand kleiner ist, wird das Meßergebnis des Zählers W in den "Speicher L übertragen, und die
Längenmessung läuft weiter. Sobald'der Betrag«,,,
überschritten wird, ist die letzte Achse vorbeigefahren, und die Längenmessung wird beendet. Der Vergleicher
B bewirkt dann, daß im Speicher L die der Länge nach bekannten Überhänge C1 und C1 dem
vom Zähler W abgesetzten Meßergebnis hinzugeschlagen werden und der Betrag um, der nur zur Feststellung
der letzten Achse dient, abgezogen wird. Hierdurch ergibt sich im Speicher L die Länge L1 der Rangierabteilung.
Der Fahrtbefehl wird so lange aufrechterhalten, bis die Rangierabteilung mit allen Achsen über die
Weiche K ins Gleis 3 gefahren ist. Dies kann durch Vergleich der von der Rangierabteilung durchfahrenen
Wegstrecke, die der Zähler W aus den Impulsen /,.·
ermittelt, mit der bekannten Länge des zu durchfahrenden Fahrweges bis zur Spitze der Weiche K
ft5 zuzüglich der im Speicher L abfragbaren Länge L1-festgestellt
werden. Die Weiche K kann nun umgestellt werden. Danach erhält die Rangierlokomotive über
Funk den Fahrtbefehl zum Zurückdrücken. Dabei
wiederholen sich.die beschriebenen Vorgänge Tür die
Wegmessung und den Vergleich mit der bekannten Länge des zu durchfahrenden Wegabschnittes k2 bis
zum Schienenkontakt M2 sowie die Vorgänge für die Längenermittlung bei Befahrung dieses Kontaktes.
Sobald die letzte Achse den Kontakt M2 befahren hat, ist die Weiche K wiederum freigefahren, und es
geht durch Funk ein Haltebefehl zur Rangierlokomotive. Beim Zurückdrücken würde der Lokomotivführer
zwar sehen können, daß die Weiche freigefahren ist, weil die Lokomotive am Schluß der
Abteilung fährt. Bei vollautomatischem Betrieb ohne Lokomotivführer ist jedoch die überwachung des
Freifahrens mit Hilfe einer nochmaligen Achsabstandsmessung und Längenermittlung bei Befahrung des
Schienenkontaktes M2 notwendig.
Die Lüngenermittlung der Rangierabteilung kann auch auf andere Weise geschehen. Es ist beispielsweise
möglich, die Länge jedes Wagentyps in ein nicht dargestelltes Speicherwerk einzugeben und sie bei
Beginn einer Rangierbewegung aus diesem Speicherwerk abzufragen. Zu diesem Zweck werden mit Hilfe ~
bekannter Einrichtungen zur Güterwagennummernmeldung die Typen aller Wagen, die an einem Lesegerät
für diese Nummern vorbeifahren, ermittelt und die für jeden Typ bekannte Länge im Speicherwerk
abgefragt. Durch Addition aller zu einer Rangierabteilung gehörenden Wagenlängen in einem Rechner
erhält man dann die Gesamtlänge der Abteilung.
F i g. 2 zeigt eine andere Möglichkeit zum Ermitteln der Länge Lf einer Rangierabteilung unter Benutzung
eines kurzen durch ein Gleisrelais überwachten isolierten Schienenabschnittes S. Hierbei werden die
vom Achskontakt ausgelösten Impulse im Stellwerk jeweils so lange verarbeitet, wie das Gleisrelais des
Schienenabschnittes S mit der Länge b, die mindestens gleich dem größten vorkommenden Achsabstand
a,„ ist, abgefallen ist. Von dem Ergebnis
subtrahiert der Speicher automatisch die Länge b der Isolierschiene und erhält damit den Abstand von
der ersten bis zur letzten Achse. Durch Hinzufügen der Überhänge q bzw. c2 ergibt sich wiederum die
Gesamtlänge der Rangierabteilung.
An Stelle des durch ein Gleisrelais überwachten isolierten Gleisabschnittes kann auch ein durch Lichtschranken
überwachter Gleisabschnitt verwendet werden.
F i g. 3 zeigt eine weitere Abwandlung unter Benutzung eines Achszählabschnittes mit-der Länge/?
und den Schienenkontakten ql und q2. Dieses System
erlaubt die Feststellung, wann jeweils die erste und die letzte Achse am Ende des Achszählabschnittes angekommen
ist, so daß sich eine Subtraktion der Abschnittslänge b erübrigt.
F i g. 4 zeigt nochmals im einzelnen die bereits an Hand von F i g. 1 und I a beschriebenen Vorgänge
zur Längenermittlung mit nur einem Schienenkontakt. Nach Befahrung des Kontaktes Λ/ in Pfeilrichtung
hat die erste AChSeX1 die Wegstrecke u>, und die
letzte Achse Xn die Wegstrecke w„ durchfahren. Sobald
der Vergleicher B in Fig. la feststellt, daß W11
> am ist, wird im Speicher L die Länge
W„ +
Lj = H',
ermittelt und gespeichert.
Eine weitere Möglichkeit zur Längenermittlung zeigt Fig. 5. Hier sind in einem Gleisabschnitt maßstabartig
Schienenkontakte q„ bis q„ bzw. qm angeordnet,
von denen die Kontakte q„ bis qm im rechten
Meßbereich in Abständen von je 1 m eingebaut sind, und zwar eine so große Anzahl, wie der Meterzahl des
größten vorkommenden Achsabstandes a,„ entspricht.
Links von dieser Kon-taktserie sind innerhalb eines Bereiches von 1 m Länge die Kontakte q„ bis (/„jeweils
im Abstand von 0,1 m angeordnet. Jeder Schienenkontakt sei in einem Bereich von etwa 0,1 m durch
jedes Rad beeinflußbar. Hierdurch gibt es bei jedem
ίο vorkommenden Achsabstand zwei Schienenkontakte,
die bei Befahrung des Abschnittes durch die Rangierabteilung von benachbarten Rädern gleichzeitig betätigt
werden. Dabei liegt der eine im Bereich der 1-m-Teilung und der andere im Bereich der 0,1-m-Teilung.
Der Abstand jeweils zweier benachbarter Achsen X1 bis Xb kann ermittelt werden, indem die
gleichzeitige Befahrung von zwei Schienenkontakten durch Koinzidenzschaltungen festgestellt wird. Die
jeweils ermittelten Achsabstände U1 bis as werden für
die gesamte Rangierabteilung addiert, die Überhänge c\ und C2 hinzugeschlagen und auf diese Weise
die gesamte Länge Lf der Rangierabteilung ermittelt.
F i g. 6 zeigt eine weitere Möglichkeit zur Längenermittlung, bei der unter der Annahme, daß die Fahrgeschwindigkeit
der Rangierabteilung sich innerhalb einer-Meßstrecke nicht wesentlich ändert, zwei Zeitmessungen
zur Längenermittlung benutzt werden. Die Zeit, die eine Achse für eine Wegeinheit / =-1 m
vom Kontakt 1J1 bis zum Kontakt q2 braucht, wird
als Zeiteinheit gewertet. Da die Länge / bekannt ist, kann aus dieser Zeit und der Zeit bis zur Befahrung
des Kontaktes q2 durch die folgende Achse ohne Schwierigkeiten der Abstand zwischen benachbarten
Achsen ermittelt werden. Beispielsweise kann als Zeiteinheit die Zeit f, dienen, in der die erste Achse X1
die Meßstrecke durchläuft. Die Zeit T2, die bis zum
Eintreffen der zweiten Achse X, am Kontakt q2 vergeht,
ist ein Maß für den Achsabstand U1 , der von einem
Rechner nach der Formel
ermittelt werden kann.
Entsprechend ergibt sich der Achsabstand a2 aus
der Zeit zwischen der Befa-hrung des Kontaktes q2
durch die zweite und dritte Achse' X2 bzw. X1. Der
Rechner kann die einzelnen Achsabstände «,, a2 usw.
von der ersten bis zur letzten Achse errechnen und addieren; dieses Ergebnis kann auch aus der Gesamtzeit
zwischen der Befahrung des Kontaktes q2 durch die erste und die letzte Achse ermittelt werden. Auch
bei diesem Verfahren müssen die Überhänge nachträglich addiert werden.
Claims (5)
1. Einrichtung in Eisenbahnrangieranlagen mit ständiger Nachrichtenübertragung zwischen den
Rangierlokomotiven und dem Stellwerk, da-
fto durch gekennzeichnet, daß im Stellwerk
ein Rechengerät angeordnet ist, in das die Längen der einzelnen Gleis- und Weichenabschnitte (A1, A2)
zwischen bestimmten Gleispunkten (Koniakt Λ/,,
Λ/,) eingegeben sind und das daraus beim Erteilen
f>5 eines Fahrtbefehls an die Lokomotive einer Rangierabteilung
die Länge des von der Abteilung bis /um nächsten Halt zu durchfahrenden Fahrweges
errechnet, mit der von der Lokomotive gemeldeten
WO U kJ
durchfahrcncn Wegstrecke zuzüglich der zu berücksichtigenden Länge (Lj) der Abteilung vergleicht
und nach dem Durchfahren der errechneten Fahrweglänge im Stellwerk das übertragen des
Haltbefehls an die Lokomotive auslöst sowie das Umstellen von Weichen ermöglicht. ■
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Ermitteln der Länge (L1) der Rangierablcilung im Stellwerk Schaltmittel
angeordnet sind, welche die während der Befahrung eines mittels Gleisstromkreis oder Lichtschranken
überwachten Gleisabschnittes vorgegebener Länge (b > α,,,) gezählten Impulse(/,,) auswerten (Fig. 2
und 3).
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Errnitteln der Länge (L1) der Rangierabteilung in der Rangieranlage ein
Gleisabschnitt von mindestens dem größten vorkommenden Achsabstand entsprechender Länge
und mit maßstabartig verteilten Schienenkontakten (</„. qm. </„) vorgesehen ist und im Stellwerk
Schaltmittel angeordnet sind, die jeweils bei gleichzeitiger Befahrung von zwei Schienenkontakten
durch aufeinanderfolgende Achsen den betreffenden Achsabstand feststellen und alle Achsabstände
(Ci1 bis a5) der Abteilung addieren (F i g. 5).
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ermitteln der Länge (L1)
der Rangierabteilung im Stellwerk ein Rechner angeordnet ist, der bei Befahrung einer Meßstrecke
durch die Abteilung aus der Länge (/) einer Wegeinheit (q{ und q2), aus der von einer Achse
(X1) der Abteilung zur Durchfahrung der Wegeinheit
benötigten Zeit (/,) und aus den Zeiten (T bis 7^) zwischen dem Ausfahren der ersten und
letzten Achse (Xx und Xn) aus der Wegeinheit die
Länge (L1-) errechnet (Fig. 6).
5. Einrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Längen der vorkommenden
Fahrzeugtypen in einem Speicherwerk enthalten sind und im Stellwerk ein Rechner angeordnet ist,
der durch Addition der von einem Lesegerät für Fahrzeugnummern im Speicherwerk abgefragten
Einzellängen des Typs der vorbeifahrenden Fahrzeuge die Gesamtlänge der Rangierabteilung ermittelt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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