DE1454648B2 - Anordnung zum Belüften von Gebäuden, insbesondere von Gewächshäusern - Google Patents
Anordnung zum Belüften von Gebäuden, insbesondere von GewächshäusernInfo
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- F24F—AIR-CONDITIONING; AIR-HUMIDIFICATION; VENTILATION; USE OF AIR CURRENTS FOR SCREENING
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Belüften von Gebäuden, insbesondere von Gewächshäusern,
bei der einstellbare Lüftungsklappen im Dach oder der Decke des Gebäudes vorgesehen sind
und bei der Luftstrahlerzeuger auf der entgegengesetzten Seite von in Bodennähe befindlichen einstellbaren
Ansaugklappen angeordnet sind.
Die Pflanze benötigt zu ihrem Gedeihen frische Luft von richtiger Temperatur und Feuchtigkeit. Dies
trifft besonders für die in Gewächshäusern gehaltenen
Pflanzen zu. Hier kommt es vor allem darauf an, die Gewächshauskulturen vor Wärmeschäden zu
schützen. Der Temperaturanstieg in Gewächshäusern ist durch die Sonnenstrahlung bedingt; man hat daher
stets versucht, die durch die Sonnenenergie verursachte Erwärmung herabzumindern.
Die beweglichen Schattiereinrichtungen, wie Leinen, Kokos- und Kunststoffgewebe oder Holzrollos
u. dgl., sind nicht nur vielfach sehr teuer, sondern ihre Bedienung stellt — besonders bei dem ständig
steigenden Arbeitskräftemangel — oft eine sehr große Belastung für den Betrieb dar.
Die weit billigere Dauerschattierung der Glasflächen mit Färb-, Kalk-, Kreide- oder Lehmanstrich
hat den Nachteil, daß sie unabhängig von der Besonnung stets vorhanden ist. Besonders für die Gruppe
»lichtbedürftige Pflanzen« werden daher mit der Schattierung keine optimalen Wachstumsbedingungen
erreicht. Man war daher gezwungen, in dem Maß, in dem die Gewächshäuser in Hinsicht auf den Winter
heller und schattenfreier gebaut wurden, auch die Lüftungsmöglichkeiten und damit auch die Kühlung
im Sommer zu vergrößern.
Hierzu bieten sich zunächst die konvektionellen Lüftungsarten an. Es werden hierzu in den Seitenwänden
der Gewächshäuser verschließbare Öffnungen vorgesehen; die Zuluft strömt hier ein. Die
erwärmte Luft strömt dann durch eine Vielzahl von Klappen im First oder/und Giebel ab.
Da es sich aber hier um eine Schwerkraftlüftung handelt, die von Wind und Temperatur abhängig ist,
und da die verfügbare Auftriebshöhe verhältnismäßig gering ist, ist der erreichbare Luftwechsel und damit
die Kühlwirkung unbestimmbar und erfahrungsgemäß meist unbefriedigend. Auch auf den Gewächshäusern
aufgesetzte Lüftungskamine oder sonstige Dachaufsätze zeigen teilweise die gleichen Mängel.
Man ist daher zur Ventilatorlüftung übergegangen, um die an eine ausreichende Gewächshauslüftung zu
stellenden Forderungen nach häufigeren Luftwechseln (z. B. 40- bis 6Ofach pro Stunde) und ein von Wind
und Temperatur unabhängiges Arbeiten zu erfüllen. Dabei hat man zum Absaugen der erwärmten Luft
Ventilatoren im Giebel oder in die Seitenwände des Gewächshauses eingebaut (sogenannte Zwangslüftung)
und die nötigen Außenluftöffnungen oder Kühlflächen entgegen den Ventilatoren angeordnet.
Da die Ventilatoren z. B. bis zum 60fachen Luftwechsel pro Stunde schaffen müssen, werden sie bedingt
durch noch zu beachtende andere Umstände zwangläufig verhältnismäßig groß. Durch die direkte
Förderung der Luft ins Freie läßt sich trotzdem eine Lärmbelästigung der Außenwelt nicht vermeiden. Es
ergeben sich unter Umständen auch Einbauschwierigkeiten. Außerdem läßt sich durch den nahezu starren
Einbau die Strömungsrichtung der Luft nicht ändern. Bei einer guten Gewächshauslüftung soll außer
dem Luftwechsel — insbesondere während des Winters und in der Übergangszeit — auch eine intensive
Luftumwälzung im Gewächshaus bestehen. Diese Luftumwälzung (sogenannter Umluftbetrieb) wurde
bisher in der Weise vorgenommen, daß Axialventilatoren mit großer Wurfweite in Längsrichtung des
Raumes hintereinander in etwa 1 m Höhe über den Kulturen befestigt wurden.
Durch diesen Umluftbetrieb wird eine gleichmäßige
Temperatur im ganzen Haus erreicht; Schwitz- und
ίο Tropfwasserbildungen und damit Beschädigungen
von Blättern und Blüten werden vermieden. Nachteilig ist hierbei jedoch, daß für Frischluftbetrieb noch
zusätzlich andere Belüftungsvorrichtungen benötigt werden.
Ferner ist auch eine Gewächshausbelüftung bekannt, bei der die Luftbewegung durch einen mit
einer Sprühdüse hervorgerufenen Strahlantrieb sowie durch thermischen Abtrieb und Auftrieb erzeugt wird.
Durch Einbau von Ventilatoren in die Außenwand kann die nach außen geförderte Luftmenge vergrößert
werden. Bei einer derartigen Anordnung besteht immer die Gefahr eines Luftkurzschlusses zwischen
der in Form einer Klappe gestalteten Eintrittsöffnung und den Abluftöffnungen. Außerdem läßt
sich die Umluftmenge nicht mit den Ventilatoren verändern.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine einfache Belüftungsanordnung zu schaffen,
bei der die Ventilatoren hinsichtlich des Luftwechseis optimal ausgenutzt werden, aber gleichzeitig
zum Umluftbetrieb herangezogen werden können. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die mit
Ventilatoren arbeitenden Luftstrahlerzeuger derart angeordnet sind, daß ihre Strahlen einseitig vom Dach
oder der Decke des Gebäudes zu den einstellbaren Lüftungsklappen geführt sind.
Auf diese Weise lassen sich alle drei Lüftungsarten, nämlich natürliche Lüftung, Zwangslüftung und Umluftbetrieb,
vereinen, ohne irgendeine Lageveränderung der Luftstrahlerzeuger vorzunehmen. Je nach
der Stellung der Lüftungsklappen bzw. der Ventilatordrehzahl kann jede beliebige Lüftungsart allein oder
eine Mischung aller Lüftungsarten durchgeführt werden. Entsprechend ergeben sich dann auch alle Vorteile
der bekannten Anordnungen. So kann z. B. auch beim Ausfall der Zwangslüftung durch Strommangel
ein Notbetrieb mit natürlicher Lüftung aufrechterhalten werden. Dies ist wichtig, da oft schon wenige
Stunden Sonnenhitze genügen, um Beschädigungen der Pflanzen hervorzurufen. Ein anderer wesentlicher
Vorteil, den die bekannten Frischluftanordnungen nicht bieten, liegt darin, daß sich die Luftstrahlerzeuger,
z. B. Axial Ventilatoren, bei gleichem Luftwechsel, d. h. gleichem Effekt weitaus kleiner bemessen
lassen als die bei der bisher üblichen Zwangslüftung benötigten. Dies beruht darauf, daß durch
den gerichteten Luftstrom zusätzlich weitere verbrauchte Luft mit nach außen geführt wird; d. h., nur
ein Teil der zu erneuernden Luft braucht durch den Ventilator gefördert zu werden. Diese zusätzlich mitgerissene
Luft beträgt weit mehr als der Ventilatordurchsatz; man kann mit mehrfachen, mindestens
2- bis 3fachen Ventilatordurchsatz rechnen. Eine derartige Energieausnutzung fällt bei Dauerbetrieb der
Gewächshäuser erheblich ins Gewicht. Außerdem ergibt sich durch die Anordnung im Innern des Hauses
eine kaum noch wahrnehmbare Geräuschbeeinträchtigung der Außenwelt bei Frischluftbetrieb. Vorzugs-
weise sind die Luftstrahlerzeuger so gerichtet, daß die Luftstrahlen schräg (unter einem Winkel von
z. B. 45°) zur Raumlängsachse verlaufen. Auf diese Weise ergibt sich eine spiralförmige Durchströmung
des Gewächshauses, insbesondere bei ganz geschlossenem Haus und damit eine besonders gute Durchspülung
des Raumes. Als Luftstrahlerzeuger können frei aufgehängte Ventilatoren oder zentral gespeiste
Kanäle bzw. Rohre verwendet werden. Die letztere Ausführungsform gestattet es mit einem einzigen entsprechend
großen Ventilator auszukommen. Ist das Rohr bzw. der Kanal z. B. aus Plastik gefertigt, so
ergibt sich eine einfache Anordnung mit geringen von der Decke zu tragenden Gewichten. Vorteilhaft können
vor oder hinter den Luftstrahlerzeugern Heizbzw. Kühlvorrichtungen angeordnet sein. Hierbei
kann sich an der Decke kein Wärmestau bilden, sondern die erwärmte Luft wird durch den Umluftbetrieb
sofort nach unten geführt. Durch diesen fehlenden Wärmestau an der Decke und damit geringerem
Temperaturgefälle werden im Winter die Wärmeverluste an der Decke geringer.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß dabei durch Lüftungsventilatoren keine Verbindung nach
außen besteht, die im Winter abgeschlossen werden muß.
Zur Erzeugung eines Kühlhauseffektes erübrigen sich Sonderkonstruktionen, da bei der erfindungsgemäßen
Anordnung die Temperatur der zuströmenden Luft einfach durch Verdunsten, Versprühen oder auf
den Boden gegossenes Wasser herabgesetzt wird.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die erfindungsgemäße Lüftungsanordnung
mit Axialventilator, und zwar
F i g. 1 a die Anordnung in Seitenansicht,
Fig. Ib die Anordnung in Draufsicht und
Fig. 2 die erfindungsgemäße Lüftungsanordnung
mit einem zentral gespeisten Kanal und Ausblasöffnung in Seitenansicht.
Fig. la zeigt einen Querschnitt des Gewächshauses
1 längs der Linie U-II in F i g. Ib. Das Gewächshaus ist auf Frischluftbetrieb eingestellt. Die
Frischluft 2 strömt durch in Bodennähe angebrachte Ansaugluftklappen 3 in das Gewächshaus ein und
durchstreift die Pflanzenkulturen. Ein Teil dieser Luft wird nach dem Durchstreifen vom Axialventilator 4
angesaugt und strömt dann als durch die Decke 5 einseitig geführter Luftstrahl 6 durch die im Dachfirst
angeordnete Lüftungsklappe 7 ins Freie. Durch die Injektorwirkung des Luftstrahls 6 wird noch zusätzliche
Luft 8 mit ins Freie gefördert. Diese Luftmenge beträgt ein Vielfaches des Ventilatordurchsatzes. Eine
Teilluftmenge 6 a, 8 α wird in Richtung der Lufteintrittsöffnungen
geführt und hält den Eintrittsluftstrom in Bodennähe.
Will man zu Umluftbetrieb übergehen, so werden lediglich die Klappen 3 und 7 geschlossen. Die Luft
kann dann durch die beispielsweise an der Saugseite des Ventilators 4 befindlichen Heizrohre 19 erwärmt
werden. Man kommt dadurch ohne raumbeengende Heizelemente aus.
Fig. Ib zeigt einen Querschnitt des Gewächshauses
längs der Linie I-I in F i g. la mit verschiedenen
Möglichkeiten der Ventilatoranordnung. Der durch die Ventilatoren 9 und 10 erzeugte Luftstrahl verläuft
senkrecht zur Raumlängsachse 13. Unter Umständen zweckmäßig ist die gezeigte Anordnung der
Ventilatoren 11 und 12, die einen schräg zur Raumlängsachse strömenden Luftstrahl erzeugen. Dadurch
wird bei Umluftbetrieb die Luft spiralförmig in geschlossenen Umlauf durch das Gewächshaus geführt.
Bei der in F i g. 1 a gezeigten Anordnung ist man natürlich nicht nur auf Frischluftbetrieb oder Umluftbetrieb
beschränkt, sondern man kann auch durch geeignete Stellung der Lüftungsklappen 3 und 7 bzw.
ίο durch Verstellen des Ventilators 4 in seiner Blasrichtung
und seiner Drehzahl jeden gewünschten Mischbetrieb fahren.
F i g. 2 zeigt eine mit Kanälen arbeitende Lüftungsanordnung in reinem Umluftbetrieb; d. h. einer Luft-
umwälzung ohne Lufterneuerung. Es sind daher die Lüftungsklappen 3 und 7 am Gewächshaus 1 geschlossen.
Die vom Ventilator 14 angesaugte Luft 18 wird in einem Kanal 15 geleitet. Dieser Kanal 15, der
z. B. aus Plastik bestehen kann, erstreckt sich über eine größere Länge des Raumes und weist mehrere
Ausblasöffnungen auf, von denen nur eine Öffnung 16 gezeigt ist. Durch diese Öffnung 16 strömt die
Luft wieder in den Raum und wird durch Decken und Wände zu einem Kreislauf gezwungen. Dabei beseitigt
sie den in Dachnähe auftretenden Wärmestau, durchströmt den unteren Raumbereich und kann in
der Heizung 17 vorgewärmt werden, bevor ein neuer Kreislauf beginnt. Auf diese Weise läßt sich eine Vergleichmäßigung
der Temperatur im ganzen Haus erreichen, Schwitz- und Tropfwasserbildungen und damit
Schäden an Blüten und Blättern vermeiden. Ebenso werden dabei durch die Luftbewegungen
Pilzerkrankungen der Pflanzen verhindert.
Die Erfindung bringt also eine Verbesserung der Lüftung und eine erhebliche Einsparung an Ventilatoren
und damit auch einen Anreiz für den Einsatz von Ventilatoren, durch den, wie erörtert, die
Wachstumsbedingungen in Gewächshäusern wesentlich verbessert werden.
Abschließend sei noch bemerkt, daß die Erfindung nicht nur auf Gewächshäuser beschränkt ist, sondern
auch bei anderen Räumen, in denen die Luft oft ausgewechselt werden muß, von Vorteil ist. Es seien
hier beispielsweise Werkshallen, Lagerhäuser, Ausstellungs- und Versammlungshallen und auch Viehställe
genannt.
Claims (6)
1. Anordnung zum Belüften von Gebäuden, insbesondere von Gewächshäusern, bei der einstellbare
Lüftungsklappen im Dach oder der Decke des Gebäudes vorgesehen sind und bei der Luftstrahlerzeuger auf der entgegengesetzten Seite
von in Bodennähe befindlichen einstellbaren Ansaugklappen angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit Ventilatoren (4, 9 bis 12,14) arbeitenden Luftstrahlerzeuger derart
angeordnet sind, daß ihre Strahlen (6) einseitig vom Dach (5) oder der Decke des Gebäudes zu
den einstellbaren Lüftungsklappen (7) geführt sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftstrahlerzeuger (11, 12)
derart angeordnet sind, daß sie schräg zur Raumlängsachse (13) fördern.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Luftstrahlerzeuger einzelne
frei aufgehängte Ventilatoren (4, 9 bis 12) dienen.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Luftstrahlerzeuger ein zentral
gespeister Kanal (15) bzw. Rohr mit parallel zum Dach oder zur Decke gerichteten Ausblasöffnungen
(16) dient.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (15) bzw. der Kanal
aus Plastik besteht.
6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor oder hinter den Luftstrahlerzeugern
(4, 14) Heiz- oder Kühlvorrichtungen (17,19) angeordnet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES0094682 | 1964-12-18 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1454648A1 DE1454648A1 (de) | 1969-01-30 |
DE1454648B2 true DE1454648B2 (de) | 1970-07-23 |
Family
ID=7518854
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19641454648 Pending DE1454648B2 (de) | 1964-12-18 | 1964-12-18 | Anordnung zum Belüften von Gebäuden, insbesondere von Gewächshäusern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1454648B2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0081867A1 (de) * | 1981-11-13 | 1983-06-22 | Nivola B.V. | Verfahren zur Erneuerung von Luft in Räumen |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL2020176B1 (en) | 2017-12-22 | 2019-07-02 | Van Der Hoeven Horticultural Projects B V | Greenhouse |
-
1964
- 1964-12-18 DE DE19641454648 patent/DE1454648B2/de active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0081867A1 (de) * | 1981-11-13 | 1983-06-22 | Nivola B.V. | Verfahren zur Erneuerung von Luft in Räumen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1454648A1 (de) | 1969-01-30 |
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