DE1447962C - Verfahren zum Herstellen einer Offsetdruckform, bei dem ein vorsensibiliertes Flachdruckmaterial verwendet wird - Google Patents

Verfahren zum Herstellen einer Offsetdruckform, bei dem ein vorsensibiliertes Flachdruckmaterial verwendet wird

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DE1447962C DE19651447962 DE1447962A DE1447962C DE 1447962 C DE1447962 C DE 1447962C DE 19651447962 DE19651447962 DE 19651447962 DE 1447962 A DE1447962 A DE 1447962A DE 1447962 C DE1447962 C DE 1447962C
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Offsetdruckform, bei dem ein vorsensibilisiertes Flachdruckmaterial, das auf einem metallischen Schichtträger eine negativ arbeitende lichtempfindliche Schicht aufweist, die als lichtempfindliche Verbindung ein p-Chinondiazid, eine Diazonium- oder Azidoverbindung enthält, nach bildweisem Belichten entwickelt und gegebenenfalls nachbehandelt wird, so daß ein wasserführender Biiduntergrund entsteht.
Das bei dem Verfahren zu verwendende lichtempfindliche Flachdruckmaterial ist bekannt. Bei seiner Verwendung werden nach erfolgter Belichtung die nicht belichteten Stellen der Schicht von der Unterlage durch Behandlung mit einer Entwicklerlösung entfernt. Man verwendet zum Entwickeln vorzugsweise rein wäßrige Lösungen von alkalisch oder sauer reagierenden Chemikalien, doch werden auch organische Lösungsmittel und auch organische Lösungsmittel im Gemisch mit Wasser oder den vorgenannten wäßrigen Lösungen angewendet. Meist färbt man nach dem Entwickeln mit Druckfarbe ein, um zunächst einmal etwaige Fehler in der Druckplatte besser erkennen zu können. Beim Einfärben nehmen nur die beschichtet gebliebenen, d. h. die mit dem durch die Belichtung aus der lichtempfindlichen Substanz gebildeten schwerer löslichen Produkt bedeckten Stellen der Metallunterlage die Druckfarbe an.
Man erhält dann eine Platte, die manchmal noch korrekturbedürftig ist, weil auch an einigen Stellen des Bildimtergnmdes der Druckplatte die Schicht oder Reste der Schicht stehengeblieben sind, welche Druckfarbe annehmen und so beim Drucken einen unsauberen Hildimlergrimd abgeben würden. Die Korrekturmittel sind meist alkalische oder saure wäl.iriue Lösungen, die mitunter auch einen gewissen Anteil an organischen Lösungsmitteln, gelöst oder emulgiert. enthalten. Erst wenn man eine Druckplatte mit sauberem Bilduntergrund vorliegen hat, ist diese für das Drucken fertig.
Mitunter hat man die Druckplatte, welche bereits einen sauberen Bilduntergrund aufweist, vor ihrer Verwendung zum Drucken noch weiter behandelt, etwa um ihre Bildstellen zu verstärken, indem man die
ίο Platte mit einem Verstärkungslack behandelte, oder um den Bilduntergrund durch Behandeln mit einer Säure stärker hydrophil zu machen oder um die Druckplatte mit einer Schutzschicht zu überziehen, weil man sie erst später zum Drucken benutzen will.
In jedem Fall hat man aber verständlicherweise eine Druckplatte, deren Bilduntergrund erst einmal sauber von druckenden Flecken war, vor Verschmutzung des Bilduntergrundes geschützt und niemals in einer Weise behandelt, die zur Bildung eines Belages auf dem Biiduntergrund führen muß, der Druckfarbe annimmt.
Es ist aus der deutschen Patentschrift 854 890 auch bekannt, ein mit Diazoverbindungen sensibilisiertes Flachdruckmaterial nach bildmäßiger Belichtung und Entwicklung zu erhitzen, um das Restbild gegen Abnutzung widerstandsfähiger zu machen, und es ist z. B. aus der deutschen Auslegeschrift 1 195 166 bekannt, mit Diazoverbindungen sensibilisierten Schichten von Flachdruckmaterial zur Verstärkung Novolak zuzusetzen.
Man kommt mit den vorstehend beschriebenen bekannten und praktisch angewendeten Verfahrensweisen zu Offsetdruckformen, mit denen man hohe Auflagen von Drucken herstellen kann. Dennoch bestand der Wunsch nach einer wesentlich weiteren Erhöhung der in einwandfreier Qualität herstellbaren Druckauflage. Auch sind die bekannten Druckplatten für das Drucken mit Druckfarben, die als Lösungsmittel oder als Bindemittel Bestandteile von hoher Lösungskraft enthalten, nicht verwendbar, so daß auch in dieser Hinsicht eine Verbesserung wünschenswert war, insbesondere im Hinblick auf das Bedrucken von Kunststoffoberflächen, das in der Regel die Verwendungen von Druckfarben mit starker Lösewirkung erfordert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Offsetdruckformen herzustellen, die bei einwandfreier Qualität höhere Druckauflagen gewährleisten und die sich auch zum Bedrucken von Kunststoffoberflächen eignen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einem Verfahren zum Herstellen einer Offsetdruckform, bei dem ein vorsensibilisiertes Flachdruckmaterial, das auf einem metallischenSchichtträger eine negativ arbeitende lichtempfindliche Schicht aufweist, die als lichtempfindliche Verbindung ein p-Chinondiazid, eine Diazonium- oder Azidoverbindung enthält, nach bildweisem Belichten entwickelt und gegebenenfalls nachbehandelt wird, so daß ein sauberer wssserführender Biiduntergrund entsteht, und welches dadurch gekennzeichnet ist, daß nach Schaffung des sauberen wasserführenden Bilduntergrundes in Gegenwart eines Novolakes oder eines Resols die Offsetdruckform auf eine Temperatur von mindestens 180"C so hoch
(15 und M> lange erhitzt wird, daß eine Zersetzung der farbführenden Uildteile eintritt und auf dem wasserführenden Mikhintergriind ein tonender Niederschlag einsieht, und dall durch anschließende Reinigung des
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Bilduntergrundes eine einwandfreie Wasserführung wicklung der belichteten Schicht. Es genügt einmaliges der Offsetdruckplatte erreicht wird. Überstreichen der zu behandelnden Oberfläche, doch
Die erfindungsgemäß als Harz in der Iichtempfind- kann man auch mehrmals mit dem Lack behandeln, liehen Schicht verwendbaren Resole sind in orga- Das Auftragen einer Harzlösung kann auch bei Vernischen Lösungsmitteln und in wäßriger alkalischer 5 wendung solchen Druckplattenmaterials vorgenom-Lösung lösliche schmelzbare, durch bloßes Erhitzen men werden, welches in der lichtempfindlichen härtbare Kondensationsprodukte von einem Aldehyd, Schicht bereits ein erfindungsgemäß anzuwendendes insbesondere Formaldehyd, mit einem Phenol. Die Harz enthält, beispielsweise um die Menge des bei erfindungsgemäß ferner verwendbaren Novolake sind der Erhitzung anwesenden Harzes zu erhöhen. Das ebenfalls Kondensationsprodukte aus einem Aldehyd, io Auftragen einer Lösung des Harzes wird bei dem Verinsbesondere Formaldehyd, und einem Phenol. Sie fahren vorzugsweise angewendet, und zwar sowohl unterscheiden sich von den Resolen jedoch dadurch, bei solchem Druckplattenmaterial, welches bereits daß bei ihnen die Kondensation in der Weise geführt eine gewisse, aber zur Erzielung der größtmöglichen worden ist, daß Kondensationsprodukte entstehen, Verbesserung nicht ausreichende Menge an Harz, welche durch Anwendung von Wärme nicht härtbar 15 als auch bei solchem Druckplattenmaterial, welches sind und daher auch beim Erwärmen dauernd thermo- kein Harz in der lichtempfindlichen Schicht enthält, plastisch und löslich bleiben^ Zu den Novolaken In den gegebenenfalls angewendeten Harzlösungen
sollen im Sinne der Erfindung auch modifizierte sollen die Harze in derartigem organischem LÖsungs-Novolake zählen, wie beispielsweise die durch Um- mittel vorhanden sein, welches die lichtempfindliche setzen von Novolaken mit Chloressigsäure modi- 20 Schicht nicht zerstört. Als derartige organische fizierten Novolake, deren Herstellung in der deutschen Lösungsmittel kommen beispielsweise solche in BePatentschrift 1 053 930 beschrieben ist. Es können tracht, die mit Wasser uneingeschränkt mischbar sind, auch Gemische von Novolaken mit Resolen ange* insbesondere solche Gemische der mit Wasser uneinwendet werden. Novolake, und unter diesen insbe- geschränkt mischbaren Lösungsmittel, die 40 bis sondere durch Kondensation von o-Kresol mit Form- 25 80 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Löaldehyd hergestellte Novolake einschließlich der mit sungsmittelmenge, eines mehrwertigen Alkohols ent-Chloressigsäure modifizierten Novolake, sind für das halten.Als mehrwertige Alkohole sind dabei beispiels-Verfahren besonders empfehlenswert, da bei ihrer weise Äthylenglykol oder Glycerin verwendbar.
Verwendung die bei dem Erhitzen des Druckplatten- Die Harzmenge soll in der Losung vorzugsweise
materials auftretende Verschmutzung des Bildunter- 3° zwischen 3 und 20 Gewichtsprozent, bezogen auf die grundes, von der weiter unten noch die Rede sein gesamte Lösung, betragen. Im Sinne der Erfindung wird, mit verhältnismäßig schwach wirkenden Reini- verwendbare Lösungen mit einem Gehalt an Novolak gungsmitteln entfernt werden kann. Vorzugsweise sind beispielsweise die in der deutschen Patentschrift werden für das Verfahren Novolake verwendet, deren 1180 869 beschriebenen Lacke.
Schmelzbereiche zwischen 70 und 1300C liegen. 35 Mitunter sind auch solche Lösungen der erfindungs-
Novolake und Resole werden in technischem Maß- gemäß anwendbaren Harze brauchbar* deren Lösungsstab hergestellt und bilden Handelsartikel. Auch in mittel in Wasser nur beschränkt löslich ist. Solche den weiter unten folgenden Beispielen sind als Novo- Harzlösungen wendet man vorzugsweise in in Wasser lake bzw. Resole Handelsprodukte verwendet worden, emulgierter Form an, wobei die wäßrige Phase der ebenso für die Herstellung von Umsetzungsprodukten 40 Emulsion ein in Wasser lösliches organisches kolloides von Novolaken mit Chloressigsäure. Verdickungsmittel enthält. Solche emulgierten Harz-
Die erfindungsgemäß erforderliche Gegenwart eines lösungen sind beispielsweise in der deutschen Patentder genannten Harze bei dem Erhitzen der Bildstellen schrift 1143 710 beschrieben.
der Schicht kann dadurch ausschließlich oder zum Als lichtempfindliche Substanz enthalten die Druck-
Teil zuwege gebracht werden, daß man der lichtemp- 45 platten gemäß der Erfindung mindestens eine durch findlichen Schicht schon bei der Herstellung des vor- Belichtung mit aktinischem Licht in eine schwerer sensibilisierten Druckplattenmaterials das Harz ein- lösliche Substanz übergehende Diazo- oder Azidoverleibt. Bei dieser Verfahrensweise soll die in der verbindung. Solche Verbindungen sind beispielsweise: lichtempfindlichen Schicht enthaltene Harzmenge _ , . .... ...
zwischen 10 und 200 Gewichtsprozent, bezogen auf 50 p-Benzochinondiazidverbindungen;
die Gewichtsmenge an lichtempfindlicher Diazo- oder p-Benzochinonimmodiazidverbindungen;
Azidoverbindung, betragen. Sehr gute Resultate und Diazoniumsalze;
leichte Handhabung des Druckplattenmaterials er- aus Salzen des Diphenylamin-4-diazomums mit
geben sich jedoch, wenn die Harzmenge mindestens Formaldehyd durch Kondensation m einem
25 Gewichtsprozent und nicht mehr als 100 Gewichts- 55 *auren Kondensaüonsmedium erhaltene Konprozent, bezogen auf die Gewichtsmenge an Diazo- densationsprodukte und entsprechende Konoder Azidoverbindung, beträgt und später in der densationsprodukte, die aus Salzen solcher
weiter unten beschriebenen Weise eine weitere Harz- Diphenylamm-4-diazon.um-Derivate erhalten
menge auf der Schicht abgelagert wird. w u erde"' die an wenigstens einem der beiden
Die Bildstellen der Schicht können auch in der 60 Phenylkerne einen Substituenten tragen; mono-
Weise mit dem Harz, welches erfindungsgemäß bei ™ere oder Polymere Azido- oder Diazidver-
dem Erhitzen anwesend sein soll, zusammengebracht β bindungen.
werden, daß man eine Lösung des Harzes in einem Solche Verbindungen sind beispielsweise in den
organischen Lösungsmittel auf die beschichtete Ober- deutschen Patentschriften 485 298, 752 852, 858 195, fläche des Druckplattenmaterials aufträgt und trock- 65 901 500, 929 460, 960 335, 1 053 930, 1104 824, net. Dies kann zu irgendeinem Zeitpunkt vor dem 1 138 399, 1 138 400, 1138 401, 1 142 871, 1154 123 Erhitzen erfolgen; doch geschieht das Auftragen der und 1160 733, ferner in den französischen Patent-Harzlösungen am zweckmäßigsten nach der Ent- Schriften 1 310 574 und 1 321 460 und in den fran-
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zösischen Zusatzpatentschriften 83 774 und 83 775 liegt als die Druckauflage, die man mit herkömmlichen beschrieben. Verfahrensweisen erzielen konnte.
In den angewandten Beschichtungslösungen sollen Ein sehr wesentlicher Schritt im Rahmen des Ver-
die Konzentrationen an Diazoverbindungen 0,1 bis fahrens ist das erneute Säubern des Bilduntergrundes. 8 Gewichtsprozent, vorzugsweise jedoch 1 bis 4 Ge- 5 Als Säuberungsmittel verwendet man dabei meist wichtsprozent, betragen. wäßrige, schwach alkalische Lösungen. Doch ist
Als Schichtträger sind alle in der Drucktechnik man keinesfalls auf diese beschränkt. Man kann auch bekannten metallischen Platten brauchbar, wie Alu- in manchen Fällen stark alkalische Lösungen und in minium-, Zink- oder Stahlplatten oder Bimetall vielen Fällen Säuren aller Art verwenden. In der platten wie Kupfer-Aluminium-Platten, Kupfer-Chrom- io Praxis versucht man natürlich, mit möglichst schwach Platten oder Kupfer-Zink-Platten. Die Platten können wirkenden Lösungen auszukommen. In der Regel glatt sein oder chemisch, mechanisch oder elektro- wird daher bei der Säuberung eines Druckplattenlytisch aufgerauhte oder vorbehandelte Oberflächen materials, wenn dessen zweckmäßigste Behandlung haben. noch nicht ausprobiert worden ist, in der Weise ver-
Ein wesentlicher Teil des Verfahrens ist das Er- 15 fahren, daß die Reinigung zunächst mit wäßrigen hitzen der belichteten und entwickelten, mit dem schwach alkalischen Lösungen versucht wird, dann Harz versehenen Bildstellen der Schicht des Druck- mit wäßrigen schwach und stark sauren Lösungen, plattenmaterials. Wie hoch die Erhitzungstemperatur danach mit wäßrigen stark alkalischen Lösungen. Die über 1800C liegen darf, hängt unter anderem von dem Säuberungsmittel enthalten mitunter auch organische verwendeten Harz und von der Temperaturbeständig- 20 Lösungsmittel, die in der wäßrigen Lösung der keit des Schichtträgers ab. Man erhitzt bei Schicht- alkalischen oder sauren Substanz gelöst oder emulgiert trägern aus Aluminium vorzugsweise auf 200 bis sein können und deren hauptsächliche Aufgabe es 2500C. Die Erhitzungsdauer liegt dabei je nach der ist, die zum Einfärben angewandte Druck- oder Höhe der angewendeten Temperatur im allgemeinen Korrekturfarbe zu entfernen. Es ist verständlich, daß zwischen 5 und 60 Minuten. Die Anwendung mäßig 25 der Niederschlag auf den metallischen Schichtträgern längerer als an sich erforderlicher Erhitzungszeiten, in den einzelnen Fällen mit unterschiedlichen Festigbeispielsweise doppelt so langer Erhitzungszeiten, keiten haften, so daß sie von einem bestimmten verursacht im allgemeinen außer der Zeitverschwen- Säuberungsmittel in unterschiedlicher Weise angedung keine ernsthaften Nachteile. Bei Druckplatten- griffen werden. In jedem einzelnen Fall läßt sich material mit Schichtträger aus rostfreiem Stahl 30 jedoch feststellen, daß der Niederschlag von dem konnten weit höhere Erhitzungstemperaturen ange- metallischen Schichtträger durch Überwischen der wendet werden. Bei Temperaturen um 450° C erwies gesamten Oberfläche der Druckplatte mit mindestens sich eine Erhitzungsdauer von 30 Sekunden als aus- einem der vorgenannten Säuberungsmittel restlos reichend. Das erfindungsgemäß durchzuführende Er- entfernbar ist, während das dabei gleichzeitig in hitzen ist jedoch in jedem Fall bei so hoher Tempe- 35 gleicher Weise überwischte Druckbild erhalten bleibt, ratur so lange durchzuführen, daß die Bildstellen eine Als vorteilhaft hat sich in vielen Fällen eine Be-
solche Veränderung erfahren haben, daß dabei der handlung des Druckplattenmaterials mit einer sauren Bilduntergrund wenigstens stellenweise mit einem wäßrigen Lösung, z. B. mit 1,8 %'oer Phosphorsäure, Belag versehen ist, welcher beim Einfärben der Druck- zwischen der ersten Schaffung eines sauberen Druckplatte Druckfarbe annimmt und beim Drucken einen 40 farbe abstoßenden Bilduntergrundes und dem Ervöllig oder größtenteils tonenden Bilduntergrund hitzen erwiesen. Eine solche Behandlung macht den ergibt. metallischen Bilduntergrund stärker hydrophil und
Führt man das Erhitzen nicht mindestens in dieser vermindert dadurch seine Haftfestigkeit gegenüber weitgehenden Weise durch, so daß man vor dem dem beim Erhitzen sich darauf niederschlagenden Drucken abermals einen sauberen Druckfarbe ab- 45 Belag.
stoßenden Bilduntergrund schaffen muß, so erhält Das Verfahren gemäß der Erfindung und die danach
man keine bemerkenswerte Verbesserung der Druck- erhaltene Druckplatte können überall dort eingesetzt platte. Der beim Erhitzen des Druckplattenmaterials werden, wo bisher bekannten sensibilisierten Druckauf dem Bilduntergrund sich niederschlagende und formen ein nur mäßiger Erfolg beschieden war, beibeim Einfärben mit Druckfarbe sich einfärbende 50 spielsweise im Rollen-Offsetdruck und beim Drucken Belag ist in der Regel mit dem unbewaffneten Auge auf Kunststoff-Folien mit Druckfarben, welche Lönicht erkennbar. Wenn daher im folgenden von der sungsmittel mit starker Lösekraft enthalten.
Verschmutzung des Bilduntergrundes und von seiner Es war überaus überraschend, daß man durch das
Reinigung die Rede ist, so ist damit fast ausnahmslos Erhitzen von Druckplattenmaterial, welches ausgeeine mit dem bloßen Auge nur dann sichtbare Ver- 55 rechnet Resolharz oder Novolak enthält, zu Offsetschmutzung und eine mit dem bloßen Auge nur dann druckformen mit derart hochwertigen Gebrauchswahrnehmbare Reinigung gemeint, wenn die Druck- eigenschaften kommt. Durch das Erhitzen erhält platte mit einer Druckfarbe oder Korrekturfarbe ein- man nämlich zunächst derart verdorbene Platten, gefärbt worden ist. daß man sie als Druckplatte nicht verwenden kann,
Von hervorragender Bedeutung ist es, daß die 60 da das erhaltene Druckbild mit Schleiern, Streifen Schicht nach dem Erhitzen resistent gegen Säuren, oder Flecken übersät, wenn nicht gar gänzlich beselbst gegen konzentrierte Säuren und gegen praktisch deckt ist. Es ist schon überraschend, daß sich daraus alle organischen Lösungsmittel ist; auch gegen ver- überhaupt noch eine benutzbare Druckplatte herdünnte (0,5 %'g) Alkalihydroxydlösungen ist sie stellen läßt. Daß man aber mittels eines Erhitzens, relativ beständig. Gleichzeitig wird die Schicht, also 65 welches einem endgültigen Verderben des Druckdas druckende Bild, derart verfestigt, daß die Anzahl plattenmaterials gleichzukommen scheint, zu einer der damit herstellbaren Drucke selbst unter ungün- ungewöhnlich hochwertigen Druckplatte kommt, ist stigen Druckbedingungen um ein Mehrfaches höher aufs Höchste überraschend.
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Beispiele Nach dem Abkühlen wurde die Folie mit 5 %iger
Trinatriumphosphatlösung abgewischt, wobei die Ver-
In den nachstehenden Beispielen entspricht ein schmutzung des Bilduntergrundes entfernt wurde. Die Volumteil (Vol.-T.) 1 ml, wenn als ein Gewichtsteil von der Phosphorsäure noch feuchte Folie wurde (Gew.-T.) 1 g eingesetzt wird. Bei den meisten der 5 dann mit fetter Druckfarbe eingefärbt,
nachstehenden Beispiele wurde zwischen Entwicklung Unter Verwendung einer Offsetdruckmaschine konn- und Erhitzen keine Korrektur der Druckplatte vor- ten mit der Druckplatte etwa 70 000 Drucke von eingenommen, weil nach dem Entwickeln der Bildunter- wandfreier Qualität erhalten werden,
grund so rein war, daß er keiner Korrektur bedurfte. Zum Vergleich wurde in entsprechender Weise eine Die in den Beispielen angegebenen Auflagenhöhen io zweite Druckplatte hergestellt, jedoch mit dem Unterkönnen naturgemäß nicht als absolute, sondern nur schied, daß diese Druckplatte nach dem Entwickeln als relative Angaben bewertet werden, da die erziel- nicht mit einem Lack überzogen und auch keiner bare Auflage auch von anderen Umständen als der Erhitzung mehr unterworfen wurde. Mit dieser Qualität des Druckplattenmaterials abhängt. Um bei Druckplatte wurden auf der gleichen Druckmaschine der Versuchsdurchführung Zeit und Material zu 15 nur etwa 10 000 Drucke von einwandfreier Qualität sparen, wurde in den meisten der Beispiele absieht- erhalten.
lieh eine solche Druckmaschine verwendet, welche 2. Die mechanisch aufgerauhte Oberfläche einer
das Druckplattenmaterial verhältnismäßig stark be- Aluminiumfolie wurde mit einer Lösung beschichtet,
anspruchte. die
1. Die mechanisch aufgerauhte Oberfläche einer *ο 13Gew.T der im Beispiel 1 genannten Diazover-
Aluminiumfohe wurde mit einer Losung beschichtet, bindune
die wie folgt zusammengesetzt war: 03 Gew>.T/ eines o-Kresol-Formaldehyd-Novolaks 1,3 Gew.-T. der Diazoverbindung l-[(4'-Methylben- mit einem Schmelzbereich von 108 bis 1180C und zol-l'-sulfonyl)-imino]-2-(2",5"-dimethylphenyl- 2g 100 Gew.-T. Äthylenglykolmonomethyläther
amino-sulfonyO-benzochinon-a^-diazid-C^CHer- enthielt Zum Beschichten wurde eine Schleuder verstellung ist beschrieben im^ Beispiel 1 der deut- wendet Die beschichtete Folie wurde in einem
n , !?hen Patentschrift 1 104 824), warmen Luftstrom und anschließend etwa 2 Minuten
0,3 Gew.-T. eines durch Kondensation von Chlor- { bd 100«>c getrocknet.
essigsäure mit einem aus o-Kresol und Form- 3o Dag so erhaltene vorsensibilisierte Druckfolienaldehyd hergestellten Novolakharzes mit zwischen materiaI wurde unter dner ne iven Vorl be_ 108 und 118 C liegendem Schmelzbere.ch er- ^^ und danach mU einer 15 0/i wäßri Tri.
haltenen Produktes (Herstellung ist beschrieben natriumphosPhatlösung entwickelt. Die Folie wurde
im Beispiel 5>der deutschen Patentschrift 1053 930), sodann mk Wasser ült und danach getrocknet
JJ ^eW·^· Äthylenglykolmonomethyläther, 35 Sig wurde in zwd Hälften üt yon denen die dne
20 Gew.-T. Butylacetat. in ejnen auf 240oc erhitzten Ofen getan und darin
Nach dem Trocknen der aufgetragenen Schicht 20 Minuten lang belassen wurde, während die andere wurde ein für lange Zeit lagerfähiges vorsensibilisiertes Hälfte unmittelbar zum Drucken in einer Druck-Druckplattenmaterial erhalten. Dieses wurde unter maschine benutzt wurde. Die in dem Ofen erhitzte einer negativen Vorlage belichtet und danach durch 40 Hälfte der Folie war nach dem Erhitzen im Bildunter-Abwischen mit 2 %iger wäßriger Trinatriumphosphat- grund verschmutzt, und die Verschmutzung wurde lösung entwickelt. Es erschien ein positives Bild auf mit 5 0J0IgCT Trinatriumphosphatlösung abgewaschen, reinem, metallisch glänzendem Untergrund. Zur Er- Dann wurde mit Wasser gespült und nach Behandlung höhung der Hydrophilie des Untergrundes wurde mit l%iger Phosphorsäure mit fetter Druckfarbe die das Bild tragende Oberfläche mit l°/oiger Phos- 45 eingefärbt.
phorsäure überwischt. Anschließend wurde die noch Mit einer Druckmaschine konnten mit der nicht etwas feuchte Folie auf der beschichteten Seite mit erhitzten Plattenhälfte etwa 10 000 Drucke von eineinem Lack überzogen, der wie folgt zusammengesetzt wandfreier Qualität, dagegen mit der erhitzten Plattenwar: hälfte etwa 20 000 Drucke von einwandfreier Qualität
c/- τ ν 1 je UUJU 5° hergestellt werden.
5 Gew.-T aus o-Kresol und Formaldehyd herge- 3_ Die mechanisch aufgerauhte Oberfläche einer
λ^S^v T Tu Tfm -TSchcn 108 Aluminiumfolie wurde unter Verwendung einer Plat-
.. "nd 1I8 C ]Jefnden Schmelzoereich, tenschleuder mit einer Lösung der folgenden Zu-
S Gew.-T. Cyclohexanon, sammensetzung beschichtet:
50 Gew.-T. Glycerin,
0,5 Gew.-T. Kristallviolett (Triphenylmethanfarb- 1 Gew.-T. der mit p-Aminophenolglykoläther zwei-
stoff). inch amidierten 4,4'-Diazidostilben-2,2'-disulfon-
_ T . j , , · . . ,,, ι» säure (Hergestellt wie in der deutschen Patent-
Der Lack wurde dabei mit einem Wattebausch auf schrift m 46Q beschrieben)
die Druckplatte aufgetragen und mit leichter Hand 0,2 Gew.-T. eines o-Kresol-Formaldehyd-Novolaks eingerieben, bis das Bild kräftig angefärbt war. Der 60 mi{ einem zwischen 108 und n8oc Iiegenden Bilduntergrund nahm den Lack sehr wenig an. Er Schmelzbereich
wurde durch Abwischen mit 1 °/oiger Phosphorsäure 1(χ) Vol.T Dimeth;iformamid.
von den haftengebliebenen Spuren des Lackes gesäubert. Danach wurde die Folie mit Wasser abge- Die auf die Folie aufgebrachte lichtempfindliche spült und in warmer Luft getrocknet. Dann wurde 65 Schicht wurde mit einem warmen Luftstrom gesie in einen auf 2400C erhitzten Ofen gegeben und trocknet, dann zwecks vollkommener Entfernung des darin 20 Minuten lang belassen. Danach war der Lösungsmittels noch 5 Minuten bei 900C nachgeßilduntergrund mit einem Belag völlig verschmutzt. trocknet. Das so erhaltene lichtempfindliche Material
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wurde etwa 1 bis 2 Minuten unter einer transparenten, und 5 wurde je eine Druckplatte hergestellt, mit der negativen Filmvorlage mit Hilfe einer Kohlenbogen- Ausnahme jedoch, daß beidemal zum Entfernen der lampe belichtet. Das dabei erhaltene Belichtungsbild durch das Erhitzen der Platten aufgetretenen Verwurde durch Tamponieren mit einer 1 %igen wäßrigen schmutzung des Bilduntergrundes eine 3 %ige> wäßrige Trinatriumphosphatlösung zu einem positiven Bild 5 Flußsäurelösung an Stelle wäßriger Trinatriumphosentwickelt. Die noch etwas feuchte Folie wurde, wie phatlösung angwendet wurde. Man erhielt in beiden im Beispiel 1 beschrieben, mit einem Phenolharzlack Fällen eine Druckfolie mit unbeschädigtem Bild auf lackiert. Danach wurde die Folie mit l°/oiger Phos- metallischem, reinem Untergrund, die zum Drucken
phorsäure gesäubert, getrocknet und 20 Minuten ebenso gut brauchbar waren wie die in den Beispielen 4
lang auf 2400C erhitzt. Danach war der Bildunter- io und 5 erhaltenen Druckfolien.
grund durch einen unsichtbaren Belag verschmutzt. 8. Eine Aluminiumfolie wurde auf einer Ober-Nach dem Abkühlen wurde mit 3%iger wäßriger fläche durch Bürsten mechanisch aufgerauht und die Fluorwasserstoffsäure abgewischt. Man erhielt eine aufgerauhte Oberfläche mit einer Lösung der folgensaubere Druckplatte, mit der in einer Offsetmaschine den Zusammensetzung beschichtet:
etwa 20 000 Drucke von einwandfreier Qualität her- 15 j 3 GeW.-T. der im Beispiel 1 genannten Diazovergestellt werden konnten. bindung
Zum Vergleich wurde in entsprechender Weise eine Qg Gew._T/ eines phenolharzes vom Resoltyp mit
zweite Druckplatte hergestellt, jedoch mit dem Unter- einem Schmelzbereich von 90 bis 95° C und
schied, daß das Lackieren und Erhitzen der Druck- m Qew _T Äthylenglykolmonomethyläther.
platte unterblieb. Mit der so hergestellten Druckplatte 20
konnten in der gleichen Maschine nur etwa 3000 Druk- Die aufgetragene Schicht wurde mit einem warmen
ke einwandfreier Qualität hergestellt werden. Luftstrom und anschließend durch 2 Minuten langes
4. Die durch Bürsten aufgerauhte Oberfläche einer Erwärmen auf 1000C nachgetrocknet. Das so erhaltene Aluminiumfolie wurde mit einer Lösung der folgenden sensibilisierte Druckplattenmaterial wurde unter einer Zusammensetzung beschichtet: 25 negativen Vorlage belichtet und mit einer l%igen
1,5 Gew.-T. der im Beispiel 3 genannten Diazidover- Trinatriumphosphatlösung entwickelt. Nach dein Abbindune spulen mit Wasser wurde die Folie getrocknet. Dann 1,0 Gew.-T.' eines o-Kresol-Formaldehyd-Novolaks wu^ sie in,n sn auf 240°C erhitzten Ofen gegeben mit einem zwischen 108 und 118° C liegenden und ?arm 20 Minuten lang belassen. Der Bildunter-Schmelzbereich 3° g™1^ war danach durch einen Belag von Zersetzungs-100 Gew.-T. Dimethylformamid. produkten völlig verdorben Der Belag wurde mit
5 %^εΓ Trinatriumphosphatlösung abgewischt. Dann
Nach dem Trocknen der aufgetragenen Schicht wurde die Folie mit Wasser abgespült und unter wurde die Folie unter einer negativen Vorlage be- l°/oiger Phosphorsäure mit fetter Druckfarbe eingelichtet und mit 1,5 °/oiger wäßriger Trinatriumphos- 35 färbt.
phatlösung entwickelt. Nach dem Abspulen mit Mit der so hergestellten Druckfolie wurden unter
Wasser und Trocknen wurde die Folie 20 Minuten Verwendung einer Offsetdruckmaschine 25 000 Drucke
lang auf 240° C erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde die von einwandfreier Qualität erhalten.
Druckfolie zur Entfernung der entstandenen Ver- Eine zweite Druckfolie wurde in gleicher Weise
schmutzung von dem Bilduntergrund mit 5%iger 40 hergestellt, jedoch dabei das Erhitzen der Folie und
Trinatriumphosphatlösung abgewischt und danach das danach folgende Reinigen unterlassen. Mit der
mit Wasser abgespült. Mit der so hergestellten Druck- auf diese Weise hergestellten Druckfolie konnten in
folie konnten in einer Druckmaschine etwa fünf- der gleichen Offsetdruckmaschine nur etwa
bis siebenmal mehr Drucke von einwandfreier Quali- 10 000 Drucke von einwandfreier Qualität erhalten
tat hergestellt werden als mit einer in gleicher Weise, 45 werden.
aber ohne Erhitzung nach der Entwicklung herge- 9. Ein vorsensibilisiertes Alutniniumdruckfolien-
stellten Druckfolie. material wurde wie im Beispiel 8 beschrieben herge-
5. Eine Aluminiumfolie wurde, wie im Beispiel 4 stellt, belichtet und entwickelt. Die von der Entwickbeschrieben, mit einer lichtempfindlichen Schicht ver- lung noch etwas feuchte Druckfolie wurde dann mit sehen, belichtet und entwickelt. Auf die von der Ent- 50 einem Novolakharzlack der im Beispiel 1 angegebenen wicklung noch etwas feuchte Folienoberfläche wurde Zusammensetzung lackiert, die lackierte Druckfolie ein Novolakharzlack der im Beispiel 1 angegebenen mit 1 °/oiger Phosphorsäure gesäubert, kurz mit Zusammensetzung aufgetragen. Die lackierte Druck- Wasser gespült, getrocknet und 20 Minuten lang auf folie wurde mit 1 %iger Phosphorsäure gesäubert, 240° C erhitzt. Durch das Erhitzen war der Bildunterkurz mit Wasser gespült, getrocknet und dann 20 Mi- 55 grund mit einem Belag verschmutzt. Nach dem Abnuten lang auf 24O0C erhitzt. Der Bilduntergrund war kühlen wurde die Druckfolie mit 5%'8er Trinatriumdanach mit einem Belag verschmutzt. Nach dem Ab- phosphatlösung gereinigt und dann mit Wasser abkühlen wurde die Folienoberfläche mit 5°/oiger Tri- gespült.
natriumphosphatlösung abgewischt und so von der Mit der so hergestellten Druckfolie konnten in einer
Verschmutzung befreit. Mit der so hergestellten 60 Offsetdruckmaschine etwa 50 000 Drucke von ein-
Druckform konnten etwa 25 000 Drucke von einwand- wandfreier Qualität hergestellt werden,
freier Qualität hergestellt werden. Eine zweite Folie wurde in entsprechender Weise
Eine unter Auslassen des Lackierens und nachfolgen- hergestellt, jedoch mit dem Unterschied, daß das
den Erhitzens, aber sonst in der gleichen Weise her- Lackieren und Erhitzen der Druckform unterblieb,
gestellte Druckfolie ergab auf der gleichen Offset- 65 Mit der so hergestellten Druckform konnten in der
druckmaschine dagegen nur 1000 Drucke von ein- gleichen Offsetdruckmaschine nur etwa 10 000 Drucke
wandfreier Qualität. von einwandfreier Qualität hergestellt werden.
6. und 7. Nach den vorhergehenden Beispielen 4 10. Eine Aluminiumfolie wurde elektrolytisch auf-
gerauht und dann mit einer Lösung der folgenden Zusammensetzung beschichtet:
1,3 Gew.-T. der Diazoverbindung l-[(4'-Methyl-benzol-l'-sulfonyl)-imino]-2-(4"-isopropylphenylami- no-sulfonyl)-benzochinon-(l,4)-diazid-(4) (Herstellung ist beschrieben in der deutschen Patentschrift 1104 824),
0,3 Gew.-T. eines Kondensationsproduktes aus einem c-Kresol-Formaldehyd-Novolak und Chloressigsäure (wie das im obigen Beispiel 1 verwendete), 80 Vol.-T. Äthylenglykolmonomethyläther und
2OV0I.-T. Butylacetat.
Die aufgetragene Schicht wurde gut getrocknet und danach unter einer transparenten negativen Vorlage 1S mittels einer Bogenlampe belichtet. Das entstandene Bild wurde mit l,5°/oiger wäßriger Trinatriumphosphatlösung entwickelt. Danach wurde die Druckfolie mit einer Lackemulsion überzogen, der wie folgt zusammengesetzt war:
Emulgierte nichtwäßrige Phase:
75 Gew.-T. Methylglykolacetat,
50 Gew.-T. Tetrahydronaphthalin,
25 Gew.-T. Glykol,
5 Gew.-T. Sudantiefschwarz,
40 Gew.-T. o-Kresol-Formaldehyd-Novolak mit einem zwischen 108 und 118° C liegenden Schmelzbereich.
Wäßrige Phase:
6 Gew.-T. Hydroxyäthylcellulose,
50 Gew.-T. Wasser,
1,5 Gew.-T. Natriumsalz von Alkylnaphthalinsulfonsäure (als Netzmittel).
OJ
Dann wurde der Bilduntergrund durch Abwischen mit 1 %iger Phosphorsäure von haftengebliebenem Lack gesäubert, die Folie mit Wasser abgespült und mit warmer Luft getrocknet. Die so erhaltene Druckfolie wurde 20 Minuten lang in einem Ofen auf 2400C erhitzt, worauf der Bilduntergrund mit einem Belag verschmutzt war. Nach dem Abkühlen der Druckfolie wurde sie mit 5 %'ger wäßriger Trinatriumphosphatlösung abgewischt, wodurch die Verschmutzung des .Bilduntergrundes entfernt wurde. Mit der so hergestellten Druckfolie konnten in einer Druckmaschine 60 000 Drucke von einwandfreier Qualität hergestellt werden. Mit einer in gleicher Weise hergestellten Druckfolie, die aber nach dem Lackieren nicht erhitzt worden war, konnten nur 30 000 einwandfreie Drucke erhalten werden.
11. Eine Aluminiumfolie mit mechanisch aufgerauhter Oberfläche wurde 1 Minute lang bei 30° C in Wasser getaucht, welches 0,8 % Polyvinylphosphonsäure und 0,2% Vinylphosphonsäure gelöst enthielt. Die Folie wurde mit Wasser abgespült, getrocknet und ihre aufgerauhte Oberfläche mit einer Lösung beschichtet, welche wie folgt zusammengesetzt war:
0,5 Gew.-T. des Kondensationsproduktes aus 3,3 Gew.-T. Paraformaldehyd, 23 Gew.-T. Diphenylamin-4-diazoniumchlorid und 42 Gew.-T. 85%iger Phosphorsäure (24stündige Reaktionszeit bei 400C), ohne Abtrennung von der Phosphorsäure abgewogen, 8 Gew.-T. Wasser,
80 Gew.-T. Äthylenglykolmonomethyläther,
20 Gew.-T. Dimethylformamid.
Die aufgetragene Schicht wurde getrocknet und die Folie noch 2 Minuten auf 100°-C erwärmt.
Das so erhaltene lichtempfindliche Material wurde unter einer negativen Vorlage belichtet, mittels einer 8%'Sen wäßrigen Lösung von Gummiarabicum entwickelt und danach mit dem im obigen Beispiel 1 angeführten Novolakharz-Lack lackiert. Der Bilduntergrund wurde danach durch Abwischen der Folie mit l%iger Phosphorsäure vom Lack gesäubert, die Folie mit Wasser gespült und mit warmer Luft getrocknet. Die Druckfolie wurde schließlich 20 Minuten lang auf 25O0C erhitzt und nach dem Abkühlen mit 5%iger wäßriger Trinatriumphosphatlösung von der durch das Erhitzen verursachten Verschmutzung des Bilduntergrundes befreit.
Mit der so hergestellten Druckfolie wurde in einer Druckmaschine eine etwa vierfache höhere Auflage einwandfreier Drucke erhalten als mit einer in entsprechender Weise, aber ohne Lackieren und Nacherhitzen hergestellten Druckform. Die mit der lackierten und erhitzten Druckfolie erzielbare Auflage einwandfreier Drucke betrug mindestens 60 000.
12. Eine durch Bürsten oberflächlich aufgerauhte Aluminiumfolie von 0,1 mm Dicke wurde durch 10 Minuten langes Tauchen in eine 8O0C heiße 2%ige Ammoniaklösung mit einer Böhmitschicht versehen, danach 10 Sekunden lang in ein 70° C warmes Bad getaucht, welches 0,5 Gewichtsprozent Poly vinylphosphonsäure in Wasser gelöst enthielt, und getrocknet. Danach wurde die derart vorbehandelte Oberfläche der Aluminiumfolie durch Auftragen einer Lösung beschichtet, die wie folgt zusammengesetzt war:
0,4 Gew.-T. des gleichen Kondensationsproduktes aus Diphenylamin-4-diazoniumchlorid, Paraformaldehyd und Phosphorsäure, wie im vorigen Beispiel verwendet,
0,13 Gew.-T. eines nicht plastifizierten farblosen Harnstoffharzes mit einer Säurezahl von etwa 2, 0,13 Gew.-T. eines ricinenölmodifizierten Alkydharzes mit 40 Gewichtsprozent Säuregehalt, berechnet als Phthalsäureanhydrid, und 30 Gewichtsprozent Ölgehalt, berechnet als Ricinenöl, und mit einer Säurezahl unter 10,
5 Gew.-T. Wasser und
95 G^w.-T. Äthylenglykolmonomethyläther.
Die beschichtete Aluminiumfolie wurde getrocknet und zur Herstellung einer Druckform unter einem photographischen Negativ belichtet, anschließend mit einer wäßrigen 8°/oigen Gummiarabicum-Lösung mittels eines Tampons entwickelt und mit Wasser abgespült. Auf die noch ein wenig feuchte Folie wurde mit einem Zellstoffbausch ein Phenolharz-Lack der im Beispiel 1 angegebenen Zusammensetzung aufgetragen und mit leichter Hand eingerieben, bis das Bild kräftig blau einlackiert war. Die Folie wurde danach mit l%iger Phosphorsäurelösung gesäubert, abgespült und der Lack mit warmer Luft getrocknet. Dann wurde die Druckfolie 20 Minuten lang in einem Ofen auf 250° C erhitzt und nach dem Abkühlen mit 5%'ger Trinatriumphosphatlösung behandelt, um die bei dem Erhitzen entstandene Verschmutzung des Bilduntergrundes zu entfernen. Nach dem Abspülen mit Wasser und Trocknen war die Folie druckfertig. Man erhielt mit der so hergestellten Druckfolie etwa 130 000 einwandfreie Drucke, dagegen mit einer in
13 14
gleicher Weise hergestellten, lackierten, aber nicht Druckplattenmaterial wurde, wie im Beispiel 1 anerhitzten Folie nur etwa 30 000 einwandfreie Drucke. gegeben, belichtet, entwickelt, hydrophiliert, lackiert, 13. bis 16. Nach den vorhergehenden Beispielen 9 gereinigt und getrocknet. Die Platte wurde dann bis 12 wurde je eine Druckplatte hergestellt, mit der 10 Minuten lang auf 26O0C erhitzt. Der auf dem Ausnahme jedoch, daß eine 3- bis 5 °/o'§e wäßrige 5 Bilduntergrund durch das Erhitzen entstandene Belag Borfluorwasserstofflösung an Stelle wäßriger Tri- wurde mit 5°/oiger Trinatriumphosphatlösung abnatriumphosphatlösung zum Reinigen des Bildunter- gewischt. '.':"'. ::.;;·..;Μ
grundes von der durch das Erhitzen hervorgerufenen Die Widerstandsfähigkeit des auf der Platte beVerschmutzung verwendet wurde. In allen vier Fällen fmdlichen Bildes gegen Lösungsangriff wurde dann wurden auf sauberem metallischem Bilduntergrund io mit einem Abbeizmittel geprüft, das wie folgt zuunbeschädigte Bilder erhalten, die zum Drucken sammengesetzt war:
ebenso gut brauchbar waren wie die in den Beispielen 9
bis 12 erhaltenen Bilder. 30,0Gew.-T. Äthylenglykolmonomethyläther,
17. Eine nach den Angaben des Beispiels 1 be- 3,15 Kaliumhydroxyd,
schichtet;, oberflächlich aufgerauhte Aluminiumplatte 15 3,8 Gew.-T. Polyvinylpyrrolidon,
wurde unter einem negativen Farbauszug belichtet 5,1 Gew.-T. Xylol,
und mit 2%iger wäßriger Trinatriumphosphatlösung 0,03 Gew.-T. Thymolblau
entwickelt. Die Platte wurde wie im Beispiel 1 angegeben mit einem Phenolharz-Lack lackiert und und als ein sehr aggressives Abbeizmittel anzusehen 15 Minuten einer Hitzebehandlung von 2600C unter- 20 ist. Die Bildstellen wurden bei der Prüfung mit dem worfen. Beim Bedrucken einer Cellulosetriacetatfolie Abbeizmittel beträufelt, und die Tropfen wurden an einer Harris-Zweifarbenmaschine konnten 2 Minuten lang auf den beträufelten Stellen stehen-60 000 Drucke erzielt werden. Eine lackierte, aber gelassen. Danach wurde die Plattenoberfläche mit nicht erhitzte Folie ergab nur 12 000 Drucke. einem wasserfeuchten Wattebausch abgerieben. Dabei
18. Eine nach den Angaben des Beispiels 8 her- 25 zeigte es sich, daß die beträufelten Bildstellen keine gestellte Offsetdruckplatte wurde unter einem fehler- Beschädigung erfahren hatten. Aus dieser Tatsache haften Negativ belichtet, entwickelt und mit 1 %iger läßt sich mit Sicherheit schließen, daß die Druckplatte Phosphorsäure abgewischt. Zur besseren Sichtbar- für das Drucken mit Druckfarben geeignet ist, welche machung der zu korrigierenden Stellen wurde sodann Bestandteile mit sehr hoher Lösekraft enthält.
mit einer schwarzen Farbe eingefärbt. Die Druck- 30 Eine in gleicher Weise hergestellte, jedoch nach dem
platte wurde getrocknet, anschließend mit einem für Lackieren, Reinigen und Trocknen für 30 Sekunden
vorbeschichtete Offsetdruckplatten im Handel be- in einen auf 460° C erhitzten Ofen gelegte Platte erwies
findlichen Korrekturmittel korrigiert und erneut mit sich nach der vorstehend geschilderten Prüfmethode
verdünnter Phosphorsäure behandelt. ebenfalls als beständig.
Nachdem zum Schutz der Nichtbildstellen die 35 20. Eine Platte aus rostfreiem Stahl, deren eine Druckplatte gleichmäßig gummiert und dann ge- Oberfläche wie im vorigen Beispiel 19 gereinigt worden trocknet worden war, wurde die Farbe mit einer war, wurde 1 Minute lang in eine wäßrige, auf 30° C handelsüblichen, Benzin enthaltenden Auswaschtink- temperierte Lösung von 0,8% Polyvinylphosphontur sorgfältig abgewaschen. Danach wurde die Gum- säure und 0,2 °/0 Vinylphosphonsäure getaucht, dann mierung durch Abwaschen mit Wasser entfernt. Die 4° wurde die gereinigte Oberfläche durch Auftragen der Platte wurde dann in einem Ofen etwa 20 Minuten im Beispiel 11 genannten Beschichtungslösung mit lang auf 240° C erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde einer lichtempfindlichen Schicht versehen. Die Schicht die Druckplatte wie im Beispiel 8 angegeben weiter- wurde, wie im Beispiel 11 angegeben, belichtet, entbehandelt. Die so hergestellte Platte ergab wesentlich wickelt, lackiert, gesäubert und getrocknet und dann mehr Drucke als eine in gleicher Weise hergestellte, 45 wie im vorigen Beispiel 19 10 Minuten lang auf aber nach dem Abwaschen der Gummierung nicht 260° C erhitzt, gereinigt und der Prüfung auf Lösungserhitzte Platte. mittelresistenz unterworfen. Das auf der Platte be-
19. Eine Oberfläche einer Platte aus rostfreiem findliche Bild erwies sich als beständig.
Stahl wurde mit Bimssteinmehl und Wasser abge- Eine zweite, in gleicher Weise lichtempfindlich rieben, mit Wasser abgebraust, mit destilliertem 50 gemachte, belichtete, entwickelte und lackierte Platte Wasser abgespült, mit einem warmen Luftstrom ge- wurde wie im vorhergehenden Beispiel 19 in einen auf trocknet und dann durch Auftragen der im Beispiel 1 460° C erhitzten Ofen gegeben. Auch diese Platte angegebenen Lösung mit einer lichtempfindlichen erwies sich danach in dem angegebenen Prüfungs-Schicht versehen. Das so hergestellte vorsensibilisierte verfahren als beständig.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen einer Offsetdruckform, bei dem ein vorsensibilisiertes Flachdruckmaterial, das auf einem metallischen Schichtträger eine negativ arbeitende lichtempfindliche Schicht aufweist, die als lichtempfindliche Verbindung ein p-Chinondiazid, eine Diazonium- oder Azidoverbindung enthält, nach bildweisem Belichten entwickelt und gegebenenfalls nachbehandelt wird, so daß ein wasserführender Bilduntergrund entsteht, dadurch gekennzeichnet, daß nach Schaffung des wasserführenden Bilduntergrundes in Gegenwart eines Novolaks oder eines Resols die Offsetdruckform auf eine Temperatur von mindestens 1800C so hoch und so lange erhitzt wird, daß eine Zersetzung der farbführenden Bildteile eintritt und auf dem wasserführenden Bilduntergrund ein tonender Niederschlag entsteht, und daß durch anschließende Reinigung des Bilduntergrundes eine einwandfreie Wasserführung der Offsetdruckplatte erreicht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die beschichtete Oberfläche des Druckplattenmaterials spätestens vor dem Erhitzen eine gegebenenfalls emulgierte Lösung des Novolaks oder Resols aufträgt und trocknet.
DE19651447962 1965-11-24 1965-11-24 Verfahren zum Herstellen einer Offsetdruckform, bei dem ein vorsensibiliertes Flachdruckmaterial verwendet wird Expired DE1447962C (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEK0057721 1965-11-24
DEK0057721 1965-11-24

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1447962A1 DE1447962A1 (de) 1968-11-14
DE1447962B2 DE1447962B2 (de) 1972-11-02
DE1447962C true DE1447962C (de) 1973-05-24

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