DE144718C

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Publication number: DE144718C
Application number: DENDAT144718D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vr 144718 KLASSE 24 c.

Dampf luftgemisches.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Vorrichtung zur Erzeugung und Regelung des zur Speisung von Sauggaserzeugern erforderlichen Luft- und Dampfgemisches.
Der Erfindung entsprechend wird zuerst durch die Speisung des Gaserzeugers, und zwar durch bekannte Mittel, ein Gemisch aus Luft und Dampf erzeugt, in welchem jedoch die Menge an Dampf ungenügend ist, und

ίο es werden dann die Mengenverhältnisse durch einen ergänzenden Zuschuß von Dampf vervollständigt, welcher von einer Dampfquelle aus geliefert wird, die eine andere ist als diejenige, welche zur Bildung des Anfangsgemisches gedient hat. Durch diesen Ergänzungsapparat erfolgt die Regelung, welche mit Hülfe einer Vorrichtung zur Bestimmung der Dampfmengen stattfindet, die unter dem Einfluß der Temperatur der Gase arbeitet, welche aus dem

äo Gaserzeuger kommen.

Wenn nämlich die Temperatur der abgehenden Gase sinkt, so ist dies ein Zeichen dafür, daß ein Überschuß an Dampf vorhanden ist, welcher dem Gaserzeuger zugeführt wurde.

Wenn im Gegenteil diese Temperatur steigt, so ist die Menge des gelieferten Dampfes ungenügend gewesen. Die Vorrichtung zur Bestimmung der Mengen ist also in der Weise angeordnet, daß sie dem jeweils vorliegenden Fall entsprechend den Dampf um den ergänzenden Zuschuß, welcher dem Gemisch gegeben werden muß, vermindert oder vermehrt.

Auf den Zeichnungen ist in

Fig. ι die Gesamtanordnung einer Anlage eines Gaserzeugers dargestellt, welcher mit dem neuen System zur Erzeugung des Luft- und Dampfgemisches versehen ist, und

Fig. 2 ist ein in größerem Maßstabe dargestellter Schnitt der Vorrichtung zur Bestimmung der Mengen.

In der Fig. 1 ist auf der rechten Seite der eigentliche Gaserzeuger gezeigt mit seinem Herd α, Schacht b, Destillationskolben c, Aschenrost d und einem Rohre e, welches den oberen Teil des Kolbens c mit dem unteren Teil des Schachtes b in Verbindung setzt und durch welches die Destillationserzeugnisse unter der Wirkung eines Ventilators i in diesen Schacht zurückgeleitet werden. Ein den Gaserzeuger umgebender Ringraum f bildet den Kessel, welcher die erste Dampfmenge liefert. Die Gase werden durch ein Rohr h abgezogen, welches im oberen Teile einer Ringkammer g ausmündet, die zwischen dem Kolben c und dem Schacht b freigelassen ist. Bei ihrem Austritt aus dem Rohre h erhitzen die Gase die herabhängenden Rohre k und Z, gelangen von da in die Reiniger m, aus welchen sie endlich durch den Ansaugeapparat η ausgesogen werden.

Nunmehr soll erklärt werden, in welcher Weise das Gemisch von Luft und Dampf, welches dem Gaserzeuger zugeführt wird, gebildet wird. Die durch den Ventilator η an-

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gesaugte Luft dringt durch ein Rohr t in den oberen Teil des Gaserzeugers ein und verbreitet sich dann in der Kammer zi, welche von dem Kessel f durch eine Wand ν getrennt ist, die eine der Öffnung des Rohres t diametral entgegengesetzte Öffnung w besitzt. Diese Einrichtung zwingt die Luft, die Wasserfläche des Kessels/ zu bestreichen und Feuchtigkeit aufzunehmen, bevor sie sich durch das

ίο Rohr χ, in welchem sie durch das Rohr y den Zuschuß von durch den Kessel / geliefertem Dampf empfängt, in die Röhren k begibt.

Das Luft- und Dampfgemisch geht bis auf den Boden der Rohre k hinunter, steigt durch den ringförmigen Teil dieser Rohre wieder in die Höhe, um in den unteren Teil des Gaserzeugers zu gelangen, und zwar durch die Verbindungsrohrleitung hindurch.

Die Notwendigkeit des Zuschusses an Dampf drängt sich auf, denn absichtlich wird die Anordnung twf in der Weise geregelt, daß der im Kessel f erzeugte Dampf ungenügend ist. Denn infolge der Wassermenge, welche dieser Kessel enthält und infolge der metallischen und feuerfesten Massen, welche mit ihr in Berührung stehen, kann sich die Temperatur dieses Kessels nur sehr langsam ändern, und die Änderungen der Mengenbestimmung des Dampfes würden nicht mit einer großen Geschwindigkeit auftreten können. Deshalb wird diese Dampfmenge, welche ungefähr konstant ist, absichtlich ungenügend gelassen und so verfahren, daß die Regelungseinrichtung auf die durch den Siedekessel / gelieferte ergänzende Dampfmenge wirkt.

Es wird nun die Art und W'eise erläutert werden, in welcher dieser Dampfzuschuß nachy gelangt und die Mittel, die verwendet werden, um ihn dem Gang des Gaserzeugers entsprechend zu regeln.

Die Kessel f und / sind durch ein Rohr £ (Fig. 1) miteinander verbunden. Der in dem Kessel / erzeugte Dampf begibt sich in die Kammer 1, welche den oberen Teil von / bildet und von da in das Rohr 2, welches ihn nach y leitet.

Der Austritt von 1 nach y wird von Hand mit einem Hahn 3 (Fig. 2) geregelt. Der selbsttätige Regler dagegen ist in der folgenden Weise zusammengesetzt.

In einer Kammer 4 des Rohres h befindet sich ein luftgefülltes Rohr 5. Dieses Rohr 5 steht durch ein Rohr 6 mit einem kleinen Behälter 7, welcher Quecksilber enthält, in Verbindung. In dieses Quecksilberbad taucht ein Schwimmer 8 aus Eisen, dessen Stange einen Zylinder 9 steuert, welcher Öffnungen besitzt, die zwischen den Rohren 2 und y eine mit den Bewegungen des Schwimmers veränderliehe Verbindung lassen.

Das Funktionieren dieser Vorrichtung ist eine Folge der Ausdehnung der in dem Rohr 5 enthaltenen Luft. Diese Luft übt ihren Druck auf die Oberfläche des Quecksilbers in dem Behälter 7 aus und wirkt auf den Schwimmer 8. Wenn die Temperatur des nutzbar zu machenden, durch das Rohr h austretenden Gases steigt, so ist dies ein Zeichen dafür, daß die Verbrennung in dem Herd eine zu tätige ist. Die Luft im Rohr 5 dehnt sich aus, der Schwimmer 8 geht in die Höhe und die durch den Kessel / gelieferte Dampfmenge wird vergrößert.

Wenn im Gegenteil die Temperatur der austretenden Gase sinkt, so ist der Grund der, daß zu viel Dampf vorhanden ist, und die entgegengesetzten Bewegungen in ' der Vorrichtung vermindern das Dampfverhältnis. Diese Änderungen im Dampfverhältnis gestatten, den Herd auf einer möglichst beständigen Temperatur zu halten. Diese Vorrichtung spielt daher die Rolle eines stets wachsamen Heizers.

Wenn der aus dem Kessel / entlehnte Zuschuß an Dampf sich vermindert, so treibt der Druck des Dampfes, welcher sich über dem Spiegel dieses Kessels ansammelt, einen Teil des im Kessel / enthaltenen Wassers durch das Rohr ^ nach dem Kessel /. Im Kessel / sinkt dann der Wasserspiegel. Die Folge davon ist, daß die Regelung durch den Umstand veryoll- go ständigt wird, daß die Fläche, welche mit dem Wasser in dem Kessel / in Berührung steht, selbst veränderlich ist, je nach der Verbrauchsmenge, welche dieser Kessel erzeugen muß. Wenn diese Menge sehr gering wird, so wird der entsendete Dampf durch den Teil der Heizfläche überhitzt, welcher der Berührung mit dem Wasser entzogen ist.

Wohlverstanden ist der ringförmige Raum, welcher zwischen der Ebene des mittleren Wasserspiegels in dem Kessel/ und der durch den niedrigsten Punkt der Öffnung des Rohres λ: gehenden Ebene enthalten ist, größer als der gleichfalls ringförmige Gesamtraum des Kessels / bis zum mittleren Wasserspiegel.

Die Speisung der beiden Kessel wird dadurch erhalten, daß nur der Kessel / gespeist wird. Diese Speisung kann in jeder geeigneten Weise ausgeführt werden, aber vorzugsweise unter Benutzung einer Schwimmervorrichtung, welche bestimmt ist, einen konstanten Wasserspiegel zu sichern.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Vorrichtung zur Erzeugung und Regelung des für ,Sauggaserzeuger erforderlichen Dampfluftgemisches, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildung dieses Gemisches mit Hülfe von zwei Dampferzeugern erfolgt, nämlich einem ersten (f), in welchem der angesaugten Luft nur eine ungenügende

Dampfmenge für die Zusammensetzung des Gemisches zugeführt wird, und einem zweiten Apparat (k) zur Lieferung des ergänzenden Zuschusses, der durch eine Vorrichtung geregelt wird, welche von der Temperatur der aus dem Gaserzeuger austretenden Gase abhängig ist.
2. Eine Ausführungsform der Regelungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ventil (9) für die Mengenbestimmung auf dem Weg (jr, 2), welchen der Dampf zu machen hat, angeordnet ist, dessen Stange mit einem Schwimmer (8) in ein in einem Behälter (7) enthaltenes Quecksilberbad eintaucht, wobei der Behälter (7) in seinem oberen Teile durch ein' Rohr (6) mit einem geschlossenen Rohre (5) in Verbindung steht, in welchem die Ausdehnung der in ihm enthaltenen Luft stattfindet und welches in das Rohr (h) für den Ausgang der Gase aus dem Gaserzeuger hineinragt, wobei die Schwankungen des Ventils den Schwankungen der Temperatur der dem Gaserzeuger entnommenen Gase entsprechen und auf diese Weise die Menge des gelieferten Dampfes im umgekehrten Verhältnis zur Temperatur ändern.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.