DE1446095C - Verfahren zur stromlosen Abscheidung von Edelmetallen der Platingruppe auf metallischen und nichtmetallischen Unterlagen - Google Patents

Verfahren zur stromlosen Abscheidung von Edelmetallen der Platingruppe auf metallischen und nichtmetallischen Unterlagen

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DE1446095C
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Inventor
Henri Bernard Schiedam Beer (Niederlande)
Original Assignee
Amalgamated Curacao Patents Co. N.V. Willemstad, Curacao (Niederl. Antillen)

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur stromlosen Abscheidung von Edelmetallen der Platingruppe, wie Platin, Palladium, Rhodium, Iridium, Osmium, Ruthenium oder deren Legierungen auf metallischen oder nichtmetallischen Unterlagen, wie Glas, Kohlenstoff, rostfreiem Stahl, Eisen, Titan und Nickel.
Eines der bekannten Verfahren, ein Edelmetall auf thermochemischem Wege auf eine Unterlage aufzutragen, besteht darin, daß Salze von Edelmetallen in einem organischen Lösungsmittel, wie Aceton, Alkohol oder Glykol, gelost werden, dieser Lösung ein organisches Reduktionsmittel, wie Anisol oder Lavendelöl, zugegeben wird, das erhaltene Gemisch auf dem zu beschichtenden Gegenstand ausgebreitet wird und der Gegenstand anschließend mit einer Flamme oder in einem Ofen erhitzt wird, wodurch das Edelmetall auf der Unterlage abgeschieden wird. Die Haftfestigkeit des so aufgetragenen Edelmetallüberzugs läßt sich dadurch verbessern, daß die Behandlung in einer inerten. Atmosphäre, z. B. einer Heliumatmosphäre, durchgeführt wird oder daß eine zweite Wärmebehandlung in einer solchen Atmosphäre durchgeführt wird.
Ein Nachteil dieser und analoger bekannter Überzugsverfahren ist, daß die Reduktion der Edelmetallsalze bei einer so hohen Temperatur erfolgt, daß das zugegebene organische Reduktionsmittel, bevor diese Temperatur erzielt wird, völlig oder teilweise verdampft ist. Zwar kann die Reduktion dann noch mittels der durch Verkohlung des Reduktionsmittels, z. B. Lavendelöl, entstandenen Kohle durchgeführt werden, aber die Erfahrung hat gelehrt, daß in einem solchen Falle kein glänzender gut haftender Edelmetallüberzug erhalten werden kann.
Ein anderer Nachteil beim Durchführen der Reduktion bei erhöhten Temperaturen ist, daß die Reduktion in der Regel in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre durchgeführt wird, was zur Folge hat, daß das Basismetall in starkem Maße oxydiert wird. Dadurch wird dieses Verfahren weniger brauchbar.
Durch die Erfindung ist ein Verfahren zur stromlosen Abscheidung von Edelmetallsalzen auf Unterlagen geschaffen, bei dem obige Nachteile vermieden sind. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein Verfahren zum Beschichten mit Verbindungen von Edelmetallen, wie Iridium, Rhodium und Platin, bei dem die Reduktion dieser Verbindungen bei Temperaturen durchgeführt werden kann, die viele Hunderte von Graden niedriger liegen als die, welche bei bekannten Verfahren angewendet werden. Infolgedessen wird die Unterlage, z. B. rostfreier Stahl oder Titan, nicht beschädigt und eine verbesserte Haftung erzielt. Weitere Vorteile gehen aus nachstehender Beschreibung hervor.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur stromlosen Abscheidung von Edelmetallen der Platingruppe auf metallischen und nichtmetallischen Unterlagen, wobei eine Lösung von Salzen der Edelmetalle in organischen Lösungsmitteln aufgetragen und in Gegenwart von Reduktionsmitteln eine Wärmebehandlung durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung bei Temperaturen unterhalb 500° G in einer Atmosphäre eines alkalisch reagierenden Gases durchgeführt wird.
Bekannt ist ein Verfahren zur Herstellung von mit Metall überzogenen nichtmetallischen Teilchen, die durch Verpressen oder Sintern zu Formstücken verarbeitet werden sollen. Bei diesem Verfahren werden die nichtmetallischen Teilchen in der Lösung eines Salzes des aufzubringenden Metalls, die Ammonium-.ionen enthält, suspendiert und bei einem Wasserstoffpartialdruck von etwa 18 atü und einem Gesamtdruck von etwa 35 atü behandelt. Unter diesen Bedingung gen kann keine alkalisch.reagierende Gasatmosphäre vorhanden, sein. Außerdem ist bei der Beschichtung mit Platinmetallen noch- eine vorhergehende Imprägnierung der nichtmetallischen Teilchen erfordert
ίο Hch. .
Im allgemeinen wird bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung zunächst die Oberfläche bzw. die Oberflächen der zu beschichtenden Unterlage gereinigt. Falls die Unterlage ein Metall ist, wird die Oberfläche vorzugsweise entfettet und in bekannter Weise von der vorhandenen Walzhaut und dem vorhandenen Oxidfilm befreit. Die so gereinigte Unterlage wird anschließend gemäß der Erfindung mit einer Lösung eines Edelmetallsalzes in einem organischen
ao Lösungsmittel überzogen und in Gegenwart eines Reduktionsmittels in einem angemessen geschlossenen Ofen erhitzt, in den ein alkalisch reagierendes Gas eingeführt wird. Es ist nicht erforderlich, den Ofen mit diesem Gas auszuspülen, weil das Verfahren sich
»5 in Gegenwart von Luft oder Sauerstoff durchführen läßt, sofern genügend alkalisch reagierendes Gas benutzt wird (z. B. mehr als 5 Volumprozent dieses Gases, bezogen auf die Gesamtatmosphäre). Das Reduktionsmittel kann ein organisches Reduktionsmittel sein, das durch Lösung oder in anderer Weise in das organische Lösungsmittel aufgenommen ist. Es kann auch ein mit dem alkalisch reagierenden Gas vermischtes Gas sein. Ferner kann eine Kombination dieser zwei Reduktionsmittel benutzt werden, d. h., ein Teil des Reduktionsmittels kann in das Lösungsmittel aufgenommen sein, und der Rest kann mit dem alkalisch reagierenden Gas zugeführt werden. Im allgemeinen wird ein großer Überschuß an Reduktionsmittel, z. B. der vierfache Überschuß oder mehr, bezogen auf das Gewicht des Edelmetallsalzes, benutzt, um sicherzugehen, daß dieses völlig reduziert wird. Vorzugsweise wird der mit der Lösung eines Edelmetallsalzes bedeckte Gegenstand getrocknet und vorerhitzt, im allgemeinen zwischen 250 und 500° C,
während 10 Sekunden bis 1Ö Minuten, z. B. auf 350° C während 20 Sekunden, und erst darauf werden das alkalisch reagierende Gas, z. B. Ammoniak und das reduzierende Gas in den Ofen eingeleitet.
Die Lösung des Edelmetallsalzes in dem Lösungsmittel kann auf die Unterlage mit einer Bürste, oder durch Tauchen aufgetragen werden. Die Bedingungen der Erhitzung der so behandelten Unterlage in Gegenwart des Reduktionsmittels und des. alkalisch reagierenden Gases werden in Abhängigkeit von anderen Faktoren, z. B. von der Art der-Unterlage, variieren, aber im allgemeinen werden die gewählten Temperaturen und Zeiten denen entsprechen, von denen im vorstehenden im Zusammenhang mit der Vorerhitzung die Rede war, nämlich 250 bis 500° C, nicht über 600° C, während 10 Sekunden bis 10 Minuten. · ■ .
Wenn eine starke Edelmetallschicht gewünscht wird und zu diesem Zwecke eine Vielzahl von dünneren Edelmetallschichten gebildet werden, so kann das bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen, z. B. bis zu 350° C, bewirkt werden.Tn diesem Falle können das Ammoniak und gegebenenfalls das reduzierende Gas erst während der Endbehandlung, welche
3 4
bei der erforderlichen Reduktionstemperatur von stand zusammen mit dem alkalisch reagierenden Gas
z. B. 350° C durchgeführt wird, zugegeben werden. angewendet wird, kann man mit Vorteil das leicht er-
Eine typische Lösung für die Metallabscheidung hältliche Leuchtgas verwenden, d. h. ein Gasgemisch,
kann aus einem Edelmetallchlorid bestehen, das in bestehend aus 3 bis 6% CO2, 35 bis 45% H2, 10 bis einem Gemisch aus Isopropylalkohol und Linalool 5 18% N2, 12 bis 22% CO, 18 bis 24% CH4 und 2 bis
(z. B. 1 bis 5 Gewichtsteilen Alkohol und 5 bis 1 Ge- 5% schweren Kohlenwasserstoffen, z. B. 5,2% CO2,
wichtsteil Linalool) gelöst ist. Eine solche Lösung 38% H2, 16,4% N2, 15,2% CO, 21,2«/o CH4 und
wird in den nachstehenden Beispielen benutzt, aber 4% schweren Kohlenwasserstoffen. Das Leuchtgas
auch andere Lösungsmittel, wie Aceton und/oder an- kann auch durch Methan, Kohlenmonoxid oder Wasdere Ketone und Alkohole, können erfolgreich ange- io serstoff ersetzt werden.
wendet werden. Weiter kann das Reduktionsmittel Zweckmäßig richtet man den Ofen so ein, daß das
Linalool (d. i. Coriandrol) durch ätherische Öle, wie zugeführte Gas nicht durch die Wärmequelle entzün-
Anisöl, Lavendelöl oder Bergamottenöl ersetzt wer- det werden kann. Weiter ist es erwünscht, daß die zu-
den, ohne daß die Resultate der Erfindung dadurch geführten Gase, wie Ammoniak und Leuchtgas, vorbeeinträchtigt werden. 15 erhitzt werden (z. B. auf 200 bis 500° C), bevor sie
Soll eine Platte aus einem unedlen Metall, nament- in den Ofen einströmen und den zu plattierenden Gelich Titan, das mit einer dünnen Edelmetallschicht genstand berühren.
überzogen ist, als Anode in elektrolytischen Prozes- Das Verfahren gemäß der Erfindung kann nicht
sen verwendet werden, so empfiehlt es sich, das über- nur mit den vorgenannten Edelmetallen und ihren zogene Produkt vorzugsweise so bald wie möglich, 2° Legierungen durchgeführt werden, sondern auch mit
auf jeden Fall jedoch innerhalb 10 Stunden nach Be- anderen Edelmetallen, wie Palladium, Ruthenium,
endigung der Überzugsbehandlung, einer Nachbe- Osmium oder Legierungen dieser Edelmetalle in je-
handlung zu unterwerfen. Diese Nachbehandlung er- dem gewünschten Verhältnis.
folgt in einem gewöhnlichen, geschlossenen Ofen, in Durch die Erfindung ist ein technisch leicht durchdem die Luft in beschränktem Maße zirkulieren 25 zuführendes Verfahren geschaffen, welches die Überkann. Die endgültige Wärmebehandlung erfolgt zwi- führung von Edelmetallverbindungen in die metalschen 400 und 500° C, aber im allgemeinen wird lische Form bei weit niedrigeren Temperaturen ge-400° C genügen. Durch höhere Temperaturen kön- stattet, als es bisher zur Herstellung glänzender metalnen die Platinmetalle dunkel gefärbt werden und in lischer Überzüge, die sehr gut an nichtmetallischen das Titan diffundieren, was die Elektroleitfähigkeit 30 oder metallischen Unterlagen haften, möglich war.
des Produktes beeinträchtigt. Dies hat zur Folge, daß Die erfindungsgemäß erhaltenen Produkte führen weniger Ampere pro Oberflächeneinheit durch einen zu einem wesentlichen Fortschritt auf allen Gebieten, Elektrolyten bei einer bestimmten Voltzahl hindurch- wo dünne Edelmetallschichten wegen ihrer Eigengehen werden als in dem entsprechenden Falle, wo schäften, wie Korrosionswiderstand, mechanischer diese Diffusion nicht erfolgt. 35 Stärke, guten elektrischen Kontaktes und ihrer Leit-
Die Dauer dieser Behandlung hängt wiederum von fähigkeit gewünscht sind. Beispiele solcher Produkte
den Forderungen ab, die später an die Elektrode bzw. sind Anoden, die aus einem mit einer dünnen Edel-
Anode gestellt werden. Im allgemeinen wird die metallschicht überzogenen Kern eines unedlen Me-
Elektrode durch längere Wärmebehandlung wider- tails bestehen. Diese Anoden können in elektrischen
standsfähiger. Die Mindestdauer dieser Wärmebe- 4° Prozessen, z. B. Pökelelektrolyse, benutzt werden, ins-
handlung ist 4 Stunden, während die optimale Dauer besondere, wenn das Kernmetall Titan ist. Kathoden
bei 150 Stunden liegt. Eine mittlere Behandlungs- mit einem Kern aus rostfreiem Stahl oder Nickel,
dauer von 90 Stunden ergibt in den meisten Fällen überzogen mit einem Edelmetall, können ebenfalls
das gewünschte Resultat. mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt
Der überzogene Gegenstand kann in den erhitzten 45 werden und zur Anwendung in elektrolytischen ProOfen eingebracht werden. Es ist jedoch vorzuziehen, zessen dienen. Weiter läßt sich die Erfindung auch den Gegenstand bei Raumtemperatur in den Ofen zur Herstellung von Glas anwenden, das stellenweise einzubringen und ihn, nachdem er in dem Ofen wäh- mit Edelmetall überzogen ist und in Verteilerschalrend der erforderlichen Zeit erhitzt wurde, in dem tern in der elektronischen und in der Rundfunk-Ofen bis auf Raumtemperatur abkühlen zu lassen, be- 5° Industrie angewendet wird; von Glas, das mit Legievor man ihn aus dem Ofen herausnimmt. Es wurde rangen aus Edelmetallen überzogen ist und in der opgefunden, daß durch Zusatz von Ammoniak zu der tischen Industrie Verwendung findet; und von Kohle, Luft, welche während der Wärmebehandlung in dem Silicagel und ähnlichen Materialien, die mit Edel-Ofen zirkuliert, vermieden wird, daß die Schicht aus metall überzogen sind und als Katalysatoren Verwen-Platinmetall oder einer Legierung dieser Metalle 55 dung finden.
dunkler wird. Die Gegenstände behalten dann nach Zur Erläuterung der Erfindung werden die nach-
der Behandlung ihr glänzendes Äußeres. stehenden Ausführungsbeispiele angegeben, die je-
Bei den Ausführungsbeispielen wurden als Edel- doch keine Beschränkung bedeuten,
metallsalze Chloride verwendet, es können jedoch . .
auch andere Halogenide, z. B. Jodide oder Bromide, 6o Beispiel 1
mit guten Ergebnissen verwendet werden. Auch kön-· Auf eine vorher sorgfältig gereinigte Titanplatte nen, obgleich in den Beispielen Ammoniak als Bei- wurde mit einer Bürste ein flüssiges aus 5 cm3 Isospiel eines geeigneten alkalischen Gases angegeben propylalkohol, 5 cm3 Linalool und 1 g Iridiumchlorid ist, andere gasförmige Basen, wie Amine (z.B. Amine zusammengesetztes Plattiergemisch aufgetragen. Darmit 1 bis 4 C-Atomen, wie Methylamin, Äthylamin, 65 auf wurde die so überzogene Titanplatte in einen ver-Dimethylamin und Butylamin) anstatt oder neben tikalen, auf eine Temperatur von etwa 380° C erhitz-Ammoniakgas benutzt werden. ten Rohrofen eingehängt, durch den ein Gemisch aus
Wenn das Reduktionsmittel in gasförmigem Zu- Ammoniakgas und Leuchtgas hindurchgeführt wurde.
5 6
Diese Behandlung dauerte 30 Sekunden. Die Titan- Leuchtgas eingeleitet. Nach 30 Sekunden hatte sich platte hatte dann einen sehr gut haftenden Überzug eine gut haftende, glänzende metallische Rhodiumaus metallischem Iridium mit Metallglanz. Die über- schicht auf dem Glas ausgebildet,
zogene Platte eignete sich ausgezeichnet als elek- Eine Glasplatte, auf welche mit einer Bürste das
irischer Leiter. 5 gleiche Gemisch aufgetragen war, wurde zum Ver-
Eine gleiche Platte, auf welche mit einer Bürste ein gleich ohne Ammoniak- und Leuchtgaszufuhr in dem gleiches Plattiergemisch aufgetragen war, wurde unter Ofen erhitzt. Diese Glasplatte wurde bis zu 810° C den gleichen Bedingungen in den Ofen gestellt, aber (die Erweichungstemperatur des Glases) erhitzt, ohne das Gemisch aus Leuchtgas und Ammoniak wurde daß der gebildete schwarze Niederschlag in eine eleknicht durch den Ofen hindurchgeführt, und es wur- io trisch leitende Schicht mit Metallglanz überging, den nur die reduzierenden Eigenschaften des flüssigen Wenn nur ein einziges Gas, entweder Leuchtgas oder Plattiergemisches zur Bildung des Überzuges auf der Ammoniak, durch den Ofen hindurchgeführt wurde, Titanplatte ausgenutzt. Es zeigte sich, daß sogar, war die Farbe des Niederschlages etwas heller, aber wenn diese Titanplatte auf 800° C oder höher erhitzt das Rhodium haftete nicht an dem Glas,
wurde, keine metallische Iridiumhaftschicht auf dem 15 ...
Titan erhalten wurde. Weiter war der erhaltene Beispiel ill
Iridiumüberzug schwarz und nur mäßig leitend. Be- Eine Platte aus rostfreiem Stahl wurde in bekannmerkt wurde, daß die Temperatur von 800° C zu ter Weise gereinigt, und anschließend wurde mit einer hoch war, als daß das Titan ihr widerstehen konnte Bürste darauf ein Gemisch aus 2,5 cm3 Isopropyl- und die Unterlage infolge der Einwirkung des Sauer- 20 alkohol, 2,5 cm3 Linalool und 1 g Platinchlorid aufstoffes und des Stickstoffes aus der Luft spröde getragen. Diese Platte wurde in einen vertikalen wurde. Weiter wurde das Titan mit einer dicken Rohrofen eingehängt, durch den, ebenso wie in den Titanoxidschicht und/oder mit Nitrid überzogen. Das vorstehenden Beispielen, Ammoniak und Leuchtgas Titan war dann auch als Elektroleiter unbrauchbar. hindurchgeführt wurden, nachdem die Platte auf
Die Reinigung der Titanplatten kann in nach- 25 255° C erhitzt worden war. Es wurde auf der Platte stehender Weise durchgeführt werden: aus rostfreiem Stahl ein gut haftender Platinüberzug
Zwei Titanplatten werden in irgendeiner bekannten erhalten. Wurde auf eine solche Platte mit einer Weise entfettet, darauf in chemisch reine konzen- Bürste in der gleichen Weise das Gemisch aufgetratrierte Salzsäure gestellt und mit einer Wechselstrom- gen und wurde sie auf 310° C erhitzt, während entquelle verbunden. Der Strom wird mit einer Strom- 3° weder das Leuchtgas oder das Ammoniak fehlte, so dichte von 5 Amp./dm2 und einer Voltzahl von 1 Volt wurde zwar ein Metallüberzug erhalten, aber die während einer Zeit zwischen 1 Minute und 1 Stunde, Haftfestigkeit dieses Überzuges war schlecht.
z.B. 15 Minuten, durch die Flüssigkeit geleitet. Nach- „ . . . ^
dem die Stromzufuhr unterbrochen ist, läßt man die ei spie
Platten etwa 5 Minuten in der Salzsäure stehen. Sie 35 Auf sorgfältig gereinigtes Tantal wurde mit einer werden anschließend aus dem Bad herausgenommen, Bürste ein Gemisch von 0,5 g Iridiumchlorid und 1 g mit destilliertem Wasser abgespült und an der Luft Platinchlorid in 10 cm3 Isopropylalkohol und 10 cm3 bei etwa 70° C getrocknet. Linalool aufgetragen. Wurde das Tantal auf 350° C
Gemäß der Erfindung kann die thermochemische erhitzt und durch den Ofen Leuchtgas und Am-Umsetzung des Metallsalzes beim Überziehen von 40 moniak, wie in den vorstehenden Beispielen, hin-Titan erfolgreich unterhalb 500° C durchgeführt wer- durchgeführt, so bildeten die Metalle eine Legierung, den. Aus dem Vorstehenden geht hervor, daß dies die 70% Platin und 30% Iridium enthielt, und es besondere Vorteile bietet und einem dringenden Be- wurde eine vollständige Umsetzung und eine gute dürfnis der Technik entspricht. Wenn nur Ammoniak Haftung erzielt. Wenn jedoch in analoger Weise mit benutzt wird (d. h., wenn das Leuchtgas fehlt), wird 45 dem Gemisch versehenes Tantal erhitzt wurde und bereits eine Verbesserung gegenüber den bekannten das Leuchtgas und das Ammoniak fehlten, konnten Verfahren bewirkt, weil der Niederschlag auf dem gute Resultate, sogar bei Temperaturen über 800° C Titan Metallglanz hat, während ohne Ammoniak und nicht erhalten werden.
Leuchtgas der Niederschlag, insoweit sichtbar, . . ^
schwarz ist. Die Haftfestigkeit ist jedoch schlecht, so Beispiel V
und auch ist die Elektroleitfähigkeit offensichtlich Auf sorgfältig gereinigtes Titan wurde mit einer
weniger gut als die, welche erhalten wird, wenn so- Bürste ein Gemisch von insgesamt 1 g Platinchlorid wohl Ammoniak (oder ein anderes alkalisch reagie- und Rhodiumchlorid in einem Verhältnis von 2 :1 in rendes Gas) und Leuchtgas zusammen durch den 10 cm3 Isopropylalkohol aufgetragen. Wurde das Ti-Ofen hindurchgeführt werden. 55 tan in einen auf 350° C erhitzten Ofen eingebracht
Nach Auftragen des Iridiumüberzuges kann die und wurden Leuchtgas und Ammoniak, wie in den
Platte der vorbeschriebenen Nachbehandlung unter- vorstehenden Beispielen, durch den Ofen hindurch-
worfen werden. geführt, so wurde eine vollständige Umsetzung zu
B e is ο i el II einer Legierung aus 70% Platin und 30% Rhodium
60 erhalten. Die Legierung haftete stark an dem Titan.
Eine Glasplatte wurde sorgfältig gereinigt, und an- ■ Wenn das Leuchtgas und das Ammoniak fehlten, schließend wurde darauf mit einer Bürste ein Ge- konnte jedoch mit einer in analoger Weise erhitzten misch aus 10 cm3 Isopropylalkohol und 1 g Rhodium- Platte selbst bei Temperaturen Jüber 850° C keine chlorid aufgetragen. Die mit diesem Gemisch über- gute Haftfestigkeit erzielt werden, und der erhaltene zogene Platte wurde zunächst bei einer Temperatur 65 Niederschlag hatte kein metallisches Aussehen. Wenn von 80° C getrocknet, dann in einen vertikalen Rohr- nur Leuchtgas oder nur Ammoniak angewendet wurde, ofen eingehängt und auf eine Temperatur von erfolgte nur eine partielle Umsetzung, und die Haft-390° C erhitzt. In den Ofen wurden Ammoniak und festigkeit des erhaltenen Überzuges war schlecht.
Beispiel VI
Aktivkohle wurde zunächst sorgfältig von Staub gereinigt und anschließend mit einem Gemisch von 20 cm3 Isopropylalkohol, 20 cm3 Linalool und 1 g Palladiumchlorid bespritzt. Die Kohle wurde in einem Ofen auf 260° C erhitzt; in den Ofen wurde Ammoniak eingeleitet. Es wurde eine gut haftende metallische Imprägnierung erhalten. Wurde in analoger Weise bespritzte Kohle ohne Anwesenheit von Ammoniak erhitzt, so war es erforderlich, die Kohle bis auf 430° C zu erhitzen, um das Palladiumchlorid umzusetzen. Diese Temperatur beeinträchtigte jedoch die mechanische Festigkeit und die Aktivität der Kohle. Im Gegensatz dazu stellte die palladiumimprägnierte Aktivkohle, welche durch Erhitzung auf 260° C in einer Ammoniakatmosphäre erhalten wurde, eine ausgezeichnete Katalysatormasse dar.

Claims (9)

Patentansprüche: 20
1. Verfahren zur stromlosen Abscheidung von Edelmetallen der Platingruppe auf metallischen und nichtmetallischen Unterlagen, wobei eine Lösung von Salzen der Edelmetalle in organisehen Lösungsmitteln aufgetragen und in Gegenwart von Reduktionsmitteln eine Wärmebehandlung durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung bei Temperaturen unterhalb 500° C in einer Atmo-Sphäre eines alkalisch reagieren Gases durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als alkalisch reagierendes Gas Ammoniak verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch aus Ammoniak und einem reduzierenden Gas verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als reduzierendes Gas Leuchtgas verwendet wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage nach Auftragen einer Lösung von einem Salz eines Edelmetalls und einem Reduktionsmittel in einem organischen Lösungsmittel in einem Ofen vorerhitzt wird und daß darauf Ammoniak und ein reduzierendes Gas in den Ofen eingeleitet werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als organisches Lösungsmittel Isopropylalkohol verwendet wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Reduktionsmittel Linalool (2,6-Dimethyloctadien-2,7-ol-6) verwendet wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7 zur stromlosen Abscheidung von Edelmetallen oder Legierungen von Edelmetallen auf filmbildenden Metallen, insbesondere auf Titan oder Tantal, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung bei einer Temperatur unterhalb 500° C, vorzugsweise bei 350° C durchgeführt wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung eines Gemisches aus Edelmetallsalzen in einem solchen Mischungsverhältnis angewendet wird, daß nach der Reduktion eine Legierung aus etwa 7O°/o Platin und 30% Iridium oder Rhodium erhalten wird.
909586/141

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