DE1445639B2 - Verfahren zur herstellung von desacetyl-7-aminocephalosporansaeure - Google Patents
Verfahren zur herstellung von desacetyl-7-aminocephalosporansaeureInfo
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Description
Gegenstand der Anmeldung ist ein neues Verfahren zur Herstellung von Desacetyl-7-amino-cephalosporansäure.
Diese Verbindung ist ein wertvolles Ausgangsprodukt für die Herstellung von therapeutisch
verwendbaren Desacetyl^-acylamino-cephalosporansäuren, wie z. B. 0-Desacetyl-0-(/9-chloräthyIcarbamoyl)
- 7 - [ N'- (ß - chloräthyl) - ureido] - cephalosporansäure.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man desacetylierende Enzyme bildende
Stämme von Streptomyces viridochromogenes, Streptomyces fradiae, Streptomyces griseus, Streptomyces
griseoflavus, Streptomyces prasinus, Streptomyces violaceoruber, Streptomyces thermovulgaris,
Thermoactinomyces vulgaris, Actinopycnidium species, Micromonospora species, Nocardia petroleophila,
Streptosporangium roseum, Thermopolyspora polyspora, Thermopolyspora glauca, Mycobacterium
tuberculosis var. BCG, Mycobacterium phlei, Bacillus subtilis oder deren Enzyme in wäßriger Lösung unter
üblichen Bedingungen auf 7-Aminocephalosporansäure einwirken läßt und die Desacetyl-7-aminocephalosporansäure
nach Abtennung der Zellmasse bzw. Enzyme und Einengung der Lösung in fester Form
ausscheidet.
Es ist bekannt, daß Cephalosporin C durch eine Acetylesterase aus Citrusfrüchten desacetyliert werden
kann. Dieses Verfahren liefert aber nur sehr geringe Ausbeuten, so daß es praktisch ohne Bedeutung ist.
Im Gegensatz dazu ergibt das erfindungsgemäße Verfahren sehr gute Ausbeuten, nämlich 80 bis 100% der
Theorie. Es bedeutet daher einen überraschenden technischen Fortschritt.
Man läßt das Sediment der Mikroorganismen, (das man durch Züchtung in üblicher Weise erhalten hat),
oder aus den Zellmassen erhältliche Enzyme auf eine wäßrige Lösung von 7-Amino-cephalosporansäure bei
Temperaturen von 20 bis 37° C, vorzugsweise 27 C, einwirken und inkubiert solange, bis die 7-Aminocephalosporansäure
ganz oder größtenteils in Desacetyl-7-amino-cephalosporansäure
übergeführt ist. Dies ist im allgemeinen nach 15 bis 24 h der Fall.
Während der Inkubation wird das pH bei 6,5 bis 7,5, vorzugsweise zwischen 7,2 und 7,5 gehalten. Nach
ίο beendigter Reaktion filtriert man die Zellmasse ab,
wäscht sie mit Wasser nach und engt die vereinigten
. Filtrate auf ein kleines Volumen ein. Beim Eindampfen wird das pH bei etwa 7 gehalten. Die konzentrierte
Lösung soll einen Gehalt an Desacetyl-7-aminocephalosporansäure
von 5 bis 10% haben. Sie wird langsam auf ein pH von 3,5 bis 4,5, vorzugsweise 4,2,
gebracht. Vom pH 5,0 an beginnt die Desacetyl-7-amino-cephalosporansäure
auszufallen. Man kühlt die Lösung auf 00C und läßt sie bei dieser Temperatur
einige Zeit (1 bis 3 h) stehen. Dann trennt man die ausgefallene Desacetyl-7-amino-cephalosporansäure
ab, beispielsweise durch Filtration oder durch Zentrifugieren, und wäscht sie mit Eiswasser.
Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen erläutert. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden
angegeben.
Die dünnschichtchromatographische Prüfung der Überführung von 7-Amino-cephalosporansäure in
Desacetyl-7-amino-cephalosporansäure erfolgt an SiIicagel
im System n-Butanol-Eisessig-Pyridin-Wasser (15:3:10:12). Die Laufzeit beträgt bei 25°C etwa 3 h.
Die Chromatograrnme werden mit Ninhydrin-Collidin-Lösung
(0,938 g Ninhydrin, 28 ml 2,4,6-Collidin, 700 ml Äthanol, 210 ml Eisessig) entwickelt. Nach
dem Besprühen mit der Lösung hält man 5 bis 10 min bei 90°C. 7-Amino-cephalosporansäure hat einen Rf-Wert
von 0,43, Desacetyl-7-amino-cephalosporansäure Rf = 0,37.
NRRL bedeutet »Northern Regional Research Laboratory«, Peoria, Illinois.
ATCC bedeutet »American Type Culture Collection«, Washington D.C.
60 g 7-Amino-cephalosporansäure (75%ig) werden in einem 3 1-Gefäß, das mit Glaselektrode und Rührer
versehen ist und sich in einem Wasserbad von 350C
befindet, in 1200 ml deionisiertem Wasser aufgeschlämmt. Unter Rühren gibt man 2 n-Natronlauge
hinzu, bis ein pH-Wert von 7,2 bis 7,5 erreicht ist. Dann versetzt man die klare Lösung mit 15 g ZeIl-Lyophilisat
von Bacillus subtilis ATCC 6633 und rührt die Suspension 4 h bei 35° C. Durch Zugabe von 2 n-Natronlauge
wird das pH während dieser Zeit ständig zwischen 7,2 und 7,5 gehalten. Mittels Dünnschichtchromatographie
kontrolliert man den Verlauf der Desacetylierung. Nach beendeter Reaktion wird die
Suspension auf 200C abgekühlt und unter Rühren mit 1200 ml Methanol und 30 g Diatomeenerde versetzt.
Man saugt die Suspension über weitere 60 g Diatomeenerde ab und wäscht den Filterkuchen mit 200 ml
Methanol-Wasser (1:1). Das Filtrat wird im Rotationsverdampfer
auf etwa 1200 ml eingeengt. Zu dem so erhaltenen Konzentrat gibt man unter Rühren konzentrierte
Salzsäure, bis ein pH von 4,2 erreicht ist. Dabei fällt die Desacetyl-7-amino-cephalosporansäure
feinkörnig aus. Nach 2stündigem Stehen bei 0°C saugt
man den Niederschlag ab, wäscht ihn mit 50 ml Wasser und dreimal 100 ml Methanol-Wasser (2:1) und trocknet
bei 35 bis 400C im Vakuumschrank. Man erhält 32,6 g Desacetyl-T-amino-cephalosporansäure.
Das Zell-LyophiJisat wird wie folgt hergestellt:
300 1 einer 24stündigen Kultur von Bacillus subtilis ATCC 6633 in Glucosebouillon werden auf 4' C abgekühlt und zentrifugiert. Man erhält 2,8 kg feuchtes Sediment. Dieses homogenisiert man mit 1,4.1 deionisiertem Wasser. Die erhaltene Suspension versetzt man unter Rühren mit 14 I Aceton und rührt noch 30 min weiter. Dann läßt man die Suspension 15 h bei 0 bis 50C stehen, gießt die überstehende Lösung ab und filtriert. Der Filterrückstand wird mit 2 1 Aceton-Wasser (4:1) und zweimal mit 2 1 Aceton gewaschen. Dann rührt man den Filterrückstand (2,7 kg) 3 h bei 20 bis 250C, zentrifugiert, homogenisiert den Zentrifugenrückstand (2,24 kg) mit 2,2 1 deionisiertem Wasser und lyophilisiert.
Das Zell-LyophiJisat wird wie folgt hergestellt:
300 1 einer 24stündigen Kultur von Bacillus subtilis ATCC 6633 in Glucosebouillon werden auf 4' C abgekühlt und zentrifugiert. Man erhält 2,8 kg feuchtes Sediment. Dieses homogenisiert man mit 1,4.1 deionisiertem Wasser. Die erhaltene Suspension versetzt man unter Rühren mit 14 I Aceton und rührt noch 30 min weiter. Dann läßt man die Suspension 15 h bei 0 bis 50C stehen, gießt die überstehende Lösung ab und filtriert. Der Filterrückstand wird mit 2 1 Aceton-Wasser (4:1) und zweimal mit 2 1 Aceton gewaschen. Dann rührt man den Filterrückstand (2,7 kg) 3 h bei 20 bis 250C, zentrifugiert, homogenisiert den Zentrifugenrückstand (2,24 kg) mit 2,2 1 deionisiertem Wasser und lyophilisiert.
Man erhält 360 g Lyophilisat in Form eines grauen Pulvers.
Mycobacterium tuberculosis var. BCG (Statens Seruminstitut, Kopenhagen) wird in bekannter Weise
auf Sauton-Medium gezüchtet und das feuchte Zellsediment, wie in Beispiel 3 beschrieben, mit 7-Aminocephalosporansäure
zur Reaktion gebracht. Man erhält Desacetyl-7-amino-cephalosporansäure in 80 %iger
Ausbeute.
Das durch Zentrifugieren einer Kultur von Streptomyces violaceoruber ATCC 14980 gewonnene Zellsediment
wird im Verhältnis 1:3 (Volum:Volum) mit 0,05-m. Phosphatpuffer nach Sörensen vom pH 7
mit l°/oo 7-Amino-cephalosporansäure vermischt. Von der so erhaltenen Suspension werden 3 ml 24 h bei
27°C in einem 50 ml-Erlenmeyerkolben geschüttelt.
Dann trennt man das Mycel ab. In der klaren Lösung
»ο wird die Desacetyl-7-amino-cephaIosporansäure dünnschichtchromatographisch
nachgewiesen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Desacetyl-7-aminocephalosporansäure
durch enzymatische Hydrolyse von 7-Aminocephalosporansäure, dadurch gekennzeichnet, daß man desacetylierende
Enzyme bildende Stämme von Streptomyces viridochromogenes, Streptomyces fradiae,
Streptomyces griseus, Streptomyces griseoflavus, Streptomyces prasinus, Streptomyces violaceoruber,
Streptomyces thermovulgaris, Thermoactinomyces vulgäris, Actinopycnidium species, Micromonospora
species, Nocardia petroleophila, Streptosporangium roseum, Thermopolyspora polyspora,
Thermopolyspora glauca, Mycobacterium tuberculosis var. BCG; Mycobacterium phlei, Bacillus
subtilis oder deren Enzyme in wäßriger Lösung unter üblichen Bedingungen auf 7-Aminocephalosporansäure
einwirken läßt und die Desacetyl-7-amino-cephalosporansäure
nach Abtrennung der Zellmasse bzw. Enzyme und Einengung der Lösung in fester Form ausscheidet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Bac. subtilis ATCC 6633 oder
dessen Enzyme zur Einwirkung bringt.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1416863A CH475284A (de) | 1963-11-19 | 1963-11-19 | Verfahren zur Herstellung von Desacetyl-7-amino-cephalosporansäure |
CH1210464 | 1964-09-17 | ||
FR995153A FR1449610A (fr) | 1963-11-19 | 1964-11-17 | Procédé de préparation de l'acide désacétyl-7-amino-céphalosporanique |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1445639A1 DE1445639A1 (de) | 1968-12-05 |
DE1445639B2 true DE1445639B2 (de) | 1976-09-09 |
Family
ID=34915819
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1964C0034295 Granted DE1445639B2 (de) | 1963-11-19 | 1964-11-05 | Verfahren zur herstellung von desacetyl-7-aminocephalosporansaeure |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1445639B2 (de) |
FR (1) | FR1449610A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1474519A (de) * | 1973-05-14 | 1977-05-25 | ||
GB1476981A (en) | 1974-06-05 | 1977-06-16 | Bristol Myers Co | Substituted penicillanic acids |
-
1964
- 1964-11-05 DE DE1964C0034295 patent/DE1445639B2/de active Granted
- 1964-11-17 FR FR995153A patent/FR1449610A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1449610A (fr) | 1966-05-06 |
DE1445639A1 (de) | 1968-12-05 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHV | Ceased/renunciation |