DE1433856C - Verfahren zum Beeinflussen der Rauch gasströmung in der Anwarmzone von Tunnel ofen und Tunnelofen zur Durchfuhrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Beeinflussen der Rauch gasströmung in der Anwarmzone von Tunnel ofen und Tunnelofen zur Durchfuhrung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Beeinflussen der Rauchgasströmung in der Anwärmzone
von Tunnelofen durch Absaugen der Rauchgase am Eingang des Tunnelofens sowie auf einen
Tunnelofen zur Durchführung des Verfahrens.
Infolge der sich im Brennkanal durch das Einsatzgut, die Form der Einzelscherben, deren Setzweise
und die Besätzdichte ausbildenden, über den Querschnitt senkrecht zur Ofenachse ungleichen Strömungsverhältnisse
der Rauchgase stellen sich zum Teil beträchtlich auseinanderlaufende Temperaturen
ein, durch welche die Temperaturänderungsgeschwindigkeit ungünstig beeinflußt wird. Insbesondere in der
Nähe der Randspalten zwischen dem Ofenmauerwerk und dem Einsatzgut ist ein verstärktes Voreilen der
Temperaturen im Einsatzgut festzustellen, wohingegen die Temperaturen im Kernbereich des Einsatzgutes
zurückbleiben. Bei dem üblichen Absaugen der Rauchgase am Eingang des Tunnelofens über
im seitlichen Ofenmauerwerk angeordnete Füchse wird das Auseinanderlaufen der Temperaturen über
den zur Ofenachse senkrechten Querschnitt des Brennkanals verstärkt, da die Füchse in die seitlichen
Randspalte einmünden und die Absaugung in diesen Spalten erhöhen. Zur Vergleichmäßigung der
Temperaturverteilung ist es bekannt, die Rauchgasströmung in der Anwärmzone dadurch zu beeinflussen,
daß die Plateaus der Tunnelofenwagen in die Absaugung mit einbezogeii werden. Die Fuchsöffnungen
sind hierbei etwa in Höhe der Wagenplateaus angeordnet, wobei in den Wagenplateaus horizontale,
senkrecht zur Ofenaclise verlaufende Kanäle vorgesehen sind, die über vertikale öffnungen mit dem Besatzraum
in Verbindung stehen. Da die Fuchsöffnungen jedoch in die seitlichen Randspalte einmünden,
wird die Rauchgasströmung innerhalb der Setzspalte des Einsatzgutes nur in geringerem Maße beeinflußt,
so daß nach wie vor eine erheblich auseinanderlaufende Temperaturverteilung bestehen bleibt.
ίο Ferner ist schon versucht worden, durch eine aufgelockerte
Setzweise des Einsatzgutes die Strömung
,- über den zur Ofenachse senkrechten Querschnitt des Brennkanals zu vergleichmäßigen und dadurch
ein Auseinanderlaufen der Temperaturen zu verringern. Auch hierdurch ist eine Verbesserung der Temperaturverteilung
nur in verhältnismäßig engen Gren-
< zen möglich, da eine den Randspalten mit ihren großen freien Strömungsquerschnitten entsprechende
Auflockerung des Besatzes durch Setzspalte nicht oder nur mit einem untragbaren Verlust an nutzbarem
Brennraum erzielbar ist.
Schließlich vermag auch ein Einbeziehen gegebenenfalls im Besatz, bei entsprechender Befeuerung
vorgesehener Schürschlitze in die Rauchgasabsaugung über hierbei ebenfalls im seitlichen Ofenmauerwerk
angeordnete Rauchgasfüchse jenem seit langem in der Fachwelt als unerwünscht erkannten Auseinanderlaufen
der Temperaturen über den zur Ofenachse senkrechten Querschnitt nicht nennenswert entgegenzuwirken,
da hierbei der Deckenspalt zwischen der Ofendecke und der Besatzoberseite in die Absaugung
verstärkt einbezogen wird und sich die Temperaturverteilung in diesem Bereich zusätzlich verungleichmäßigt.
Davon abgesehen ist dieser Weg zur Beeinflussung der Rauchgasströmung nur in Einzelfällen
anwendbar, in denen auf Grund der Ofenbefeuerung Schürschlitze im Einsatzgut vorhanden sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders einfach und mit geringem Bauaufwand ausführbares
Verfahren zu schaffen, das eine wirksame Einflußnahme auf die Rauchgasströmung über den
gesamten zur Ofenachse senkrechten Querschnitt ermöglicht und so dem Auseinanderlaufen der Temperaturen
mit seinem ungünstigen Einfluß auf die Temperaturänderungsgeschwindigkeit durchgreifend
entgegenwirkt. ■
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß die Rauchgase im wesentlichen über den gesamten lichten Querschnitt des Tunnelofens in Einzelströmen
abgesaugt werden und daß zum Zwecke der Vergleichmäßigung der Strömung der Rauchgase
das Absaugen bereichsweise einreguliert wird. • Das Verfahren nach der Erfindung mit seiner Absaugung
der Rauchgase im wesentlichen über den gesamten lichten Querschnitt in Einzelströmen ermöglicht
unter Beibehaltung eines vollständigen Durchzugs der Rauchgase durch den Ofen und unter Beibehaltung
einer zur Ofenachse parallelen Strömungsrichtung eine Beeinflussung der Rauchgasströmung in
allen Bereichen des lichten Ofenquerschnitts, welche sich aus der Absaugebene am Eingang des Tunnelofens
bis in weit von dieser entgegen der Strömungsrichtung der Rauchgase entfernt gelegene Ofenberei-
ehe fortpflanzt. Durch das bereichsweise Einregulieren des Absaugens kann dabei über den Ofcnquersclinitt
unterschiedlichen Strömungsbedingungen, die durch die Form der F.inzelsdiorben des Einsatzgutes,
die Setzweise und die Besatzdichte und den Ab- grenzten Brennkanal 2. Aus Gründen der Übersichtstand
des Besatzes vom seitlichen Ofenmauerwerk lichkeit ist der Wagen 3 ohne Besatz dargestellt,
und der Ofendecke bedingt sind, Rechnung getragen An dem Eingang des Tunnelofens ist eine Absaug- und die Strömung der Rauchgase mit bisher un- schleuse angeordnet, welche bei dem dargestellten erreichter Wirksamkeit vergleichmäßigt werden. In- 5 Beispiel zweiteilig ausgebildet ist und türartig verfolge dieser Vergleichmäßigung mindert sich das Aus- schwenkbare Schleusenteile 4 und 5 umfaßt. An Stelle einanderlaufen der Temperaturen über den zur Ofen- einer solchen zweiteiligen Absaugschleuse kann diese achse senkrechten Ofenquerschnitt, so daß der Ofen auch einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein, wobei ohne nachteilige Beeinflussung der Temperaturände- im. letzteren Falle die einzelnen Schleusenteile vorrungsgeschwindigkeit mit höherer Brennleistung be- ίο zugsweise jeweils für sich und unabhängig voneintrieben werden kann. Die bereichsweise Einregulie- ander den Eingang des Tunnelofens bereichsweise rung der Absaugung kann einfach und schnell sich freigeben können. Die dem Brennkanal 2 zugewandte, verändernden Bedingungen angepaßt werden. senkrecht zur Ofenachse verlaufende Schleusenwan-
und der Ofendecke bedingt sind, Rechnung getragen An dem Eingang des Tunnelofens ist eine Absaug- und die Strömung der Rauchgase mit bisher un- schleuse angeordnet, welche bei dem dargestellten erreichter Wirksamkeit vergleichmäßigt werden. In- 5 Beispiel zweiteilig ausgebildet ist und türartig verfolge dieser Vergleichmäßigung mindert sich das Aus- schwenkbare Schleusenteile 4 und 5 umfaßt. An Stelle einanderlaufen der Temperaturen über den zur Ofen- einer solchen zweiteiligen Absaugschleuse kann diese achse senkrechten Ofenquerschnitt, so daß der Ofen auch einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein, wobei ohne nachteilige Beeinflussung der Temperaturände- im. letzteren Falle die einzelnen Schleusenteile vorrungsgeschwindigkeit mit höherer Brennleistung be- ίο zugsweise jeweils für sich und unabhängig voneintrieben werden kann. Die bereichsweise Einregulie- ander den Eingang des Tunnelofens bereichsweise rung der Absaugung kann einfach und schnell sich freigeben können. Die dem Brennkanal 2 zugewandte, verändernden Bedingungen angepaßt werden. senkrecht zur Ofenachse verlaufende Schleusenwan-
Der Tunnelofen mit Rauchgasabzug im Bereich dung ist mit gleichmäßig über den. lichten Querder
Ofeneinfahrt ist zur Durchführung des Verfah- 15 schnitt des Brennkanals verteilt angeordneten Abrens
gekennzeichnet durch eine Absaugschleuse, die Saugöffnungen 6 versehen, deren lichter Querschnitt
gleichmäßig über den lichten Querschnitt des Brenn- über Schieber 7, Klappen od. dgl. unabhängig vonkanals
verteilt- angeordnete Absaugöffnungen auf- einander veränderbar ist. Diese Veränderung der
weist, deren lichter Querschnitt unabhängig voneinan- lichten Querschnitte der Absaugöffnungen 6 kann
der veränderbar ist. Dabei kann jede Absaugöffnung 20 von Hand oder auch über ein Betätigungsgestänge
für sich mit einem Schieber oder einer Klappe ver- bei geschlossener Absaugschleuse von außen vorgesehen
und ferner die Absaugschleuse zweiteilig aus- nommen werden. Dabei ist es z. B. möglich, die Begebildet
sein, wobei die Schleusenteile türartig ver- tätigung der Schieber oder Klappen mittels Stellanschwenkbar
sind. Zweckmäßig ist schließlich die Ab- trieben in Abhängigkeit von im Brennkanal in der
saugschleuse mit dem Rauchgasabzug durch flexible, 25 Anwärmzone angeordneten Meßgeräten vorzunehz.
B. schlauchartige, Leitungen verbunden. men, auf Grund deren Meßwerte über einen Ist-Soll-
Der Tunnelofen nach der Erfindung ist baulich " wertvergleich eine Regelung möglich ist.
überaus einfach und bedarf keinerlei Sondergestal- Dje Jn den oder die Innenräume der Absaugtung im seitlichen Ofenmauerwerk oder in der Ofen- schleuse aus dem Brennkanal 2 in Einzelströmen abdecke. Hierdurch ist zugleich die Möglichkeit gege- 3o gesaugten Rauchgase werden bei dem dargestellten ben, Tunnelofen herkömmlicher Ausgestaltung nach- Ausführungsbeispiel über einen mit mehreren Verträglich schnell und einfach und mit geringem Kosten- bindungsöffnungen 8 versehenen Fallschacht 9 in aufwand abzuändern und nach dem erfindungsmäßi- e;nen Rauchgasabzug 10 geführt. Die Verbindungsgen Verfahren zu betreiben. öffnungen 8 münden unmittelbar in den Innenraum
überaus einfach und bedarf keinerlei Sondergestal- Dje Jn den oder die Innenräume der Absaugtung im seitlichen Ofenmauerwerk oder in der Ofen- schleuse aus dem Brennkanal 2 in Einzelströmen abdecke. Hierdurch ist zugleich die Möglichkeit gege- 3o gesaugten Rauchgase werden bei dem dargestellten ben, Tunnelofen herkömmlicher Ausgestaltung nach- Ausführungsbeispiel über einen mit mehreren Verträglich schnell und einfach und mit geringem Kosten- bindungsöffnungen 8 versehenen Fallschacht 9 in aufwand abzuändern und nach dem erfindungsmäßi- e;nen Rauchgasabzug 10 geführt. Die Verbindungsgen Verfahren zu betreiben. öffnungen 8 münden unmittelbar in den Innenraum
Zur Steuerung der Temperaturverhältnisse in Ein- 35 des Schleusenteils 4, der über nicht dargestellte Verzelbereichen
eines Tunnelofens war es zwar bekannt, bindungsöffnungen in den Stoßflächen der Schleusen-Ofengase
aus Zwischenräumen zwischen Besatzpake- teile 4, 5 mit dem Innenraum des Schleusenteils 5 in
ten aufeinanderfolgender Brennwagen abzusaugen Verbindung steht. Bei einer solchen Ausgestaltung
oder einzublasen. Hierzu ist eine Bestückung des kommt man mit einem einzigen im seitlichen Ofen-Tunnelofens
an Stellen, an denen sich bei Stillstand 4„ mauerwerk 1 angeordneten Absaugkanal 9 aus. Statt
der Brennwagen die Besatzzwischenräume befinden, dessen kann die Absaugschleuse auch mit dem Rauchet
Absaug- oder Einblasvorrichtungen vorzusehen, gasabzug 10 durch flexible, z. B. schlauchartige, Leidie
unter Abdichtung durch das seitliche Ofenmauer- tungen verbunden sein. Damit die Absaugschleuse
werk oder durch die Ofendecke in den Brennkanal zugleich den Brennkanal 2 gegenüber der Umgebung
einführbar und aus diesem heraus beweglich sind. Als 45 des Ofens in ihrer Schließstellung abdichtet, sind die
Absaug- oder Einblasvorrichtungen können dabei Schleusenteile 4, 5 in Höhe des Plateaus der Brennkastenförmige
Schleusen vorgesehen sein, die in senk- wagen 3 mit Dichtungsleisten 11 versehen, die in
recht zur Ofenachse verlaufenden Wänden mit Gas- Dichtungen am letzten Brennwagen 3 eingreifen. Bei
durchtrittsöffnungen versehen sind. Diese sind mittels der dargestellten, den Eingang des Tunnelofens auch
eines gemeinsamen, gegebenenfalls zweigeteilten In- 50 unterhalb der Ebene der Brennwagenplateaus einnenschiebers
freigebbar oder abdeckbar. nehmenden Absaugschleuse ist diese innerhalb ihrer
Ein solches Absaugen oder Einblasen von Ofen- Schleusenteile 4, 5 mit einem in Höhe der Brenngasen
aus Besatzzwischenräumen zielt jedoch ledig- wagenplateaus endenden Innenraum versehen, so daß
lieh auf eine bereichsweise Durchwirbehmg der Ofen- der darunterliegende Schleusenbereich über an dieatmosphäre
und einen sich daraus ergebenden 55 scm vorgesehene Klappen od. dgl. einen Zugang zu
partiellen Temperaturausgleich ab. Eine Beeinflus- dem Ofenraum unterhalb der Brennwagenplateaus
sung der Rauchgasströmung über den gesamten zur gestattet, ohne die Absaugschleuse öffnen zu müssen.
Ofenachse senkrechten Querschnitt des Brennkanals Stattdessen kann die Absaugschleuse auch als Ganzes
über eine Absaugung am Eingang des Tunnelofens in etwa in Höhe der Brenhwagenplateaus enden und bei
der von der Erfindung vorgesehenen Weise wird mit 60 dieser Ausgestaltung lediglich den Brennkanal 2 am
einer solchen bereichsweisen Verwirbelung weder er- Ende des Tunnelofens abschließen. Ferner kann in
reicht noch angestrebt. Abwandlung von dem dargestellten Beispiel die Ab-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des saugschleuse verschieblich vor dem Eingang des
Gegenstands der Erfindung in einer vereinfachten, Tunnelofens geführt sein. An ihrer dem Eingang des
perspektivischen Darstellung des Einganges eines 65 Ofens zugewandten Seite weist die Absaiigschlcusc
Tunnelofens veranschaulicht. Ein Ofenmauerwerk 1 schließlich noch geeignete Dichtungen auf, um eine
umschließt einen an seiner Unterseite von den Abdichtung gegenüber dem Ofenmauerwerk in ihrer
Plateaus von Tunnelofen- oder Brcnnwagun 3 be- Schließstellung sicherzustellen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Beeinflussen der Rauchgasströmung in der Anwärmzone von Tunnelofen
durch Absaugen der Rauchgase am Eingang des Tunnelofens, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rauchgase im wesentlichen über den gesamten lichten Querschnitt des Tunnelofens in
Einzelströmen abgesaugt werden und daß zum Zwecke der Vergleichmäßigung der Strömung
der Rauchgase das Absaugen bereichsweise einreguliert wird. . ■ ■
2. Tunnelofen mit Rauchgasabzug im Bereich der Ofeneinfahrt zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Absaugschleuse, die gleichmäßig über den lichten
Querschnitt des Brennkanals (2) verteilt angeordnete Absaugöffnungen (6) aufweist, deren lichter
Querschnitt unabhängig voneinander veränderbar ist. '■■■■■ ■:■:■· ■.'■·· ■ ■■■· -:;· ■'
3. Tunnelofen nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Absaugöffnung (6) für sich mit einem Schieber oder einer Klappe versehen
ist.
4. Tunnelofen nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugschleuse
zweiteilig ausgebildet ist und die Schleusenteile (4; 5) türartig verschwenkbar sind.
5. Tunnelofen nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugschleuse
mit dem Rauchgasabzug (10) durch flexible, z. B. schlauchartige, Leitungen verbunden
ist. ■■■■■· ■"■."■
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK0052481 | 1964-03-24 | ||
DEK0052481 | 1964-03-24 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1433856B1 DE1433856B1 (de) | 1972-07-20 |
DE1433856C true DE1433856C (de) | 1973-02-15 |
Family
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