DE1431217C - Kurzstreckenflugkörper mit Flug wegsteuerung - Google Patents
Kurzstreckenflugkörper mit Flug wegsteuerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kurzstreckenflugkörper mit Flugwegsteuerungen und Mitteln zum Drehen
des Flugkörpers um seine Achse während des Fluges.
Bei derartigen Kurzstreckenflugkörpern, beispielsweise Bazookas oder Panzerabwehrgeschossen, ist es
erforderlich, ihre Flugbahn auf möglichst einfache, unverzüglich wirksame und von äußeren Einflüssen
unabhängige Art in das Ziel zu steuern. Ihre, beispielsweise durch abbrennende Raketensätze bestimmte
Flugbahn ist nämlich um so stärker gekrümmt, je kräftiger und wirksamer ihre Sprengladung
und damit je größer ihr Gewicht ist. Sie ist daher nur angenähert vorauszuberechnen. Wird sie
den üblichen Visiereinrichtungen zugrunde gelegt, so ist die Treffsicherheit nicht besonders groß. Hinzu
kommt, daß diese Flugkörper im Kampffalle oft sehr schnell abgeschossen werden müssen, so daß sowohl
die Einstellung der Visiereinrichtung wie auch die Grundrohrerhöhung und der Grundzielwinkel der
Abschußeinrichtung nicht genau genug sind. Sie sollen daher mit einer Flugwegsteuerung versehen werden,
die sie allein dadurch, daß das Ziel bis zum Auftreffen anvisiert wird, automatisch in dasselbe
führt.
Es ist bekannt, zur Erfüllung ähnlicher Erfordernisse Lenkgeschosse durch einen Funkleitstrahl zu
führen. Ein Funkstrahl beschreibt eine kegelförmige Bahn um eine Achse, die in das Ziel führt. Das ohne
eigene Rollbewegung fliegende Geschoß hat zwei symmetrisch zu seiner Achse angeordnete Antennen
und empfängt, sobald es sich nicht auf der Rotationsachse des Leitstrahles befindet, Signale, die mit der
Rotationsfrequenz des Strahles amplitudenmoduliert sind. Aus ihrer Größe und Phasenlage werden mit
ίο Hilfe elektrischer Schaltungen Steuersignale zur Beeinflussung
der Roll-, Nick- und Gierbewegung des Geschosses gewonnen, die es auf die Rotationsachse
des Strahles zurückführen.
Diese Art der Steuerung erfordert umfangreiche Anlagen zur Erzeugung des umlaufenden Leitstrahles
am Boden, zum Empfang der Positionssignale und ihrer Umformung in die entsprechenden Steuersignale
im Geschoß selbst. Sie ist für den vorliegenden Zweck daher nicht zu gebrauchen.
Eine andere bekannte Vorrichtung nach der USA.-Patentschrift
2 404 942 dient zur Steuerung einer von einem Flugzeug abgeworfenen Bombe in ihr Ziel.
Das Ziel wird optisch anvisiert. Ein Lichtstrahl oder Strahl elektromagnetischer Wellen wird in Abhängigkeit
von der Visierstellung und der Bombenfallzeit so gesteuert, daß die Bombe sich an ihm entlang in das
Ziel steuern kann. Dieser Strahl besteht zu diesem Zweck aus einem Muster, das aus Sektoren zusammengesetzt
ist, in deren jedem die Licht- oder elektromagnetische Energie mit einer anderen Frequenz
moduliert ist. Je nachdem, in welchem Sektor die Bombe sich befindet, empfängt sie daher eine andere
Frequenz, die zur Auslösung eines Steuersignals führt. Diese Steuersignale führen die Bombe auf einen nicht
modulierten Mittelbereich rund um die Achse des Strahles und damit in das Ziel hinein.
Dieser bekannten Einrichtung haftet der Nachteil an, daß die Richtung des Leitstrahles aus der Visiereinrichtung
mittels einer Kurvensteuerung gewonnen wird, die mit der Abwurfhöhe geändert werden muß.
Sie ist vorausberechnet und daher nur angenähert genau. Auch hier darf die Bombe keine Röllbewegung
ausüben und muß daher gegen das Rollen um ihre Längsachse stabilisiert sein. Die Einrichtung ist
im übrigen so speziell auf die Steuerung abgeworfener Bomben zugeschnitten, daß eine Übertragung auf
den vorliegenden Zweck weder ohne weiteres möglich, noch sinnvoll wäre.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Flugweg eines Kurzstreckenflugkörpers allein durch
Anvisieren des Zieles bis zum Auftreffen des Geschosses mittels einer mit dem Visier gekoppelten mit
einfachen Mitteln arbeitenden Leitstrahleinrichtung in das Ziel zu steuern.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß ein Detektor, der auf infrarote, sichtbare oder
ultraviolette Strahlung anspricht und auf dem Flugkörper in bezug auf seine Umlaufachse versetzt angeordnet
ist, wobei das Signal am Detektorausgang im Falle, daß der rotierende Flugkörper in einem umlaufenden
Strahlungsmuster liegt und gegenüber der Umlaufachse des Strahlungsmusters versetzt ist, infolge
der Drehung von Flugkörper und Strahlungsmuster eine "Frequenzmodulation aufweist, wobei der
Flugkörper weiterhin Steuereinrichtungen enthält, die auf die Frequenzmodulation des Detektorsignals ansprechen
und so angeordnet sind, daß in Abhängigkeit der Frequenzmodulation die Steuerung des Flug-
körpers in Richtung auf die Umlaufachse des Strahlungsmusters erfolgt.
Das umlaufende Strahlungsmuster kann durch einen Projektor außerhalb des Flugkörpers vorgesehen
sein, um einen Strahl infraroter, sichtbarer oder ultravioletter Strahlung auf das Ziel zu richten sowie
durch eine Umlaufmustervorrichtung zum Spalten des Strahlquerschnittes in Sektoren und zum Drehen
des Sektormusters. Die Frequenzmodulation findet statt, wenn der Flugkörper mit Bezug auf die Strahlachse
versetzt ist, da die Übertragung des Detektors in derselben Richtung stattfindet wie diejenige des
Sektormusters für eine halbe Drehbewegung des Flugkörpers und für die andere Hälfte der Drehbewegung
des Flugkörpers der Bewegung des Sektormusters entgegengerichtet ist. Es ist klar, daß der
Ausdruck »Sektormuster« dieses Muster nicht auf Sektoren begrenzen soll, die durch die Radien eines
Kreises gebildet werden, und daß dieser Ausdruck beispielsweise den Fall einschließt, bei welchem die
Mustereinrichtung eine Anzahl von gebogenen Kreisabschnitten einschließt, die sich von ihrem Mittelpp
punkt zu ihrer Peripherie erstrecken.
Die Erfindung schafft somit ein einfaches Mittel zur Führung eines Flugkörpers auf dem Strahl entlang.
Es ist nicht nötig, in dem Flugkörper einen Rollenbezugskreisel zu verwenden, und dieses ermöglicht
eine sehr hohe Startbeschleunigung ohne die Gefahr einer Beschädigung des Kreisels und ohne befürchten
zu müssen, daß die Kreiseleinrichtung einen übermäßigen Abtrieb entwickelt. Da außerdem die
Modulation des erfaßten Signals eine Frequenz- oder Phasenmodulation ist, ist die Anlage umempfindlich
gegenüber allen Wirkungen, die nur eine Amplitudenmodulation der Strahlung erzeugen, z. B. Abschwächungen
durch die Atmosphäre und Rauch sowie Entfernungsveränderungen zwischen dem Flugkörper
und dem Strahlprojektor.
Es können Vorkehrungen getroffen werden, durch die die Frequenzmodulation des Führungssignals nur
von der Entfernung des Flugkörpers von der Führungsachse und von der Entfernung des Flugkörpers
strahlabwärts vom Projektor abhängig ist.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird ein
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird ein
l/ Beispiel mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 einen Flugkörper in einem Strahlungsmuster,
F i g. 2 eine schematische Darstellung eines Musterprojektors,
F i g. 3 ein Blockschema der Steueranlage für den Flug des Flugkörpers und
F i g. 4 eine einfache Form einer Betätigungseinrichtung
für die Hubeinrichtungen des Flugkörpers.
F i g. 1 zeigt einen Flugkörper 1, welcher sich in die Ebene des Papiers hineinbewegt, und eine Strahlachse
2, auf welche der Flugkörper zu gesteuert werden soll. Es sei angenommen, daß der Lichtstrahl, auf
welchem entlang der Flugkörper in Richtung auf das Ziel gesteuert werden soll, mit seiner Achse lotrecht
zu der Ebene des Papiers liegt. Dieser Strahl wird durch die Umlaufmustervorrichtung in eine große
Anzahl von Sektoren gespalten, von denen nur wenige in der Zeichnung dargestellt sind. Es ist ersichtlich,
daß in diesem Beispiel das Flugzeug mit Bezug auf die Strahlachse auf der Seite versetzt ist, auf
welcher die Sektoren gezeigt worden sind.
Der Flugkörper nimmt zwei Arme Sa und 5 b auf,
die auf ihren Enden einen Lichtdetektor 3 bzw. ein Ausgleichsgewicht 4 aufweisen. Er ist außerdem mit
Hubvorrichtungen 6 und 7 versehen, welche den Flugweg des Flugkörpers steuern, der während des
Fluges bei einer Frequenz /, um seine Achse rotiert. Das Sektormuster läuft bei einer Frequenz Z1 um die
Strahlachse um. In dem gezeigten Beispiel sind die Umlaufrichtungen des Sektormusters und des Flugkörpers
die gleichen, und demzufolge ist die Anzahl der Lichtsektoren, durch welche der Detektor 3 hindurchgeht,
geringer, während der Detektor sich über die Außenseite des Strahles bewegt, als wenn er sich
über die Umlaufhälfte bewegt, welche der Strahlachse näher liegt. Das bedeutet, daß der Ausgang des Detektors
3 frequenz- oder phasenmoduliert ist.
Der Flugkörper schließt eine Steuereinheit ein, welche Stromkreise enthält, die das modulierte Signal
von dem Detektor in eine Wellenform umwandeln, die nach Verstärkung die Bewegung der Hubeinrichtungen
6 und 7 steuert. Während sich der Flugkörper um seine eigene Achse dreht, müssen diese Hubeinrichtungen
eine Schwingbewegung erhalten, um den Flugkörper in Richtung auf die Strahlachse zu steuern,
und die Schwingbewegung liegt bei der Umlauffrequenz des Flugkörpers, die auch die Frequenz ist,
bei welcher der Ausgang des Detektors 3 frequenzmoduliert wird.
Wenn die Flugkörperachse mit der Strahlenachse zusammenfällt, dann drehen sich der Flugkörper und
das Sektormuster, soweit der Detektor 3 betroffen ist, während seiner gesamten Umdrehung in derselben
Winkelrichtung, und demzufolge findet in der Modulation der Lichtsignal keine Frequenzveränderung
statt.
Der Sektorprojektor ist in Fig. 2 schematisch dargestellt, in welcher die Strahlung von einer in einem
Projektorgehäuse gehaltenen Quelle durch eine Sektorblende 12 hindurchgeht, die von einem Motor 13
angetrieben wird, und auf eine Linse 14 fällt. Diese
umlaufende Sektormaske bewirkt eine Teilung des Lichtes in Sektoren, welche um die Achse des Strahles
rotieren.
In dem Flugkörper geht das Signal von dem Strahlungsdetektor 3 (Fig. 3) durch einen Verstärker 15
zu einem Begrenzer und Frequenzmodulationsdetektorstromkreis 16. Wenn der Flugkörperweg nicht auf
der Achse des umlaufenden Strahles liegt, dann ist ein Ausgangssignal von dem Detektorstromkreis 16
vorhanden, dessen Amplitude der Amplitude der Frequenzmodulation des aufgespürten Signals entspricht.
Dieses Ausgangsignal wird für die Betätigung der Hubeinrichtungen 6 und 7 benutzt. Tatsächlich erhalten
die Hubeinrichtungen gleiche und entgegengesetzte »stehende« Einfallswinkel, um einen Umlauf
des Flugkörpers während des Fluges zu verursachen, und die Winkelbewegungen der Hubeinrichtungen zur
Verursachung einer Bewegung des Flugkörpers in Richtung auf die Musterachse zu, werden diesen
»stehenden Winkeln« überlagert. Die Signale zum Verursachen dieser Winkelbewegungen werden bei
einer Frequenz entsprechend der Umlauffrequenz des Flugkörpers moduliert, und zwar durch eine Modulator- und Verstärkereinheit 17, die auf den Umlauf
des Flugkörpers anspricht, und werden dann auf eine Betätigungseinheit 18 für die Hubeinrichtungen oder
Flossen angewendet.
Eine einfache Form der Betätigungseinrichtung für die Hubeinrichtungen ist in F i g. 4 dargestellt. Bei
einer Erregung durch Strom von dem Verstärker 17
zieht der Magnet 19 den Anker 20 an, welcher eine Kurbelwelle 21 dreht und dadurch eine Winkelbewegung
der Hubeinrichtungen 6 und 7 verursacht. Wenn der Magnet 19 entregt wird, dann veranlaßt eine
Rückholfeder die Kurbelwelle und die Hubeinrichtungen, in ihre Ursprungsstellung zurückzukehren,
die durch einen Anschlag 22 bestimmt ist.
In der bevorzugten Anlage läuft das Sektormuster mit einer größeren Winkelgeschwindigkeit um als der
Flugkörper. Als Beispiel könnte die Sektorgeschwindigkeit 60U/sek und die Winkelgeschwindigkeit des
Flugkörpers könnte 15 U/sek betragen. In diesem Beispiel wurde der Strahl in 50 Sektoren aufgespalten.
Jedoch ist das beschriebene Führungsschema auch wirksam, wenn die Winkelgeschwindigkeit des
Flugkörpers größer ist als diejenige des Sektormusters und/oder wenn sich der Flugkörper in eine Richtung
entgegengesetzt zum Sektormuster dreht.
Phasenfehler, die durch Zeitverzögerungen in der Steuereinheit oder den Hubeinrichtungen entstehen,
können durch Drehen der Achsen der Hubeinrichtungen 6 und 7 um die Flugkörperachse relativ zu der
Ausgangsstellung lotrecht zu einer Linie, die den Lichtdetektor 3 und das Ausgleichsgewicht 4 miteinander
verbindet, berichtigt werden.
ίο Die Erfindung kann beispielsweise auf ein Projektil
vom »Bazooka«-Typ angewendet werden. Die Arme 5 a, 5 b sowie die Hubeinrichtungen 6 und 7 legen
sich zum Abschießen in einer Faltbewegung von der Umrißlinie des Körpers nach innen, verschwenken
sich jedoch nach außen sowie das Projektil das Abschußrohr verlassen hat.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Kurzstreckenflugkörper mit Flugwegsteuerungen und Mitteln zum Drehen des Flugkörpers
um seine Achse während des Fluges, gekennzeichnet durch einen Detektor (3), der auf
infrarote, sichtbare oder ultraviolette Strahlung anspricht und auf dem Flugkörper (1) in bezug
auf seine Umlaufachse versetzt angeordnet ist, wobei das Signal am Detektorausgang im Falle,
daß der rotierende Flugkörper (1) in einem umlaufenden Strahlungsmuster liegt und gegenüber
der Umlaufachse (2) des Strahlungsmusters versetzt ist, infolge der Drehung von Flugkörper (1)
und Strahlungsmuster eine Frequenzmodulation aufweist, wobei der Flugkörper (1) weiterhin
Steuereinrichtungen (6, 7) enthält, die auf die Frequenzmodulation des Detektorsignals ansprechen
und so angeordnet sind, daß in Abhängigkeit der Frequenzmodulation die Steuerung des
Flugkörpers (1) in Richtung auf die Umlaufachse (2) des Strahlungsmusters erfolgt.
2. Flugkörper-Führungsanlage zur Führung eines Flugkörpers gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet
durch einen Projektor (10) außerhalb des Flugkörpers (1) zum Aussenden eines Strahles
infraroter, sichtbarer oder ultravioletter Strahlung auf das Ziel zu sowie durch eine Umlaufmustervorrichtung
(12, 13) zum Aufteilen des Strahlquerschnittes in Sektoren und zum Drehen des Sektormusters und weiterhin durch Anordnungen
(15 bis 18), die dem Ausgang des Detektors (3) nachgeschaltet sind und das frequenzmodulierte
Detektor-Ausgangssignal einer Betätigungseinheit (18) zur Flugwegsteuerung des Flugkörpers (1)
in Richtung auf die Umlaufachse (2) des Strahlungsmusters zugeführt wird.
Applications Claiming Priority (3)
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GB4922763 | 1963-12-12 | ||
GB49227/63A GB1164272A (en) | 1963-12-12 | 1963-12-12 | Improvements in Guidance Systems for Projectiles or Missiles. |
DEB0079705 | 1964-12-11 |
Publications (3)
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DE1431217A1 DE1431217A1 (de) | 1970-04-09 |
DE1431217B2 DE1431217B2 (de) | 1973-01-25 |
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