DE1410459C - Vorrichtung zur Kräuselung von Kunstfasergarn - Google Patents
Vorrichtung zur Kräuselung von KunstfasergarnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kräuselung von Kunstfasergarn mit Lieferspule, nachgeordneter
Heizvorrichtung, Kühlvorrichtung, Falschdrallvorrichtung und Aufwickelspule.
Es ist bekannt, im Zuge der Kräuselung von Kunstfasergarn
den hochgedrehten Garnstrang nach erfolgter Aufheizung im Bereich zwischen Heizvorrichtung
und Falschdrallvorrichtung zu kühlen, um eine dauerhafte Kräuselung zu thermofixieren. Die durch das
Hochdrehen des Kunstfasergarnes und seine Überführung in den plastischen Zustand durch ausreichende
Erhitzung bedingte neue Molekularorientierung muß gleichsam eingefroren werden, bevor das Garn nach dem Verlassen der Falschdrallvorrichtung
wieder zurückgedreht wird. Aus diesem Grunde ist es bekannt, im Bereich zwischen Heizvorrichtung
und Falschdrallvorrichtung eine Blasvorrichtung mit zumindest einer Blasdüse anzuordnen
und das vorbeiziehende Garn quer zur Lieferrichtung anzublasen. Die bekannten Blasvorrichtungen arbeiten
also nach dem Querstromprinzip. Das hat zur Folge, daß das hochgedrehte Garn praktisch nur
einseitig von einem kühlenden Luftstrom angeströmt wird und daher gleichmäßige Abkühlung auch dann
nicht erreicht wird, wenn man berücksichtigt, daß das Garn im Zuge des Hochdrehens ständig verdreht
und daher von allen Seiten durch den Luftstrom beaufschlagt wird. Tatsächlich herrschen jedoch im
Kern des Luftstromes andere Temperaturverhältnisse als in seinen Randbereichen. Das gilt ebenso für die
der Blasvorrichtung abgewandte Seite des Garnes im Gegensatz zu der der Blasvorrichtung zugewandten
Seite des Garnes. Jedenfalls ist unter Berücksichtigung der Liefergeschwindigkeit des Garnes davon
auszugehen, daß nicht im Kern des Luftstromes das Garn von allen Seiten gleichmäßig mit der kühlenden
Luft beaufschlagt wird, so daß im Ergebnis allseitig gleichmäßige Abkühlung und damit Thermofixierung
einer einwandfreien Kräuselung nicht gewährleistet sind. Außerdem läßt sich konstruktiver Aufwand
nicht vermeiden, wenn seitlich von der eigentlichen Kräuselungsstrecke eine Blasvorrichtung als getrenntes
Aggregat eingerichtet werden muß (vgl. schweizerische Patentschriften 314 606, 320 257 und 326 115).
Es ist ferner eine Vorrichtung zum Trockenspinnen von Kunstseide bekannt, wobei die aus einem Spinnkopf
austretenden Fäden einem seitlichen Gasstrom ausgesetzt werden, indem der Gasstrom in der Spinnkammer
durch einen nahe dem Spinnkopf angeordneten Ventilator hervorgerufen wird. Auch hier ist
also der Ventilator so angeordnet, daß die Spinnfäden nach dem Querstromprinzip gekühlt werden,
der kühlende Luftstrom also quer zur Lieferrichtung der Fäden auf diese auftrifft. Hier wird besonders
deutlich, daß nur ungleichmäßige Abkühlung der Spinnfäden erreicht werden kann, weil diese im Zuge
des Abziehens nicht verdreht werden und daher stets mit nur einer Seite dem kühlenden Luftstrom zugewandt
sind. Abgesehen davon haben die auf dem Gebiet des Trockenspinnens von Kunstseide bekannten
Maßnahmen Verfahren zur Herstellung gekräuselter Kunstfasergarne sowie die Ausbildung der dazu
erforderlichen Einrichtungen nicht maßgebend beeinflußt (vgl. österreichische Patentschrift 126 572).
Zum Zwirnen von Fäden tierischen und pflanzlichen Ursprungs ist ein mit Saugluft arbeitendes
Spinnröhrchen bekannt, bei dem die Rohrenden durch zwei Abschlußstücke verschlossen sind, die
je eine mittlere Öffnung für den Fadendurchlaß und die Lufteindrück- oder Luftabsaugevorrichtung besitzen
und deren Innenfläche des Durchlasses mit Rippen versehen ist, deren Höhe in Richtung der
Fadenbewegung ständig zunimmt. Bei einem solchen Spinnröhrchen werden die Fäden durch die Umdrehung
der Röhre und die in ihr kreisende Luftsäule in Richtung ihrer Bewegung fortschreitend,
mehr gezwirnt. Die Zwirnung wird teils durch Berührung mit den Rippen im Inneren des Röhrchens,
teils durch die kreisende Luftsäule, die sich in der Bewegungsrichtung des Fadens zunehmend verdichtet
und dadurch die Fäden fest ergreift, herbeigeführt. Derartige Spinnröhrchen können jedoch als Falschdrallröhrchen
bei Falschdrallvoirichtungen zur Kräuselung von Kunstfasergarnen keine Verwendung
finden, weil sie weder geeignet sind, mit den für die Falschdrallerzeugung erforderlichen hohen Umdrehungszahlen
umzulaufen, noch in der Lage sind,
dem zu kräuselnden Garn einen Falschdrall mit gewünschter Drehung zu erteilen (vgl. deutsche Patentschrift
458 692).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Kräuselung von Kunstfasergarn zu
as schaffen, die in besonders einfacher Weise allseitig
gleichmäßige Kühlung und dadurch einwandfreie Thermofixierung des hochgedrehten Garnes gewährleistet.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einer Kräuselvorrichtung der eingangs beschriebenen Art dadurch, daß als Kühlvorrichtung ein der Falschdrallvorrichtung zugeordneter und durch diese angetriebener Ventilator vorgesehen sowie das hochgedrehte Garn durch die Achse des Ventilators durchgeführt ist. — Diese Maßnahmen der Erfindung haben zur Folge, daß das hochgedrehte Garn im Bereich zwischen Heizvorrichtung und Falschdrallvorrichtung, also auf der Kühlstrecke, nach dem Gegenstromprinzip von dem durch den Ventilator erzeugten Luftstrom angeströmt und gekühlt wird. Tatsächlich befindet sich bei der erfindungsgemäßen Kräuselvorrichtung das hochgedrehte Garn stets im Zentrum des Luftstromes, bildet gemeinsam einen zentralen Stromfaden, so daß allseitig gleichmäßige Abkühlung gewährleistet ist. Diese Abkühlung nimmt von der Heizvorrichtung ausgehend bis zu dem Ventilator bzw. der Falschdrallvorrichtung ständig und gleichmäßig zu, so daß jeder Abschreckeffekt Vermieden wird. Abweichungen des Garnes aus seiner Lieferrichtung sind nicht zu befürchten, so daß unabhängig von der Stärke des kühlenden Luftstromes die Fadenspannung variiert und den jeweils gewünschten Verhältnissen angepaßt werden kann. Dabei erfolgt die Erzeugung des Luftstromes gleichsam automatisch, nämlich in Abhängigkeit der Umdrehungszahl des Falschdrallröhrchens in der Falschdrallvorrichtung. Im Ergebnis läßt sich mit der erfindungsgernäßen Kräuselvorrichtung Kunstfasergarn mit hoher Gleichmäßigkeit abkühlen, so daß im Ergebnis Kunstfasergarn mit verhältnismäßig geringem Dehnungsvermögen und abgestimmter Kräuselintensität bzw. einstellbarem Kräuselungsgrad herstellen läßt, das dadurch echten Wollcharakter besitzt. Hinzu kommt, daß der Ventilator gleichsam eine Baueinheit mit der Falschdrallvorrichtung bildet, also auf eine zusätzliche Blasvorrichtung, die getrennt von der Kräuselvorrichtung anzuordnen ist und arbeitet, verzichtet wird. Daraus resultiert kompakte Bauweise.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einer Kräuselvorrichtung der eingangs beschriebenen Art dadurch, daß als Kühlvorrichtung ein der Falschdrallvorrichtung zugeordneter und durch diese angetriebener Ventilator vorgesehen sowie das hochgedrehte Garn durch die Achse des Ventilators durchgeführt ist. — Diese Maßnahmen der Erfindung haben zur Folge, daß das hochgedrehte Garn im Bereich zwischen Heizvorrichtung und Falschdrallvorrichtung, also auf der Kühlstrecke, nach dem Gegenstromprinzip von dem durch den Ventilator erzeugten Luftstrom angeströmt und gekühlt wird. Tatsächlich befindet sich bei der erfindungsgemäßen Kräuselvorrichtung das hochgedrehte Garn stets im Zentrum des Luftstromes, bildet gemeinsam einen zentralen Stromfaden, so daß allseitig gleichmäßige Abkühlung gewährleistet ist. Diese Abkühlung nimmt von der Heizvorrichtung ausgehend bis zu dem Ventilator bzw. der Falschdrallvorrichtung ständig und gleichmäßig zu, so daß jeder Abschreckeffekt Vermieden wird. Abweichungen des Garnes aus seiner Lieferrichtung sind nicht zu befürchten, so daß unabhängig von der Stärke des kühlenden Luftstromes die Fadenspannung variiert und den jeweils gewünschten Verhältnissen angepaßt werden kann. Dabei erfolgt die Erzeugung des Luftstromes gleichsam automatisch, nämlich in Abhängigkeit der Umdrehungszahl des Falschdrallröhrchens in der Falschdrallvorrichtung. Im Ergebnis läßt sich mit der erfindungsgernäßen Kräuselvorrichtung Kunstfasergarn mit hoher Gleichmäßigkeit abkühlen, so daß im Ergebnis Kunstfasergarn mit verhältnismäßig geringem Dehnungsvermögen und abgestimmter Kräuselintensität bzw. einstellbarem Kräuselungsgrad herstellen läßt, das dadurch echten Wollcharakter besitzt. Hinzu kommt, daß der Ventilator gleichsam eine Baueinheit mit der Falschdrallvorrichtung bildet, also auf eine zusätzliche Blasvorrichtung, die getrennt von der Kräuselvorrichtung anzuordnen ist und arbeitet, verzichtet wird. Daraus resultiert kompakte Bauweise.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung
näher erläutert. Die einzige Figur zeigt schematisch eine Vorrichtung zur Kräuselung von Kunstfasergam
nach der Erfindung.
Die Kräuselvorrichtung besitzt eine Lieferspule 1 auf einer Bodenplatte 2. Von dieser Lieferspule 1
läuft das zu kräuselnde Garn auf dem Wege 3 über Führungen 4, 5 zu einer die Garnspannung regulierenden
Vorrichtung 6. Von dieser Reguliervorrichtung 6 wird das Garn durch eine elektrische Heizvorrichtung
8 mit Elektroanschluß 7 geführt. Die Temperatur der Heizvomchtung 8 kann über einen Thermostaten
geregelt werden.
Von der Heizvorrichtung 8 läuft das Garn zu einer Falschdrallvorrichtung 10 mit einem Falschdrallröhrchen
11, welches z. B. mit 50 000 Umdrehungen je Minute rotiert. Der erzeugte Falschdrall, der dem
Garn erteilt wird, läuft einerseits von der Falschdrallvorrichtung 10 zurück bis in die Heizvorrichtung 8,
andererseits voraus bis zu Lieferwalzen 12, 13. Von den Lieferwalzen 12,13 wird das Garn unter leichter
Spannung an eine Aufwickelspule 14 abgegeben. Der Falschdrallvorrichtung 10 ist eine Kühlvorrichtung
zugeordnet, und zwar in Ausführungsform eines angetriebenen Ventilators 9, durch dessen Achse das
hochgedrehte Garn hindurchläuft. Der Ventilator 9 ist an das Falschdrallröhrchen 11 angeschlossen und
erzeugt in Abhängigkeit der Umdrehungszahl des Falschdrallröhrchens 11 einen Luftstrom, der das
hochgedrehte Garn im Bereich zwischen Falschdrallvorrichtung 10 und Heizvorrichtung 8 allseitig gleichmäßig
wie einen zentralen Stromfaden umgibt und daher für allseitig gleichmäßige Abkühlung des erhitzten
Garnes vor Eintritt in die Falschdrallvorrichtung 10 sorgt. Das führt im Ergebnis zu einwandfreier
Thermofixierung des hochgedrehten Garnes.
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zur Kräuselung von Kunstfasergarn mit Lieferspule, nachgeordneter Heizvorrichtung, Kühlvorrichtung, Falschdrallvorrichtung und Aufwickelspule, dadurch gekennzeichnet, daß als Kühlvorrichtung ein der Falschdrallvorrichtung (10,11) zugeordneter und durch diese angetriebener Ventilator (9) vorgesehen sowie das hochgedrehte Garn durch die Achse des Ventilators (9) hindurchgeführt ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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