DE138993C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf Meßgeräte,

welche den Verbrauch an elektrischem Strom oder einer anderen, Wärme erzeugenden Energiequelle mittels der durch sie verursachten Ausdehnung eines Körpers aufzeichnen.

Bei Meßgeräten dieser Art muß Vorsorge getroffen werden, daß alle von den Schwankungen der Lufttemperatur herrührenden Veränderungen selbsttätig korrigiert und einzig und allein diejenigen Beeinflussungen zur Anzeige gelangen, welche von der durch den elektrischen Strom erzeugten Wärme herrühren. Diese Aufgabe löst der Erfinder in folgender Weise:

Der in die Form einer Spule gebrachte Draht 1 stellt einen Teil eines elektrischen Stromkreises dar, durch welchen der zu messende Strom oder ein bestimmter Teil desselben fließt. Diese Spule ist auf einen Thermostat gewickelt oder zu diesem in eine solche Lage gebracht, daß die von der Spule ausgehenden Temperaturschwankungen die Ausdehnung oder Zusammenziehung des Thermostaten hervorrufen. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, besteht der Thermostat aus zwei halbkreisförmig gebogenen Streifen 2 und 3, deren innerer aus irgend einem Metall, beispielsweise Messing, besteht, welches unter dem Einfluß einer bestimmten Temperaturänderung sich schneller ausdehnt und zusammenzieht als der äußere Streifen, der z. B. aus Stahl hergestellt ist. Der gebogene Thermostat ist an einem Ende 4 starr befestigt, während das andere Ende 5 sich frei nach innen und außen bewegen kann, je nachdem der Thermostat unter dem Einfluß.der ungleichen Ausdehnung und Zusammenziehung sich streckt oder krümmt. Ein anderer Thermostat von gleicher Konstruktion ist dem ersten gegenüber so angeordnet, daß er sich in gerade entgegengesetzter Richtung wie der erste ausdehnt und zusammenzieht. Mit dem freien Ende 7 des zweiten Thermostaten ist eine Stange 8 verbunden, deren anderes Ende an das freie Ende 5 des anderen Thermostaten angelenkt ist. Von dem Mittelpunkt 9 der Stange aus erstreckt sich die Stange 10 bis zu einem Zeiger 17. Dieser Zeiger mag um einen festen Zapfen 11 drehbar sein.

Der Zeiger bewegt sich über einem drehbaren Zifferblatt 12 oder dergl., auf welchem durch entsprechende Linien die verschiedenen Stromstärken markiert sind. Andere, rechtwinklig zu den ersten stehende Linien deuten die entsprechenden Zeitabschnitte an. Wie ersichtlich, ist das Zifferblatt in 24 Segmente geteilt, welche die verschiedenen Tages- und Nachtstunden darstellen. Es wird durch irgend ein passendes Uhrwerk 13 in Umdrehung versetzt.

Zum Zwecke einer noch weiter gehenden Eliminierung der atmosphärischen Schwankungen kann die Stange 10 noch eine Kompensation enthalten, wie sie in der Zeichnung

bei 14 dargestellt ist. Die Ausdehnung der inneren Stäbchen 15, die von Messing sein mögen, wirkt der entgegengesetzt gerichteten Ausdehnung der aus Stahl, Eisen oder dergl. bestehenden Stäbchen 16 entgegen.

Die Wirkungsweise des Meßapparates ist die folgende:

Die Veränderungen der Temperatur bewirken eine Ausdehnung der beiden Thermostaten in entgegengesetzten Richtungen, so daß die beiden Enden 5 und 7 der Stange 8 praktisch genommen um den Mittelpunkt 9 schwingen und der Zeiger keinen Anstoß erhält. Die Stromwärme des Drahtes 1 indessen erzeugt eine selbständige Ausdehnung bezw. Zusammenziehung des ersten Thermostaten, die eine selbständige Bewegung des freien Endes 5 desselben und damit Schwingung der Stange 8 um den als Festpunkt wirkenden Zapfen 7 zur Folge hat, wie die punktierten Linien darstellen. Die Schwingungen der Stange 8 rufen entsprechende Bewegungen des Zeigers 17 hervor, mit dem Ergebnis, daß auf dem Zifferblatt 12 eine Wellenlinie entsteht, welche den in jedem Zeitpunkte während des Tages oder der Nacht verbrauchten Strombetrag angibt.

Der Apparat kann auch verwendet werden, um die in anderer Weise als durch einen elektrischen Strom erzeugte Wärme zu messen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :
   Instrument zum Messen der Wärmewirkung einer Energiequelle, welches gegen Schwankungen der Außentemperatur unempfindlich gemacht ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung der zu messenden Ausdehnungsbewegungen auf das Zeigerwerk von dem Mittelpunkt einer Stange aus erfolgt, deren Enden an den freien Enden zweier bei Wärmeänderungen nach entgegengesetzten Richtungen sich ausdehnenden thermostatischen Doppelbänder befestigt sind und deren Mittelpunkt bei ungleichmäßiger Bewegung der Thermostate eine seitliche Verschiebung erfährt, während eine gleichmäßige Bewegung beider Thermostate — bei Schwankungen der Außentemperatur — nur eine das Zeigerwerk unbeeinflußt lassende Drehung der Stange hervorbringt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.