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Franz E m i c h , Schlossermeister, Bad Cannstatt, Neckartalstr. 135.
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"Verdunklungseinrichtung, insbesondere für Luftachutzzwecke".
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DieNeuerungbetriffteineEinrichtungzur Verdunklung von Fenster-und
Türöffnungen aller Art.
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In vielen Wohnungen und gewerblichen Betdeben konnte die im Interesse
der Landesverteidigung zwingende Forderung nach Schaffung einer einwandfreien Abdunklung
seither nicht erfüllt werden, hauptsächlich wohl deshalb, weil die für bisher bekannte
Ausführungsformen von Verdunklungsanlagen erforderlichen Mittel nicht zur Verfügung
standen.
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Für Hörsäle und ähnliche Unterrichtsräume, deren Abdunklungen ständig
bei Lichtbildvorführungen, Experimenten und dergl. Anlässen benützt werden, sind
grössere Aufwendungen für in Schienen geführte und durch Gurtzüge in Verbindung
mit Federrollen oder ähnlich betätigte Rollvorhänge gerechtfertigt.
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Solche Anlagen kommen aber für die Mehrzahl der Räume anderer Art
nicht in Betracht, und zwar nicht allein deshalb, weil die damit verbundenen Kosten
untragbar sind. In Wohnräumen werden sie wegen der bereits vorhandenen Fenstervorhänge
nicht anbringbar sein, während in gewerblichen Räumen vielfach auch bauliche Hindernisse
bestehen. So müssten stellenweise für die geeignete Anbringung der Rollokästen Deckenzüge
mit Aussparungen versehen und sonstige unerunerwünschte
bauliche
Veränderungen vorgenommen werden.
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In Anbetracht dieser Schwierigkeiten hat man schon viele Versuche
angestellt, um einwandfreie Verdunklung kleiner und groß. Gebäude in einheitlicher,
möglichst einfacher und wenig kostspieliger Weise zu erreichen, ohne dass jedoch
eine Lösung gefunden worden wäre, die als für alle Arten von Wandöffnungen gleichermassen
zweckdienlich bezeichnet werden könnte.
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Die von Privaten und Firmen derzeit ständig auf dem Gebiete der Verdunklungstechnik
gemachten Bemühungen beweisen, mit welchen Schwierigkeiten man allenthaben zu kämpfen
hat. Man versuchte z. B., Stoff-oder Ersatzstoffbahnen einfach an die Wand zu heften
oder aufzuhängen. Bei hohen Wandöffnungen müssen dann überall Leitern zur Verfügung
sein, auch reissen die verhältnismässig schlechten Stoffe bei grossen Abmessungen
leicht, und auch die Aufbewahrung bei Nichtgebrauch bringt mancherlei Unzulänglichkeiten
; weil der Stoff meist nicht ordentlich zusammen gelegt wird. Ungestraffte Verkleidungen
haben aber auch den Nachteil, dass sie nicht genügend abdecken, wenn sie sich bei
Luftzug bewegen.
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Seitlich wie Vorhänge ziehbare Abdunklunten erfordern gute, teure
Stoffe und schliessen die Verwendung zubereitete Kunststoffe und dergl. aus, weil
diese gerollt werden müssen. Überdies sind derartige Abdunklungseinrichtungen nicht
abnehmbar, müssen also lange Zeit ungenützt hängen bleiben, sodann sie verstauen
und auch oft andere in der
Nähe der Wandöffnungen angeordnete Betriebseinrichtungen
wie Vorgelege, Rohrleitungen und dergl. stören.
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Bie femer versuchsweise durchgeführte Abdunklung mittels auf Lattenrahmen
genagelter oder geklebter Ersatzstoff- oder Papierbahnen
stellt auch nur eine behifamässige Lösung dar, |
die erhebliche Nachteile mit sich bringt. Dies ist auch bei Verwendung von Sperrholzplatten
der Fall, die schon wegen der honen Kosten kaum in Frage kommt. Leichte Lattenrahmen
werfen sich unter dem Einfluß ständig veränderter Witterungsverhältnisse, für sorgliche
Aufbewahrung fehlt es meist an geeigneten Räumlichkeiten, und der Füllstoff ist
nicht haltbar genug, sofern nicht Schutz gegen Feuchtigkeit geschaffen wird.
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Es hat sich gezeigt, dass selbst diese einfachsten Aubführungsformen
von Abdunklungsanlagen neben den in ihrer Art begründeten Unzulänglichkeiten in
der Herstellung durch di notwendigen handwerklichen Arbeiten und Hilfsmittel so
teuer werden, dass die Kosten insbesondere ein Hindernis für die vollständige Durchführung
der Verdunklungsmassnahmen in Grossbetrieben bilden.
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Die erfindungsgemässe Ausführung einer Vordunklungseinrichtung ist
das wirklich brauchbare und zweckentsprechende Ergebnis einer eingehenden Versuchsarbeit,
die im Bereiche schwieriger baulicher Verhältnisse durchgeführt wurde. Bei Ausschaltung
der anderen AbdunklungsanlageneingnerNachteilebietet sie :
a) nach
allen Sichtrichtungen völlige Abdeokung der Wandöffnungen, b) die Möglichkeit zur
Verwendung leichtere aber lichtundurchlässiger,billiger Ersatzstoffe, c) einfaches,
rasches Anbringen und Abnehmen ohne weitere Hilfsmittel wie Leitern und dergl.,
d) leichte und schonende Aufbewahrungsmöglichkeit nach Aufrollen, e) Wegfall baulicher
Vorbereitungsarbeiten, f) bei Anbringung in gewissem Abstand von den Fensterflächen
Lüf@ungsmöglichkeit, g) die Möglichkeit der Abdeckung von Wandöffnungen erheblicher
Breite ohne Unterder der Stoffbahnen, h) bei durch Bomben oder dergl. erfolgter
Zerstörung leichte Auswechselbarkeit, i) Möglichkeit seitlicher Spannung ohne besondere
Hilfsmittel, k) billigste Herstellung.
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Die neue Abdunklungseinrichtung kennzeichnet sich dadurch, dass eine
in ihrem Ausmass aer zu verdunkelnden Wandöffnung bezw. deren Umrahmung entsprechende
Stoff- oder Ersatzstoffbahn an beiden Seiten und gegebenenfalls an ein oder mehreren
Zwischenstellen mit in einfache Haltestücke einsteckbaren Stangen verbunden ist.
Als zweckmässige Haltestücke haben sich marktgängige Ringsohrauben in geschloseenor
oder halboffener Ausführung,
Haken, Einsteckhülsen und federnde
Rohrschellen erwiesen. Diese Haltestücke können an den Nänden selbst oder aber an
den Wandöffnungsumrahmungenbefestigtwerden.
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Bei kleineren Fenstern kann man sogar von der
Anbringung eiserner Halteoücke der oben ge- |
nannten Art absehen und die Stützstangen in Saugplatten aus Gummi einstecken, die
durch illre Saug- und Reibungswirkung im Fensterrahmen haften.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht
: Abb. l zei gut die Ansicut eines fensterrahmens mit eingesetzter Verdunklungseinrichtung,
Abb. 2 zeigt in einem schaubildlichen Ausschnitt eine obere Stangeneinsteckung in
einem winkelförmigen Haltestück und Abb. 3 eine obere Stangenfesthaltung in einer
federnden Rohrschelle.
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Abb. 4 veranschaulicht eine untere Stangeneinsteckung unter Benutzung
einer Ring-
schraube und |
Abu. 5 zeigt im Ausschnitt des obere Ende |
einer ussenstange mit Gummiplatten-Fest- |
faltung.
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In dem mit 1 bezeichneten Fensterrahmen sind vier @altestücke 2 angebracht,
in welche die äusseren Stützstangen 3 und 4 der Stoffbahn 5 eingesetzt sind. In
der kitte ist eine weitere Stützstange 6 angeordnet, für die bei dem gezeichneten
Beispiel keine
Haltestücke vorgesehen sind. Nach Abb. 2 nimmt ein
winkelförmiges haltestück 7 in einer runden oder aber unrunden Ausbohrung den oberen
Teil einer Stützstange 8 von entsprechendem Querschnitt auf. Bei unrundem Querschnitt
besteht die Möglichkeit, die Stoffbahn seitlich zu spannen. Entsprechend Abb. 3
dient eine federnde Rohrschelle 9 zur Festhaltung der Stange 10, während nach Abb.
4 eine abgesetzte Stange 11, 11 sich auf eine geschlossene Ringschraube 12 abstützt.
gemäss Abb. 5 erfolgt die Festhaltung einer äusseren Stützstange 13 durch eine Gummiaaugplatte
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